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Olbedarf auch Olzahl oder Olabsorption ist eine wichtige Pigmenteigenschaft und gibt eine Aussage uber dessen Verhalten wahrend der Dispergierung Der Olbedarf gibt an mit welcher Menge Ol eine definierte Menge des zu prufenden Pulvers anzufeuchten ist um eine steife nicht fliessende kittahnliche Paste zu erreichen Das Pulver wird zumeist mit einem Spachtel mit dem Ol zusammengearbeitet Die Paste darf nicht brechen und soll sich nicht trennen die Paste sollte haften aber nicht zerreissen Diese Prufmethode wird bevorzugt fur Druckfarben Kunstmalerfarben Putze eingesetzt um Pigmente zu charakterisieren Uberwiegend wird Leinol wegen seiner guten Dispergierungseigenschaften benutzt Bei der Pigmentherstellung ist es daruber hinaus ein Qualitatsmerkmal im Produktionsprozess Neben Pigmenten werden auch Fullstoffe gepruft Der Olbedarf kann durch aussere Einflusse schwanken Um vergleichbare Werte zu erreichen ist die standardisierte Arbeitsweise in der DIN EN ISO 787 5 festgelegt Danach werden zwei bis funf Gramm Pigment exakt eingewogen mit einer genau abgemessenen Menge Leinol nach ISO 150 mit einem Spachtel auf einer Glasplatte angeteigt Anschliessend wird aus einer Burette solange weiteres Ol zugegeben bis der Punkt erreicht wird dass die Paste nicht mehr bricht Die Paste soll nicht mehr krumeln und gerade noch auf der Platte haften bleiben 1 Die Angabe des Prufergebnisses erfolgt als Angabe wie viel Leinol mit einer Dichte von 0 93 g cm gerade notig ist um 100 Gramm Pigment zu binden Eine niedrige Olzahl von etwa 10 g 100 g steht fur eine leichte Dispergierbarkeit des Pigments und damit fur eine hohe Pigmentmenge bei guter Fliessfahigkeit Fur Druckfarben wird eine grosse Pigmentdichte je Menge Farbmittel angestrebt Andererseits steht eine hohe Olabsorption uber 50 g 100 g des Pigmentes fur eine schlechte Einarbeitung hohe Dispergierarbeit und eine begrenzte Pigmentbeladung der Farbe Die hohe Olabsorption des Pigmentes erzeugt auch schlechte Fliesseigenschaften im Druckprozess Die rheologischen Eigenschaften behindern auch die Unterbrechung der Arbeiten und den Neustart eines Druckvorganges 2 Im Allgemeinen haben anorganische Pigmente einen niedrigen bis massigen Olbedarf wahrend die organischen Pigmente oft massigen bis hohen Olbedarf aufweisen Die Farbstarke eines Pigments kann bei koloristisch wesentlichen Pigmenttonen den Nachteil eines hohen Olbedarfs ausgleichen Der Olbedarf kann auch eingesetzt werden um die Dispergiereigenschaften von Olen zu beurteilen In Laboren kann dadurch eine Vorbewertung von Ausgangsprodukten getroffen werden in dem hierfur das geeignete Pigment gewahlt wird In gleicher Weise ausgefuhrt jedoch mit wechselndem Ol und definiertem Pigment erhalt man dann Vergleichswerte um das Ol zu beurteilen Weblinks BearbeitenStammfarbenkonzentration und Farbschwankungen PDF 435 kB Einzelnachweise Bearbeiten DIN EN ISO 787 5 Temple C Patton Pigment Handbook Applications and Markets John Wiley amp Sons London Sydney ISBN 047167124X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olbedarf amp oldid 237794788