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Ein zufalliges Mass ist in der Mass und der Wahrscheinlichkeitstheorie eine Zufallsvariable deren Werte Masse sind Zufallige geometrische Strukturen wie sie in der stochastischen Geometrie untersucht werden konnen durch zufallige Masse modelliert werden So kann ein Punktprozess wie beispielsweise ein allgemeiner Poisson Prozess als zufalliges Zahlmass angesehen werden das einer Menge die zufallige Anzahl der in ihr enthaltenen Punkte zuordnet In der Statistik treten zufallige Masse beispielsweise als empirische Verteilungen auf Ebenso lassen sich viele Punktprozesse wie Binomial Prozesse Poisson Prozesse und Cox Prozesse als zufallige Masse definieren Definition BearbeitenEs seien R d B d displaystyle mathbb R d mathcal B d nbsp der d displaystyle d nbsp dimensionale euklidische Raum mit der borelschen s Algebra und M displaystyle M nbsp die Menge aller lokal endlichen Masse Borel Masse m displaystyle mu nbsp auf R d B d displaystyle mathbb R d mathcal B d nbsp Weiter bezeichne M displaystyle mathcal M nbsp die kleinste s Algebra auf M displaystyle M nbsp so dass alle Abbildungen m m B displaystyle mu mapsto mu B nbsp wobei B displaystyle B nbsp eine beschrankte Borelmenge ist messbar sind Ein zufalliges Mass auf R d displaystyle mathbb R d nbsp ist dann eine Zufallsvariable X displaystyle X nbsp auf einem Wahrscheinlichkeitsraum W S P displaystyle Omega Sigma P nbsp mit Werten im Messraum M M displaystyle M mathcal M nbsp Ein zufalliges Mass ordnet also jedem Zufallsergebnis w W displaystyle omega in Omega nbsp ein Mass X w displaystyle X omega nbsp auf R d displaystyle mathbb R d nbsp zu das auf beschrankten messbaren Mengen endliche Werte annimmt Fur jede beliebige Borelmenge A B d displaystyle A in mathcal B d nbsp ist X A W 0 w X w A displaystyle X A colon Omega to 0 infty omega mapsto X omega A nbsp eine nichtnegative Zufallsvariable genannt das zufallige Mass der Menge A displaystyle A nbsp Bezeichnet E X A displaystyle operatorname E X A nbsp den Erwartungswert von X A displaystyle X A nbsp dann ist durch die Abbildung E X B d 0 A E X A displaystyle operatorname E X colon mathcal B d to 0 infty A mapsto operatorname E X A nbsp ein Mass auf R d displaystyle mathbb R d nbsp gegeben das Intensitatsmass von X displaystyle X nbsp genannt wird Wenn E X displaystyle operatorname E X nbsp wieder lokal endlich ist heisst X displaystyle X nbsp integrierbar Beispiel BearbeitenEine zufallige Anordnung von Punkten in der Ebene oder im Raum kann als zufalliges Mass modelliert werden Sind Z 1 Z 2 Z N displaystyle Z 1 Z 2 dots Z N nbsp die Positionen von N displaystyle N nbsp Punkten aufgefasst als R d displaystyle mathbb R d nbsp wertige Zufallsvariable dann wird durch X d Z 1 d Z 2 d Z N displaystyle X delta Z 1 delta Z 2 ldots delta Z N nbsp ein zufalliges Mass auf R d displaystyle mathbb R d nbsp definiert Hierbei bezeichnet d z displaystyle delta z nbsp das Diracmass an der Stelle z displaystyle z nbsp Fur eine Borelmenge A R d displaystyle A subset mathbb R d nbsp ist dann X A displaystyle X A nbsp die zufallige Anzahl der Punkte die in der Menge A displaystyle A nbsp liegen Literatur BearbeitenOlav Kallenberg Random measures 4th edition revised printing of the 3rd edition 1983 Akademie Verlag u a Berlin u a 1986 ISBN 0 12 394960 2 Dietrich Stoyan Wilfrid S Kendall Joseph Mecke Stochastic Geometry and Its Applications Wiley Series in Probability and Statistics 2 Auflage Wiley Chichester u a 1995 ISBN 0 471 95099 8 Kap 7 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 2 korrigierte Auflage Springer Berlin u a 2008 ISBN 978 3 540 76317 8 Kap 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zufalliges Mass amp oldid 174005485