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Die empirische Verteilung ist ein zufalliges Mass in der Stochastik einem Teilgebiet der Mathematik Sie bildet eine diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung deren genaue Struktur von mehreren Zufallsvariablen abhangt Erst bei dem Ubergang zu Realisierungen der Zufallsvariablen ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung eindeutig bestimmt und dann die empirische Verteilung einer Stichprobe Die empirische Verteilung spielt eine wichtige Rolle im Bereich zwischen Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik So kann beispielsweise der Erwartungswert der empirischen Verteilung unter Umstanden als Schatzfunktion fur den Erwartungswert der zugrunde liegenden Zufallsvariable genutzt werden Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Abgrenzung 3 Eigenschaften 3 1 Erwartungswert 3 2 Median 3 3 Varianz 3 4 Momente 4 Verwendung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenGegeben seien reelle Zufallsvariablen X 1 X 2 X n displaystyle X 1 X 2 dots X n nbsp Dann heisst L 1 n i 1 n d X i displaystyle L frac 1 n sum i 1 n delta X i nbsp die empirische Verteilung von X 1 X 2 X n displaystyle X 1 X 2 dots X n nbsp 1 2 Besitzen alle Zufallsvariablen dieselbe Verteilung so wird teils auch lediglich der Stichprobenumfang n displaystyle n nbsp und eine Zufallsvariable angegeben 3 Etwas allgemeiner wird die empirische Verteilung auch fur Zufallsvariablen mit Werten in polnischen Raumen definiert 1 Abgrenzung BearbeitenAls empirische Verteilung wird auch noch die diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung P 1 n i 1 n d x i displaystyle P frac 1 n sum i 1 n delta x i nbsp mit x x 1 x 2 x n R n displaystyle x x 1 x 2 dots x n in mathbb R n nbsp bezeichnet Diese sei hier als empirische Verteilung der Stichprobe x displaystyle x nbsp bezeichnet Die empirische Verteilung der Zufallsvariablen und die empirische Verteilung der Stichprobe stehen in engem Zusammenhang Die empirische Verteilung der Stichprobe entsteht wenn man von der unbestimmten Zufallsvariable X i displaystyle X i nbsp zur Realisierung x i X i w displaystyle x i X i omega nbsp der Zufallsvariable ubergeht Eigenschaften BearbeitenErwartungswert Bearbeiten Der Erwartungswert der empirischen Verteilung ist das Stichprobenmittel also E L 1 n i 1 n X i displaystyle operatorname E L frac 1 n sum i 1 n X i nbsp Median Bearbeiten Der Median der empirischen Verteilung ist der Stichprobenmedian also m L X n 1 2 falls n ungerade 1 2 X n 2 X n 1 2 falls n gerade displaystyle m L begin cases X tfrac n 1 2 amp text falls n text ungerade tfrac 1 2 X tfrac n 2 X tfrac n 1 2 amp text falls n text gerade end cases nbsp Hierbei bezeichnet X i displaystyle X i nbsp die i te Ordnungsstatistik Varianz Bearbeiten Die Varianz der empirischen Verteilung ist die nicht korrigierte Stichprobenvarianz also Var L 1 n i 1 n X i 2 1 n i 1 n X i 2 displaystyle operatorname Var L frac 1 n sum i 1 n X i 2 left frac 1 n sum i 1 n X i right 2 nbsp Momente Bearbeiten Der k te Moment der empirischen Verteilung ist gegeben durch m k 1 n i 1 n X i k displaystyle m k frac 1 n sum i 1 n X i k nbsp Die Momente der empirischen Verteilung werden auch als Stichprobenmoment bezeichnet 4 Verwendung BearbeitenSind die Zufallsvariablen X 1 X 2 X n displaystyle X 1 X 2 dots X n nbsp unabhangig identisch verteilt so konnen die Kennzahlen der empirischen Verteilung als Schatzfunktion fur die entsprechenden Kennzahlen der Zufallsvariablen X i displaystyle X i nbsp dienen So ist das Stichprobenmittel der Erwartungswert der empirischen Verteilung und kann als Schatzer fur den Erwartungswert der Zufallsvariablen X i displaystyle X i nbsp herangezogen werden Weblinks BearbeitenA V Prokhorov Empirical distribution In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org Einzelnachweise Bearbeiten a b Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 S 245 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 S 243 doi 10 1515 9783110215274 Klaus D Schmidt Mass und Wahrscheinlichkeit 2 durchgesehene Auflage Springer Verlag Heidelberg Dordrecht London New York 2011 ISBN 978 3 642 21025 9 S 357 doi 10 1007 978 3 642 21026 6 Claudia Czado Thorsten Schmidt Mathematische Statistik Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 ISBN 978 3 642 17260 1 S 75 doi 10 1007 978 3 642 17261 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Empirische Verteilung zufalliges Mass amp oldid 235706803