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Messraum oder auch messbarer Raum ist ein Begriff der Masstheorie einem Teilbereich der Mathematik der sich mit der Verallgemeinerung von Volumenbegriffen beschaftigt Messraume bilden hier ein Analogon zum Definitionsbereich sie geben an uber welche Mengen eine Aussage getroffen werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Abgrenzung zu anderen Messbarkeitsbegriffen 3 Beispiele 4 Isomorphie von Messraumen 5 Klassen von Messraumen 5 1 Borel sche Raume 5 2 Entscheidungsraume 5 3 Separierte Messraume 5 4 Abzahlbar erzeugte Messraume 6 Verwendung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenEin Tupel W A displaystyle Omega mathcal A nbsp heisst Messraum oder messbarer Raum wenn W displaystyle Omega nbsp eine beliebige Grundmenge ist und A displaystyle mathcal A nbsp eine s Algebra auf dieser Grundmenge ist In der Stochastik werden Messraume auch Ereignisraume genannt 1 Eine Menge A displaystyle A nbsp heisst messbare Menge wenn A A displaystyle A in mathcal A nbsp ist Abgrenzung zu anderen Messbarkeitsbegriffen BearbeitenWichtig fur den hier verwendeten Begriff einer messbaren Menge ist dass dafur kein Mass definiert sein muss sondern nur ein Messraum Daher spricht man auch teilweise von Messbarkeit bezuglich eines Messraumes Davon abzugrenzen ist die Messbarkeit nach Caratheodory von Mengen bezuglich eines ausseren Masses Auch hier wird kein Mass benotigt sondern nur ein ausseres Mass Beispiele BearbeitenBetrachtet man als Beispiel den Grundraum W 1 2 3 4 displaystyle Omega 1 2 3 4 nbsp und definiert darauf die zwei s Algebren A 1 P W displaystyle mathcal A 1 mathcal P Omega nbsp also die Potenzmenge von W displaystyle Omega nbsp und A 2 1 2 3 4 W displaystyle mathcal A 2 emptyset 1 2 3 4 Omega nbsp dann sind M 1 W A 1 displaystyle M 1 Omega mathcal A 1 nbsp und M 2 W A 2 displaystyle M 2 Omega mathcal A 2 nbsp Messraume aber die Menge 1 displaystyle 1 nbsp ist nur messbar bezuglich M 1 displaystyle M 1 nbsp und nicht bezuglich M 2 displaystyle M 2 nbsp Allgemein bildet jede Menge mit ihrer Potenzmenge einen Messraum Besonders in der Wahrscheinlichkeitstheorie verwendet man haufig den Messraum R B R displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R nbsp der borelschen s Algebra Isomorphie von Messraumen BearbeitenZwei Messraume W 1 A 1 displaystyle Omega 1 mathcal A 1 nbsp und W 2 A 2 displaystyle Omega 2 mathcal A 2 nbsp heissen isomorph wenn es eine bijektive Funktion f displaystyle f nbsp von W 1 displaystyle Omega 1 nbsp nach W 2 displaystyle Omega 2 nbsp gibt die A 1 displaystyle mathcal A 1 nbsp A 2 displaystyle mathcal A 2 nbsp messbar ist und deren Umkehrabbildung f 1 displaystyle f 1 nbsp A 2 displaystyle mathcal A 2 nbsp A 1 displaystyle mathcal A 1 nbsp messbar ist Klassen von Messraumen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Borel sche Raume Bearbeiten Ein Messraum W A displaystyle Omega mathcal A nbsp heisst ein Borel scher Raum oder Borel Raum wenn es eine messbare Menge B B R displaystyle B in mathcal B mathbb R nbsp gibt so dass W A displaystyle Omega mathcal A nbsp und B B B displaystyle B mathcal B B nbsp Borel isomorph sind Entscheidungsraume Bearbeiten Ein Entscheidungsraum ist ein Messraum bei dem die s Algebra alle einelementigen Mengen enthalt wenn also fur jedes w W displaystyle omega in Omega nbsp die Menge w A displaystyle omega in mathcal mathcal A nbsp ist R B R displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R nbsp ist beispielsweise ein Entscheidungsraum Separierte Messraume Bearbeiten Ein Messraum W A displaystyle Omega mathcal A nbsp heisst ein separierter Messraum wenn die Menge von Funktionen M x A A A displaystyle M chi A A in mathcal A nbsp eine punktetrennende Menge auf W displaystyle Omega nbsp ist Dabei bezeichnet x A displaystyle chi A nbsp die Charakteristische Funktion der Menge A displaystyle A nbsp Dies ist genau dann der Fall wenn es fur je zwei voneinander verschiedene Punkte x y W displaystyle x y in Omega nbsp eine Menge A A displaystyle A in mathcal A nbsp gibt so dass x A displaystyle x in A nbsp aber y A displaystyle y notin A nbsp Abzahlbar erzeugte Messraume Bearbeiten Ein Messraum heisst ein abzahlbar erzeugter Messraum wenn die s Algebra des Messraumes eine abzahlbar erzeugte s Algebra ist also einen abzahlbaren Erzeuger besitzt Verwendung BearbeitenFur Messraume gibt es in der Wahrscheinlichkeitstheorie und Masstheorie zahlreiche Anwendungen Einerseits lassen sie sich nach Wahl eines Masses zu einem Massraum erweitern andererseits entsprechen sie dem Wertebereich bei Konstruktion von Bildmassen mittels messbarer Funktionen In der Stochastik werden die Messraume auch teilweise Ereignisraum genannt die messbaren Mengen heissen dann Ereignisse Nach Wahl eines Wahrscheinlichkeitsmasses handelt es sich dann um einen Wahrscheinlichkeitsraum Literatur BearbeitenJurgen Elstrodt Mass und Integrationstheorie 6 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 2009 ISBN 978 3 540 89727 9 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 S 10 doi 10 1515 9783110215274 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Messraum Mathematik amp oldid 231019851