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48 106239 11 589756 Koordinaten 48 6 22 5 N 11 35 23 1 OZu den heiligen Engeln Munchen Konfession romisch katholischPatrozinium Zu den heiligen EngelnWeihedatum 23 Oktober 1955Rang PfarrkirchePfarrgemeinde Pfarrverband Maria Konigin der EngelAnschrift Weissenseestr 35 81539 MunchenZu den heiligen Engeln ist ein Kirchengebaude der romisch katholischen Kirche in Munchen Die der Gesamtheit der Engel geweihte Kirche dient einer ca 6000 Katholiken zahlenden Pfarrgemeinde im Dekanat Munchen Giesing als Pfarrkirche 1 Zu den heiligen Engeln ist Sitz des Pfarrverbands Maria Konigin der Engel im Erzbistum Munchen und Freising Die Kirche ist architektonisch ein fruhes Beispiel fur den modernen Kirchenbau der Nachkriegszeit Ihr Architekt Hansjakob Lill setzte hier bereits vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil bauliche Reformideen der Liturgischen Bewegung um indem er z B den Altar nicht mehr wie bis dahin ublich an der Ruckwand sondern inmitten der versammelten Gemeinde platzierte Das Bauwerk ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Orgeln 6 Glocken 7 Pfarrer 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelbelegeLage BearbeitenDie Kirche liegt an der Ecke Sintpertstrasse Weissenseestrasse nahe dem Mittleren Ring im Munchner Stadtbezirk Obergiesing Fasangarten Kirche und Pfarrzentrum befinden sich fusslaufig zu den Bushaltestellen Pollatstrasse und Traunsteiner Strasse bzw zum U Bahnhof St Quirin Platz Geschichte BearbeitenDie stark ansteigenden Einwohnerzahlen fuhrten dazu dass 1942 in den Raumen einer fruheren Zinngiesserei an der Simsseestrasse eine katholische Notkirche Zu den heiligen Engeln eingerichtet wurde 3 1946 weihte Michael Kardinal von Faulhaber eine zweite grossere Notkirche an der Chiemgaustrasse und erhob Zu den heiligen Engeln zur Pfarrkuratie Der heutige Kirchenbau samt angrenzender Marienkapelle und Campanile wurde 1954 55 nach den Planen des Architekten Hansjakob Lill errichtet und am 23 Oktober 1955 zur Pfarrei erhoben und geweiht Bis Mitte der 1960er Jahre entstand in mehreren Bauabschnitten das dazugehorige Pfarrzentrum mit Kindergarten Hort Buroraumen und Pfarrsaal 1975 erfolgte der Umbau der Marienkapelle zur Werktags bzw Sakramentskapelle Architektur BearbeitenDie Kirche selbst besteht aus drei weiss getunchten miteinander verbundenen Baukorpern dem weithin sichtbaren 45 m hohen quadratischen Uhr und Glockenturm mit seinem laternenartigen Glockengeschoss aus Sichtbeton im Norden aus dem kleinen niedrigen langsrechteckigen Trakt der Werktagskapelle als Verbindungsbau sowie aus dem sudlich angrenzenden 24 31 m messenden Hauptsaal der Kirche Aus dem Flachdach des Hauptsaals wolben sich zwei sich schneidende Dachtonnen nach oben und bilden die Form eines lateinischen Kreuzes Alle vier Seitenwande sind dort wo die Tonnen abschliessen von grossen wandhohen Fenstern durchbrochen die jeweils durch vier vertikale Sichtbetonpfeiler untergliedert sind Im Westen kragt die Langstonne wie ein Schutzdach uber den Haupteingang vor Im Inneren bilden die beiden sich kreuzenden Dachtonnen eine Art Vierung die von vier schlanken Stahlstutzen getragen wird Sie markieren den Altarbereich der durch vier Stufen leicht erhoht ist und von drei Seiten von Gemeindebanken umgeben wird Ebenfalls zwei schmale deckenhohe Rundstutzen stabilisieren die im Westen uber dem Hauptportal in den Saal ragende Orgelempore Sudlich an den Hauptsaal angebaut befinden sich die Sakristei sowie weitere um einen Vorhof gruppierte Gebaude des Pfarrzentrums Die Ostmauer des Vorhofs ist als Gedenkstatte gestaltet Ein Holzkruzifix und in die Wand eingelassene Tontafeln erinnern an die Kriegsgefallenen Obergiesings sowie an die etwa 1200 Gefangenen die in der nahen Justizvollzugsanstalt Stadelheim von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden Ausstattung Bearbeiten nbsp Hauptportal daruber Orgelempore und das Westfenster von A BurkartAugenfalligstes Gestaltungsmittel des Innenraums sind die vier ca 72 m grossen Glasfenster von Albert Burkart ausgefuhrt von der Mayer schen Hofkunstanstalt Die vorwiegend in Blau Rot und Gelb gehaltenen Glasbilder nehmen allesamt Bezug auf das Patrozinium der Kirche Das Nordfenster zeigt den Kampf des Erzengels Michael gegen das Bose in Schlangengestalt Auf dem Ostfenster uber dem Altar ist der Kreuzigungshugel von Golgatha abgebildet und daruber ein Engel der der Gemeinde einen Kelch entgegenhalt Das zentrale Motiv des Sudfensters ist die Verkundigung der Geburt Jesu an Maria durch den Erzengel Gabriel Das Westfenster uber der Empore zeigt aus der Himmelssphare ragende Posaunen die zum Jungsten Gericht rufen 4 Die Unterseite des Orgelempore wo der Taufstein steht ist mit Reliefs der sieben Sakramente geschmuckt Taufstein und Altartisch gehen beide auf Entwurfe Hansjakob Lills zuruck Weitere Ausstattungsstucke sind ein monumentales hangendes Kreuz mit einer tunika bekleideten Christusfigur uber dem Altar aus Kupfer gefertigt von Roland Friederichsen Der Ambo aus Bronze ein Osterleuchter sowie mehrere Altarleuchter geschaffen vom Munchner Bildhauer Max Faller schmucken den Altarbereich Eine farbig gefasste thronende Muttergottes mit Jesuskind aus Naturstein von Hubert Elsasser ziert die Nordwand Der Altarbereich wird rechts von einer lebensgrossen Holzfigur des gegeisselten Heilands unbekannter Kunstler um 1760 und links von einer Abendmahlgruppe Ende des 19 Jahrhunderts flankiert Der heute in der Werktagskapelle aufgestellte wurfelformige Tabernakel des Munchner Goldschmieds Johann Michael Wilm stand bis zum Umbau 1975 auf dem Altartisch der Kirche Orgeln BearbeitenDie Orgel wurde 1964 von Wilhelm Stoberl erbaut und besitzt 24 25 Register aufgeteilt auf zwei Manuale und ein Pedal 2005 wurde sie von Dieter Schingnitz generaluberholt Die Disposition lautet 5 I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Querflote 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Mixtur IV V 2 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Gedackt 8 Weidenpfeife 8 Schwebung 8 Weitprinzipal 4 Holzflote 4 Nachthorn 2 Sesquialter IIMixtur III 1 1 3 Oboe 8 Pedal C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Pommer 8 Choralflote 4 Rauschbass IV 2 2 3 Fagott 16 Trompete Transm I 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 1 freie Kombination 1 freie automatisch umschaltende Pedalkombination Tutti Crescendowalze Zungeneinzelabsteller Bemerkungen Schleiflade elektrische Spiel und elektropneumatische RegistertrakturDie Orgel in der Werktagskapelle wurde 1993 von Riegner amp Friedrich gebaut und besitzt funf Register auf einem Manual das Pedal ist angehangt Die Disposition lautet 6 Manual C f3Rohrflote B D 0 8 Gedackt B D 0 4 Principal B D 0 2 Sesquialter II B D 0Mixtur II III B D Pedal C d1angehangtBemerkungen Schleiflade mechanische Spiel und RegistertrakturGlocken BearbeitenIm verglasten Glockengeschoss des Campanile artigen Turmes hangen vier Stahlglocken gestimmt nach dem Parzifal oder Te Deum Gloria Motiv in cis e fis a gegossen 1955 von der Giesserei Bochumer Verein 7 St Michaels Glocke Inschrift Quis est ut Deus Wer ist wie Gott St Gabriels oder Marienglocke Inschrift Ave Maria gratia plena Gegrusset seist du Maria voll der Gnade St Raphaels oder Schutzengelglocke Inschrift O Engel rein du Schutzer mein du Fuhrer meiner Seele St Joachims Glocke benannt nach dem Namenspatron des ersten Pfarrseelsorgers Joachim Delagera Inschrift O Joachim Vater der gutigsten Jungfrau bitte fur uns Pfarrer Bearbeiten1942 1955 Joachim Delagera Vikar ab 1946 Kurat 1955 1982 Heinrich Hochkirch 1982 2000 Josef Schiele 2000 2018 Walter Wenninger 2018 bis heute Robert GawdzisLiteratur BearbeitenLothar Altmann Kath Pfarrkirche Zu den heiligen Engeln Munchen Giesing Hrsg Kath Pfarramt Zu den hl Engeln Munchen 1 Auflage Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2005 ISBN 978 3 89870 259 1 Andreas Hildmann Lothar Altmann Norbert Jocher Die Munchner Kirchen Architektur Kunst Liturgie Hrsg Andreas Hildmann Norbert Jocher Schnell amp Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 1868 7 S 299 Alexander Freiherr von Reitzenstein Herbert Brunner Reclams Kunstfuhrer Deutschland 1 1 Bayern Sud Oberbayern Niederbayern Schwaben Kunstdenkmaler und Museen 9 Auflage Reclam Stuttgart 1983 ISBN 978 3 1501 0317 3 S 407 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zu den Heiligen Engeln Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarrei Zu den heiligen Engeln Einzelbelege Bearbeiten Seelsorgeeinheiten in der Erzdiozese Munchen und Freising nach Planung 2020 Aktennummer D 1 62 000 7930 In Denkmalatlas Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege abgerufen am 25 Januar 2021 muenchen de KulturGeschichtsPfad 17 Obergiesing Fasangarten S 52 Julian Raff Beflugelt Glaserne Himmelsboten Kunst und Architektur der Pfarrkirche Zu den Heiligen Engeln In Suddeutsche Zeitung 15 Dezember 2019 abgerufen am 23 Januar 2021 Munchen Obergiesing Zu den Hl Engeln Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 25 Januar 2021 Munchen Obergiesing Zu den Hl Engeln Werktagskapelle Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 25 Januar 2021 Vollgelaut auf youtube com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zu den heiligen Engeln Munchen amp oldid 237950747