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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil in Sachsen Anhalt Siehe auch Zschornewitz Sachsen Zschornewitz ist ein Ortsteil der Stadt Grafenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen Anhalt ZschornewitzStadt GrafenhainichenKoordinaten 51 43 N 12 24 O 51 716666666667 12 4 89 Koordinaten 51 43 0 N 12 24 0 OHohe 89 mFlache 13 04 km Einwohner 2426 30 Jun 2017 1 Bevolkerungsdichte 186 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2011Postleitzahl 06772Vorwahl 034953 Spatromanische FeldsteinkircheInhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Gemeindegliederung 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Seen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Windpark 4 2 Elektroschmelze 4 3 Bildung 5 Verkehr 5 1 Strasse 5 2 Schiene 6 Statistik 6 1 Bevolkerungsentwicklung 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGemeindegliederung Bearbeiten Der Ortsteil gliedert sich in den kaum noch wahrnehmbaren historischen Teil die Werkssiedlung Kolonie die neue Kraftwerkssiedlung im Osten und die Siedlung Poplitz ca 2 km entfernt nur vier Hauser im Westen Geschichte BearbeitenZschornewitz wurde erstmals im Jahr 1200 in einer Urkunde der Pfarrei Worlitz erwahnt Die spatromanische Kirche kundet von den fruhen Tagen des Dorfes Der Ort gehorte bis 1815 zum kursachsischen Amt Grafenhainichen 2 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam er zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem er bis 1944 gehorte 3 Bis in das spate 19 Jahrhundert lebten kaum mehr als 200 Einwohner im Heidedorf Zschornewitz Im Marz 1915 begann der Bau des Kraftwerks nach Planen von Walter Klingenberg in nur ca 2 km Entfernung vom Tagebau Golpa das im Dezember in Betrieb genommen wurde Gleichzeitig entstand die gartenstadtische Werkssiedlung Kolonie Parallel dazu entstand in unmittelbarer Nahe zum Kraftwerk das Nitrumwerk Dessen Anlagen explodierten am 17 Juni 1917 Es gab 24 Tote und 2 Tote im nahen Kraftwerk Es wurde anschliessend abgerissen 4 1916 erzeugten acht Turbinen a 16 MW zusammen 128 MW Damit war das Kraftwerk Zschornewitz das erste Grosskraftwerk Deutschlands und zu dieser Zeit auch das grosste Braunkohlekraftwerk der Welt Es versorgte Berlin und Teile Sachsens mit Strom 1929 wurden zwei 85 MW Turbinen in Betrieb genommen zu dieser Zeit die grossten Europas 13 grosse Schornsteine pragten fur Jahrzehnte das Bild der Gemeinde 1929 wurde auch die katholische Kirche geweiht 1945 wurde das Kraftwerk als Reparationsleistung an die Sowjetunion teilweise demontiert Fur die Arbeiten wurde die im Dorf verbliebene Bevolkerung im Alter von 17 bis 70 Jahren herangezogen Am 30 Juni 1992 wurde das Kraftwerk endgultig stillgelegt Die Kolonie und Teile des Kraftwerks wurden auf Initiative des Bauhauses unter Denkmalschutz gestellt 1995 wurde der erhaltene Teil des Kraftwerks zum Industriedenkmal Im Jahr darauf wurde die Werkssiedlung Kolonie in die Liste der EXPO Projekte aufgenommen sie wurde 1997 99 umfangreich restauriert 1954 wurde der Zschornewitzer Ruderclub gegrundet Am 13 Mai 2000 feierte Zschornewitz sein 800 jahriges Bestehen Am 1 Januar 2012 wurde Zschornewitz in die Stadt Grafenhainichen eingegliedert 5 nbsp Desolate Hauser 1991 nbsp Kolonie Restaurierter Strassenzug innerhalb der Werkssiedlung nbsp Industriedenkmal Kraftwerk Zschornewitz nbsp Walther Rathenau Platz nbsp Transformatorenhaus nbsp SachsenburgseeKultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Katholische KircheBauwerke Bearbeiten Herausragendes Bauwerk des Ortes ist das ehemalige Kraftwerk Zschornewitz Von 1995 bis 2015 war das Industriedenkmal als Energiemuseum geoffnet 6 In unmittelbarer Nahe des ehemaligen Kraftwerks befindet sich die Werkssiedlung Diese entstand als Wohnkolonie ebenfalls ab 1915 parallel zum Bau des benachbarten Braunkohlekraftwerkes 1991 wurden Kraftwerk und Werkssiedlung unter Denkmalschutz gestellt Zwischen 1996 und 2001 erfolgt die umfangreiche Sanierung der Kolonie Zschornewitz welche als Korrespondenzprojekt des Landes Sachsen Anhalt fur die Expo 2000 in Hannover galt Nach dem Vorbild englischer Gartenstadte wird die Wohnanlage von viel Grun und farbige Fassaden gepragt Die Werkssiedlung Kolonie kann jederzeit besucht werden es werden auch Fuhrungen angeboten 7 Das Kraftwerk und die Werkssiedlung Zschornewitz liegen zudem an der Kohle Dampf Licht Radroute Die Route fuhrt vorbei an verschiedenen Zeugnissen der Industriegeschichte und zeigt die Entwicklung vom mitteldeutschen Industrierevier zur Kultur und Erholungslandschaft 8 Ausserdem sind zu erwahnen Spatromanische Feldsteinkirche Transformatorenhaus mit barockem Dachaufsatz Katholische St Antonius Kirche aus dem Jahr 1929 seit 2015 geschlossen Seen Bearbeiten nbsp Zschornewitzer SeeAm Westrand des Ortsteils befindet sich der Zschornewitzer See im Volksmund Gurke genannt auf dem der Zschornewitzer Ruderclub trainiert Der Sachsenburgsee ein Angelgewasser liegt am Ostrand des Ortsteils Weiterhin das Tagebaurestloch 4 im Sudwesten und das Tagebaurestloch 2 als Restsee des Aschesees der Ascheverspulung der Kraftwerksasche aus den Kraftwerken Zschornewitz direkt uber Rohrleitung und Vockerode Antransport uber Kohlenbahnstrecke im Nordwesten des Ortsteils diese sind offentlich nicht zuganglich Alle Gewasser sind Tagebaurestlocher Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWindpark Bearbeiten Auf der sudlich von Zschornewitz gelegenen Abraumhalde des Tagebaues Grobern wird nach der Stilllegung des Braunkohlekraftwerks ein Windpark mit acht Anlagen errichtet Die Abraumhalde uberragt das Gelande um ca 50 Meter und bietet so gute Voraussetzungen fur die Windenergienutzung Elektroschmelze Bearbeiten Die Elektroschmelze Treibacher Schleifmittel GmbH ist ein Unternehmen das Korund und weitere Ausgangsstoffe u a Zirkonoxid fur die Schleifmittelindustrie herstellt Das Korund und die weiteren Erzeugnisse werden in Elektroschmelzofen hergestellt Bildung Bearbeiten nbsp Schulzentrum1920 1921 erhielt die Kolonie ein eigenes Schulhaus Das Schulzentrum beherbergt jetzt die Grundschule Johann Heinrich Pestalozzi Verkehr BearbeitenStrasse Bearbeiten Zschornewitz liegt an der Landesstrasse L136 von Mohlau nach Grafenhainichen und an der Kreisstrasse K2037 nach Burgkemnitz Die Bundesstrasse 100 in Grafenhainichen ist nur etwa 1 km die Bundesstrasse 107 nur etwa 3 km entfernt Die Autobahn 9 Munchen Berlin Anschlussstelle Dessau Ost ist ca 16 km entfernt Schiene Bearbeiten Die nachsten Bahnhofe der Deutschen Bahn befinden sich in Grafenhainichen bzw in Burgkemnitz an der Bahnstrecke Berlin Halle ca 4 km entfernt Die Zschornewitzer Kleinbahn ist stillgelegt bedient aber im Schienenguterverkehr noch zwei Betriebe uber den Anschluss Burgkemnitz der Strecke Berlin Halle Anschluss besteht hier ebenfalls noch nach Ferropolis und in Oranienbaum an die Bahnstrecke Dessau Gohrau Rehsen Statistik BearbeitenBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Zahlen geben die Gesamtzahl der Einwohner an 1990 3736 2000 3072 2004 2957 2006 3028 2009 2729Quelle Statistisches Landesamt Stand zum 31 12 Personlichkeiten BearbeitenLothar Heinecke 1933 1985 der Konteradmiral und Stellvertreter des Chefs der Volksmarine wurde in dem heutigen Ortsteil der Stadt Grafenhainichen geboren Helga Labudda 1935 2014 war eine deutsche Schauspielerin unter anderem im Polizeiruf 110Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zschornewitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zschornewitz Gartenstadtische Werkssiedlung Kolonie als EXPO ProjektEinzelnachweise Bearbeiten Ortsteil Zschornewitz der Stadt Grafenhainichen Abgerufen am 6 Oktober 2022 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 22 f Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900 Mitteldeutsche Zeitung vom 19 Juni 2017 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2011 Werkssiedlung Zschornewitz WelterbeRegion Anhalt Dessau Wittenberg e V 2022 abgerufen am 13 Januar 2023 Pressemitteilungen der Landesregierung Abschluss der Sanierung der Werkssiedlung Zschornewitz sachsen anhalt de 16 Oktober 2001 abgerufen am 17 Marz 2021 Werkssiedlung Zschornewitz anhalt dessau wittenberg de abgerufen am 17 Marz 2021 Normdaten Geografikum GND 4520775 6 lobid OGND AKS VIAF 130536836 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zschornewitz amp oldid 231470984