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Die Zittauer und Oderwitzer Becken bilden eine geomorphologische Beckenlandschaft in der sachsischen und polnischen ostlichen Oberlausitz und bis nach Tschechien hinein Es handelt sich um eine ackergepragte offene Kulturlandschaft die zur Grosslandschaft des mitteleuropaischen Mittelgebirgs und Stufenlandes gehort Die Becken tragen den Namen der beiden Ortschaften mit den grossten Senkungen der Becken in Zittau und Oderwitz Der deutsche Teil der Beckenlandschaft ist heute ein Landschaftsschutzgebiet Der polnische Teil des Zittauer Beckens Obnizenie Zytawsko Zgorzeleckiev Der tschechische Teil des Zittauer Beckens Zitavska panev mit den Stadten Liberec schwarze Flache und Jablonec nad Nisou schwarzer Punkt in der roten Flache Die Ostliche Oberlausitz 4 innerhalb der Westsudeten rot Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ausdehnung 2 Geologie 3 Nutzung 3 1 Braunkohleforderung 3 2 Landwirtschaft 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLage und Ausdehnung BearbeitenDie Becken bedecken eine Flache von 137 Quadratkilometern und verlaufen im Wesentlichen entlang der Taler der Lausitzer Neisse der Mandau und des Landwassers Das Oderwitzer Becken liegt auf einer Hohe von etwa 300 Metern uber NN das Zittauer Becken dagegen nur auf einer Hohe von 240 Metern uber NN Etwas im Norden befindet sich das Berzdorfer Becken 1 Im deutschen Gebiet der Becken liegen die Gemeinden Kottmar teilweise Oderwitz Mittelherwigsdorf Olbersdorf und Bertsdorf Hornitz der Ortsteil Grosshennersdorf der Stadt Herrnhut sowie die Stadt Zittau Auf tschechischem Gebiet wird das Zittauer Becken im Nordosten vom Isergebirge und im Sudwesten vom Jeschken Kosakow Kamm begrenzt Im Becken liegen die Stadte Hradek nad Nisou Chrastava Jablonec nad Nisou und Liberec weshalb das Becken im Tschechischen auch manchmal Liberecka panev Liberecer Becken genannt wird Auf polnischem Gebiet ist die Tagebaulandschaft mit und um Bogatynia inbegriffen Hier wird die Beckenlandschaft Obnizenie Zytawsko Zgorzeleckiev etwa Zittau Zgorzelecer Becken genannt wo Gorlitz im Berzdorfer Becken mit dazu zahlt nbsp Karte der Sudeten gut erkennbar wie sich das Oderwitzer Becken sudostlich vom Kottmar beginnend zwischen Oderwitzer Spitzberg und Sonnenhubel entlang von Landwasser und spater Mandau Richtung Zittau erstreckt und dort ins Zittauer Becken ubergeht Dieses zieht sich dann flussaufwarts der Neisse vorbei am Ovci hora Schafberg weitet sich in Liberec und endet bei Jablonec nad Nisou nordwestlich des markanten Bergrucken des Cerna studnice Geologie BearbeitenDie Becken entstanden durch Vulkanismus im Neogen und wurden im Pleistozan durch tektonische Senkungsvorgange um bis zu 100 Meter abgesenkt Durch pleistozane Sedimentation lagerten sich Kiese Sande Losse und Basalttuffe ab und bildeten das Deckgebirge der Becken Stellenweise entstand zwischen den einzelnen Sedimentschichten auch Braunkohle durch organische Ablagerungen Eine Besonderheit dieser Kohleablagerungen ist deren geringe Ausdehnung und die dafur umso grossere Machtigkeit von 40 bis 60 Metern die stellenweise auch bis zu 100 Meter betragen kann Weitere Gesteine die sich im Zittauer und Oderwitzer Becken finden sind Limonite und bituminose Schiefertone Die Becken werden von vielen Bergen begrenzt die ebenfalls wahrend des Ubergangs von Palaogen zum Neogen durch Vulkanismus entstanden Nutzung BearbeitenBraunkohleforderung Bearbeiten nbsp Olbersdorf mit dem gefluteten Tagebaurestloch dem Olbersdorfer See nbsp Grosstagebau Herkules bei BogatyniaAufgrund der relativ grossen Braunkohlevorkommen gab es bereits ab 1799 erste Bergbauversuche bei denen die Kohle in Stollen unter Tage abgebaut wurde In Oderwitz zeigten zwei 1835 durchgefuhrte Grabungen dass eine Forderung der lignitischen Braunkohle durch zahlreiche geologische Storungen sehr kompliziert war Die Forderung wurde daraufhin wieder eingestellt In Olbersdorf stiess man auf zwei Braunkohlefloze bei denen das Oberfloz eine Machtigkeit von 10 bis 15 Metern aufwies das Unterfloz dagegen eine Machtigkeit von 50 Metern Von 1810 bis 1913 erfolgte der Abbau des Oberflozes im Untertagebau Ab 1910 erfolgte parallel dazu die Kohleforderung im Tagebau die aber bereits 1938 wieder eingestellt wurde Der grossflachige Abbau der Olbersdorfer Braunkohle erfolgte aber erst ab 1947 um die in Zittau und Umgebung ansassige Industrie mit Rohbraunkohle zu versorgen Insgesamt wurden 21 5 Millionen Tonnen Kohle gefordert bis der Tagebau 1991 geschlossen wurde Das 38 Meter tiefe Tagebaurestlochs wurde im Zeitraum vom 15 September 1996 bis zum 2 Marz 1999 geflutet Im Rahmen der 2 Sachsischen Landesgartenschau 1999 in Olbersdorf wurde die Tagebaulandschaft saniert und begrunt und bildet heute das Naherholungsgebiet Olbersdorfer See Der Braunkohletagebau Herkules bei Bogatynia der das Kraftwerk Hirschfelde versorgte wurde zum Grosstagebau erweitert und bei Seitendorf Zatonie das polnische Kraftwerk Turow errichtet Der Tagebau hat inzwischen die Neisse erreicht und samtliche Orte nordwestlich westlich und sudwestlich von Reichenau verschlungen Landwirtschaft Bearbeiten Durch die fruchtbaren Losslehmboden der beiden Becken sind Rinderzucht und Ackerbau heute zumindest auf dem deutschen Gebiet vorherrschend Durch die intensive Landwirtschaft weist das Grundwasser aber eine hohe Stickstoffbelastung auf 2 Einzelnachweise Bearbeiten Die Braunkohlenlagerstatte Berzdorf Geologie geologische Substrate und Palaobotanik Berichte der naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 2004 Bundesamt fur Naturschutz Zittauer und Oderwitzer Becken Nicht mehr online verfugbar 15 Januar 2010 archiviert vom Original am 27 Juli 2021 abgerufen am 17 April 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de Literatur BearbeitenDie sudostliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge Werte der deutschen Heimat Band 16 2 Auflage Akademie Verlag Berlin 1971 S 79 Hermann Pressler Beitrage zur Kenntnis der Zittauer Braunkohle Zittau 1843 Digitalisat 50 916666666667 14 75 270 Koordinaten 50 55 0 N 14 45 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zittauer und Oderwitzer Becken amp oldid 231070339