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Zinzenzell ist ein Pfarrdorf in der niederbayrischen Gemeinde Wiesenfelden im Landkreis Straubing Bogen ZinzenzellGemeinde WiesenfeldenWappen von ZinzenzellKoordinaten 49 5 N 12 35 O 49 077222 12 578889 650 Koordinaten 49 4 38 N 12 34 44 OHohe 650 m u NHNFlache 14 37 km Einwohner 514 2009 1 Bevolkerungsdichte 36 Einwohner km Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 94344Vorwahl 09966Karte Gebietsaufteilung der ehemaligen Gemeinde Zinzenzell an Wiesenfelden und StallwangOrtsansicht mit Kirche St MichaelOrtsansicht mit Kirche St Michael Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ehemalige Gemeinde Zinzenzell 4 Einwohnerentwicklung des Ortes Zinzenzell 5 Die Katholische Expositur Zinzenzell 6 Vereine und Verbande 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenZinzenzell liegt im Falkensteiner Vorwald an der Staatsstrasse 2147 Nachstgelegene Stadte sind nordlich Roding 16 km und Cham 22 km sudwestlich Worth an der Donau 19 km in der Oberpfalz sowie sudlich Bogen 24 km und Straubing 27 km in Niederbayern Die hochsten Erhebungen der Gemarkung Zinzenzell sind im Hochriedholz 719 m im Hochholz 703 m zwischen Kieselhaus und Beinstreich und der Kammerlsperg 701 m 2 Die Wasserscheide von Donau und Regen lauft quer durch den Ort Wahrend die Miethnach nach Norden als Perlbach in den Regen mundet fliesst der Kriegbach im Unterlauf als Schonsteiner Bach nach Sudosten uber die Kinsach zur Donau Die Kinsach selbst bildete von der Grenze zur Oberpfalz bis Odling die ostliche Gemeindegrenze zu Loitzendorf bzw Gittensdorf Geschichte BearbeitenDer Ortsname von Zinzenzell bairisch Zinznzej wie auch der des nahen Zinzendorf 3 wird in der Literatur von Zinzo einem der sieben Zeugen in der sogenannten Opi Schenkung an das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg noch unter Herzog Tassilo III also kurz vor 788 abgeleitet 4 Geographisch lasst sich durchaus eine mogliche Rodungslinie entlang der Mietnach Perlbach ziehen die auf Zinzo zuruckgehen konnte Folgt man namlich von Zinzenzell bzw Mittnach aus dem Verlauf der Mietnach so findet man zunachst ostlich des Weilers Mietnach nordlich der Burgruine Sengersberg den heute ganzlich bewaldeten Zinzenberg und kurz vor der Mundung des Perlbachs nordlich von Trasching in den Regen den Weiler Zinzenthal Zwischen 1115 und 1137 wurde Zinzenzell in den Annalen des Klosters Oberalteich erstmals urkundlich erwahnt als der Ministeriale Getwin de Sinzencella als Zeuge auftrat 5 Zinzenzell war Dienstmannensitz der Regensburger Domvogte 6 7 Deren Burg soll auf dem Kammerlsperg gestanden haben an dessen Sudhang sich Zinzenzell erstreckt Der Flurname Burgstock gleich Burgstall ist jedoch bislang der einzig verbleibende Hinweis hierauf In herzoglicher und churfurstlicher Zeit war Zinzenzell Sitz einer Obmannschaft 8 und nach deren Auflosung von 1808 bis 1818 Sitz eines Steuerdistrikts als Vorstufe der heutigen Gemeinden Die Obmannschaft Zinzenzell mit Pfleggericht in Mitterfels und Oberamt in Kriseszell gliederte ein Beinstreich Eben hof Eggersberg Emmerszell Geraszell Zirnberg 9 Zum Steuerdistrikt Zinzenzell gehorten die Orte Eben hof Edenhof Engelbarzell Geraszell Haunsbach Kagerhof Kuchlhof Rothenberg 10 Die Grundung der Gemeinde erfolgte durch das Gemeindeedikt vom 18 Mai 1818 Bis zur Zwangsauflosung am 30 April 1978 im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Bayern war der Ort Gemeindesitz der gleichnamigen Gemeinde im jetzigen Landkreis Straubing Bogen nbsp Kirche St Michael der Expositur Zinzenzell nbsp Fruher Poststempel von Zinzenzell 1 Januar 1905 Zinzenzell und seine umliegenden Orte wurden ursprunglich von der Kgl Bayer Postexpedition Stallwang aus betreut bis um 1900 auch fur Zinzenzell mit der Grundung einer Koniglich Bayerischen Postagentur ihre rund 80 Jahre wahrende Geschichte begann Eine eigene Postniederlassung bestand bis zur Auflosung der Poststelle I 8411 Zinzenzell Anfang 1980 als Folge der Gebietsreform Neben dem Zinzenzeller Gemeindegebiet wurde auch die Gemarkung Geraszell von Zinzenzell aus mitversorgt Die Poststelle Zinzenzell war wie bis 1980 auch die Poststelle Wiesenfelden dem Postamt Falkenstein unterstellt Zum 1 Mai 1978 wurde mit 1230 Hektar ein Grossteil der Flache der Gemeinde Zinzenzell damals 1437 Hektar mit 611 Einwohnern in die Gemeinde Wiesenfelden eingegliedert nachdem der Antrag der Gemeinde Zinzenzell auf Anschluss an die Verwaltungsgemeinschaft Stallwang seitens der Regierung von Niederbayern zuruckgewiesen worden war 11 Ein kleinerer Teil die sechs Ortsteile Altenhofen Eggersberg Haselmuhle Kuglmuhl Odling und Schleissersgrub mit einer Flache von 207 ha kam nach Stallwang 12 Ehemalige Gemeinde Zinzenzell BearbeitenIn den amtlichen Ortsverzeichnissen wurden Hochodgarten Kieselhof und Weiherodgarten bis einschliesslich 1925 aufgefuhrt Die rund 700 Meter ostlich von Zinzenzell gelegene Wustung Krieghaus wurde noch bis 1970 genannt Bis 1978 war Zinzenzell eine eigenstandige Gemeinde mit folgenden Ortsteilen 13 Altenhofen Beinstreich Bleichhaus Buhlhaus Ebenhof Edenhof Eggersberg Elend Emmerszell Gellersdorf Haselmuhle Haselstein Hochried Kager Kagerhof Kieselhaus Kuglmuhl Mittnach Odling Prommersberg Schleissersgrub Weiherhaus Wullendorf Zieger Zinzenzell Zirnberg Die Gemeinde Zinzenzell fuhrte seit 1968 ein eigenes Wappen Es wird gebildet aus dem Wappen des Geschlechts der Zinzenzeller Schild gespalten in Silber und Rot sowie Stulphut aus der Helmzier und der Freiherren von Magerl aus deren Wappen die Mohnkapseln entnommen sind Offiziell wird das Wappen heute nur noch gem Anlage 3 zu 19 Abs 2 S 2 2 HS AVBayFwG von der Freiwilligen Feuerwehr Zinzenzell getragen 14 Einwohnerentwicklung des Ortes Zinzenzell BearbeitenJahr 1871 15 1885 16 1900 17 1925 18 1950 19 1961 20 1970 21 1987 22 Einwohner Ort Zinzenzell 200 235 233 234 277 215 221 335Gemeinde Zinzenzell 638 679 696 676 762 564 571Zinzenzell und seine fruheren Ortsteile bilden eine geschlossene Gemarkung wobei die der Gemeinde Stallwang zugeschlagenen Ortsteile Altenhofen Eggersberg Haselmuhle Kuglmuhl Odling und Schleissersgrub nach Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens TG Zinzenzell in die Gemarkung Schonstein umgegliedert worden sind Die Katholische Expositur Zinzenzell Bearbeiten 23 In Zinzenzell stand zu fruher Zeit lediglich eine Kapelle aus deren Einrichtung vermutlich die Figuren der Heiligen Vitus und Dionysius aus der Zeit um 1480 stammen die noch heute an der Sudwand des Langhauses des jetzigen Kirchenbaues zu sehen sind 1836 wurde eine neue Feldkapelle gebaut welche schnell zu klein wurde so dass sie bereits 1853 vergrossert werden musste Im Jahre 1871 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen die dem hl Michael geweiht ist Da man vergass beim Kgl Bayer Bezirksamt in Bogen den Bau genehmigen zu lassen wurde der Schwarzbau 1874 zunachst eingestellt es durfte aber schliesslich weitergebaut werden so dass das Kirchenschiff bereits 1875 fertiggestellt werden konnte Der Bau kostete 7325 Gulden und 32 Kreuzer was 69 88 kg Feinsilber entsprach Am 26 Marz 1877 wurde die Katholische Expositur Zinzenzell mit weitgehenden Rechten Trauungen Taufen Beerdigungen gegrundet Die noch lange Zeit erstrebte Erhebung zur vollig eigenstandigen Pfarrei wurde jedoch nie erreicht 1878 wurde schliesslich der Turm in seiner jetzigen Form und Hohe fertiggestellt 1883 wurde die Kirche modern im Stil der Neugotik ausgestattet Zu der Kirchensprengel Zinzenzell gehoren Bleichhaus Ebenhof Elend Gellersdorf Haunsbach Hochried Kagerhof Kothmuhle Krieghaus Mittnach Plenting Ruppertshof Stadlberg Weiherhaus Die nordostlichen Gemeindeteile von Zinzenzell gehorten von jeher zur Pfarrei Wetzelsberg Vereine und Verbande BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Zinzenzell gegrundet 1874 Krieger und Soldatenverein Zinzenzell gegrundet 1919 BRK Ortsgruppe Zinzenzell gegrundet 1951 CSU Ortsverband Zinzenzell gegrundet in den 1950er Jahren als einer der ersten im Landkreis Bogen Lowenschutzen Zinzenzell gegrundet 1971 Sportverein Zinzenzell gegrundet 1976 Obst und Gartenbauverein Zinzenzell gegrundet 1990 als Dorfverschonerungsverein sowie die KLJB und MMC Zinzenzell als kirchliche VereineLiteratur BearbeitenMax Piendl Ludwig Holzfurtner Mitterfels Historischer Atlas von Bayern Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Teil Altbayern Heft 62 Munchen 2002 ISBN 3 7696 9695 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zinzenzell Sammlung von Bildern Zinzenzell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Regionaler Nahverkehrsplan Regensburg PDF S 139 abgerufen am 17 August 2022 BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Hauptschriften Schriften des jungeren Zinzendorf Nicolaus Ludwig Zinzendorf Graf von G Olms Verlagsbuchhandlung 1966 S 260 Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Bande 41 42 S 22 Monumenta Boica Band XII S 27 Max Piendl Ludwig Holzfurtner Mitterfels Historischer Atlas von Bayern Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Teil Altbayern Heft 62 Munchen 2002 ISBN 3 7696 9695 6 S 69 Anm 88 Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels Ministerialiensitze Max Piendl Ludwig Holzfurtner Mitterfels Historischer Atlas von Bayern Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Teil Altbayern Heft 62 Munchen 2002 ISBN 3 7696 9695 6 S 128 Max Piendl Ludwig Holzfurtner Mitterfels Historischer Atlas von Bayern Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Teil Altbayern Heft 62 Munchen 2002 ISBN 3 7696 9695 6 S 125 128 Max Piendl Ludwig Holzfurtner Mitterfels Historischer Atlas von Bayern Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Teil Altbayern Heft 62 Munchen 2002 ISBN 3 7696 9695 6 S 588 607 609 M Gross Wiesenfelden 1977 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 633 Der Landkreis Bogen Heimat des Bayerischen Rautenwappens 1968 S 24 Herausgeber Landratsamt Bogen Unser Bayern Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung 1969 S 32 zu Zinzenzell Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 408 409 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 387 388 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 394 396 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 408 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 384 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 286 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 117 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 241 Digitalisat 1 2 Vorlage Toter Link www wiesenfelden de Website der Expositur Zinzenzell Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven Ortsteile der Gemeinde Wiesenfelden 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Zinzenzell amp oldid 234134687