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Die Zieralgen Desmidiales bilden gemeinsam mit den Jochalgen Zygnematales die Gruppe der Schmuckalgen Zygnemophyceae Letztere gehoren zum abgeleiteten Taxon der Charophyta wodurch Zieralgen mit den Pflanzen naher verwandt sind als mit den eigentlichen Grunalgen Die Bezeichnung Zieralgen leitet sich von der meist markanten Morphologie der symmetrischen Zellen mit oft formenreichen Umrissen ab ZieralgenMicrasterias sp im LichtmikroskopSystematikohne Rang Diaphoretickesohne Rang Archaeplastidaohne Rang Chloroplastidaohne Rang CharophytaKlasse Schmuckalgen Zygnemophyceae Ordnung ZieralgenWissenschaftlicher NameDesmidialesC E BesseyIllustration Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Vegetative Vermehrung 3 Sexuelle Vermehrung 4 Auftreten 5 Systematik 6 Einzelnachweise 7 WeblinksAufbau BearbeitenDie Desmidiales sind einzellige Algen und konnen Grossen von mehreren hundert Mikrometern erreichen Selten sind die Einzelzellen zu Faden verklebt Die Zellwand besteht aus Zellulose und kann inkrustiert sein etwa mit Eisen Durch Poren in der Zellwand wird eine Gallerte abgegeben die um die Zelle eine Schleimhulle bildet Zudem ist aufgrund der Schleimabsonderung eine gerichtete langsame Fortbewegung auf Substratoberflachen moglich Die Zellen bestehen aus zwei spiegelbildlichen Halften Zwischen ihnen wird meist durch einen Sinus aquatorial eine Einschnurung gebildet die verbleibende Verbindung besteht aus dem sogenannten Isthmus Placoderme Desmidien Im Isthmus liegt der Zellkern In jeder Halfte befindet sich ein grosser Chloroplast Megaplast der haufig komplex gebaut ist und Pyrenoide enthalt 1 Die Zellen enthalten Vakuolen mit kristallinem Inhalt Vegetative Vermehrung BearbeitenDie vegetative Vermehrung erfolgt durch Zellteilung Nach der Mitose der Kernteilung verlangert sich der Isthmus die beiden Halbzellen weichen auseinander und der Isthmus wird eingeschnurt Die beiden Isthmushalften schwellen blasenartig zu den fehlenden Halbzellen auf es bildet sich die Sekundarwand die arttypische Form und Ornamente werden gebildet Dann dringt der Chloroplast der Mutterzelle in die neue Halfte ein und teilt sich 2 Sexuelle Vermehrung BearbeitenDa die Zieralgen wie alle Vertreter der Zygnemophyceae uber keine Geisseln verfugen erfolgt die geschlechtliche Vermehrung nicht mittels Schwarmerzellen sondern durch Konjugation zweier unbegeisselter Zellen Zwei genotypisch sexuell verschieden determinierte Zellen legen sich unter Gallertausschuss nebeneinander Danach trennen sich die Zellwande in der Mitte oder es wird ein Kopulationskanal zwischen beiden Partnern ausgebildet Die Protoplasten der beiden Einzeller treffen sich und verbinden sich zur Zygote Diese ist von einer zarten Haut umgeben Sie ist zunachst hell und durchsichtig spater durch die Ansammlung von Reservematerial dunkel und undurchsichtig Die Schale der Zygote ist zunachst glatt spater entwickelt sie artspezifische Stacheln Die vier Halbzellen bleiben lange an der Zygote haften Die erste Zellteilung der Zygote geht mit einer Meiose einher Es ist also nur die Zygote diploid die Desmidiales sind daher Haplonten Bei der ersten Zellteilung wird zunachst eine charakteristische Wandhalfte gebildet erst nach zwei Zellteilungen treten Zellen auf die die charakteristische Zellform aufweisen 3 1 Auftreten BearbeitenZieralgen sind fast ausschliesslich Bewohner des Susswassers oft in Gewassern mit sauren pH Werten zum Beispiel Moortumpeln Sie leben im Plankton meist jedoch im Benthos und auf den unter Wasser befindlichen Teilen von Pflanzen Planktontisch leben etwa Cosmarium und Closterium in eutrophen Gewassern 1 Systematik BearbeitenDie nachsten Verwandten der Desmidiales sind die Jochalgen mit denen zusammen sie die Klasse der Zygnemophyceae bilden Die Desmidiales sind eine monophyletische Gruppe innerhalb der Zygnemophyceae Auch die vier Familien durften monophyletisch sein 4 Closteriaceae Desmidiaceae Gonatozygaceae PeniaceaeEs handelt sich um eine systematisch sehr gut abgegrenzte artenreiche Gruppe mit rund 5000 Arten 5 Charakteristische Gattungen sind Actinotaenium Bambusina mit Halsbandalge Bambusina borreri Closterium Cosmarium Desmidium Euastrum Gonatozygon Hyalotheca fadig Micrasterias Oocardium Penium Spirotaenia Staurastrum TeilingiaEinzelnachweise Bearbeiten a b c W Braune A Leman H Taubert Pflanzenanatomisches Praktikum II 3 Auflage VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1990 S 85 88 ISBN 3 334 00301 9 Karl Heinz Linne von Berg Michael Melkonian u a Der Kosmos Algenfuhrer Die wichtigsten Susswasseralgen im Mikroskop Kosmos Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09719 6 S 118 Karl Heinz Linne von Berg Michael Melkonian u a Der Kosmos Algenfuhrer Die wichtigsten Susswasseralgen im Mikroskop Kosmos Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09719 6 S 122 Richard M McCourt Kenneth G Karol Jeremy Bell Kathleen M Helm Bychowski Anna Grajewska Martin F Wojciechowski Robert W Hoshaw Phylogeny of the conjugating Green Algae Zygnemophyceae based on rbcL sequences In Journal of Phycology Band 36 4 200 S 747 758 doi 10 1046 j 1529 8817 2000 99106 x Andrey A Gontcharov Birger Marin Michael Melkonian Molecular Phylogeny of Conjugating Green Algae Zygnemophyceae Streptophyta Inferred from SSU rDNA Sequence Comparisons In Journal of Molecular Evolution Band 56 2002 S 89 104 doi 10 1007 s00239 002 2383 4 Van den Hoek C D G Mann H M Jahns Algae An Introduction to Phycology Cambridge University Press Cambridge 1995 S 468 ISBN 0 521 30419 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zieralgen Desmidiales Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zieralgen amp oldid 238595213