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Der Ziegensittich Cyanoramphus novaezelandiae ist eine Papageienart die zur Gattung der Laufsittiche zahlt Die Art hat ein ausgesprochen insulares Verbreitungsgebiet Dieses reicht von Neukaledonien bis zu den Inseln der Subantarktis Der Schwerpunkt seines Verbreitungsgebietes ist Neuseeland Die Art zahlt jedoch sowohl zur Fauna Australiens als auch zur antarktischen Fauna da sie auf der zum australischen Hoheitsgebiet zahlenden Norfolkinsel und den subantarktischen Aucklandinseln vorkommt 1 Fruher zahlten auch Lord Howe Island und Macquarie Island zum Verbreitungsgebiet 2 ZiegensittichZiegensittich Cyanoramphus novaezelandiae SystematikOrdnung Papageien Psittaciformes Familie Altweltpapageien Psittaculidae Unterfamilie PlatycercinaeTribus Plattschweifsittiche Platycercini Gattung Laufsittiche Cyanoramphus Art ZiegensittichWissenschaftlicher NameCyanoramphus novaezelandiae Sparrman 1787 Der Ziegensittich kann sich gut an verschiedene Lebensraume anpassen Vom Wald uber das offene Grasland bis hin zur Kuste bewohnt er alle Biotope von Neuseeland und den umliegenden Inseln Ziegensittiche bevorzugen Baumkronen halten sich aber auch am Boden im Unterholz auf Mehrere Unterarten sind in ihrem Lebensraum stark vom Aussterben bedroht zwei sind bereits ausgestorben Zu den Ursachen des Bestandsruckgangs zahlen Habitatverluste Konkurrenz mit eingefuhrten Arten Nachstellungen durch Ratten und verwilderte Hauskatzen sowie Krankheiten Ziegensittiche gehoren zu den Arten die durch PBFD sehr stark betroffen sind Dies ist eine hoch ansteckende nicht heilbare und oft todlich ausgehende virale Infektion die insbesondere bei Papageienvogeln auftritt Der Erreger der PBFD ist das Beak and Feather disease virus BFDV aus der Virusgattung Circovirus Circoviren sind sehr hoch ansteckend Betroffen sind in Australien sowohl in menschlicher Obhut gehaltene Ziegensittiche als auch die Bestande auf Norfolk Island 3 Die IUCN ordnet den Ziegensittich mit near threatened in eine Vorwarnstufe ein 4 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen Masse und Geschlechtsunterschiede 2 Verhalten und Ernahrung 3 Fortpflanzung und Sozialverhalten 4 Unterarten 5 Bemuhungen zur Bestandserhohung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksAussehen Masse und Geschlechtsunterschiede BearbeitenDie Nominatform der stetig zuruckgehenden Population hat einen blaulich grauen Schnabel sowie eine rote Stirnhaube mit einem Streifen vom Schnabelansatz uber das Auge und das Ohr Der Rand der Handdecken ein Teil der grossen Schwingen und die Schwanzfedern sind blau Das restliche Gefieder leuchtet kraftig grun Die Mannchen sind etwas grosser und kraftiger gebaut als die Weibchen 5 Bei den Weibchen ist die rote Stirn nicht so ausgepragt und auch der Streifen uber dem Auge ist kurzer Ebenso ist der Kopf wie der Schnabel insgesamt kleiner Das Gewicht liegt bei durchschnittlich etwa 60 Gramm und die Korperlange betragt 27 bis 30 Zentimeter Der Flug des Ziegensittichs besteht aus schnellen flachen Flugelschlagen mit Gleitphasen in denen die Schwingen ausgebreitet und leicht angehoben werden Wie viele Arten der Unterfamilie der Plattschweifsittiche fachern sie kurz vor der Landung die Steuerfedern auf Verhalten und Ernahrung BearbeitenDer Sittich lebt paarweise oder in kleinen Gruppen In den Baumkronen ist er hervorragend getarnt und auf dem Boden scharrt er fur Papageien ungewohnlich wie ein Huhn nach Nahrung Seine Fusse setzt er sehr oft ein Im Gegensatz zu anderen Grosssittichen ist er in der Lage ohne Zuhilfenahme des Schnabels am Drahtgitter auf und ab zu klettern Der wilde Ziegensittich ernahrt sich von Wurzeln und Knollen Auch bestimmte Pflanzensamen das Fruchtfleisch mancher Fruchte sowie Beeren Bluten Knospen und Insekten verzehrt er Die auf den Inseln und an der Kuste geborenen Ziegensittiche fressen sogar Seetang und Muscheln Der Ziegensittich hat eine meckernde Stimme ahnlich der einer Ziege besonders im Flug und bei Aufregung gibt er ein anhaltendes charakteristisches Meckern kek kek kek kek von sich was ihm seinen deutschen Namen einbrachte Der Ziegensittich hat saisonale Variationen in seiner Ernahrung Wahrend sie zwischen Oktober bis November Bluten von Metrosideros excelsa frassen bevorzugen sie im Januar Samereien von zu Beispiel Restionaceae Amerikanisches Pampasgras oder Samen verschiedener Pfeffergewachse Sie wurden ebenfalls dabei beobachtet wie sie Fruchte von Myoporum assen In Neukaledonien wurden Ziegensittiche dabei beobachtet wie sie die Samen von Kasuarinengewachsen assen 6 Fortpflanzung und Sozialverhalten BearbeitenDie Hauptbrutzeit liegt zwischen Oktober und Dezember Ziegensittiche bauen ihre Nester auf den Inseln wegen der wenigen Baume in dichter Vegetation und lassen sich dabei nicht nur in hohlen Asten sondern auch in Felslochern Erdhohlen und Steinspalten nieder Das Gelege besteht in der Regel aus funf Eiern kann aber auch bis zu neun Eier umfassen Sie werden im Abstand von 24 48 Stunden gelegt und zwanzig Tage bebrutet Dann werden die Jungtiere etwa vier bis sechs Wochen von beiden Elternteilen versorgt Schliesslich fliegen die Jungtiere aus Ziegensittiche betreiben bis auf eine Art Streicheln des Partners mit dem Fuss keinerlei soziale Gefiederpflege Sie halten immer eine gewisse Individualdistanz ein Lediglich ein gegenseitiges Schnabeln kann beobachtet werden Dies sollte jedoch nicht falschlicherweise zu der Annahme verleiten dass Ziegensittiche Einzelganger sind Unterarten Bearbeiten nbsp Ziegensittich nbsp Ziegensittich in der Nahe von Auckland NeuseelandDerzeit werden folgende Unterarten unterschieden 7 Cyanoramphus novaezelandiae novaezelandiae die Nominatform Chatham Ziegensittich C n chathamensis ahnlich der Nominatform aber etwas grosser Gefieder am Kopf smaragdgrun blaue Flugelpartie etwas ausgedehnter Auf einigen Inseln kommt es zur Vermischung mit Cyanoramphus forbesi Verbreitung Chatham Inseln Kermadec Ziegensittich C n cyanurus ahnlich der Nominatform 29 cm gross Farbung weniger gelblich Flugelfedern dunkler blau Schwanzoberseite blaugrun Verbreitung Kermadecinseln Lord Howe Ziegensittich C n subflavescens ahnlich der Nominatform aber 32 cm gross gelblicheres Gefieder besonders Wangen und Unterseite Rot des Vorderkopfes weniger ausgedehnt Um 1870 ausgestorben Fruhere Verbreitung Lord Howe InselEinige Autoren wie beispielsweise der auf australische Papageien spezialisierte Ornithologe Joseph M Forshaw sehen auch in Cyanoramphus cookii eine Unterart des Ziegensittichs und bezeichnet sie entsprechend als Cyanoramphus novaezelandiae cookii Ihr Verbreitungsgebiet ist die Norfolk Insel und Neukaledonien und sie waren offensichtlich lange Zeit isoliert von den anderen Populationen Biochemische Untersuchungen haben gezeigt dass sich die Ziegensittiche auf Neukaledonien und auf der Norfolkinsel stark von ubrigen Subspezies unterscheiden Joseph M Forshaw weist jedoch darauf hin dass in den biochemischen Untersuchungen die zwei ausgestorbenen Unterarten C n subflavescens und C n erythrotis nicht mit einbezogen wurden die auf Lord Howe Island beziehungsweise Macquarie Island vorkamen Diese hatten aus seiner Sicht wesentliche Informationen zur Verwandtschaft der einzelnen Unterarten geliefert 8 Bemuhungen zur Bestandserhohung Bearbeiten nbsp Gelbe Farbmutation eines Ziegensittich auf einer Ausstellung des Deutschen Kanarien und Vogelzuchter Bundes Durch die Wiederansiedelung von in Gefangenschaft geborenen Ziegensittichen und den Fang von Ratten und Katzen wird versucht dem Ruckgang der Bestande entgegenzuwirken Seit 1983 gibt es beispielsweise auf Norfolk Island ein sehr weitreichendes Schutzprogramm mit dem Ziel die dort noch vorhandene Wildpopulation zu schutzen 9 Dazu gehort eine Bewachung der wenigen noch vorkommenden Nester Da das Gelege gewohnlich aus sechs bis acht Eiern besteht aber eine weit geringere Anzahl von Jungvogeln flugge wird und insbesondere die jungsten Nestlinge in einem Gelege sterben werden sie zur Handaufzucht entnommen oder Weibchen mit kleineren Gelegen beigelegt Beide Methoden haben zu einer Bestandserhohung beigetragen 10 Andere Massnahmen konzentrieren sich neben dem Fang von Ratten die Gelege vernichten und teils auch die brutenden Weibchen toten darauf sowohl den Europaischen Star als auch den Pennantsittich zu vertreiben die massive Nistplatzkonkurrenten des Ziegensittichs sind 11 Einzelnachweise Bearbeiten Shirihai S 282 Forshaw S 544 Forshaw S 545 BirdLife Factsheet zum Ziegensittich aufgerufen am 21 Dezember 2010 Shirihai S 282 Ziegensittich Cyanoramphus novaezelandiae Kurzsteckbrief des Ziegensittich Deutsche Kanarien und Vogelzuchterbund abgerufen am 13 Dezember 2022 Boon W M Kearvell J Daugherty C H Chambers G K 2001 Molecular systematics and conservation of kakariki Cyanoramphus spp Science for Conservation 176 PDF Online Forshaw S 544 Forshaw S 545 Forshaw S 546 Forshaw S 546Literatur BearbeitenLysann Haustein Ziegensittiche Artgerechte Haltung und Pflege Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8370 4240 5 Joseph M Forshaw Australische Papageien 1 deutschsprachige Auflage Band 2 Arndt Verlag Bretten 2003 ISBN 3 9808245 2 7 Hadoram Shirihai A Complete Guide to Antarctic Wildlife The Birds and Marine Mammals of the Antarctic Continent and Southern Ocean Alula Press Degerby 2002 ISBN 951 98947 0 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ziegensittich Cyanoramphus novaezelandiae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cyanoramphus novaezelandiae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Ziegensittich Cyanoramphus novaezelandiae auf eBird org Lexikon der Papageien Online Version englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ziegensittich amp oldid 239462482