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Die Zephir war ein Torpedodampfer der Kaiserlichen Marine der fur Versuchszwecke bei der Entwicklung des Torpedos als damals neuen Waffensystem gebaut und eingesetzt wurde Der von der AG Vulcan Stettin gebaute Raddampfer wurde 1874 abgeliefert und bis 1907 hauptsachlich als Schlepper eingesetzt Zephir p1 SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp TorpedodampferBauwerft AG Vulcan StettinBaunummer 69Baukosten 35 000 ThalerStapellauf 22 Juni 1874Indienststellung 13 Oktober 1874Verbleib 1907 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 30 5 m Lua 28 9 m KWL Breite 5 25 mTiefgang max 1 65 mVerdrangung 131 t Besatzung 43 MannMaschinenanlageMaschine 2 2 Zyl Dampfmaschine1 DampflokomotivkesselindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 225 PS 165 kW Hochst geschwindigkeit 9 0 kn 17 km h Propeller 2 Seitenrad 4 2 mBewaffnung1 Spierentorpedo mit 41 kg Sprengkorper Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Literatur 4 FussnotenGeschichte BearbeitenDie neu entstandene Kaiserliche Marine sah sich Anfang der 1870er Jahre der Herausforderung gegenubergestellt die Entwicklung der Torpedowaffe weiter voranzutreiben Bereits wenige Jahre zuvor bildete das preussische Marineministerium eine Sektion fur Marine und Kustenartillerie Angelegenheiten die sich zunachst vor allem mit dem von Robert Fulton entwickelten Spierentorpedo 1 sowie dem Schlepptorpedo des britischen Offiziers John Harvey 1778 1852 2 befasste Im Juni 1869 besuchte Korvettenkapitan Alexander von Monts eine Vorfuhrung der Torpedosystems von Robert Whitehead in Fiume beschied ihm aber noch keine Tauglichkeit Daher wurde der Schwerpunkt der Entwicklung in der Kaiserlichen Marine zunachst weiter auf Spieren und Schlepptorpedos gelegt 1873 aber auch erste Torpedos von Whitehead angeschafft und auf den Kanonenbooten Basilisk und Comet erprobt 1 Fur die Erprobung des Spierentorpedos wurden mehrere kleine Dampfschiffe bei verschiedenen Werften geordert 1871 lieferten die Bremer Werft Waltjen Waltjen Nr I bis Nr III und im Folgejahr Devrient in Danzig Devrient Nr I bis Nr III jeweils drei kleinere Boote ab Die AG Vulcan in Stettin Grabow stellte 1874 ebenfalls drei Dampfschiffe nach unterschiedlichen Entwurfen fertig und 1876 kam als letztes Versuchsschiff fur Spierentorpedos die von Moller amp Holberg gebaute Ulan in Dienst 3 Die Zephir wurde 1873 von der AG Vulcan als deren Baunummer 69 auf Kiel gelegt 4 Das Dampfschiff trug ursprunglich die Bezeichnung Nr II erhielt aber aufgrund einer Verfugung des Chefs der Admiralitat Generalleutnant Albrecht von Stosch vom 16 August 1873 seinen Namen Es stand am 22 Juni 1874 zum Stapellauf bereit und wurde kurz darauf von Korvettenkapitan Christian Donner abgenommen 5 Die Baukosten beliefen sich auf 35 000 Thaler 4 Vom 28 Juli bis zum 12 August erfolgte die Uberfuhrungsfahrt der Zephir von Swinemunde nach Wilhelmshaven unter dem Kommando von Kapitanleutnant Franz Kuhn Offiziell in Dienst gestellt wurde das Schiff jedoch erst am 13 Oktober 1874 Fur kurze Zeit wurde es in seiner ursprunglichen Funktion als Versuchsschiff genutzt fand ab 1875 aber fur 32 Jahre Verwendung als Schleppdampfer 5 Von seiner Bauform her war das Schiff auch als solcher konzipiert 6 1907 wurde die Zephir in Wilhelmshaven abgewrackt 5 Technik BearbeitenDie Zephir war ein aus Eisen gefertigter Querspantbau Das Schiff war insgesamt 30 5 m lang wobei die Wasserlinie 28 9 m mass Die maximale Breite des Rumpfes betrug 5 25 m wobei die Kasten der Seitenrader daruber hinausgingen Die Konstruktionsverdrangung des Schiffs lag bei 129 t die Einsatzverdrangung mit 131 t nur geringfugig daruber Bei maximaler Verdrangung lag der Tiefgang des Dampfschiffs bei 1 65 m vorn und 1 09 m achtern 4 Der Antrieb des Torpedodampfers bestand aus zwei geneigten oszillierenden Zweizylinder Dampfmaschinen mit einfacher Dampfdehnung die auf die beiden Seitenrader mit einem Durchmesser von 4 2 m wirkten Den notigen Dampf erzeugte ein Dampflokomotivkessel der uber eine Heizflache von 130 m verfugte und einen Druck von 1 8 atu erzeugte Der Kessel war gemeinsam mit den Dampfmaschinen in einem gemeinsamen Maschinenraum untergebracht Die Maschinen gaben eine indizierte Leistung von 225 PSi bei 34 Umdrehungen pro Minute ab und beschleunigten die Zephir auf maximal 9 0 kn Der Brennstoffvorrat belief sich auf 10 t Kohle Gesteuert wurde das Schiff mit einem am Heck befindlichen Ruder 4 Die Bewaffnung der Zephir bestand lediglich aus der Bugspiere die einen 41 kg schweren Sprengkorper trug 4 und bei einem Angriff auf ein feindliches Schiff diesem in den Rumpf hatte gerammt werden sollen Des Besatzung hatte wahrend der Zeit als Versuchsschiff eine Sollstarke von drei Offizieren und 40 Mannschaften 4 Spater reduzierte sich die Besatzungsstarke der Zephir auf 25 Mann 5 Literatur BearbeitenGardiner Robert Hrsg Conway s All The World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press London 1979 ISBN 0 85177 133 5 S 262 Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Peter Arndt Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1915 Band 2 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Minensuchboote Minenraumboote Bernard amp Graefe Bonn 1999 ISBN 3 7637 4801 6 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 9 Sammelkapitel Landungsfahrzeuge Minenschiffe Minensuchboote Schnellboote Schulschiffe Spezialschiffe Tender und Begleitschiffe Torpedoboote Trossschiffe Mundus Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg Fussnoten Bearbeiten a b Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 9 S 211f Philipp Vogler Torpedos U Boote Zerstorer Geschichte der Flottenrustung von 1859 bis 1914 minifanal Bonn 2015 ISBN 978 3 95421 083 1 S 17 Groner Die deutschen Kriegsschiffe Band 2 S 28ff a b c d e f Groner Die deutschen Kriegsschiffe Band 2 S 29 a b c d Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 9 S 219 Gardiner Conway s All The World s Fighting Ships S 262 Torpedodampfer der Norddeutschen und Kaiserlichen Marine Adler 1859 St Georg 1861 Oscar 1866 Neuenfelde 1868 Devrient Nr I 1872 Devrient Nr II 1872 Devrient Nr III 1872 Waltjen Nr I 1872 Waltjen Nr II 1872 Waltjen Nr III 1872 Notus 1873 Zephir 1874 Rival 1874 SMS Ulan 1876 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zephir Schiff amp oldid 237093522