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Der Alte OrientZeitleiste nach kalibrierten C14 DatenEpipalaolithikum 12000 9500 v Chr KebarienNatufienKhiamienPrakeramisches Neolithikum 9500 6400 v Chr PPNA 9500 8800 v Chr PPNB 8800 7000 v Chr PPNC 1 7000 6400 v Chr Keramisches Neolithikum 6400 5800 v Chr Umm Dabaghiyah Kultur 6000 5800 v Chr Hassuna Kultur 5800 5260 v Chr Samarra Kultur 2 5500 5000 v Chr Ubergang zum Chalkolithikum 5800 4500 v Chr Halaf Kultur 3 5500 5000 v Chr Chalkolithikum 4500 3600 v Chr Obed Zeit 5000 4000 v Chr Uruk Zeit 4000 3100 3000 v Chr Fruhbronzezeit 3000 2000 v Chr Dschemdet Nasr Zeit 3000 2800 v Chr Fruhdynastikum 2900 2800 2340 v Chr Akkadzeit 2340 2200 v Chr Neusumerische Ur III Zeit 2340 2000 v Chr Mittelbronzezeit 2000 1550 v Chr Isin Larsa Zeit 2 altassyrische Zeit 3 2000 1800 v Chr Altbabylonische Zeit 1800 1595 v Chr Spatbronzezeit 1550 1150 v Chr Kassitenzeit 2 1580 1200 v Chr Mittelassyrische Zeit 3 1400 1000 v Chr Eisenzeit 1150 600 v Chr Isin II Zeit 2 1160 1026 v Chr Neuassyrische Zeit 1000 600 v Chr Neubabylonische Zeit 1025 627 v Chr Spatbabylonische Zeit 626 539 v Chr Achamenidenzeit 539 330 v Chr Jahreszahlen nach der mittleren Chronologie gerundet Als Zarzien wird seit 1930 eine jungpalaolithisch epipalaolithische Kultur in Sudwestasien vor allem im Zagros bezeichnet deren Artefakte auf 18 000 15 000 bis 8 000 v Chr datiert wurden Damit bestand die Kultur gleichzeitig mit dem Kebarien und dem Natufien in Syrien und Palastina steht allerdings erheblich weniger im Fokus der Forschung Ihren Namen erhielt die Kultur nach der Fundstatte Zarzi im irakischen Teil Kurdistans Zu den Hauptfundstatten zahlt die Palegawra Hohle 4 dann Shanidar B2 und Zarzi Warwasi Pa Sangar und Ghar i Khar Dabei wurden Palegawra strittig Zarzi Warwasi und Pa Sangar als Sommerlager eingeordnet wahrend Shanidar und Mar Gurgalan Sarab als Basislager gedeutet wurden Hauptbeute der mobilen Jager und Sammler die moglicherweise saisonal zwischen bestimmten Talern Bergen und Hugeln wechselten waren Equus hemionus Ovis orientalis Auerochsen Hasen Fuchse Gazellen Capra aegagrus Cervus elaphus Ochotona aber auch Schildkroten Die besagten Ziegen wurden im Zagros wohl als erste domestiziert 5 In Palegawra fand man Muscheln der Art Unio tigrides schliesslich Potamon potamios einen Zehnfusskrebs Wahrend man in Zarzi auch erstmals Fische und Krabben fand entdeckte man an einigen Fundstatten Helix salmonica eine Schnirkelschneckenart Auch die Persische Rennmaus wurde nicht verschmaht sondern war wichtiger Bestandteil der Nahrung In der Palegawra Hohle machen ihre 14 000 Jahre 6 alten Knochen 10 8 der Saugetierfossilien aus 7 Fur die Jagd vor allem der kleineren und schnelleren Saugetiere spielte die Domestizierung des Hundes und der Gebrauch von Pfeil und Bogen eine wichtige Rolle Mary C Stiner fuhrte diesen Wandel auf Ernahrungsprobleme zuruck doch fehlen bisher menschliche Uberreste um dies anhand von Folgen der Unter oder Fehlernahrung belegen zu konnen 8 In Pa Sangar fand man Ocker der auf neolithische Bewohner zuruckgefuhrt wird 9 Typisch fur den Werkzeugbestand ist dementsprechend ein bis zu zwanzigprozentiger Anteil an Mikrolithen die meist kurz sind und asymmetrische Trapezoide bilden dazu Dreiecke mit Einkerbungen Bestimmte Typen der Mikrolithen werden eher der fruhen kalt ariden Phase des Zarzien zugewiesen moglicherweise ab dem letzten kaltzeitlichen Maximum spatere einer nachfolgenden warmeren Phase Dies betrifft vor allem den Wechsel von nicht geometrischen zu geometrischen Mikrolithen Dabei dominierten in der spateren Phase aber im Zarzien nicht die im Natufien haufigen halbmondformigen Mikrolithen lunates Dennoch weisen die beiden Kulturen erhebliche Ahnlichkeiten auf so dass dies haufig als Hinweis auf weitraumige Netzwerke gedeutet wird Darauf weisen auch Muscheln hin die allerdings im Natufien eher aus dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer stammen im Zarzien eher aus dem Persischen Golf Sie wurden als Schmuck benutzt Im Natufien entstanden Siedlungen und Dorfer die es im Zarzien offenbar nicht gab Erst am Ende der Epoche wohl nach dem Jungeren Dryas lassen sich erste dorfartige Strukturen belegen wie in Zawi Chemi Shanida Dorothy Garrod pragte als erste die Bezeichnung Zarzian ebenso wie Natufian wahrend ihr Kollege Francis Turville Petre den Begriff Kebaran pragte Wahrend Garrod das lithische Material analysierte befasste sich ihre Kollegin Dorothea Bate zur selben Zeit mit den organischen Uberresten insbesondere fragmentarischen Knochenwerkzeugen Garrod ordnete ihre Funde zunachst dem Palaolithikum zu doch ihre eigenen Arbeiten zum seinerzeit noch Mesolithikum genannten Epipalaolithikum relativierten diese Aussage Sie stellte fest dass in den jungeren Schichten geometrische Mikrolithen hinzukamen die in den alteren Schichten nicht vorhanden waren Inzwischen zeichnet sich ab dass dieser Wechsel vermutlich mit dem Beginn des Epipalaolithikums zusammenhing wie sich an der Fundstelle Warwasi zeigen liess Nach diesen Arbeiten erfolgten zum Zarzien nur noch wenige Untersuchungen In den 60 und 70er Jahren zeichnete sich eine kuhlere Phase anhand der Samen von Rhamnus catharticus ab gleichzeitig konnte eine aride Steppenvegetation nachgewiesen werden Auch fand man im Hulailan Tal Hinweise auf das Zarzien Dazu gehorten die Fundplatze Mar Gurgalan Sarab B C und Mar Ruz B Auch dort fanden sich thumbnail scrapers kleine Kratzer Klingen Beile Trapeze usw Untersuchungen der 90er Jahre erwiesen dass sich das Zarzien aus palaolithischen Vorgangerkulturen entwickelt hat Zugleich fielen am anderen zeitlichen Ende Ahnlichkeiten mit der neolithischen Kultur des M lefatien auf 10 Literatur BearbeitenDeborah I Olszewski The Zarzian in the Context of the Epipaleolithic Middle East in International Journal of Humanities 19 2012 1 20 Akira Tsuneki Protoneolithic caves and neolithisation in the southern Zagros in Roger Matthews Hassan Fazeli Nashli Hrsg The Neolithisation of Iran The Formation of New Societies Oxbow 2013 S 84 96 Roger Matthews Yaghoub Mohammadifar Wendy Matthews Abbass Motarjem Investigating the Neolithisation of Society in the central Zagros of western Iran in Roger Matthews Hassan Fazeli Nashli Hrsg The Neolithisation of Iran The Formation of New Societies Oxbow 2013 S 14 34 Weblinks BearbeitenFrank Hole Paleolithic Age in Iran in Encyclopaedia Iranica 2008 Anmerkungen Bearbeiten in der Levante a b c d in Sudmesopotamien a b c in Nordmesopotamien Priscilla F Turnbull The fauna from the terminal Pleistocene of Palegawra Cave A Zarzian Occupation Site in Northeastern Iraq in Anthropology 63 3 1974 81 146 online PDF Deborah I Olszewski The Zarzian in the Context of the Epipaleolithic Middle East in Humanities 19 2012 1 20 hier S 2 Boris Krystufek Vladimir Vohralik Mammals of Turkey and Cyprus Rodentia II Cricetinae Muridae Spalacidae Calomyscidae Capromyidae Hystricidae Castoridae Universitat Primorska Koper 2009 S 234 Priscilla F Turnbull Charles A Reed The fauna from the terminal Pleistocene of Palegawra Cave in Fieldiana Anthropology 63 3 1974 81 146 hier S 94 f Mary C Stiner Small Animal Exploitation and its Relation to Hunting Scavenging and Gathering in the Italian Mousterian In Gail L Peterkin Harvey M Bricker Paul Mellars Hrsg Hunting and Animal Exploitation in the Later Palaeolithic and Mesolithic of Eurasia 1993 Archeological Papers of the American Anthropological Association 4 Washington D C S 107 126 Frank Hole The Archaeology of Western Iran Smithsonian Institution Press Washington 1987 Deborah I Olszewski The Lithic Transition to the Early Neolithic in the Zagros Region Zarzian and M lefatian Industries in S K Kozlowski H G K Gebel Hrsg Neolithic Chipped Stone Industries of the Fertile Crescent and their Contemporaries in Adjacent Regions ex Oriente Berlin 1996 261 270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zarzien amp oldid 238626190