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Xanti Schawinsky eigentlich Alexander Schawinsky 25 Marz 1904 in Basel 11 September 1979 in Locarno war ein schweizerisch US amerikanischer Maler Fotograf und Buhnenbildner Er gehorte zum Bauhaus Kreis um Walter Gropius Xanti Schawinsky um 1924 Xanti Schawinsky Foto Laszlo Moholy NagyInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Schriften Ausstellungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlexander Schawinsky war das zweite Kind des Kaufmanns Benjamin Schawinsky und der Regina geborener Bielawska beide judischer Herkunft 1 Er besuchte von 1910 bis 1914 zunachst die Schule in Basel und dann von 1915 bis 1921 ein Gymnasium in Zurich Danach war er bis 1923 Volontar im Architekturburo von Theodor Merill in Koln Nachdem er 1923 kurzzeitig die Kunstgewerbe und Handwerkerschule in Berlin besucht hatte ging er 1924 an das Bauhaus in Weimar Hier gehorten Paul Klee Wassily Kandinsky Adolf Meyer und Laszlo Moholy Nagy zu seinen Lehrern 1 In der von Oskar Schlemmer geleiteten Buhnenabteilung entwickelte er Sketche Pantomimen und zeigte seine erste Buhnenarbeit 1 Als das Bauhaus in Weimar 1925 schloss ging Schawinsky mit nach Dessau Dort befasste sich Schawinsky vor allem mit experimenteller Fotografie In der studentischen Bauhaus Kapelle spielte er das Saxophon 1 1926 bis 1927 entwarf er einige Buhnenbilder am Stadttheater in Zwickau lehrte danach am Bauhaus in Dessau als Assistent von Oskar Schlemmer Buhnengestaltung und widmete sich intensiv der Malerei 2 1927 wurden seine in Zwickau und am Bauhaus entstanden Buhnenentwurfe auf der Deutschen Theaterausstellung in Magdeburg ausgestellt 1929 nahm er an der Ausstellung Junge Bauhausmaler teil die in Halle a d Saale Braunschweig Erfurt und Krefeld gezeigt wurde Als der Anhaltische Landeskonservator und Direktor der Anhaltischen Gemaldegalerie in Dessau Ludwig Grote in seiner Rede zur Eroffnung der Ausstellung Junge Bauhausmaler im Halleschen Kunstverein 1929 uber Schawinsky sprach betonte er dessen malerisch grafisches Konnen verwies aber zugleich auch auf die von ihm empfundene Verbindung zu Schawinskys Buhnenkunst Schawinskys Bilder atmen die Luft des Theaters und Zirkus weiss und rot vor Blitzblau Korperhaftes darunter klassizistische Architekturen wirken trotz der technischen Akribie mit der Gesimse und Profile gezeichnet sind vor den tiefen Grunden unwirklich seltsam Sucht man nach Analogien so findet man sie vielleicht bei Chirico und dem italienischen Neoklassizismus aber Schawinsky ist eigentlich Oskar Schlemmer verpflichtet der die Linie Hans von Mares fortsetzt Bei Schawinsky ist alles gekonnt Er ist absolut sicher in der Beherrschung seiner Mittel Die neue Raumgesinnung macht alles Gegenstandliche leicht es blitzt klingelt schellt tanzt wie bei Jazzmusik Die Buhne ist Ausgang und Inhalt seiner Bilder 3 nbsp Xanti Schawinsky Entwurf fur drei Figurinen zu Die beiden Veronese von William Shakespeare 1925Schawinsky war eng mit Herbert Bayer und Marcel Breuer befreundet Er wurde der Patenonkel von Julia Bayer der 1929 geborenen Tochter von Herbert und Irene Bayer 1929 wurde er von Johannes Goderitz als Leiter der Graphikabteilung des stadtischen Hochbauamtes nach Magdeburg geholt In dieser Zeit ubernahm er auch die Bildredaktion der Theaterzeitung Das Stichwort Aufgrund politischer und rassistischer Anfeindungen verliess er Ende 1931 Magdeburg und ging als freier Kunstler nach Berlin 1 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten emigrierte er nach Italien wo er in Rapallo die Malerei wieder aufnahm Ab Ende 1933 war er fur das Mailander Studio Boggeri 4 tatig und als freier Grafiker u a fur die Unternehmen Illy Caffe Cinzano und Motta 2 Bei Olivetti ubernahm er als Co Designer 1 die Gestaltung einer neuen halbprofessionellen Schreibmaschine die Studio 42 getauft wurde Zu dem Entwurf konsultierte er auch die Architekten Fingini amp Pollini die zu der Zeit die neue Firmenzentrale fur Olivetti bauten Sein Plakat fur die Reiseschreibmaschine Ico von Olivetti ist eine fruhe Inkunabel der angewandten Fotografie und Reklamekunst Xanti Schawinsky wurde 1936 von Josef Albers als Lehrender das Black Mountain College in die USA berufen Hier vermittelte er bis 1938 im Anschluss an seine Erfahrungen mit der Bauhausbuhne in Weimar und Dessau seine Ansatze fur die Buhne als Ort und Medium eines experimentellen Lernens Im Zentrum seiner Stage Studies stand ein offenes Arbeiten das zu diesem Zeitpunkt revolutionar war Die Performance Play Life Illusion 1937 die er mit seinen Schulern entwickelte gilt in ihrer Verknupfung von Kunst und Wissenschaft sowie von Musik Tanz Schauspiel Malerei Buhnenbild und Lichtgestaltung als eine fruhe Vorwegnahme der prozesshaften Performancekunst Auch wenn Schawinsky nur zwei Jahre am Black Mountain College unterrichtete beeinflusste er dennoch die interdisziplinare Offnung der Schule und deren experimentelle Atmosphare massgeblich Das Museum of Modern Art MoMA in New York zeigte 1938 in der Ausstellung Bauhaus 1919 1928 zahlreiche Arbeiten von Schawinskys Er gestaltete den Pavillon North Carolina auf der 1939 New York World s Fair und mit Breuer und Gropius den Pavillon Pennsylvania 2 1941 zog er nach New York unterrichtete 1943 bis 1946 am City College of New York und 1950 bis 1954 an der New York University Seit 1950 arbeitete er vor allem als Maler 1 nbsp Xanti Schawinsky Olivetti Plakat 1934Ab 1961 hielt sich Schawinsky wieder regelmassig uber langere Zeitraume in Europa auf baute eine Zweitwohnung in Oggebbio am Lago Maggiore und stellte auch wieder in Deutschland aus Zu einer Einzelausstellung 1961 im Bauhaus Archiv Darmstadt produzierte der Hessische Rundfunk einen Filmbericht 5 1963 gestaltete Schawinsky das Buhnenbild und die Kostume fur das von Waclaw Orlikowsky am Stadttheater Basel inszenierte Ballett Die steinerne Blume von Sergej Prokofjew In seinem malerischen Spatwerk entwickelte Schawinsky unter anderem mehrschichtig aufgebaute Bilder die er Spheras nannte als Modelle fur dynamisch raumliche Geometrien 1981 veroffentlichte Hans Heinz Holz eine erste Monografie 2 2015 und 2016 widmeten sich das Migros Museum in Zurich und das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg dem Gesamtwerk von Schawinsky nbsp Die Schreibmaschine Studio 42 von OlivettiSchawinsky war seit 1936 in erster Ehe mit Irene von Debschitz 1903 1990 der Tochter von Wanda von Debschitz Kunowski und Wilhelm von Debschitz verheiratet der Sohn Ben wurde 1939 1 geboren Ab 1963 war Schawinsky in zweiter Ehe mit Gisela Hatzky verheiratet sie bekamen 1973 den Sohn Daniel 1 Ehrung BearbeitenDie Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren den Schawinskyweg Schriften Ausstellungen Auswahl Bearbeitenjunge bauhausmaler Gruppenausstellung mit Werken von Otto Berenbrock Erich Borchert Albert Braun Willy Imkamp Fritz Kuhr Josef Leirer Hilde Rantzsch Hermann Roseler Alexander Schawinsky Lu Scheper und Fritz Winter als Wanderausstellung in Braunschweig Krefeld Halle Saale Erfurt und Berlin 1929 6 Herbert Bayer Walter Gropius Ise Gropius Hrsg Bauhaus 1919 1928 Ausstellung The Museum of Modern Art 7 Dezember 1938 30 Januar 1939 New York 1939 S 9 152 158f 164 166 168 175 179 212 216f Xanti Schawinsky 20 Gemalde und Zeichnungen Ausstellung Bauhaus Archiv Darmstadt 20 August 20 September 1961 Herbert Bayer Ludwig Grote Dieter Honisch Hans Maria Wingler Hrsg 50 jahre bauhaus Internationale Wanderausstellung des Instituts fur Auslandsbeziehungen Stuttgart erste Station in Stuttgart Kunstgebaude am Schlossplatz 5 Mai 28 Juli 1968 anschliessend bis 1971 in London Amsterdam Paris Chicago Illinois Toronto Pasadena Buenos Aires und Tokio Stuttgart 1968 Xanti Schawinsky und Salvatore Cipolla Ausstellung Galerie Muensterberg in Basel Basel 1974 7 Xanti Schawinsky metamorphose bauhaus In Eckhard Neumann Hrsg Bauhaus und Bauhausler Erinnerungen und Bekenntnisse Erw Neuausgabe 1985 Koln DuMont 1996 ISBN 3 7701 1673 9 S 215 222 Peter Hahn Barbara Paul Xanti Schawinsky Malerei Buhne Grafikdesign Fotografie Ausstellung Bauhaus Archiv Berlin 22 Marz 19 Mai 1986 Berlin Nicolai 1986 Paolo Blendinger Giorgio Giudici Hrsg Xanti Schawinsky Ausstellung Galleria La Colomba 1987 Lugano 1987 Eckhard Neumann Roger Schmid Konzeption Xanti Schawinsky Foto Ausstellung Bern Bentelli Bern 1989 ISBN 3 7165 0667 2 nbsp Xanti Schawinsky Soldier s Rest Faces of War 1942 Xanti Schawinsky Spectodrama Ausstellung Galerie Carla Sozzani Mailand 30 10 1997 11 1 1998 Mailand 1997 Raphael Gygax und Heike Munder Hrsg Xanti Schawinsky Ausstellung Migros Museum fur Gegenwartskunst Zurich 21 2 17 5 2015 Zurich 2015 Xanti Schawinsky Vom Bauhaus in die Welt Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen 21 Juni 2015 bis 25 September 2016 Literatur BearbeitenSchawinsky Alexander Xanti In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 177 Hans Heinz Holz Xanti Schawinsky Bewegung im Raum Bewegung des Raums ABC Zurich 1981 Schawinsky Xanti Alexander In Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Vol II Part 2 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 1025 f Lutz Schobe Hrsg Xanti Schawinsky Magdeburg 1929 31 Fotografien Bauhaus Dessau Dessau 1993 Siegward Hofmann Schawinsky Alexander In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Artikel Schawinski Alexander in der Deutschen Biographie Jurgen Bartz Schawinsky Xanti In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 101 de Gruyter Berlin 2018 ISBN 978 3 11 023267 7 S 398 f Andreas Krase Fotografie fur das Neue Magdeburg Xanti Schawinsky 1929 1931 In Christian Antz u a Hrsg Neues Bauen Neues Leben Die 20er Jahre in Magdeburg Deutscher Kunstverlag Berlin 2018 ISBN 978 3 422 92628 8 S 160 177 Torsten Blume Annegret Laabs Herausgegeben fur das Kunstmuseum Kloster Unser lieben Frauen Magdeburg und die Stiftung Bauhaus Dessau Xanti Schawinsky Vom Bauhaus in die Welt Deutscher Kunstverlag Berlin 2021 ISBN 978 3 422 07470 5 Annette Jael Lehmann Hrsg Black Mountain Research Christof Kerber Verlag Bielefeld Berlin 2016 ISBN 978 3 7356 0264 0 englisch deutsch Lionel Bovier Daniel Schawinsky Hrsg Xanti Schawinsky The Album JRP Ringier Zurich 2016 ISBN 978 3 03764 451 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Xanti Schawinsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website schawinsky com Anne Pastori Zumbach ASCH Schawinsky Xanti In Historisches Lexikon der Schweiz Katrin Kunzi Schawinsky Xanti In Sikart Stand 1998 Xanti Schawinsky bei bauhauskooperation de Xanti Schawinsky in der Internet Movie Database englisch zum Font Xants von Xanti Schawinski Rekonstruiert von Luca Pellegrini https advertorial sueddeutsche de adobe schriften xants htmlEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Barbara Paul Biografie In Peter Hahn Barbara Paul Xanti Schawinsky Malerei Buhne Grafikdesign Fotografie 1986 S 9 28 a b c d Eckhard Neumann Hrsg Bauhaus und Bauhausler Erinnerungen und Bekenntnisse Erw Neuausgabe 1985 Koln DuMont 1996 ISBN 3 7701 1673 9 S 213f Ludwig Grote Manuskript seiner Rede zur Eroffnung der Ausstellung Junge Bauhausmaler im Halleschen Kunstverein 1929 Hrsg Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nurnberg NL Ludwig Grote Nr 110 Antonio Boggeri siehe it Antonio Boggeri Kunstausstellung Xanti Schawinsky In Hessenschau Nachrichten 1961 Hessischer Rundfunk 26 August 1961 abgerufen am 18 Juli 2021 Lutz Schobe Wolfgang Thoner Hrsg Stiftung Bauhaus Dessau Die Sammlung Gerd Hatje Ostfildern 1995 ISBN 978 3 7757 0598 1 S 151 Biografie von Salvatore Cipolla auf italienisch In fondazionesalvatorecipolla it Fondazione Salvatore Cipolla 23 Marz 2011 abgerufen am 17 Juli 2021 italienisch Normdaten Person GND 118606700 lobid OGND AKS LCCN n82047680 VIAF 59877139 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schawinsky XantiALTERNATIVNAMEN Schawinsky Alexander wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG schweizerisch US amerikanischer Maler Fotograf und BuhnenbildnerGEBURTSDATUM 25 Marz 1904GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 11 September 1979STERBEORT Locarno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xanti Schawinsky amp oldid 237030581