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Die Wollschweber Bombyliidae auch Trauerschweber Hummelschweber oder seltener Trauerfliege sind eine Familie der Zweiflugler Diptera und werden den Fliegen Brachycera zugeordnet Weltweit sind etwa 6000 Arten dieser Gruppe bekannt davon 41 in Deutschland WollschweberGrosser Wollschweber Bombylius major SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Fliegen Brachycera Teilordnung AsilomorphaUberfamilie Raubfliegenartige Asiloidea Familie WollschweberWissenschaftlicher NameBombyliidaeLatreille 1802UnterfamilienAnthracinae Antoniinae Bombyliinae Crocidiinae Cythereinae Ecliminae Exoprosopinae Heterotropinae Lomatiinae Mariobezziinae Oligodraninae Oniromyiinae Phthiriinae Systropinae Tomomyzinae Toxophorinae Usiinae Xenoprosopinae Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Larvenentwicklung 4 Fossile Belege 5 Arten Auswahl 6 Galerie 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Wollschweber sind meist mittelgrosse Fliegen die auffallig und hummelartig behaart sind Einige der Arten sind dunkel gefarbt und haben schwarze durchscheinende Flugel Dies fuhrte zu dem alternativen deutschen Namen Trauerschweber Bei einigen Vertretern der Gruppe ist der Russel auffallig kurz oder vollstandig verkummert andere besitzen einen sehr langen Russel der zum Aufsaugen von Nektar verwendet wird Bei der Art Bombylius medius ist der Russel fast so lang wie der Korper Lebensweise BearbeitenEinige Arten der Wollschweber sind bereits im Fruhjahr zu finden die meisten tauchen jedoch erst im Sommer auf Dabei bevorzugen sie offene sonnige und sandige Stellen Die Tiere sind geschickte und schnelle Flieger die wie die Schwebfliegen Syrphidae auch den Schwirrflug beherrschen Die Hinterbeine werden im Flug nach hinten oben gestreckt wahrend die anderen Beine nach vorn weisen Die Adulten ernahren sich von Nektar und Blutenpollen bei der Aufnahme dieser Nahrung stehen die Wollschweber haufig im Flug vor der Blute und stutzen sich nur mit den Vorderbeinen an der Blute ab Die Partnerfindung erfolgt auf unterschiedliche Weise Beispielsweise treffen sich beide Geschlechter an bestimmten Bluten oder am Eiablageort der Weibchen bei manchen Arten kommt es auch zu Verfolgungsflugen bei denen das Mannchen das Weibchen jagt Die Eiablage erfolgt entweder direkt in die spateren Wirte der Larven und in deren Gelege wie dies zum Beispiel bei den Arten der Gattung Systoechus an Eigelege von Heuschrecken geschieht oder in deren Nahe Dabei konnen einige Arten ihre Eier gezielt aus dem Flug abschiessen wobei sie in oder dicht neben die Nesteingange ihrer Wirte zielen Dies sind haufig solitare Wespen oder Bienen Spongostylum tripunctatum legt auf diese Weise pro Weibchen etwa 2000 bis 3000 Eier die sie auf das Nest der Schwarzen Mortelbiene Megachile parietina schiesst Die Larve dringt spater durch feine Haarrisse in das Nest ein Von einigen Arten ist bekannt dass sie vor der eigentlichen Eiablage Sand mit dem Hinterleib der sogenannten Sandkammer aufnehmen und mit diesem die Eier verkleben Die Eier sind dadurch wohl geschutzter vor potentiellen Frassfeinden und den hohen Temperaturen auf offenen Sandflachen Auch unter den verwandten Raubfliegen finden sich zwei Arten die ihre Eier mit Sand umgeben Larvenentwicklung Bearbeiten nbsp Die verlassene Puppenhulle von Anthrax anthrax mit den Zahnen zum Durchstossen des VerschlussesDie Larven leben als Parasitoide an verschiedenen anderen Insekten oder an deren Larven Die Wirte sind dabei haufig artspezifisch verschieden das Spektrum kann jedoch recht gross sein So parasitiert Anthrax anthrax etwa bei verschiedenen solitaren Bienen darunter auch die Mauerbienen andere Anthrax Arten parasitieren bei Heuschrecken oder den Raupen von Eulenfaltern Bei den Hemipenthes Arten kommt es sogar zu einem Hyperparasitismus bei dem die Larven die Eier von parasitischen Schlupfwespen Ichneumonidae etwa Banchus und Ophion Arten sowie von Raupenfliegen Tachinidae Gattung Ernestia ausfressen Kommt es zu starkem Auftreten der Hemipenthes konnen Raupenplagen mitunter sehr viel schwieriger naturlich unter Kontrolle gebracht werden da die Parasitoide der Raupen fehlen Die Larven andern wahrend ihrer Entwicklung mehrfach ihr Aussehen Polymetabolie Die Erstlarve ist dabei sehr beweglich und begibt sich aktiv auf die Suche nach einem geeigneten Wirt Sie ist zu diesem Zweck mit 5 Paar Stummelfussen ausgestattet Alle spateren Stadien besitzen keine Beine und haben entsprechend einen typisch madenartigen Habitus In den Fallen wo die Wirte solitare Bienen oder Wespen sind fressen die Larven erst den Futterbrei fur die Wirtslarven bevor sie sich an diesen festsaugen und diese verspeisen Die Uberwinterung erfolgt meist als Larve vor dem Verpuppen bilden diese nochmals ein bewegliches Vornymphenstadium aus Die Puppe ist ebenfalls beweglich und besitzt am Vorderende Dornen und am Hinterleib Borsten mit denen das Herausarbeiten aus Bodennestern der Wirte erleichtert wird Die Imaginalhautung erfolgt erst im Freien Im Bild rechts ist die Parasitierung eines Nistbrettes fur Mauerbienen zu erkennen Fossile Belege BearbeitenDer alteste fossile Beleg dieser Familie resultiert aus kreidezeitlichem Sibirischem Bernstein Die meisten Arten sind jedoch aus tertiaren Lagerstatten insbesondere dem eozanen Baltischen Bernstein beschrieben Einige Arten sind daruber hinaus aus dem etwas jungeren Dominikanischen Bernstein bekannt 1 2 Arten Auswahl BearbeitenGefleckter Wollschweber Bombylius discolor Grosser Wollschweber Bombylius major Bombylius medius Hottentottenfliege Villa hottentotta Exoprosopa jacchus Trauerschweber Anthrax anthrax Geron gibbosus Hemipenthes morio Lomatia lateralis Thyridanthrax perspicillaris Parageron incisusGalerie Bearbeiten nbsp Grosser Wollschweber Bombylius major besucht Silberblatt nbsp Gefleckter Wollschweber Bombylius discolor im Flug nbsp Lepidophora lepidocera nbsp Hottentottenfliege Villa hottentotta nbsp Grosser Wollschweber Bombylius major im Flug nbsp Grosser Wollschweber an einer SchleifenblumeEinzelnachweise Bearbeiten George O Poinar Jr Life in Amber 350 S 147 Fig 10 Tafeln Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein 256 S zahlr Abb Pfeil Verlag Munchen 1998 ISBN 3 931516 45 8Literatur BearbeitenJoachim u Hiroko Haupt Fliegen und Mucken Beobachtung Lebensweise Naturbuch Augsburg 1998 ISBN 3 89440 278 4 Klaus Honomichl Heiko Bellmann Biologie und Okologie der Insekten CD Rom Gustav Fischer Stuttgart 1994 ISBN 3 437 25020 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wollschweber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fam Bombyliidae Hummelschweber Wollschweber bee flies Memento vom 20 Juni 2008 im Internet Archive Bombyliidae englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wollschweber amp oldid 234816817