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Die Schwarze Mortelbiene Megachile parietina Syn Chalicodoma parietina Chalicodoma muraria ist eine Art aus der Gattung Megachile Blattschneider und Mortelbienen Bienen aus der Ordnung der Hautflugler Schwarze MortelbieneSchwarze Mortelbiene Megachile parietina SystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie ApoideaBienen Apiformes Familie Bauchsammlerbienen Megachilidae Gattung Mortel und Blattschneiderbienen Megachile Art Schwarze MortelbieneWissenschaftlicher NameMegachile parietina Fourcroy 1 1785 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Parasiten 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Schwarze Mortelbiene ist mittelgross Korperlange 14 18 mm Weibchen und Mannchen sind sehr unterschiedlich gefarbt Die Mannchen erreichen eine Korperlange von 14 bis 17 mm Sie sind auf der Brust und den vorderen Tergiten dicht braungelb behaart Nur auf dem hinteren Teil des Abdomens weisen sie eine schwarze Behaarung auf und ahneln damit der Schwarzburstigen Blattschneiderbiene Megachile nigriventris Die Flugel der Mannchen sind hell Der Name Schwarze Mortelbiene bezieht sich hauptsachlich auf die Farbung der Weibchen Ihre Korperfarbung ist schwarz die Flugel sind braunlich verdunkelt und im Licht manchmal blauschillernd 2 Sie sind auf der Oberseite und der Bauchseite dicht tiefschwarz behaart nur die Mitte der Bauchburste ist rotlich gefarbt Die Schwarze Mortelbiene gehort zu den Bauchsammlern die die Pollen mit ihrer Bauchburste aufnehmen Diese ist bei sammelnden Weibchen dicht mit gelben Pollen besetzt Die Weibchen sind mit 16 bis 18 mm meist grosser als die Mannchen Verwandt sind Megachile sicula oder Chalicodoma sicula Korperlange 15 17 mm die einen roten Kopf eine rote Brust und einen schwarz behaarten Hinterleib hat und Megachile pyrenaica oder Chalicodoma pyrenaica Korperlange 13 16 mm bei der Kopf Brust und die ersten drei Hinterleibssegmente gelbbraun und die Tarsen rot sind Verbreitung BearbeitenDie Schwarze Mortelbiene ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet wahrend sie nordlich der Alpen kaum noch vorkommt In Deutschland in der Schweiz und Osterreich gibt es nur noch wenige kleine Populationen Drei Bestande der Schwarzen Mortelbiene in Deutschland sind in Baden Wurttemberg zu finden sie liegen im Hegau im oberen Neckartal und im Nordlinger Ries ein viertes Vorkommen existiert im Bliesgau 3 Auch auf den spatmittelalterlichen Monchsberg Wehrmauern der Stadt Salzburg wurde diese Art gefunden 4 Die Ursachen fur die kontinuierliche Verringerung der Populationen sind die Intensivierung der Landwirtschaft die einen Ruckgang an Nahrungspflanzen der Schwarzen Mortelbiene mit sich brachte sowie das verringerte Angebot an Natursteinmauern und offenen Felsen fur ihre Nistplatze Wie alle anderen Wildbienenarten ist auch die Schwarze Mortelbiene durch die Bundesartenschutzverordnung BArtSchV besonders geschutzt 5 Lebensweise Bearbeiten nbsp Wappenstein Speyerer Dom Sudseite oben rechts ein hineingebautes MortelbienennestDie Schwarze Mortelbiene lebt solitar d h sie bildet keine Staaten aus Jedes Weibchen baut ein eigenes Nest aus Lehm und Steinchen das an Felsen oder Hauswanden angeheftet wird Dieses enthalt in der Regel 5 bis 10 in seltenen Fallen bis zu 20 einzelne Zellen in denen sich die Larven entwickeln Jedes Weibchen versorgt seinen Nachwuchs allein und betreibt Brutfursorge indem sie die Zelle vor der Eiablage mit Pollen und Nektar fullt Der Pollenbedarf fur jede Larve ist hoch sodass ein grosses Angebot an Schmetterlingsblutlern vor allem Esparsette und Hornklee zum Pollensammeln vorhanden sein muss Weitere Pollenquellen sind Lippenblutler wie der Wiesensalbei und der Kriechende Gunsel sowie der Natternkopf aus der Familie der Raublattgewachse Die Schwarze Mortelbiene ist univoltin das heisst es gibt nur eine Generation pro Jahr Die Weibchen leben sechs bis acht Wochen und fliegen zwischen Ende April bis Ende Juni In Mitteleuropa haben die Schwarzen Mortelbienen eine zweijahrige Entwicklungszeit im Mai Juni schlupfende Larven verpuppen sich bis September uberwintern als Imago im Kokon und durchbrechen erst im nachsten Fruhjahr die Verkleidung des Nests Parasiten Bearbeiten nbsp Gelege mit weiblicher BieneZu den Parasiten der Schwarzen Mortelbiene gehort die Rotbeinige Dusterbiene Stelis nasuta die zu den Kuckucksbienen zahlt Sie legt durchschnittlich drei bis sechs Eier in die Brutzelle der Schwarzen Mortelbiene noch bevor ihre Wirtin ihre Sammelfluge beendet und die Brutzelle verschlossen hat Die Larven des Schmarotzers schlupfen fruher als die der Mortelbiene toten deren Larve und ernahren sich von dem in der Zelle befindlichen Nahrungsbrei Je mehr Larven sich in der Brutzelle entwickeln desto kleiner bleiben sie die Korperlange der Weibchen von Stelis nasuta schwanken zwischen 4 und 10 mm Durch das Schwinden der Populationen der Schwarzen Mortelbiene ist auch dieser auf ihre Zellen spezialisierte Brutparasit in Deutschland extrem selten geworden Weiter im Suden parasitiert sie auch die Nester der mit der Schwarzen Mortelbiene verwandten Arten Megachile sicula und Megachile pyrenaica Weniger spezialisiert sind die Dunkle Zweizahnbiene Dioxys tridentata und Chrysura radians aus der Familie der Goldwespen die neben den Brutzellen der Schwarzen Mortelbiene auch jene der Mauerbienen aus der Gattung Osmia befallen konnen 6 Im sudlichen Mitteleuropa und in Sudeuropa gehort auch die Rote Zweizahnbiene Dioxys cincta zu den Parasiten der Schwarzen Mortelbiene Taxonomie BearbeitenDie Schwarze Mortelbiene wurde 1785 zusammen mit vielen anderen Insekten in A F de Fourcroys Entomologia Parisiensis als Apis parietina erstbeschrieben Fourcroy beruft sich auf der Titelseite seines Werkes auf die Methode Geoffroys fur diese Beschreibungen und es wurde vielfach angenommen dass der Entomologe Geoffroy der eigentliche Erstbeschreiber gewesen sei und nicht der Chemiker Fourcroy Artikel 50 1 1 des ICZN fordert jedoch dass der Erstbeschreiber eindeutig aus der Veroffentlichung hervorgehen muss Es wird aber nicht eindeutig zwischen dem Autor und dem Herausgeber bzw Verleger eines Werks unterschieden D Aguilar und Raimbault 7 haben daher 1990 vorgeschlagen Geoffroy in Fourcroy 1785 als Autorennamen anzugeben Es werden aber weiterhin sowohl Fourcroy als auch Geoffroy allein sowie seltener Geoffroy in Fourcroy fur die Erstbeschreibung der Schwarzen Mortelbiene angegeben Seit der Errichtung der Gattung Chalicodoma 1841 war die Schwarze Mortelbiene unter dem wissenschaftlichen Namen Chalicodoma muraria bekannt In vielen Landern so auch in Deutschland wurde die Schwarze Mortelbiene in Anlehnung an das Artepitheton muraria auch Maurerbiene genannt Sie galt als Typus fur die Gattung Chalicodoma Unter dem Namen Chalicodoma muraria wurden bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts zahlreiche Arbeiten uber die Schwarze Mortelbiene veroffentlicht darunter uber ihre Embryologie 8 und ihr Verhalten 9 Der deutsche Bienenspezialist Johann Dietrich Alfken stellte 1941 fest 10 dass dem wissenschaftlichen Namen Chalicodoma muraria ein Irrtum zugrunde lag Apis muraria Retzius 1783 auf der die Benennung basierte war die Beschreibung einer spater zu Osmia gestellten Art Alfken schlug daher vor auf die Beschreibung in Fourcroys Werk zuruckzugreifen und die Art Chalicodoma parietina zu nennen Diese Ansicht setzte sich spater bei anderen Autoren durch 11 In seinem im Jahr 2000 veroffentlichten Werk Bees of the World gab Michener die Einteilung der nicht parasitierenden Bienen der Tribus Megachilini in die drei Gattungen Megachile Chalicodoma und Creightonella auf und stellte alle in der Gattung Megachile zusammen Die vielen morphologischen Ubergangsformen machten eine klare Abgrenzung der Gattungen ohne genaue molekularbiologische Untersuchungen nicht moglich Die Schwarze Mortelbiene steht seither in der Untergattung Chalicodoma der Gattung Megachile Literatur BearbeitenA F de Fourcroy Entomologia Parisiensis sive catalogus insectorum quae in agro Parisiensi reperiuntur secundam methodam Geoffrœanam in sectiones genera amp species distributus cui addita sunt nomina trivialia amp fere trecentae novae species Pars prima S 1 231 Parisiis 1785 Erstbeschreibung Paul Westrich Die Wildbienen Baden Wurttembergs Spezieller Teil 2 verbesserte Auflage E Ulmer Stuttgart 1990 ISBN 3 8001 3317 2 Joachim und Hiriko Haupt Insekten und Spinnentiere am Mittelmeer Franckh Kosmos Stuttgart 1993 ISBN 3 440 06030 6 Charles Duncan Michener Bees of the World Second Edition Johns Hopkins University Press 2007 ISBN 0 8018 8573 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarze Mortelbiene Megachile parietina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chalicodoma parietina bei Fauna Europaea Schwarze Mortelbiene bei Wildbienen infoEinzelnachweise Bearbeiten Auch Geoffroy 1785 oder Geoffroy in Fourcroy 1785 siehe Reference summary for Fourcroy A F de 1785 bei AnimalBase Heiko Bellmann Bienen Wespen Ameisen Hautflugler Mitteleuropas 3 Auflage Franckh Kosmos 2010 S 266 Saarbrucker Zeitung Sensationeller Wildbienenfund im Biospharenreservat https www sn at salzburg chronik die moertelbiene vom salzburger moenchsberg braucht hilfe 117444025 Folder PDF 1 6 MB der ARGE Mortelbiene Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Mai 2007 Chrysura radians 1 2 Vorlage Toter Link www chrysis net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis hier unter dem Synonym Chrysis radians in der Datenbank von Chrysis net J D Aguilar und F Raimbault Notes de bibliographie entomologique 3 Geoffroy Fourcroy et l article 51 du Code de Nomenclature L Entomologiste 46 1 S 37 40 1990 Justus Carriere Die Entwicklungsgeschichte der Mauerbiene Chalicodoma muraria Fabr im Ei Deutsche Akademie der Naturforscher E Karras Halle 1897 Faksimile bei Biodiversity Heritage Library Jean Henri Fabre Souvenirs Entomologiques The Tribulations of The Mason englische Ubersetzung der Beobachtungen von Chalicodoma muraria Johann Dietrich Alfken Welchen wissenschaftlichen Namen hat die schwarze Mortelbiene zu fuhren Mitteilungen der Munchner Entomologischen Gesellschaft 31 S 89 92 1941 zobodat at PDF Charles Duncan Michener Bees of the World Johns Hopkins University Press 2000 S 552 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarze Mortelbiene amp oldid 239415693