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Wladimir Freiherr von Hartlieb eigentlich Wladimir Freiherr von Wallthor geboren am 19 Februar 1887 in Gorz Osterreich Ungarn gestorben am 2 September 1951 in Werfen war ein osterreichischer Schriftsteller Theaterkritiker und Mitglied des Spannkreises Wladimir von Hartlieb im Jahr 1941Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWladimir Freiherr von Wallthor war der Sohn des osterreichisch ungarischen Generalmajors Moritz Leopold Hartlieb Freiherr von Wallthor 1852 1936 und dessen Ehefrau der Italienerin Gisella Anna Maria Hartlieb Freiin von Wallthor geborene Florio 1859 1927 Er verbrachte seine Kindheit in verschiedenen Garnisonsorten Um 1898 kam er nach Wien wo er das Theresianum besuchte und anschliessend Rechtswissenschaften an der Universitat Wien studierte 1910 wurde er dort promoviert Nach einer kurzen Anstellung im Staatsdienst lebte er als freier Schriftsteller und Journalist in Wien schrieb Theaterkritiken fur das Neue Wiener Tageblatt und unternahm zahlreiche Reisen durch Europa 1917 erhielt er den Bauernfeld Preis Nach dem Adelsaufhebungsgesetz 1919 verwendete er das Pseudonym Wladimir Freiherr von Hartlieb Er zahlte zu den sogenannten nationalen Autoren und trat 1933 fur den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich ein Er war ein Anhanger von Othmar Spann einem der Wegbereiter des Austrofaschismus und Theoretiker des Standestaats und veroffentlichte als Mitglied des Spannkreises ab 1934 in dessen Zeitschrift Standisches Leben Von 1934 1935 bis 1936 1937 war er Redakteur der dem Spannkreis anfangs nahestehenden Zeitschrift Der Augarten Hartlieb war mehrfach verheiratet In erster Ehe von 1913 bis 1922 mit Theodora Panitza 1886 1981 in zweiter Ehe mit Emma Schnepp geborene Singer 1888 1943 1932 wurde diese Ehe fur ungultig erklart 1933 heiratete er Berta Camilla Nussbaum genannt Milla 1879 1942 ab 1928 Namensanderung in Hazay Sie war die Tochter eines judischen Schneiders weshalb Hartlieb sich von ihr 1938 einvernehmlich scheiden liess Am 22 Juli 1942 wurde die Geschiedene deportiert und im gleichen Jahr im KZ Theresienstadt ermordet Ihr Schicksal wurde 2006 von Friederika Richter der Lebensgefahrtin eines Neffen Hartliebs in einer Biografie aufgearbeitet Berta Camilla Sara von Hartlieb Eine aussergewohnliche Wiener Judin und Wladimir von Hartlieb Da auch seine zweite Frau judischer Herkunft war erhielt Hartlieb zunachst Schreibverbot konnte dann aber doch Mitglied der Reichsschrifttumskammer werden einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP zog er selbst zuruck und ging nach 1941 zunehmend auf Distanz zum Nationalsozialismus 1941 heiratete er in vierter Ehe die Malerin und Fotografin Maria Klinger genannt Zimse 1889 1976 die zum weiteren Spannkreis gehorte und eine gemeinsame Freundin von Hartlieb und Milla war Deren Vermogen sicherte Hartlieb in der Zeit nach dem Ende des Dritten Reiches materiell ab In diesen Jahren wandte Hartlieb sich den Lehren Theodor Haeckers und dem religiosen Essay Zur Frage ob Gott ist 1951 zu blieb aber weiter dem Spannkreis verbunden und veroffentlichte in dessen Reihe Stifterbibliothek 1 In seinen politischen Schriften zeigt er sich noch 1939 dem Nationalsozialismus nahestehend Parole Das Reich Grundlage war eine kulturpessimistische von katholischem Konservativismus gepragte Haltung was sich auch in seinen Satiren gegen die Linke Europas Ich habe gelacht 1933 und in der Heldenphantasie Friedericus Rex 1935 in der er den geschichtsmachtigen Fuhrer propagierte In seiner Lyrik orientierte er sich an klassischen Formen wie dem Sonett seine Theaterstucke blieben erfolglos Hartlieb starb 1951 Sein Nachlass befindet sich in der Osterreichischen Nationalbibliothek 2 Auszeichnungen Bearbeiten1917 Bauernfeld PreisWerke BearbeitenDie Stadt im Abend Gedichte Wien 1910 Herbert Ein Gedicht Wien amp Leipzig 1912 Noel Ein dramatisches Gedicht Wien 1912 Anima candida Gedichte Wien 1913 Gott fordert dich Gedichte Wien amp Leipzig 1913 Myron und Theodora Der Fremdling Hohe Liebe Wien amp Leipzig 1914 Silvio Dramatische Dichtung Wien amp Leipzig 1915 Konig David Ein Drama in funf Aufzugen Leipzig amp Wien 1917 Du Gedichte Berlin 1918 Roxane Ein Trauerspiel in funf Aufzugen Leipzig amp Wien 1918 300 Epigramme Wien 1920 Chaos Eine Farce Wien 1920 Scherben Ein satirisches Gedicht Wien 1921 Machtiger Ruf Gedichte Wien 1921 Fortschritt ins Nichts Kulturkritische Streifzuge durchs Dickicht der Zeit Wien u a 1924 Italien Alte und neue Werte Ein Reisetagebuch Munchen 1927 Das Antlitz der Provence Wien 1929 Ich habe gelacht Satiren gegen die Linke Europas Berlin 1933 Fridericus Rex Eine Heldenphantasie Berlin u a 1935 Das Haus einer Kindheit Roman Wien 1936 Parole Das Reich Eine historische Darstellung der politischen Entwicklung in Osterreich von Marz 1933 bis Marz 1938 Wien amp Leipzig 1939 Geist und Maske Erlebtes Theater Burgtheaterkritiken Wien amp Koln 1950 Zur Frage ob Gott ist Wien amp Salzburg 1951 Spuren des Lebens Gedichte Wien 1952 Das Christentum und die Gegenwart Munchen amp Salzburg 1953 Theodor Haecker als Polemiker und Satiriker Einfuhrung und Auslese Essay Angekundigt Salzburg 1952 nicht erschienen Die Werte wider den Untergang Ein Vermachtnis des Dichters Wien 1970 Die Frage nach Gott Auswahl aus dem Nachlass des Dichters Wien 1971 Ubersetzungen Franzosische Lyrik Urtexte und Ubertragungen Salzburg 1954 Herausgabe Der Handschuh Kulturkritische Zeitschrift Wien 1926 1927 12 Hefte ZDB ID 549939 2 Vertonungen Joseph Marx Lied eines Madchens A maiden s longing Fur mittlere Singstimme und Klavier Englischer Text von John Bernhoff Leipzig amp Wien 1913 Joseph Marx An einen Herbstwald To an autumn forest Fur mittlere Singstimme und Klavier Englischer Text von John Bernhoff Leipzig amp Wien 1913 Bernhard Paumgartner Im Freien Sechs Gedichte von Wladimir Freiherr von Hartlieb fur Gesang mit Klavierbegleitung op 4 Wien 1914 Paul Angerer Die Vogelscheuche Durr am Weg am Weg durchs Haberfeld Fur dreistimmigen Knaben Chor Wien amp Wiesbaden 1956 Otto Siegl Wort und Wunder Als die Menschheit sich die Sprache schuf 1956 Kantate fur Sopran und vier bis achtstimmigen gemischten Chor mit Orchester Wien amp Wiesbaden 1956 Literatur BearbeitenFriederika Richter Berta Camilla Sara von Hartlieb Eine aussergewohnliche Wiener Judin und Wladimir von Hartlieb Hg Erhard Roy Wiehn Konstanz 2006 Johannes Sachslehner Hartlieb Wladimir Frhr von Wilhelm Kuhlmann Hrsg Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes 2 vollst uberarb Aufl de Gruyter Berlin 2009 Bd 5 S 36 Handbuch der Nachlasse und Sammlungen osterreichischer Autoren Hg von Murray G Hall und Gerhard Renner 2 Aufl Bohlau Wien u a 1995 ISBN 3 205 98371 8 S 136 f Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DrFEu5mWUrjcC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA136 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wladimir von Hartlieb im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wladimir von Hartlieb im Archiv fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich AGSO Verlagsseite zu Friederika Richters Buch Berta Camilla Sara von HartliebEinzelnachweise Bearbeiten Ubersicht zur Stifterbibliothek im Archiv fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich AGSO Nachlasse in Osterreich Personenlexikon abgerufen am 7 Juni 2017 Normdaten Person GND 116491264 lobid OGND AKS LCCN nr00022198 VIAF 35209761 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hartlieb Wladimir vonALTERNATIVNAMEN Wallthor Wladimir Eugen Kajetan Moritz Hartlieb Freiherr von wirklicher Name Dominikus Pseudonym Rimidalw Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Februar 1887GEBURTSORT GorzSTERBEDATUM 2 September 1951STERBEORT Werfen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir von Hartlieb amp oldid 218051771