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Otto Siegl 6 Oktober 1896 in Graz Steiermark 9 November 1978 in Wien war ein osterreichischer Musiker und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Einstellung 3 Werke ausgewahlte 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSiegl wurde 1896 in Graz zu einer musikalischen Familie geboren Sein Vater ein Mann mit einer angenehmen Baritonstimme starb jung 1900 aber seine Mutter eine ausgebildete Pianistin begann zu Hause mit ihrer Kinder Musikunterricht Siegl als er noch ein Junge war arrangierte Stucke fur seinen Bruder seine Mutter und sich selbst zum Spielen Nachdem er im Ersten Weltkrieg gedient hatte wo er seine Zeit in der Kaserne verbrachte und Bachs Die Kunst der Fuge studierte beendete er 1920 sein Studium mit einem Abschluss in Dirigieren Geigenspiel und Komposition mit Egon Kornauth 1 Er war als Orchestergeiger in Wien und als Chorleiter fur verschiedene Chore in der Steiermark tatig und schrieb Musik woruber die Kritiker positiv reagierte und ihn als modern bezeichnete ohne Lyrik zu verlieren 2 Siegl war ab dem Jahre 1922 Kapellmeister an der Grazer Oper Von 1933 bis 1948 war Siegl Professor an der Musikhochschule Koln und von 1948 bis 1967 an der Musikhochschule Wien fur die Facher Theorie und Dirigieren Mehrmals in seinem Leben zog er nach Wien litt aber an Heimweh und Depressionen wenn er weit von seiner grunen Steiermark entfernt war Er spielte und schrieb Kammermusik oft in der Bratschenrolle wie andere Komponisten und Dirigenten und nannte es nicht Kammermusik sondern Hausmusik Er schrieb Die Hausmusik einst Freude und Stolz der Musikliebhaber besorgt heute das Radiogerat das kann man andrehen und abstellen ohne selbst etwas zu leisten Das heisst man kann sogar jede beliebige Arbeit besser ausfuhren wenn sie von Radiomusik begleitet wird die allerdings nicht zu schwer sein darf So wird Musik allmahlich in den Ohren der Aufnehmenden zu etwas Nebensachlichem zur Gerauschkulisse ein bisschen sinnenkitzelnd angenehm belebend oder unangenehm erregend aber nicht erschutternd vom Alltag befreiend 3 Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof 40 59 4 Politische Einstellung BearbeitenSiegl war wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied in der Reichsmusikkammer 5 und zudem Nutzniesser des Systems So wurde er 1933 von dem Kommissar der NSDAP dem Pianisten Walter Trienes als Kompositionslehrer nach Koln berufen nachdem dort am 2 Mai 1933 gleich zu Beginn der NS Diktatur Walter Braunfels als sogenannter Halbjude aller Amter enthoben worden war 6 Siegl versuchte sich nach 1945 als Opfer darzustellen So hatten parteifanatische Grazer wegen der angeblich schlechten politischen Gesinnung Siegls die Auffuhrung seiner Werke verhindert 7 Gegen diese Behauptung spricht die Tatsache dass bis 1939 immerhin sechs Schulauffuhrungen im Musikverein fur Steiermark erfasst sind sowie weitere 12 Auffuhrungen im Musikverein ohne genaues Datum bis 1964 8 Wie viele Belastete gelangte auch Siegl nach 1945 rasch in wichtige Positionen des osterreichischen Musiklebens Neben der Professur in Wien war er von 1949 bis 1951 Landesmusikdirektor der Steiermark zudem 1951 52 auch im Vorstand des Musikvereins fur Steiermark und dort Vorsitzender des Programmausschusses 9 Von 1956 bis 1961 war Siegl Prasident des Steirischen Tonkunstlerbundes Die alten Netzwerke funktionierten immer noch gut Von den acht Ehrenmitgliedern des Steirischen Tonkunstlerbundes darunter auch Siegl 10 sind sieben ehemalige NSDAP Mitglieder oder Belastete Werke ausgewahlte Bearbeiten nbsp Grabstatte von Otto SieglSiegl schuf Orchesterwerke Kammermusik Kantaten Klavierwerke Orgelwerke Chorwerke und Lieder insgesamt 154 Werke mit Opuszahlen und zahlreiche weitere Werke ohne Opuszahl op 140 Symphonie Omar Chaijam fur Bariton und Orchester 1946 2 Streichtrios op 44 und op 130 in B dur 2 Sonaten fur Bratsche und Klavier op 41 und op 103 in Es dur 5 Streichquartette Zweites Streichquartett in einem Satz op 35 Der Kreuzweg fur Streichsextett 1943 Konzert fur Violoncello und Orchester 1965 Auszeichnungen Bearbeiten1956 Grosser Osterreichischer Staatspreis fur Musik 11 1967 Preis der Stadt Wien fur Musik 12 Literatur BearbeitenWalter Trienes Otto Siegl Werkverzeichnis und biographische Skizze Engels Mulheim Ruhr 1956 Wolfgang Suppan Otto Siegl eine Studie Osterreichische Komponisten des XX Jahrhunderts Band 9 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1966 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Siegl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Otto Siegl im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Eintrag zu Otto Siegl kunstsenat at Judith Rossbach Komponistenportrait von Professor Otto Siegl Stifts Chor Bonn Werkeverzeichnis von Otto Siegl Klassika info Lynne Heller Siegl Otto In Oesterreichisches Musiklexikon online abgerufen am 13 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Otto Siegl Wien Geschichte Wiki Abgerufen am 21 Januar 2020 Wolfgang Suppan Otto Siegl eine Studie Wolfgang Suppan Otto Siegl eine Studie S 60 61 Ehrengrab von Otto Siegl auf dem Wiener Zentralfriedhof Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 2 Edition Kiel 2009 S 7024 Prieberg S 7021 Prieberg S 7024 Harald Kaufmann Eine burgerliche Musikgesellschaft 150 Jahre Musikverein fur Steiermark Graz 1965 S 103 und 109 Kaufmann S 169 1 Website Steirischer Tonkunstlerbund abgerufen am 24 Oktober 2022 Grosser osterreichischer Staatspreis fur Musik Preistrager Bundesministerium Kunst Kultur offentlicher Dienst und Sport abgerufen am 20 Februar 2021 Preis der Stadt Wien Preistrager Wien Geschichte WikiSuppanNormdaten Person GND 118765205 lobid OGND AKS LCCN n86862253 VIAF 72189821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siegl OttoKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Musiker und KomponistGEBURTSDATUM 6 Oktober 1896GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 9 November 1978STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Siegl amp oldid 227381536