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Wladimir Semjonowitsch Semjonow sem jɔnɔf russisch Vladimir Semyonovich Semyonov wissenschaftl Transliteration Vladimir Semenovic Semenov 16 Februar 1911 in Krasnoslobodskoje heute Inokowka bei Kirsanow Gouvernement Tambow Russland 18 Dezember 1992 in Koln war ein sowjetischer Politiker Diplomat und Kunstsammler Er war lange Jahre in Deutschland tatig Dritter von links W S Semjonow 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Diplomatischer Dienst 1939 bis 1954 1 2 Politischer Dienst 1954 bis 1978 1 3 Diplomatischer Dienst 1978 bis 1986 2 Kunstsammlung Semjonow 2 1 Ausstellungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSemjonow war Sohn eines Lokomotivfuhrers Seit 1926 war er Buchhalter und Mitarbeiter im Kreis Komitee des Komsomol in Kaschira in der Oblast Moskau Von 1931 bis 1937 studierte er Sprachen und Literatur am Moskauer Tschernischewskij Institut und von 1937 bis 1939 war er Lehrer fur Marxismus Leninismus in Rostow am Don 1938 wurde Semjonow Mitglied der KPdSU B Diplomatischer Dienst 1939 bis 1954 Bearbeiten 1939 trat er seine ersten Stellen als Botschaftsrat der UdSSR in Litauen und ab 1940 als Botschaftsrat in Berlin an Von 1942 bis 1945 wechselte er als Gesandtschaftsrat an die Botschaft der UdSSR in Stockholm Seine Aufgabe war es Informationen uber die Lage und Entwicklung in Deutschland zu beschaffen und Moglichkeiten fur einen Separatfrieden zu eruieren 1944 und 1945 wurde Semjonow mit der Nachkriegsplanung fur Deutschland beauftragt 1 Nach Kriegsende kehrte er 1945 als stellvertretender Politischer Berater des Chefs der Sowjetischen Militaradministration Georgi Schukow nach Berlin zuruck Von 1946 bis 1953 war er Politischer Berater der Sowjetischen Militaradministration unter Wassili Sokolowski und Wassili Tschuikow und Experte fur Landwirtschaft 2 1948 spielt Semjonow eine entscheidende Rolle bei dem sowjetischen Versuch West Berlin zu kontrollieren der schliesslich zur Berlin Blockade fuhrt 3 1949 nahm er an der Pariser Aussenministerkonferenz teil bei der uber Friedensvertrage mit Deutschland und Osterreich verhandelt wurde Im Juni 1953 wurde er nach Auflosung der Sowjetischen Kontrollkommission Hoher Kommissar der Sowjetunion in Deutschland 4 Im September desselben Jahres erfolgte seine Ernennung zum sowjetischen Botschafter in der DDR in Ost Berlin Politischer Dienst 1954 bis 1978 Bearbeiten Von 1954 bis 1955 wurde Semjonow Leiter der III Europaischen Abteilung im Aussenministerium der UdSSR und von 1955 bis 1978 Stellvertretender Aussenminister Er nahm 1955 an der Vier Machte Konferenz in Genf 1958 an der Unterzeichnung des Handels und Konsularabkommens mit Bonn 1962 an der Genfer Abrustungskonferenz und 1969 an den Verhandlungen fur Strategische Abrustung in Helsinki teil Seit 1966 war er Kandidat des Zentralkomitees ZK der KPdSU Von 1969 bis 1978 leitete er die sowjetische Delegation bei den SALT I Verhandlungen Strategic Arms Limitation Talks mit den USA in Helsinki Wien und Genf Diplomatischer Dienst 1978 bis 1986 Bearbeiten 1978 wurde Semjonow als Nachfolger von Walentin Falin zum sowjetischen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland in Bonn berufen 1986 trat er in den Ruhestand sein Nachfolger wurde Juli Kwizinski 1980 zeigte das Museum Ludwig in Koln die umfangreiche Sammlung des Diplomaten mit russischen Gemalden und Grafiken 5 Semjonow verbrachte seinen Lebensabend in Koln wo er 81 jahrig an einer Lungenentzundung starb Die Nachrufe wurdigten ihn als Architekten der sowjetischen Deutschlandpolitik 6 Kunstsammlung Semjonow BearbeitenDie Sammlung umfasst circa 40 Werke russischer Kunst die vor allem um 1919 entstanden sind Darunter befindet sich eine Tuschzeichnung von Wassily Kandinsky von Natalia Gontscharowa vierzehn Lithographien aus dem 1914 entstandenen Zyklus Der Krieg eine suprematistische Komposition von Iwan Kljun sowie Arbeiten von Robert Rafailowitsch Falk Semjonow war als Berater und Vermittler fur den Kunstmazen Peter Ludwig tatig Ausstellungen Bearbeiten Russische Kunst aus der Sammlung Semjonow Museum Ludwig Koln 28 Marz bis 26 Mai 1980 Evelyn Weiss Gerhard Kolberg Bernd Vogelsang Russische Kunst aus der Sammlung Semjonow Museen der Stadt Koln 1980 Russische Kunst des 20 Jahrhunderts Sammlung Semjonow Galerie der Stadt Esslingen am Neckar 9 Juni bis 15 Juli 1984 Mittelrheinisches Landesmuseum Mainz 15 August bis 16 September 1984 Michael Maegraith Alexander Tolnay Hrsg Russische Kunst des 20 Jahrhunderts Sammlung Semjonow Klett Cotta Stuttgart 1984 ISBN 3 608 76171 3 Russische Avantgarde 1910 1930 Sammlung Ludwig Koln Kunsthalle Koln 16 April bis 11 Mai 1986 Herbert Gerten Red Evelyn Weiss Bearb Russische Avantgarde 1910 1930 Sammlung Ludwig Koln Prestel Munchen 1986 ISBN 3 7913 0766 5Veroffentlichungen BearbeitenWladimir S Semjonow Von Stalin bis Gorbatschow Ein halbes Jahrhundert in diplomatischer Mission 1939 1991 Nicolai Berlin 1995 ISBN 978 3 87584 521 1Literatur BearbeitenMartin Broszat Hermann Weber Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 Oldenbourg Munchen 1990 ISBN 978 3 486 55262 1 Reinhard Hubsch Hrsg Hort die Signale Die Deutschlandpolitik von KPD SED und SPD 1945 1970 Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 978 3 05 003648 9 Jan Foitzik Semjonow Wladimir Semjonowitsch In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vladimir Semyonovich Semyonov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wladimir Semjonowitsch Semjonow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wladimir S Semjonow Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Wladimir Semjonowitsch Semjonow im Online Archiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten Ingeborg Fleischhauer Die Chance des Sonderfriedens Deutsch sowjetische Geheimgesprache 1941 1945 Siedler Berlin 1986 ISBN 3 88680 247 7 S 93 Deutschland Archiv Zeitschrift fur das vereinigte Deutschland Nr 5 2005 S 814 Reinhard Hubsch Hrsg Hort die Signale Die Deutschlandpolitik von KPD SED und SPD 1945 1970 Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 978 3 05 003648 9 S 89 Hellmut G Haasis Spuren der Besiegten Band 3 Freiheitsbewegungen vom demokratischen Untergrund nach 1848 bis zu den Atomkraftgegnern Rowohlt Reinbek 1984 ISBN 3 499 16282 2 S 1032 Kunstkalender Koln Russische Kunst aus der Sammlung Semjonow In Die Zeit Nr 16 1980 Wladimir Semjonow In Der Spiegel Nr 53 1992 online Normdaten Person GND 118809512 lobid OGND AKS LCCN n79062048 VIAF 79400274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Semjonow Wladimir SemjonowitschALTERNATIVNAMEN Semyonov Vladimir SemyonovichKURZBESCHREIBUNG stellvertretender sowjetischer Aussenminister 1955 1978 GEBURTSDATUM 16 Februar 1911GEBURTSORT KrasnoslobodskojeSTERBEDATUM 18 Dezember 1992STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir Semjonowitsch Semjonow 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