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Dieser Artikel befasst sich mit dem Schriftsteller Willy Seidel Zum Beamten und Politiker siehe Willi Seidel Willy Seidel 15 Januar 1887 in Braunschweig 29 Dezember 1934 in Munchen war ein deutscher Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilly Seidel war ein jungerer Bruder der Lyrikerin Ina Seidel und ein Neffe des Ingenieurs und Schriftstellers Heinrich Seidel Sein Vater Hermann Seidel war Leiter der Chirurgischen Abteilung des Herzoglichen Krankenhauses zu Braunschweig 1895 zog die Familie nach dem Tod des Vaters von Braunschweig nach Marburg und von dort 1897 nach Munchen Dort besuchte Willy Seidel das Maximilian Gymnasium Nach dem Abitur studierte er an den Universitaten in Freiburg Breisgau Jena Marburg und Munchen nach funf Semestern Biologie und Zoologie wechselte er zur Germanistik 1911 promovierte er in Munchen mit einer Arbeit uber Theodor Storm zum Doktor der Philosophie Bereits wahrend des Studiums veroffentlichte Seidel belletristische Werke in denen sich fruh seine Vorliebe fur exotische Themen ausserte Die Unterstutzung Anton Kippenbergs ermoglichte ihm eine Reise nach Agypten die er in dem Roman Der Sang der Sakije verarbeitete Durch diesen Roman wurde man im Berliner Auswartigen Amt auf ihn aufmerksam 1914 bereiste Seidel in staatlichem Auftrag den Pazifik mit dem Ziel Material fur literarische Kolonialpropaganda zu sammeln Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs hielt der Autor sich in der deutschen Kolonie Samoa auf und entging der Internierung durch britische Truppen welche die Insel sofort besetzten durch Flucht auf ein Schiff der damals noch neutralen USA Seidel verbrachte den gesamten Ersten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten Da sich ihm dort keine Moglichkeit zum Veroffentlichen seiner Texte bot lebte er wahrend dieser Jahre in grosser materieller Not hinzu kamen noch gravierende gesundheitliche Probleme Im Juni 1915 heiratete er in New York eine britische Staatsburgerin die er wahrend ihres Musikstudiums in Munchen kennengelernt und von Amerika aus brieflich umworben hatte bis sie ihm in sein Exil folgte Erst 1919 konnte Seidel nach Deutschland zuruckkehren Seine Ehe aus der zwei Kinder hervorgegangen waren war damals bereits zerruttet und wurde 1923 geschieden 1924 heiratete er zum zweiten Mal In den Zwanzigerjahren beschaftigte sich Seidel intensiv mit okkultem Gedankengut demgegenuber er allerdings stets eine gewisse Distanz bewahrte 1925 finanzierte ihm der Ullstein Verlag eine Studienreise nach Java 1929 wurde Seidel der Dichterpreis der Stadt Munchen verliehen Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch im Jahre 1931 vermochte der Autor kein weiteres Werk mehr zu vollenden Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er einer der 88 Schriftsteller die im Oktober 1933 das Gelobnis treuester Gefolgschaft fur Adolf Hitler unterzeichnet hatten 1 Seidel starb ein Jahr spater nach einem unfallbedingten langeren Krankenhausaufenthalt an einem Herzanfall Willy Seidels erzahlerisches Werk hat mehrere Facetten In seinen fruhen Arbeiten war er als Schilderer ferner Lander ein typischer Vertreter des wilhelminischen Exotismus allerdings ging Seidel bald daruber hinaus und ubte Kritik am Kolonialismus Die Schilderung seines Amerika Aufenthalts Der neue Daniel ist ausgesprochen amerikakritisch In den Zwanzigerjahren schrieb Seidel vorwiegend Romane und Erzahlungen die der phantastischen Literatur zuzurechnen sind Wegen dieser Werke geniesst der ansonsten weitgehend in Vergessenheit geratene Autor auch heute noch in Fachkreisen einiges Interesse Daneben war Seidel auch Verfasser von satirischen und humoristischen Werken wie der Jenseitsgroteske Der Weg zum Chef und dem Schwabing Roman Jossa und die Junggesellen Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Das alteste Ding der Welt Originalausgabe in 550 Exemplaren Musarion Verlag Munchen 1923Der schone Tag Munchen 1908 Absalom Stuttgart 1911 Die Natur als Darstellungsmittel in den Erzahlungen Theodor Storms Munchen 1911 Der Garten des Schuchan Insel Verlag Leipzig 1912 Der Sang der Sakije Insel Verlag Leipzig 1914 Yali und sein weisses Weib Insel Verlag Leipzig 1914 Insel Bucherei 133 1 Der Buschhahn Insel Verlag Leipzig 1921 Der neue Daniel Berlin 1921 Das alteste Ding der Welt Munchen 1923 Die ewige Wiederkunft Berlin 1925 Der Gott im Treibhaus Munchen 1925 Der Kafig Berlin 1925 Alarm im Jenseits Berlin 1927 Schattenpuppen Munchen 1927 Der Uhrenspuk und andere Geschichten Berlin 1928 Larven Munchen 1929 Die magische Laterne des Herrn Zinkeisen Munchen 1929 Die Himmel der Farbigen Munchen 1930 Jossa und die Junggesellen Munchen 1930 Otto Nuckel Munchen 1930 Der Tod des Achilleus und andere Erzahlungen Stuttgart 1936 Die Nacht der Wurde Munchen 1941 Ubersetzungen BearbeitenMichael Arlen Der grune Hut Berlin 1927 Percival Wilde Die gefallenen Engel und andere englische Erzahler Munchen 1931 Literatur BearbeitenJurgen Edgar Buschkiel Exotismus des Geistes Freiburg im Breisgau 1954 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Willy Seidel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Willy Seidel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Willy Seidel im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 565 Normdaten Person GND 119037742 lobid OGND AKS LCCN n88145856 VIAF 32797791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidel WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 Januar 1887GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 29 Dezember 1934STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Seidel amp oldid 231272472