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Willi Laatsch auch Willy Laatsch 18 Oktober 1905 in Vorwerk bei Demmin 12 Mai 1997 in Munchen war ein deutscher Bodenkundler und Forstwissenschaftler Er galt als eine der grossen Pioniergestalten der wissenschaftlichen Bodenkunde und der Standortforschung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenLaatsch wurde als Sohn eines Brennereiverwalters in Vorwerk dem heutigen Ortsteil von Demmin geboren In Demmin besuchte er auch die Volksschule und setzte seine Ausbildung dann an der Praparandenanstalt und dem Lehrerseminar Franzburg fort 1926 legte er die Volksschullehrerprufung ab und war anschliessend bis 1929 Lehrer an einer Privatschule Im Wintersemester 1927 28 begann er ein Studium der Geographie Germanistik und Anglistik und studierte im Sommersemester 1928 Naturwissenschaften vor allem Geologie an der Universitat Greifswald 1929 legte er zunachst die Reifeprufung am Provinzialschulkolleg Breslau ab um dann bis 1934 sein Studium der Geologie und Chemie an der Universitat Halle Saale fortzusetzen Dort wurde er 1934 mit der Untersuchung Die Bodentypen um Halle Saale und ihre postdiluviale Entwicklung zum Dr sc nat promoviert 1933 wurde Laatsch Mitglied der NSDAP 1936 trat er dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund NSDDB bei In den Jahren 1935 36 arbeitete Laatsch als wissenschaftlicher Angestellter am Institut fur Bodenkunde der Preussischen Geologischen Landesanstalt fur die Bodenkartierung im Saarland Ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermoglichte es ihm von 1936 bis 1938 am Geologischen Institut der Universitat Halle zu forschen und sich dort 1937 mit der Schrift Entwicklungstendenzen und System der deutschen Acker und Waldboden zu habilitieren Damit etablierte er an der Universitat Halle gleichzeitig das Fach Bodenkunde fur das er eine eigene Abteilung aufbaute die er bis 1945 leitete Zudem war er 1938 zum Dozenten fur Bodenkunde ernannt worden sodass er das Fach auch in der Lehre vertrat Im Zweiten Weltkrieg leistete Laatsch 1941 eingezogen zunachst Kriegsdienst als Marineartillerist war aber alsbald fur Baugrunduntersuchungen abkommandiert Bereits Anfang 1942 wurde er unabkommlich uk gestellt und mit Forschungen zur besseren Ausnutzung von Phosphordungemitteln und zur Hebung der Bodenkultur in den besetzten Ostgebieten beauftragt So analysierte er in dieser Zeit unter anderem die Boden Weissrusslands 1944 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz Mit dem Abderhalden Transport im Juni 1945 von den Westmachten in den Westen deportiert wurde er schliesslich in Abwesenheit von der Universitat Halle entlassen Von 1946 bis 1954 leitete Laatsch das Laboratorium fur Erdbereitung in Hamburg das sich vornehmlich mit der Kompostierung von Siedlungsabfallen beschaftigte Parallel dazu folgte er 1948 dem Ruf als Ordinarius fur Bodenkunde an die Universitat Kiel wo er auch Direktor des Instituts fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde war 1954 nahm er einen Ruf als Leiter des Instituts fur Bodenkunde und Standortslehre der Forstlichen Forschungsanstalt Munchen und Inhaber des Lehrstuhls fur Bodenkunde der Forstwissenschaftlichen Fakultat der Ludwig Maximilians Universitat an 1971 wurde Laatsch emeritiert Fur sein wissenschaftliches Lebenswerk erhielt Laatsch zahlreiche Auszeichnungen Er war seit 1965 Mitglied der Leopoldina Ehrenmitglied des spanischen Consejo Superior de Investigaciones Cientificas sowie Ehrenmitglied der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft Die Forstliche Fakultat der Georg August Universitat Gottingen verlieh ihm die Ehrendoktorwurde eines Dr forest h c und das Land Bayern zeichnete ihn mit dem Bayerischen Verdienstorden aus Leistungen BearbeitenLaatsch erwies sich in seiner wissenschaftlichen Betatigung als sehr vielseitiger Forscher In seiner Zeit in Halle beschaftigte er sich vorrangig mit der Bodengenese und Bodenklassifikation dem Bodenwasserhaushalt der Tonmineralbildung und der Phosphatbindung Sein Lehrbuch Dynamik der mitteleuropaischen Mineralboden 1938 das bis 1957 vier Auflagen erlebte wurde zu einem Grundlagenwerk der Bodenkunde In Hamburg und Kiel untersuchte er Huminstoffe und deren Bedeutung fur die Bodenfruchtbarkeit sowie der Spurenelementernahrung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen In Munchen forschte Laatsch uber den Stickstoff und Phosphorhaushalt von Waldboden widmete sich Fragen der Forstdungung und den mannigfachen Beziehungen zwischen Standort Ernahrungszustand und Wuchsleistungen von Waldbestanden Im Zuge dieser Forschungen baute er an seinem Institut die Waldernahrungslehre zur eigenen Disziplin aus Laatsch galt als erfolgreicher akademischer Lehrer Acht seiner Schuler wurden spater ebenfalls Professoren Nach seiner Emeritierung arbeitete er noch an Forschungen zur Hanglabilitatskartierung und zur Erosion im Alpenraum Schriften BearbeitenDie Bodentypen um Halle Saale und ihre postdiluviale Entwicklung Dissertation Halle 1934 veroffentlicht in Jahrbuch des Halleschen Verbandes fur die Erforschung der mitteldeutschen Bodenschatze und ihrer Verwertung Neue Folgen Band 13 Dessau 1934 Entwicklungstendenzen und System der deutschen Acker und Waldboden Habilitationsschrift Halle Dresden und Leipzig 1937 aus Kolloidzeitschrift Beihefte 5 8 1937 Dynamik der deutschen Acker und Waldboden 2 Auflage Dresden und Leipzig 1938 ab der 3 Auflage unter dem Titel Dynamik der mitteleuropaischen Mineralboden 4 Auflage Dresden und Leipzig 1957 Untersuchungen uber die Bildung und Anreicherung von Humusstoffen aus Berichte uber Landtechnik Heft 4 Bodenbearbeitung als Kernproblem der Bodenfruchtbarkeit Wolfratshausen 1948 Bodenfruchtbarkeit und Nadelholzanbau Munchen Basel und Wien 1963 zusammen mit Walter Grottenthaler Labilitat und Sanierung der Hange in der Alpenregion des Landkreises Miesbach Mit einer Karte der Hanglabilitatsformen und stufen im Massstab 1 25000 Munchen 1973 zusammen mit Bernhard Zenke und Johann Dankerl Verfahren zur Reichweiten und Stossdruck Berechnung von Fliesslawinen Forstliche Forschungsberichte Munchen Nr 47 Munchen 1981Literatur BearbeitenKarl Eugen Rehfuess Waldboden Entwicklung Eigenschaften und Nutzung Herrn Prof Dr Dr h c W Laatsch zum 75 Geburtstag gewidmet Festschrift Pareys Studientexte Nr 29 Parey Hamburg und Berlin 1981 192 S ISBN 3 490 06816 5 Hans Achim Gussone Professor Laatsch 90 Jahre in Forst und Holz 50 Jahrgang Heft 19 1995 S 620 ISSN 0932 9315 P Schad Karl Eugen Rehfuess Professor Laatsch gestorben in Forst und Holz 52 Jahrgang Heft 13 1997 S 373 ISSN 0932 9315 Anonymus Prof Laatsch verstorben in AFZ Der Wald Allgemeine Forst Zeitschrift fur Waldwirtschaft und Umweltvorsorge 52 Jahrgang Heft 14 1997 S 790 ISSN 0002 5860Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willi Laatsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Willi Laatsch im Catalogus Professorum HalensisNormdaten Person GND 11773876X lobid OGND AKS VIAF 77101012 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laatsch WilliALTERNATIVNAMEN Laatsch WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Bodenkundler und ForstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 18 Oktober 1905GEBURTSORT Vorwerk bei DemminSTERBEDATUM 12 Mai 1997STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Laatsch amp oldid 228465559