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Wilhelm Junker russisch Vasilij Vasilevich Yunker 25 Marzjul 6 April 1840greg in Moskau 1 Februarjul 13 Februar 1892greg in Sankt Petersburg war ein deutsch russischer Afrikaforscher Wilhelm Junker Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Auszeichnungen und Preise Auswahl 4 Dedikationsnamen 5 Werke 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksHerkunft BearbeitenJunker wurde als Kind deutscher Eltern in Moskau geboren Seine Grosseltern Bernhard Heinrich Junker und Anna Margaretha Schmincke waren aus Gottingen nach Russland gekommen Sein Vater Johann Wilhelm Junker 1797 1847 war dort Bankier Seine Mutter war dessen Ehefrau Johanna Margarethe Schonheit verwitwete Werle 1812 1887 und stammte aus Egelsdorf in Thuringen Sein Bruder Christian Ludwig Junker 1820 1887 war Grosskaufmann in Moskau Leben BearbeitenDie Familie siedelte 1840 nach St Petersburg 1844 nach Gottingen uber 1847 starb der Vater In der Zeit wurde er zunachst von Hauslehrern unterrichtet 1851 kam er dann nach Wiesbaden und anschliessend nach Lausanne in eine Erziehungsanstalt Schon dort unternahm er Reisen in die Alpen und durch Mitteldeutschland Mit seiner Mutter und seinen Geschwistern kehrte Wilhelm Junker 1855 nach St Petersburg zuruck Er immatrikulierte sich 1860 in Dorpat und Gottingen wo er durch die erste Prufung durchfiel Er ging darauf nach Prag wo er beschloss Forschungsreisender zu werden Er ging zuruck nach St Petersburg wo er sich auf sprachlichem und naturkundlichem Gebiet weiterbildete um eine Expedition durchfuhren zu konnen 1869 brach er uber Kopenhagen nach Island auf Er reiste dort von Reykjavik nach Akureyri wobei er ornithologischen Studien betrieb Doch sein Heimweh und die unvorhergesehenen Strapazen der Reise zwangen ihn schon nach wenigen Wochen zur Umkehr Er kehrte nach Besuchen auf den Faroer und von Schottland heim Er beschloss sein Medizinstudium in Gottingen wieder aufzunehmen und promovierte dort erfolgreich Um auch in Russland praktizieren zu durfen meldete er sich in Dorpat zu einer weiteren medizinischen Staatsprufung an die er jedoch nicht bestand Er beschloss sich nie mehr prufen zu lassen sondern sich besser zum Forschungsreisenden auszubilden nbsp Ubersichtskarte zu Junkers Reisen in Nord und Zentralafrika in den Jahren von 1875 bis 1886 Zwischen 1873 und 1874 bereiste Junker zunachst Italien um sich an das Klima zu gewohnen und dann Nordafrika wo er Tunis in Tunesien besuchte Da die franzosischen Beamten ihn aber fur einen deutschen Spion hielten musste er 1874 zuruckkehren hatte aber nun die arabische Sprache sowie die Sitten und Gebrauche kennengelernt August 1875 traf er auf dem internationalen Geographenkongress in Paris die Afrikaforscher Nachtigal Rohlfs und Schweinfurth Nachdem er sich seine Ausrustung beschafft hatte ging er im Oktober 1875 uber Triest nach Alexandria um im November und Dezember die Libysche Wuste zu erkunden Er untersuchte die Qattara Senke und die Oase Siwa Er besuchte die Kloster im Natrontal wo er alte Handschriften erwerben wollte was ihm aber nicht gelang Stattdessen erforschte er die elf kleinen Natronseen Er marschierte dann bis Fayyum von wo er den Zug nach Kairo nehmen konnte Hier traf er mit Theodor von Heuglin und Georg Schweinfurth zusammen Im Februar 1876 ging er mit dem wurttembergischen Forstgehilfen Kopp mit dem Schiff von Suez nach Suakin nach Kassala 29 Marz und Khartum 6 Mai Der Gouverneur von Khartum Ismail Pascha verweigerte die geplante Weiterreise nach Kordofan und Darfur daher schloss Junker sich dem Italiener Romolo Gessi an Mit ihm befuhr er den Blauen Nil aufwarts bis Sennaar und den unteren Sobat bis Nasser Er kehrte nach Khartum zuruck was er am 22 Oktober wieder verliess um uber den Weissen Nil zuruckzukehren Auf dem Weg traf er den neuen Gouverneur General Gordon der ihn nun mit den notigen Papieren ausstattete Er ging dann nach Lado das er am 17 November fieberkrank erreichte Dort traf er auf Emin Pascha Junker blieb dort zwei Monate wo er die ortliche Sprache lernte die Umgebung erkundete und eine wissenschaftliche Sammlung anlegte Am 22 Januar 1877 ging er in westlicher Richtung bis nach Makaraka wo er vom Februar 1877 bis zum Marz 1878 in Kabajendi blieb Er erforschte das Gelande uber den Fluss Tondj bis Wau und kehrte am 29 Marz 1878 nach Lado zuruck er zog weiter nach Khartum und reiste am 29 Juli nach Europa zuruck wo er Ende September Sankt Petersburg erreichte 1879 unternahm er eine weitere Reise nach Afrika und erkundete das Gebiet der Niam Niam Sande und der Monbuttu Sein Begleiter Friedrich Bohndorff musste aus Krankheitsgrunden 1882 die Ruckreise antreten Es gelang ihm mit dem letzten Dampfer abzufahren bevor die Truppen des Mahdi anruckten um ihren Aufstand gegen den Khedive in Agypten zu beginnen Junker verfolgte seine Forschungsarbeiten alleine weiter Er erforschte den Uelle Fluss bis zur Insel Mutenu Februar 1883 und orientierte sich dann wieder Richtung Osten Am 21 Januar 1884 erreichte er Lado am Weissen Nil und ging zu Emin Pascha wo sich spater auch der Kapitan Casati einfand Von dieser Zeit an war jeder Verkehr nilabwarts nach Europa wegen des Mahdi Aufstands abgeschnitten So erfuhr er dass seine Sammlungen die er bereits vorausgeschickt hatte verloren waren Er fuhr im Januar 1885 den Bahr el Gebel aufwarts musste aber nach zehn Monaten zuruckkehren Der Versuch Gustav Adolf Fischers mit einer Expedition von Sansibar aus den Forschungsreisenden Hilfe zu bringen und ihnen den Weg zur Ostkuste zu offnen scheiterte vollstandig 1 Emin Pascha hatte sich in der Zwischenzeit nach Wadelai zuruckgezogen Am 2 Januar 1886 unternahm Junker einen zweiten Versuch und erreichte auf eigene Faust am 29 November 1886 die Kuste bei Bagamoyo und 4 Dezember Sansibar von wo er nach Europa zuruckkehrte und im April 1887 Sankt Petersburg erreichte Ausser seinem Tagebuch hatte er nichts retten konnen seine Sammlungen waren samtlich verloren Viele angesehene geographische Gesellschaften wollten ihn ehren und so machte er eine Rundreise durch Europa die ihn von Sankt Petersburg nach Berlin Wien Paris London Edinburgh Brussel Stockholm und in andere Hauptstadte fuhrte Ein Angebot des belgischen Konigs Leopold in Belgisch Kongo ein leitendes Amt zu ubernehmen lehnte er ab Anschliessend ging er nach Gotha um seine Reisebeschreibungen in Justus Perthes Geographischer Verlags Anstalt Gotha zu veroffentlichen Nach der Abschluss des Druckes im Oktober 1891 reiste er zu seinen Verwandten nach Russland Dort erkrankte er im Haus seiner Schwester und starb am 13 Februar 1892 in Sankt Petersburg Auszeichnungen und Preise Auswahl Bearbeiten1888 Carl Ritter MedailleDedikationsnamen BearbeitenHermann Julius Kolbe nannte 1892 die Cicindela Art aus dem Gebiet der Niam Niam Cicindela junkeri die er dem Verstorbenen widmete 2 Werke BearbeitenDr Wilhelm Junkers Reisen in Afrika 1875 1886 Nach seinen Tagebuchern bearbeitet und herausgegeben von dem Reisenden Drei Bande Holzel Wien 1889 1891 Richard Buchta Mitarb 1875 1878 Band 1 Holzel Wien 1889 Volltext online A H Keane Ubers Travels in Africa during the Years 1879 1883 Band 2 englisch Chapman amp Hall London 1891 Volltext online A H Keane Ubers Travels in Africa during the Years 1882 1886 Band 3 englisch Chapman amp Hall London 1892 Volltext onlineLiteratur BearbeitenViktor Hantzsch Junker Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 723 729 Heinrich Schiffers Junker Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 694 f Digitalisat Annemarie Herrmann Der Afrika Forscher Wilhelm Junker 1840 1892 In Mitteilungen der Osterreichischen Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte Band 15 1995 ISSN 1609 5804 S 161 206 Ludwig Hevesi Wilhelm Junker Lebensbild eines Afrikaforschers Weidmann Berlin 1896 Dilibri Hermann Julius Kolbe Uber zwei neue Cicindeliden aus Afrika In Entomologische Zeitung Nr 53 1892 S 143 145 biodiversitylibrary org Einzelnachweise Bearbeiten Vermischtes Verschollene Africa Forscher In Wiener Zeitung Nr 160 1885 16 Juli 1885 S 3 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Hermann Julius Kolbe S 143 Weblinks BearbeitenArtikel Wilhelm Junker in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D127796 2a 3D 2b 3DWilhelm 20Junker Nachlass Bundesarchiv N 2133Normdaten Person GND 117239461 lobid OGND AKS LCCN n85238414 VIAF 42142167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Junker WilhelmALTERNATIVNAMEN Junker Wassili Wassiljewitsch Yunker Vasilij Vasilevich russisch KURZBESCHREIBUNG deutsch russischer AfrikaforscherGEBURTSDATUM 6 April 1840GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 13 Februar 1892STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Junker amp oldid 237798403