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Wilhelm Herlinger tschechisch Vilem Herlinger 11 Februar 1873 in Grabau bei Mahrisch Ostrau Osterreich Ungarn 16 Marz 1939 in Oppau war ein tschechoslowakischer Politiker KPTSch Er war Senator der Tschechoslowakischen Nationalversammlung Leben BearbeitenHerlinger entstammte einer burgerlichen deutsch judischen Familie die von Orlau kommend ab 1870 in Witkowitz lebte und dort ein Gasthaus fuhrte Er war eines von sieben Kindern Herlinger besuchte die Volks und die Burgerschule in Witkowitz Er erwarb sich durch Besuch von Bibliotheken Museen sowie Theatern autodidaktisch eine umfangreiche Bildung Herlinger sprach da er in einer tschechischen Umgebung aufgewachsen war fliessend und akzentfrei Tschechisch Herlinger war seit fruhester Jugend Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Osterreichs SDAP und zeitweise Mitarbeiter sozialistischer Zeitungen Er zerwarf sich mit seiner Familie die seine politischen Ansichten nicht teilte Gegen den Willen seiner Eltern heiratete er ausserkirchlich eine Arbeiterfrau und erklarte sich zum Atheisten Herlinger weigerte sich einen bourgeoisen Beruf zu ergreifen und wurde Arbeiter in der Maschinenfabrik im Eisenwerk Witkowitz Er stand dort wegen seiner linkssozialistischer Betatigung fruhzeitig unter Polizeiaufsicht Die Solidaritat seiner Arbeitskollegen bewahrte ihn jedoch stets davor seinen Arbeitsplatz zu verlieren Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er nicht an die Front geschickt da die Behorden keine Schwierigkeiten in diesem kriegswichtigen Betrieb provozieren wollten 1919 trat Herlinger der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik DSAP bei als Anhanger der DSAP Linken wurde er 1921 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei KPTsch Herlinger galt als ein ausgezeichneter Redner und genoss ein grosses Ansehen unter den Witkowitzer Eisenwerksarbeitern Er war Kreisfunktionar der KPTsch Mitglied des Wittkowitzer Gemeinderates und von 1925 bis 1929 Senator der Tschechoslowakischen Nationalversammlung 1927 nahm er am IV Parteitag der KPTsch teil Herlinger gehorte zu den 26 Abgeordneten und Senatoren der KPTsch die am 27 Marz 1929 gegen die sogenannte ultralinke Politik der neuen Fuhrung um Klement Gottwald protestierten Am 18 April 1929 wurde er deshalb aus der KPTsch ausgeschlossen 1 Am 6 Juni 1929 bildete Herlinger mit anderen Senatoren den Klub der KPTsch Leninisten Infolge der Auflosung der Nationalversammlung am 25 September 1929 verlor Herlinger mit seinem Senatsmandat auch sein Einkommen Er wurde anschliessend wieder Arbeiter in der Witkowitzer Maschinenfabrik und zog sich aus der aktiven Politik zuruck Nachdem deutsche Truppen das restliche Staatsgebiet der Tschechoslowakei besetzt hatten wurde Herlinger verhaftet Am 16 Marz 1939 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau in Oppau Zabreh erschossen Literatur BearbeitenRudolf M Wlaschek Biographia Judaica Bohemiae Band 2 Veroffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universitat Dortmund 1997 ISBN 3 923293 57 7 S 20 Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 3 4 S 431f Einzelnachweise Bearbeiten Autorenkollektiv Prehled dejin KSC v Severomoravskem kraji do roku 1948 Ostravsko Band 2 Profil Ostrau 1981 S 63 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 Februar 2020 Personendaten NAME Herlinger Wilhelm ALTERNATIVNAMEN Herlinger Vilem KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Politiker deutsch judischer Herkunft Senator GEBURTSDATUM 11 Februar 1873 GEBURTSORT Grabau STERBEDATUM 16 Marz 1939 STERBEORT Oppau an der Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Herlinger amp oldid 238644429