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Wilhelm Gries 4 Mai 1894 in Koblenz 22 September 1971 in Saarbrucken 1 war ein deutscher Journalist Er war ab 1946 Chefredakteur der Neuen Zeit einer vor der Gleichschaltung nicht marxistischen Tageszeitung der Ost CDU und fluchtete 1947 aus der sowjetischen Besatzungszone Inhaltsverzeichnis 1 Vor dem Zweiten Weltkrieg 2 In der SBZ 3 Nach der Flucht aus der SBZ 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Quelle 7 EinzelnachweiseVor dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenSeine journalistische Laufbahn begann Gries nach einem Studium der Rechtswissenschaften als Redakteur beim Dusseldorfer Tageblatt In den Jahren 1928 bis 1933 war er stellvertretender Chefredakteur bzw Chefredakteur des Zentralorgans der Zentrumspartei Germania in Berlin und wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten entlassen Als Chefredakteur der Saarbrucker Landeszeitung konnte er 1934 seine journalistische Tatigkeit fortsetzen bis er vier Jahre spater aus politischen Grunden ausschied Zusammen mit Georg Dertinger war Gries wahrend der nationalsozialistischen Diktatur beim Dienst aus Deutschland tatig In der SBZ BearbeitenZunachst war Gries nach Grundung der CDU Tageszeitung Neue Zeit 1945 Stellvertreter 2 S 26 und S 194 des ersten Chefredakteurs Emil Dovifat Ab Januar 1946 wurde er dessen Nachfolger als Chefredakteur 3 Gries bekam wahrend seiner Pressearbeit die Zensorentatigkeit des zustandigen sowjetischen Presseoffiziers personlich zu spuren Wilhelm Gries berichtete wie der Zensor der Besatzungsbehorde auf die Uberschrift Revolution der Damenmode reagierte Lesen Sie Karl Marx dann wissen Sie was Revolution ist 4 Nicht selten kam es vor dass unter sowjetischer Vorzensur Nachrichten bzw Kommentare verstummelt oder vollig gestrichen wurden 2 S 26 Als Mitte November 1946 der Parteivorstand der SED einen Verfassungsentwurf fur eine Deutsche Demokratische Republik veroffentlichte der noch eine gesamtdeutsche Republik im Blick hatte aber den Standpunkt der Ost CDU zu einem foderal gegliederten Staat mit Gewaltenteilung und Kompetenzabgrenzung negierte ubernahm es Wilhelm Gries in Absprache mit der Partei dazu klar und kritisch Stellung zu nehmen 2 S 81f Dies war ihm nur moglich weil nach Umsetzung einer alliierten Kontrollratsdirektive vom 12 Oktober 1946 durch die SMAD im November desselben Jahres die Vorzensur in Berlin und der SBZ abgeschafft worden war Allerdings wurde sie spater durch eine nachtragliche Auswertung der Zeitung durch sowjetische Presseoffiziere ersetzt Was vordergrundig als eine der Pressefreiheit dienende Massnahme erschien fuhrte nachtraglich zu starkeren Konflikten zwischen der SMA und der Redaktion 2 S 90 der Neuen Zeit weil die fur den Inhalt verantwortliche Chefredaktion keinen vorauseilenden Gehorsam gegenuber der Besatzungsbehorde zeigte bzw keine Selbstzensur ubte Nach der Flucht aus der SBZ BearbeitenNach seiner Absetzung 5 durch die russische Besatzungsmacht SMAD im Dezember 1947 wurde Gries Chefredakteur der mit britischer Lizenz neugegrundeten Zeitung Der Tag in den Westsektoren Berlins Lizenztrager waren ehemalige durch die Sowjetische Militaradministration abgesetzte Funktionare der Ost CDU darunter Jakob Kaiser Walther Schreiber und Andreas Hermes In der Redaktion von Der Tag sammelten sich einige Journalisten die wegen der redaktionellen Neuordnung die Neue Zeit in Ost Berlin verlassen hatten z B der NZ Wirtschaftsredakteur von 1945 bis 1947 Hans Sonnenschein 2 S 26 S 148 und S 202 Die Leitlinie von Der Tag kam durch ihren Untertitel Unabhangige Zeitung fur Deutschland zum Ausdruck Sein Berufsleben beendete Wilhelm Gries als Chefredakteur der Saarbrucker Zeitung im Jahre 1965 6 in der er nach Einstellung von Der Tag acht Jahre wirkte Ehrungen Bearbeiten1961 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1 Literatur BearbeitenAndreas Herbst Gries Wilhelm In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Quelle BearbeitenJohann Baptist Gradl Die CDU 1945 1948 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands Verlag Wissenschaft und Politik 1981 ISBN 3 8046 8584 6Einzelnachweise Bearbeiten a b Andreas Herbst Gries Wilhelm In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 a b c d e Johann Baptist Gradl Die CDU 1945 1948 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands Verlag Wissenschaft und Politik 1981 ISBN 3 8046 8584 6 Martin Broszat Gerhard Braas Hermann Weber SBZ Handbuch 1993 ISBN 3 486 55262 7 S 542 Zitiert nach Johann Baptist Gradl Mitbegrunder der CDU 1945 in Berlin der Gries bereits aus der gemeinsamen Redakteurstatigkeit beim Zentralorgan des Zentrums Germania kannte S 26 Peter Strunk Zensur und Zensoren Medienkontrolle und Propagandapolitik unter sowjetischer Besatzungsherrschaft in Deutschland 1996 ISBN 3 05 002850 5 S 136 Michael Richter Die Ost CDU 1948 1952 1990 ISBN 3 7700 0899 5 S 412Normdaten Person GND 116834668 lobid OGND AKS VIAF 316876494 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gries WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und ChefredakteurGEBURTSDATUM 4 Mai 1894GEBURTSORT KoblenzSTERBEDATUM 22 September 1971STERBEORT Saarbrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Gries amp oldid 215507448