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Die Weyl Quantisierung ist eine Methode in der Quantenmechanik um systematisch einen quantenmechanischen Hermiteschen Operator umkehrbar auf eine klassische Verteilung im Phasenraum abzubilden Daher wird sie auch Phasenraum Quantisierung genannt Die dieser Quantisierungsmethode zugrundeliegende wesentliche Korrespondenzabbildung von Phasenraumfunktionen auf Operatoren im Hilbertraum wird Weyl Transformation genannt Sie wurde zuerst 1927 von Hermann Weyl 1 beschrieben Im Gegensatz zu Weyls ursprunglicher Absicht ein konsistentes Quantisierungsschema zu finden bildet diese Abbildung nur eine Darstellungsanderung Sie muss klassische und quantenmechanische Grossen nicht verbinden Die Phasenraum Verteilung darf auch von der Planckschen Konstante h abhangen In einigen bekannten Fallen die einen Drehimpuls beinhalten ist das so Die Umkehrung dieser Weyl Transformation ist die Wignerfunktion Sie bildet aus dem Hilbertraum in die Phasenraumdarstellung ab Dieser umkehrbare Wechsel der Darstellung erlaubt es Quantenmechanik im Phasenraum auszudrucken wie es in den 1940er Jahren von Groenewold und Moyal vorgeschlagen wurde 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beispiel 2 Eigenschaften 3 Verallgemeinerungen 4 EinzelnachweiseBeispiel BearbeitenIm Folgenden wird die Weyl Transformation am 2 dimensionalen Euklidischen Phasenraum dargestellt Die Koordinaten des Phasenraums seien q p displaystyle q p nbsp ferner sei f displaystyle f nbsp eine Funktion die uberall im Phasenraum definiert ist Die Weyl Transformation von f displaystyle f nbsp ist durch den folgenden Operator im Hilbertraum gegeben grosstenteils analog zur Delta Distribution F f 1 2 p 2 q a p b f q p e i a Q q b P p d q d p d a d b displaystyle Phi f frac 1 2 pi 2 iint q a iint p b f q p left e i a Q q b P p right mathrm d q mathrm d p mathrm d a mathrm d b nbsp Nun werden die Operatoren P displaystyle P nbsp und Q displaystyle Q nbsp als Generatoren einer Lie Algebra der Heisenberg Algebra genommen P Q P Q Q P i ℏ displaystyle P Q PQ QP i hbar nbsp Dabei ist ℏ displaystyle hbar nbsp das reduzierte Plancksche Wirkungsquantum Ein allgemeines Element einer Heisenberg Algebra kann geschrieben werden als a Q b P i ℏ z displaystyle aQ bP i hbar z nbsp Die Exponentialfunktion eines Elementes einer Lie Algebra ist dann ein Element der korrespondierenden Lie Gruppe g e a Q b P i ℏ z displaystyle g e aQ bP i hbar z nbsp ein Element der Heisenberg Gruppe Gegeben sei eine spezielle Gruppendarstellung F displaystyle Phi nbsp der Heisenberggruppe dann bezeichnet F e a Q b P i ℏ z displaystyle Phi left e aQ bP i hbar z right nbsp das Element der entsprechenden Darstellung des Gruppenelements g displaystyle g nbsp Die Inverse der obigen Weylfunktion ist die Wignerfunktion welche den Operator F displaystyle Phi nbsp zuruck zur Phasenraumfunktion f displaystyle f nbsp bringt f q p 2 d y e 2 i p y ℏ q y F f q y displaystyle f q p 2 int infty infty mathrm d y e 2ipy hbar langle q y Phi f q y rangle nbsp Im Allgemeinen hangt die Funktion f displaystyle f nbsp von der Planck Konstante h displaystyle h nbsp ab und kann quantenmechanische Prozesse gut beschreiben sofern sie mit dem unten aufgefuhrten Sternprodukt richtig zusammengesetzt ist 4 Zum Beispiel ist die Wignerfunktion eines quantenmechanischen Operators fur ein Drehimpulsquadrat L 2 displaystyle L 2 nbsp nicht identisch mit dem klassischen Operator sondern enthalt zusatzlich den Term 3 2 ℏ 2 displaystyle tfrac 3 2 hbar 2 nbsp welcher dem nichtverschwindenden Drehimpuls des Grundzustands einer Bohrschen Umlaufbahn entspricht Eigenschaften BearbeitenEine typische Darstellung einer Heisenberg Gruppe erfolgt durch die Generatoren ihrer Lie Algebra Ein Paar selbstadjungierter Operator hermitesch auf einem Hilbertraum H displaystyle mathcal H nbsp so dass ihr Kommutator ein zentrales Element der Gruppe das Identitatselement auf dem Hilbertraum ergibt die kanonische Vertauschungsrelation P Q P Q Q P i ℏ Id H displaystyle P Q PQ QP i hbar operatorname Id mathcal H nbsp Der Hilbertraum kann als Menge von quadratisch integrierbaren Funktionen uber der reellen Zahlengerade ebene Wellen oder einer beschrankteren Menge wie beispielsweise des Schwartz Raum angenommen werden Abhangig vom beteiligten Raum folgen verschiedene Eigenschaften Wenn f displaystyle f nbsp eine reellwertige Funktion ist dann ist das Abbild der Weyl Funktion F f displaystyle Phi f nbsp selbst adjungiert Wenn f displaystyle f nbsp ein Element des Schwartz Raum ist dann ist F f displaystyle Phi f nbsp ein Spurklasseoperator Allgemeiner ist F f displaystyle Phi f nbsp ein unbeschrankter dicht definierter Operator Fur die Standarddarstellung der Heisenberg Gruppe uber den quadratisch integrierbaren Funktionen entspricht die Funktion F f displaystyle Phi f nbsp eins zu eins dem Schwartz Raum als Unterraum der quadratisch integrierbaren Funktionen Verallgemeinerungen BearbeitenDie Weyl Quantisierung wird in grosserer Allgemeinheit in Fallen untersucht wo der Phasenraum eine symplektische Mannigfaltigkeit oder moglicherweise eine Poisson Mannigfaltigkeit ist Verwandte Strukturen sind zum Beispiel Poisson Lie Gruppen und die Kac Moody Algebren Einzelnachweise Bearbeiten H Weyl Quantenmechanik und Gruppentheorie Zeitschrift fur Physik 46 1927 pp 1 46 doi 10 1007 BF02055756 H J Groenewold On the Principles of elementary quantum mechanics Physica 12 1946 pp 405 460 englisch J E Moyal Quantum mechanics as a statistical theory Proceedings of the Cambridge Philosophical Society 45 1949 pp 99 124 englisch R Kubo Wigner Representation of Quantum Operators and Its Applications to Electrons in a Magnetic Field Jou Phys Soc Japan 19 1964 pp 2127 2139 doi 10 1143 JPSJ 19 2127 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weyl Quantisierung amp oldid 238201984