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Werner Lindecker 7 Februar 1908 in Baden AG heimatberechtigt in Dorflingen SH 8 Mai 1998 in Zurich war ein Schweizer Elektroingenieur Jagdflieger und Manager Werner Lindecker in 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Tatigkeiten 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Lindecker war der Sohn von Carl Lindecker und dessen Ehefrau Anna geborene Leuenberger Werner Lindecker wuchs in Baden AG auf wo sein Vater bei der Firma Brown Boveri amp Cie BBC in einer Kaderfunktion tatig war Nach der Grundschule besuchte er wahrend drei Jahren die Bezirksschule in Baden Es folgte die Ausbildung am Kantonalen Realgymnasium in Zurich mit Maturaabschluss im Herbst 1927 Dann begann er ein Studium als Elektroingenieur an der ETH Zurich welches er 1932 als Diplomingenieur abschloss Als Teil des obligatorischen Praktikums arbeitete er wahrend des Studiums in der Papierfabrik Papeteries de Serrieres in Neuenburg NE um seine Franzosischkenntnisse zu verbessern Den Berufseinstieg unternahm er auf dem Gebiet der Messtechnik bei der Firma Trub Tauber amp Cie in Zurich Daraufhin begann er 1935 seine Doktorarbeit bei Fritz Fischer dem Erfinder des Eidophor am Institut fur Technische Physik AfiF an der ETH in Zurich Die Promotion zum Dr sc techn erfolgte 1938 Anschliessend trat er in das Hochfrequenz Laboratorium von BBC ein welches sein Studienkollege Gustav Guanella leitete Wahrend des Zweiten Weltkriegs leistete Lindecker Militardienst als Kommandant der Fliegerstaffel 15 welche im Juni 1940 mehrmals in Luftkampfe mit deutschen Kriegsflugzeugen auf der Schweizer Seite des Jura verwickelt war Lindecker trug personlich zum Abschuss zweier deutscher Bomber bei welche den Schweizer Hohheitsraum verletzt hatten Fur die neutrale Schweiz hatten diese Luftkampfe symbolische Bedeutung So schreibt der spatere Luftwaffenkommandant Fernand Carrel 1998 in seiner Gluckwunschbotschaft zum 90 Geburtstag an Lindecker von der Signalwirkung welche der vorbildliche Einsatz Hauptmann Lindeckers und seiner Militarpilotengeneration ebenso verstandlich im In wie im Ausland auf den Verteidigungswillen der Schweiz gezeitigt habe 1 2 Lindecker wurde 1944 Technischer Direktor der Firma Paillard S A Yverdon Paillard SA hatte damals Bekanntheit fur deren HERMES Schreibmaschinen mechanische Rechenmaschinen und BOLEX Filmkameras weit uber die Schweiz hinaus 3 Lindecker machte 1950 eine Studienreise in die USA und wollte zukunftig Elektronikentwicklungen bei Paillard durchfuhren Er wurde in eine Kommission fur die Entwicklung von Rechenanlagen aufgenommen welche vom Schweizerischen Schulrat einberufen wurde 4 Mit seinen Vorschlagen fur neue Produktentwicklungen unter Einbezug der Elektronik hatte Lindecker beim Verwaltungsrat von Paillard SA keinen Erfolg In der Folge kehrte er 1955 in die Deutschschweiz zuruck und nahm eine leitende Stelle bei der Maschinenfabrik Oerlikon MFO nahe Zurich an 1957 wurde er Nachfolger des Technischen Direktors der MFO und Mitglied der Geschaftsleitung zusammen mit Rudolf Huber 5 und Franz Luterbacher 6 Unter seiner Agide wurde die Dampf und Gasturbinenentwicklung und herstellung in eine gemeinsame Abteilung mit Escher Wyss AG eingebracht Es folgten die Entwicklung und Herstellung des RAe TEE II Vierstrom Triebzuges fur die SBB sowie die Beteiligung an der Reaktor AG zur Planung und dem Bau eines schweizerischen Versuchskernreaktors Zehn Jahre spater wurde MFO durch BBC ubernommen wogegen Lindecker sich fruh wehrte Deshalb wechselte er bereits vorgangig 1964 zur Holding und Finanzierungsgesellschaft Elektrowatt in Zurich wo er Mitglied der Geschaftsleitung wurde Elektrowatt spielte eine entscheidende Rolle in der Schweizer Elektrizitatswirtschaft Planung Finanzierung und Projektleitung vieler neuer Kraftwerke gehorten dazu So war Lindecker gegen Ende seiner Berufslaufbahn verantwortlich fur alle vertraglichen Regelungen zum Bau des Kernkraftwerks Leibstadt A W Roth Prasident des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins ehrte Lindecker mit den Worten In Dr Lindeckers langem Wirken wechselten eine kreative Epoche in der Maschinenfabrik Oerlikon mit der Betreuung vielfaltiger industrieller Interessen im Rahmen der Elektrowatt In beiden Stellungen hat er zukunftsweisende und bleibende Beitrage geleistet Lindecker war seit 1937 mit der italienisch stammigen in Zurich geborenen Tosca Cozzi verheiratet und hatte zwei Sohne und eine Tochter Weitere Tatigkeiten BearbeitenWerner Lindecker war Verwaltungsrat VR mehrerer Schweizer Unternehmen Verwaltungsratsprasident VRP Reishauer AG Wallisellen ZH VRP H Weidmann Rapperswil SGAls Direktor der Elektrowatt AG Verwaltungsrat bei VRP Elektrowatt Ingenieurunternehmungen spater Poyry 7 VRP Cerberus AG Mannedorf ZH 7 spater Siemens Building Technologies Krummler amp Matter Zurich Siemens Albis Zurich spater Siemens Schweiz Stafa Control Systems Stafa ZH spater Siemens Building Technologies VRP Camille Bauer Wohlen AG Therma AG Schwanden GL Kraftwerk Laufenburg heute Energiedienst Holding Kraftubertragungswerke Rheinfelden heute Energiedienst Holding Kraftwerke Mauvoisin AG Sitten heute Centralschweizerische Kraftwerke Engadiner Kraftwerke AG Zernez Kraftwerke Mattmark Saas GrundLindecker war ebenfalls Vorstand des Cigre Mitglied Schweizerisches Elektrotechnisches Komitee CES Ehrenmitglied des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins SEV heute ElectrosuisseEhrungen BearbeitenA W Roth Jr Prasident des SEV Zum 75 Geburtstag von Herrn Dr Werner Lindecker Bulletin SEV 5 Februar 1983 Gluckwunschschreiben des Schweizer Luftwaffenchefs Fernand Carrel anlasslich des 90 Geburtstages Lindeckers 1 Veroffentlichungen BearbeitenUntersuchungen der Zusammenhange bei der retuschelosen Herstellung einer Autotypie nach einem photographischen Halbtonbild Dissertation Nr 979 0000 ETH Verlag 1939 abgerufen am 2 August 2020 Warum ist eine Korrektur des Pilet Bildes notig NZZ vom 15 Februar 1980 S 33 34 Einzelnachweise Bearbeiten a b Neutralitatsschutz im scharfen Schuss 90 Geburtstag des Fliegers Lindecker NZZ vom 2 Juli 1998 S 20 Roman Schurmann Gefahrliche Siege in der Luft Die Wochenzeitung Nr 3 2008 abgerufen am 2 August 2020 Jurg Dominik Lindecker Von der Musikdose zur Federwerk Filmkamera Aufstieg und Fall von Paillard In Franz Betschon et al Hrsg Ingenieure bauen die Schweiz Technikgeschichte aus erster Hand S 400 407 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 791 4 Ambros Speiser Wie Konrad Zuses Z4 Computer 1950 in die Schweiz gelangte NZZ vom 16 Mai 2003 S 75 Rudolf Huber und Rudolf Kurth Kraftort Oerlikon Genesis von Stromerzeugung und Stromverteilung In Franz Betschon et al Hrsg Ingenieure bauen die Schweiz Technikgeschichte aus erster Hand S 30 50 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 791 4 Anleihe MFO 1958 NZZ vom 4 November 1958 S 51 a b Ernst Meili Mein Leben mit Cerberus Erreichtes und Unerreichtes Buchdruckerei Stafa AG 1985 S 117 Normdaten Person GND 125567774 lobid OGND AKS VIAF 273700966 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindecker WernerKURZBESCHREIBUNG Schweizer Elektroingenieur Jagdpilot und ManagerGEBURTSDATUM 7 Februar 1908GEBURTSORT Baden AGSTERBEDATUM 8 Mai 1998STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Lindecker amp oldid 237427610