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Werner Eia Kramer 23 Januar 1940 in Duisburg 12 Februar 2010 ebenda war ein deutscher Fussballspieler Er spielte seit seiner Kindheit fur den Meidericher SV ab Januar 1967 MSV Duisburg und anschliessend fur den Hamburger SV und den VfL Bochum Mit dem MSV schaffte er 1963 die Qualifikation zur neu gegrundeten Bundesliga und wurde ein Jahr darauf deren Vizemeister Weiterhin erreichte er mit den Meiderichern das DFB Pokalfinale 1966 und mit dem HSV 1968 das Endspiel des Europapokals der Pokalsieger In Bochum war er am erstmaligen Bundesligaaufstieg des Vereins im Jahr 1971 beteiligt Der Offensivspieler zeichnete sich durch technische Starke aus und war besonders fur seine gefahrlichen Flanken bekannt Er gilt als das grosste Talent das der MSV jemals hervorgebracht hat Werner KramerPersonaliaGeburtstag 23 Januar 1940Geburtsort Duisburg Deutsches ReichSterbedatum 12 Februar 2010Sterbeort Duisburg DeutschlandGrosse 173 cmPosition MittelfeldJuniorenJahre Station1946 1947 DJK Losort Meiderich1947 1958 Meidericher SVHerrenJahre Station Spiele Tore 11958 1967 Meidericher SV 217 65 1967 1969 Hamburger SV 47 0 9 1969 1973 VfL Bochum 102 12 NationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1961 Deutschland U23 1 0 0 1963 1967 Deutschland 13 0 3 1965 Deutschland B 1 0 1 1 Angegeben sind nur Ligaspiele Kramer wurde zwischen 1963 und 1967 in die deutsche Nationalmannschaft berufen und bestritt 13 Landerspiele Mit ihr wurde er 1966 Vizeweltmeister wenngleich er im Turnierverlauf nur ein Mal aufgeboten wurde Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend und Oberligazeit 1946 1963 1 2 Erste Bundesliga Jahre und Vizemeisterschaft mit dem MSV 1963 1967 1 3 Zwischenstation in Hamburg 1967 1969 1 4 Aufstieg und letzte Jahre mit Bochum 1969 1973 1 5 Nationalspieler 1963 1967 1 6 Weiterer Werdegang 2 Spielstil Charakter und Rezeption 3 Familie 4 Bilanz und Erfolge 4 1 Im Verein 4 2 In der Nationalmannschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJugend und Oberligazeit 1946 1963 Bearbeiten Werner Kramer stammte aus dem Duisburger Ortsteil Meiderich und begann 1946 beim DJK Losort Meiderich mit dem Fussballspielen wechselte aber bereits ein Jahr spater in die Jugend des Meidericher SV Bei diesem Verein hatte bereits sein Onkel Walter Kramer in den 1920er und fruhen 1930er Jahren gespielt 1 Er selbst durchlief die verschiedenen Altersstufen der Jugendmannschaften wahrend sein alterer Bruder Hans Kramer 1928 Ende der 1940er Jahre in die erste Mannschaft aufruckte 1951 am Aufstieg in die damalige hochste Spielklasse Oberliga West beteiligt war und den Klub 1953 verliess Wahrend der Saison 1958 59 zeigte Werner Kramer in der Jugendmannschaft gute Leistungen sodass er ebenso wie Werner Graber Dieter Danzberg und Hartmut Heidemann an die Oberligamannschaft herangefuhrt wurde 2 Am 8 Marz 1959 debutierte er bei einem 2 1 Heimsieg gegen Rot Weiss Essen in der Oberliga West und spielte dabei auf der Position des Rechtsaussen wahrend die Bruder Kurt und Ludwig Nolden als Halbsturmer aufliefen 3 Bis zum Ende der Spielzeit 1958 59 bestritt er insgesamt funf Partien und erzielte dabei einen Treffer 4 In der sich anschliessenden Saison 1959 60 avancierte er zum Stammspieler In den darauffolgenden Jahren konnte er seinen Stammplatz in der Meidericher Offensive beibehalten 5 Seine Mannschaft zahlte in den fruhen 1960er Jahren nicht zu den Titelanwartern der Oberliga West galt jedoch als aussichtsreicher Kandidat fur einen Startplatz in der Fussball Bundesliga die nach der Sommerpause 1963 neu eingefuhrt wurde Die zur Ermittlung der Teilnehmer aufgestellte Zwolfjahreswertung war fur die Auswahl der Grundungsmitglieder nicht bindend sodass lange keine Klarheit uber die Bedingungen fur eine Aufnahme in die neue erste Liga bestand und ein gutes Abschneiden in der Saison 1962 63 von besonderer Wichtigkeit war Kramer spielte sich in diesem letzten Austragungsjahr der Oberliga besonders in den Vordergrund und erweckte auch das Interesse von Bundestrainer Herberger Auch zuvor galt Kramer als moglicher Kandidat fur die Nationalelf soll Herberger aber als zu klein erschienen sein Die Mannschaft startete nach einer als Tabellensiebter beendeten Hinrunde in eine Ruckrunde an deren Ende aufgrund des langen Winters 1962 63 und damit verbundenen Spielausfallen mehrere Nachholbegegnungen ausgetragen werden mussten 6 Da sich die Meidericher in der Tabelle weiter verbessern konnten galt die Aufnahme in die Bundesliga im Fruhjahr 1963 als wahrscheinlich und jedes weitere Spiel als potenziell entscheidend Am 4 Mai 1963 traf der MSV auf den Duisburger Stadtrivalen Hamborn 07 Unmittelbar vor dem Ende der Begegnung holte Kramer einen Freistoss heraus ubernahm dessen Ausfuhrung selbst und bereitete dabei mit einer Flanke auf Dieter Danzberg den 2 1 Siegtreffer vor 7 Der Hamborner Verteidiger Rolf Schafstall bestritt im Nachhinein dass er Kramer in der vorausgehenden Situation tatsachlich gefoult hatte 8 Zwei Tage nach dem Sieg wurde dem Meidericher SV per Telegramm die Aufnahme unter die 16 Grundungsmitglieder der Bundesliga mitgeteilt Die letzte Spielzeit in der Oberliga beendete der MSV als Drittplatzierter Kramer war in der Oberliga West auf insgesamt 111 Einsatze mit 28 erzielten Treffern gekommen 9 Erste Bundesliga Jahre und Vizemeisterschaft mit dem MSV 1963 1967 Bearbeiten Nach der Qualifikation fur die Bundesliga wurde mit Rudi Gutendorf vom TSV Marl Huls ein wenig bekannter Trainer geholt wesentliche Spieler Neuzugange waren der einstige Weltmeister Helmut Rahn der Torwart Manfred Manglitz und Heinz Hoher 10 Die Meidericher erlebten am 24 August 1963 mit einem Auswartsspiel beim Karlsruher SC ihr Bundesligadebut welches von Bundestrainer Herberger vor Ort beobachtet wurde Kramer nahm wahrend der Partie eine Schlusselrolle im Meidericher Offensivspiel ein und erzielte sowohl das erste Tor der Begegnung als auch den Treffer zum 4 1 Endstand 11 Im darauffolgenden Monat wurde er erstmals in die A Nationalmannschaft berufen wahrend er beim MSV auch im weiteren Verlauf der ersten Bundesligaspielzeit als wichtiger Spielgestalter auftrat Taktisch setzte Trainer Gutendorf auf ein Riegel System das defensive Stabilitat mit schnellem Umschalten von der Abwehr auf die Offensive verband Auf diese Weise belegte der zuvor als Abstiegskandidat betrachtete Meidericher SV hinter dem 1 FC Koln den zweiten Tabellenplatz und wurde somit am Ende der Saison 1963 64 erster Vizemeister der Bundesliga Kramer war mit elf Treffern vor Heinz Versteeg 10 der beste Torschutze seiner Mannschaft 12 und leistete zwolf Torvorlagen sodass er in 22 bestrittenen Partien an 23 Toren direkt beteiligt war 13 Seine Leistungen weckten das Interesse mehrerer italienischer Klubs doch der MSV lehnte einen moglichen Wechsel strikt ab 14 Eine Besonderheit der Vizemeistermannschaft war die Tatsache dass neun Spieler darunter Kramer aus dem Duisburger Ortsteil Meiderich stammten und dort aufgewachsen waren 15 Sie kannten einander grosstenteils bereits seit ihrer Kindheit 16 Eine von Ulrich Merk und Andre Schulin verfasste Chronik der Spielzeit 1963 64 weist den Meidericher gemass einem Notensystem als besten Bundesligaspieler dieses Jahres aus 17 Ebenso wurde Kramer vom Kicker Sportmagazin in dessen Rangliste des deutschen Fussballs ab 1963 regelmassig unter den besten Halbsturmern des deutschen Fussballs aufgefuhrt Beim Meidericher SV blieb er einer der Leistungstrager wobei die Mannschaft nicht an die Vizemeistersaison anknupfen konnte und sich im Tabellenmittelfeld einordnete Er selbst konnte mit 13 Toren und 15 Vorlagen seine Werte aus der Spielzeit 1963 64 dagegen noch ubertreffen 13 Darunter waren zwei Treffer die er am 26 Marz 1966 beim 9 0 Auswartssieg gegen Tasmania Berlin erzielte jenes Spiel stellt den hochsten Auswartssieg der Bundesligageschichte dar 18 Im DFB Pokal 1965 66 gelang Meiderich der erstmalige Einzug ins Endspiel in welchem die Ruhrgebietsmannschaft in Frankfurt am Main auf den FC Bayern Munchen traf Kramer bestritt das Finale als Mannschaftskapitan 19 und blieb bei der 2 4 Endspielniederlage ohne eigenen Treffer Durch die Niederlage belegte er nach der Vizemeisterschaft 1964 mit dem MSV nun auch im Pokal den zweiten Platz In der Spielzeit 1966 67 wurde er mit seiner Mannschaft Tabellenelfter und fiel selbst fur einige Wochen verletzungsbedingt aus 20 Den Verein der im Januar 1967 durch die Erganzung des Stadtnamens in MSV Duisburg umbenannt wurde verliess Kramer zur Sommerpause 1967 nach insgesamt 20 Jahren und schloss sich dem ebenfalls in der Bundesliga antretenden Hamburger SV an Zwischenstation in Hamburg 1967 1969 Bearbeiten Fur seinen Wechsel nach Hamburg im Vorfeld der Saison 1967 68 wurde eine Ablosesumme in Hohe von 175 000 DM fallig was vielfach als damaliger Rekordtransfer der seit 1963 bestehenden Bundesliga beschrieben wurde 21 Das Buch Mit der Raute im Herzen beziffert die gezahlte Summe hingegen auf 200 000 DM 22 Nach Darstellung des Journalisten Dieter Kurten war auch der italienische Erstligist AC Florenz an ihm interessiert und hatte sogar 700 000 DM als Ablose geboten 23 Beim HSV nahm er in der Offensive an der Seite von Uwe Seeler und Charly Dorfel zwar von Beginn an einen Stammplatz ein hatte laut seinem Mannschaftskollegen Willi Schulz aber erhebliche Eingewohnungsschwierigkeiten 21 Zuvor hatte er stets in Duisburg gelebt Hinsichtlich seiner Treffer und Torvorbereitungen trat er deutlich seltener in Erscheinung als in den Vorjahren und in der Rangliste des deutschen Fussballs wurde er nicht mehr gefuhrt Neben einem mittelmassigen Abschneiden in der Liga trat der HSV 1967 im Europapokal der Pokalsieger 1967 68 an und schaffte durch ein 1 1 sowie ein 3 2 in den Halbfinalpartien gegen Cardiff City aus Wales den Einzug ins Endspiel Das Finale gegen den AC Mailand wurde in Rotterdam ausgetragen Kramer und seine Mitspieler waren dem italienischen Gegner mit 0 2 unterlegen womit er erneut einen moglichen Titelgewinn knapp verpasste Sein Vertrag in Hamburg besass bis 1971 Gultigkeit doch Kramer bat im April 1969 um eine Auflosung zum Ende der Saison 1968 69 wofur er familiare Grunde angab In der vorausgehenden Zeit hatten seine Leistungen teils deutlich nachgelassen Der Hamburger SV akzeptierte die Vertragsauflosung und liess durch seinen Schatzmeister Mechlen verlauten dem Verein nutze nur ein Spieler der mit dem ganzen Herzen bei der Sache ist 24 In seinen zwei Jahren beim HSV hatte er 47 Bundesligapartien mit neun eigenen Torerfolgen bestritten 13 Aufstieg und letzte Jahre mit Bochum 1969 1973 Bearbeiten Nach seinem Abschied aus Hamburg plante Kramer zunachst den Wechsel zu einer starken Bundesligamannschaft erhielt jedoch kein entsprechendes Angebot 25 Letztlich war es mit dem VfL Bochum ein Verein aus der zweitklassigen Regionalliga West der den ehemaligen Nationalspieler verpflichtete Die an den HSV gezahlte Ablosesumme lag bei rund 80 000 DM 26 und damit deutlich unter dem zuvor festgelegten Betrag von 125 000 DM 25 Als massgeblich verantwortlich fur die Verpflichtung galt Bochums Trainer Hermann Eppenhoff der den Spieler von 1965 bis 1967 bereits beim MSV trainiert hatte 27 Im nahe seiner Heimatstadt Duisburg gelegenen Bochum fand Kramer sich personlich deutlich besser ein als zuvor in Hamburg 10 In der Mannschaft pragte er mit dem ebenfalls neu dazu gekommenen Torjager Hans Walitza das Offensivspiel 28 Bochum wurde 1970 Meister der Regionalliga West was zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga berechtigte Kramer war ein zentraler Spieler seiner Mannschaft und bereitete in einer mitentscheidenden Begegnung gegen die Kickers Offenbach mit einer aussergewohnlichen Flanke auf Hans Walitza den Treffer zum 1 0 vor Durch ein grobes Foul eines Offenbachers wurde er im weiteren Spielverlauf ausser Gefecht gesetzt musste noch eine 1 2 Niederlage des VfL hinnehmen und verpasste auch die weitere Aufstiegsrunde Letztlich stieg Offenbach auf und Bochum blieb zweitklassig 21 Der Sturmer wollte seine Laufbahn in dieser Situation zunachst beenden entschied sich aber letztlich anders Die Bochumer konnten anfangs nicht an die Vorsaison anknupfen und schienen im Januar 1971 keine realistische Aufstiegschance mehr zu besitzen wurden mit 27 1 Punkten aus den letzten 14 Saisonbegegnungen aber doch noch Meister der Regionalliga West In der anschliessenden Aufstiegsrunde setzten sie sich deutlich durch und stiegen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf 26 Die erste Bundesligamannschaft des VfL Bochum in der Spielzeit 1971 72 bestand in weiten Teilen aus Spielern mit Bochumer Herkunft und wies zum Beispiel bei der Gestaltung des Trainings noch Defizite hinsichtlich professioneller Strukturen auf 29 Kramer behielt anfangs seinen Stammplatz und belegte mit dem Aufsteiger in den ersten beiden Jahren jeweils Platzierungen im Tabellenmittelfeld In der Saison 1972 73 wurde er nur noch selten von dem neuen Trainer Heinz Hoher aufgeboten und bestritt am 17 Februar 1973 im Alter von 33 Jahren bei einem 2 1 Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt seine letzte Bundesligabegegnung Zum Ende der Saison 1972 73 beendete er seine Profilaufbahn Fur Bochum hatte er 63 Regionalligapartien mit neun Toren 30 sowie 39 Bundesligaspiele mit drei Treffern bestritten 13 Nationalspieler 1963 1967 Bearbeiten Bundestrainer Sepp Herberger berief das Offensivtalent des Meidericher SV in der Runde 1961 62 erstmals in eine DFB Mannschaft Am 8 Oktober 1961 kam Werner Kramer in Gelsenkirchen beim 5 0 Sieg gegen Polen in der deutschen Juniorennationalmannschaft U 23 zum Einsatz 31 Wenige Wochen nach dem Beginn der ersten Bundesliga Saison 1963 64 wurde Kramer erstmals in die A Nationalmannschaft berufen und debutierte am 28 September 1963 bei einem 3 0 Sieg gegen die Turkei Im Dezember 1963 erzielte er bei einem Landerspiel gegen Marokko 4 1 seinen ersten Treffer fur die Auswahl der Bundesrepublik Er verpasste die letzten Partien unter Sepp Herberger und wurde auch von dessen Nachfolger Helmut Schon der das Amt im Sommer 1964 ubernahm anfangs nicht berucksichtigt Im Mai 1965 kehrte er jedoch wieder in die Mannschaft zuruck 32 Bei einem 3 0 Sieg gegen die Sowjetunion kam er am 1 September desselben Jahres zu seinem einzigen Einsatz in der deutschen B Nationalelf und erzielte dabei einen Treffer 33 Am 26 September 1965 traf Deutschland in Stockholm im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1966 auf Schweden Bei der Begegnung welche fur die Teilnahme am Turnier ausschlaggebend war glich Kramer unmittelbar vor der Halbzeitpause zum zwischenzeitlichen 1 1 aus und konnte mit seiner Mannschaft letztlich mit 2 1 gewinnen 34 Der Spieler des Meidericher SV gehorte auch zum endgultigen Kader fur die Weltmeisterschaft 1966 in England Kurz vor Turnierbeginn hatte er einen Streit mit Bundestrainer Schon da dieser ihm ubermassigen Bierkonsum vorwarf und ihn aufforderte damit aufzuhoren Von Kramer ist als Reaktion darauf die Aussage uberliefert Wenn Sie so mit mir sprechen Trainer dann fahr ich lieber nach Hause Denn dat Biertrinken dat konnen Sie mir nicht nehmen Der Spieler blieb Teil des Kaders wofur der Autor Ben Redelings den grossen Ruckhalt Kramers bei seinen Mannschaftskollegen als wichtigen Faktor sieht Eingesetzt wurde er in England jedoch lediglich beim letzten Gruppenspiel gegen Spanien 21 Im weiteren Turnierverlauf erreichte Deutschland ohne Mitwirkung Kramers das Endspiel welches mit 2 4 nach Verlangerung gegen den Gastgeber England verloren wurde Somit beendeten Kramer und seine Mitspieler das Turnier als Vizeweltmeister Fur seine sportlichen Leistungen wurde ihm am 30 Juli 1966 gemeinsam mit weiteren Spielern aus dem WM Kader das Silberne Lorbeerblatt verliehen 35 Nach der Weltmeisterschaft 1966 wurde Kramer von Bundestrainer Schon nur noch ein einziges Mal berucksichtigt und bestritt am 22 Marz 1967 bei einem 1 0 Sieg gegen Bulgarien sein letztes Landerspiel 36 Insgesamt hatte er im Nationaltrikot an 13 Partien teilgenommen und drei Treffer erzielt 32 alle wahrend seiner Zeit beim Meidericher SV bzw MSV Duisburg Beim MSV ist er einerseits der erste Nationalspieler der Vereinsgeschichte und weist nach Bernard Dietz 53 Einsatze die meisten Berufungen in die deutsche Nationalelf wahrend der Vereinszugehorigkeit auf Der ehemalige Bundestrainer Herberger soll uber Kramer gesagt haben dass er bei einem konsequenteren Verzicht auf Alkohol und Tabak auch 80 Landerspiele hatte bestreiten konnen 21 Werner Kramer vertrat hingegen folgende Sichtweise Bei Helmut Schon durften nur die Spieler ran die in der Bild Zeitung und im Kicker standen und ich stand halt nie drin 37 Weiterer Werdegang Bearbeiten Nach seinem Abschied vom VfL Bochum war Kramer fur den Amateurverein Weseler SV aktiv 38 bevor er sich auf seine berufliche Karriere konzentrierte Der gelernte Dreher schulte zum Kaufmann um und betrieb in Meiderich ein Markisen und ein Sportartikelgeschaft 39 Durch seine Karriere im Fussball hatte Kramer keinen grossen Wohlstand erlangt und spater war er zeitweise arbeitslos 27 Als er sich in einer schwierigen personlichen Situation befand bot ihm sein ebenfalls aus Meiderich stammender ehemaliger Mitspieler Michael Bella die Moglichkeit in seinem Betrieb zu arbeiten Kramer arbeitete dort als selbststandiger Dreher da er eine Bezahlung durch Bella ablehnte 10 40 Gemass der Schilderung des Films Meidericher Vizemeister fuhrte er diese Tatigkeit aus bis es ihm krankheitsbedingt nicht weiter moglich war In der Zeit um seinen 60 Geburtstag im Februar 2000 musste sich Kramer einer Bypass Operation unterziehen 41 Wenige Zeit spater wurde er durch Nierenversagen zum Dialysepatienten In den 2000er Jahren litt er unter den schwerwiegenden Folgen 21 und Ende 2009 mussten ihm zudem beide Beine amputiert werden Im Februar 2010 starb er mit 70 Jahren an den Folgen seiner schweren Krankheit 39 Spielstil Charakter und Rezeption BearbeitenKramer galt als technisch stark schnell und trickreich Er hatte eine enge Ballfuhrung und war besonders fur das Schlagen gefahrlicher Flanken bekannt 21 Zu seinen Starken zahlte auch das Passspiel was sich speziell in seinen haufig uberraschend gespielten Steilpassen zeigte Hinsichtlich des Korperbaus war Kramer relativ klein und wenig muskulos wodurch er in seinen Bewegungen eine grosse Leichtfussigkeit besass und ohne ein hohes Mass an Korpereinsatz agierte 1 Sowohl als Torschutze als auch durch Torvorlagen trat er regelmassig in Erscheinung und war mit 13 Toren und 15 Vorbereitungen in der Spielzeit 1965 66 in dieser Hinsicht am erfolgreichsten 13 Im taktischen System seines Trainers Rudi Gutendorf nahm er daneben auch regelmassig an der Abwehrarbeit teil 42 Sein fruherer Mitspieler Gunter Preuss bezeichnete ihn als grosstes Talent das der MSV je hervorgebracht hat 43 Auch der MSV Duisburg bezeichnete ihn in seinem Nachruf als wahrscheinlich grosste s Talent der Vereinsgeschichte 44 Der damalige Bundestrainer Herberger sagte im Marz 1964 uber Werner Kramer und den Kolner Spieler Wolfgang Overath im Hinblick auf ihr Potenzial Ich kann mich nicht erinnern dass wir jemals zwei Halbsturmer hatten die soviel versprechen wie Overath und Kramer Ich nehme bei dieser Beurteilung selbst Fritz Walter nicht aus 45 In seiner Laufbahn gewann er abgesehen von der Meisterschaft der Regionalliga West 1970 und 1971 nie einen Titel belegte aber in der Bundesliga Spielzeit 1963 64 im DFB Pokal 1965 66 bei der Weltmeisterschaft 1966 und im Europapokal der Pokalsieger 1967 68 jeweils den zweiten Platz Charakterlich wurde Kramer als bodenstandig und heimatverbunden beschrieben Als er 1967 seine Heimatstadt Duisburg durch seinen Wechsel nach Hamburg verliess stellte dies eine erhebliche Belastung fur ihn dar Durch seinen Wechsel nach Bochum und die damit verbundene Ruckkehr in seine Heimatregion ging es ihm hingegen wieder besser 39 Zudem galt er als ehrlich und loyal Letzteres ausserte sich beispielsweise darin dass er im Anschluss an seinen Wechsel nach Hamburg sein Auto bei seinem Mannschaftskollegen Horst Schnoor erwarb 21 Er behielt auch den Kontakt zu fruheren Mannschaftskollegen und wurde noch kurz vor seinem Tod von Dieter Danzberg im Krankenhaus besucht 39 Kramer war auch fur seinen Bierkonsum bekannt der 1966 in einem Konflikt mit Bundestrainer Schon mundete Zudem rauchte er wahrend seiner Spielerlaufbahn und tat dies teils sogar in der Spielerkabine 21 Im MSV Vereinslied Zebra Twist das am 11 Januar 1964 im Wedaustadion erstmals offentlich gespielt wurde wird Kramer in einer Textzeile erwahnt Wo alle Mann mit Helmut Rahn sie kampfen greifen an Kurz abgewehrt und wieder vor Dann Kramer Pass und Tor 46 Der 2014 erschienene Dokumentationsfilm Meidericher Vizemeister ruckt Kramers Biografie besonders in den Mittelpunkt und stutzt sich dabei vor allem auf Schilderungen seiner beiden Sohne und Michael Bellas 47 Der Trainer der Vizemeistermannschaft Rudi Gutendorf sagt im Film Kramer sei das grosste Talent das er in seiner langjahrigen Laufbahn trainiert habe Familie BearbeitenMehrere Familienmitglieder Kramers waren bzw sind ebenfalls im Fussball aktiv Bereits sein Onkel Walter und sein Bruder Johannes Hans Kramer hatten vor ihm fur den MSV gespielt Hans setzte seine Laufbahn anschliessend bei Schalke 04 und dem Duisburger SV fort Am 1 September 1961 heiratete Werner Kramer die Meidericherin Christel Kiepura 48 Der Nationalspieler hatte zwei Sohne namens Christian und Michael Christian Kramer spielte fur die Amateurmannschaft des MSV und war spater Kapitan des einstigen Rivalen Hamborn 07 39 Michael Kramer kandidierte im Mai 2013 fur den Verwaltungsrat des MSV Duisburg e V unterlag aber gegen Markus Rauber 49 50 Ein Jahr darauf war seine erneute Kandidatur fur den Verwaltungsrat hingegen erfolgreich 51 Er gehorte dem Gremium von 2014 bis 2017 an 52 Bilanz und Erfolge BearbeitenIm Verein Bearbeiten 192 Bundesligaspiele 49 Tore fur Meiderich Hamburg und Bochum 111 Spiele der Oberliga West 28 Tore fur Meiderich 63 Spiele der Regionalliga West 9 Tore fur Bochum Bundesliga Qualifikation 1963 Bundesliga Aufstieg 1971 Deutscher Vizemeister 1964 DFB Pokalfinalist 1966 Finalist im Europapokal der Pokalsieger 1967 68In der Nationalmannschaft Bearbeiten 13 Landerspiele drei Tore fur die BR Deutschland Vizeweltmeister 1966Literatur BearbeitenUlrich Merk Andre Schulin Bundesliga Chronik 1963 64 Band 1 Triumphzug der Geissbocke AGON Sportverlag Kassel 2004 ISBN 3 89784 083 9 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt 2 Auflage Hrsg von MSV Duisburg GmbH amp Co KGaA Mercator Verlag Duisburg 2005 ISBN 3 87463 391 8 Lorenz Knierim Hardy Grune Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Spielerlexikon 1890 1963 AGON Sportverlag Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 Seite 206 207 Christian Karn Reinhard Rehberg Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Spielerlexikon 1963 1994 AGON Sportverlag Kassel 2012 ISBN 978 3 89784 214 4 Seite 274 Fritz Tauber Deutsche Fussballnationalspieler Spielerstatistiken von A bis Z AGON Sportverlag Kassel 2012 ISBN 978 3 89784 397 4 Seite 69 Weblinks BearbeitenWerner Kramer in der Datenbank von weltfussball de Werner Kramer in der Datenbank von fussballdaten de Werner Kramer in der Datenbank von transfermarkt de Werner Kramer in der Datenbank des Deutschen Fussball Bundes Werner Kramer in der Datenbank von kicker de Werner Kramer in der Datenbank von National Football Teams com englisch Werner Kramer in der Datenbank von EU Football info englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Hardy Grune Lorenz Knieriem Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 Spielerlexikon 1890 1963 S 206 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 66 Raphael Keppel Die deutsche Fussball Oberliga 1946 1963 Band 1 Berlin Nord West Sport und Spiel Verlag Edgar Hitzel Hurth 1989 ISBN 3 9802172 3 X S 511 Matthias Arnhold Werner Kramer Matches and Goals in Bundesliga RSSSF com 9 Juni 2021 abgerufen am 10 Juni 2021 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 214 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 74 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 75 f Ingo Plaschke Der harte Hund Rolf Schafstall Neue Ruhr Zeitung 30 November 2010 Abgerufen am 12 April 2016 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 214 a b c The Lost Generation Memento vom 17 Februar 2015 im Internet Archive Zebraherde Blog 3 November 2011 Abgerufen am 12 April 2016 Fehlstart des amtierenden Meisters fussballdaten de Abgerufen am 12 April 2016 Riegel Rudis Speisekarte RevierSport 4 Juni 2007 Abgerufen am 12 April 2016 a b c d e Werner Kramer fussballdaten de Abgerufen am 12 April 2016 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 82 Klaus Hoeltzenbein Hrsg 15 30 Die Bundesliga Das Buch Suddeutsche Zeitung Edition 1 Auflage Munchen 2013 ISBN 978 3 86497 027 6 S 29 Kees Jaratz Tradition ist nicht das Anbeten der Asche Wildberg und Jaratz im Gesprach Teil 1 zebrastreifenblog wordpress com 8 August 2013 Abgerufen am 12 April 2016 Ulrich Merk Andre Schulin Bundesliga Chronik Triumphzug der Geissbocke Kassel 2004 S 180ff Kristina Jager Vor 50 Jahren stellten die Zebras Allzeit Rekord auf RevierSport 26 Marz 2016 Abgerufen am 12 April 2016 Erinnerungen an das Pokalfinale 2011 Berliner Nachthimmel msv duisburg de Abgerufen am 12 April 2016 Dagmar Dahmen Hermann Kewitz Bernd Bemmann MSV Duisburg die Chronik wo Meiderich siegt Duisburg 2005 S 92 a b c d e f g h i Alex Raack Zebra Twist im Himmel 11freunde de 8 Marz 2014 Abgerufen am 12 April 2016 Werner Skrentny Jens Reimer Pruss Mit der Raute im Herzen Die grosse Geschichte des Hamburger SV Verlag Die Werkstatt Gottingen 2008 ISBN 978 3 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