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Werner Frauendienst 5 Februar 1901 in Berlin 24 August 1966 in Mainz war ein deutscher Historiker Archivar Legationssekretar und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Herausgeber folgender Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Frauendienst war der Sohn des Lehrers Wilhelm Frauendienst 1 Er beendete 1920 in seiner Heimatstadt die Schullaufbahn mit dem Abitur 2 Danach absolvierte er ein Studium der Geschichtswissenschaft Germanistik Geographie und Philosophie an der Universitat Berlin wo er 1926 zum Dr phil promoviert wurde 3 Seit 1927 war er mit Elli Mowes verheiratet 1 Der Titel seiner Dissertation lautete Christian Wolff als Staatsdenker Als wissenschaftlicher Mitarbeiter trat er 1926 in den Dienst des Auswartigen Amtes AA ein und war in dieser Funktion von 1928 bis 1932 in der Abteilung III Britisches Reich Amerika Orient und danach in der Abteilung II West Sud und Sudosteuropa tatig Anschliessend war er beim AA als Legationssekretar in der Personal und Verwaltungsabteilung beschaftigt und leitete dort von 1937 bis 1938 das Politische Archiv 4 Zwischenzeitlich hatte er sich Ende Mai 1932 an der Universitat Greifswald fur mittlere und neuere Geschichte habilitiert 5 Nebenamtlich war er zunachst als Privatdozent an der Universitat Greifswald und ab 1935 an der Universitat Berlin tatig Er erhielt im Herbst 1938 den Lehrstuhl fur Neuere Geschichte an der Universitat Halle Zudem gehorte Frauendienst der nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten zum 1 Mai 1933 der NSDAP beigetreten war Mitgliedsnummer 2 224 576 6 ab Fruhjahr 1939 dem Sachverstandigenbeirat der Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands an 7 Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er ab Oktober 1939 wieder im AA eingesetzt und wertete in der Deutschen Informationsstelle Material aus den Archiven besetzter Lander zur Kriegsschuldfrage aus 8 Von 1942 bis zum Kriegsende im Fruhjahr 1945 lehrte Frauendienst an der Auslandswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Berlin das Fach Politische Geschichte 9 Frauendienst der die gesammelten Werke Otto von Bismarcks herausgegeben hatte publizierte auch im nationalsozialistischen Sinne und nutzte einen entsprechenden Sprachstil Das neue Reich hat sich als Fuhrer legitimiert Noch nie in seiner Geschichte war Deutschland so gefestigt so einig wie heute Die starke Staatsautoritat ist vorhanden eine gewaltige Wehrmacht schutzt das Reich zu Land zu Wasser und in der Luft die Wirtschaft sichert mit die Unabhangigkeit und Freiheit des deutschen Volkes die Kultur dient wieder der Schonheit und Grosse der Nation Fuhrer sein heisst Beispiel und Vorbild sein heisst andere durch die eigene disziplinierte Leistung vorwartsbringen und uberzeugen heisst das Chaos uberwinden Ordnung stiften und Erzieher der Volker sein Es vermag nur der Machtigste und der geistig Uberlegene Das sind auf dem Kontinent das Reich und Italien Werner Frauendienst in seinem Aufsatz Der innere Neuaufbau des Reiches als Beitrag zur europaischen Ordnung der 1942 im Jahrbuch der Weltpolitik erschien 10 Nach Kriegsende wurde er im Oktober 1945 durch sowjetische Militarpolizisten festgenommen und war danach in den Speziallagern Torgau Fort Zinna und Buchenwald interniert Wahrend der Waldheimer Prozesse wurde er 1950 aufgrund der Unterstutzung des Naziregimes angeklagt fur schuldig befunden und erhielt eine funfzehnjahrige Zuchthausstrafe 8 Die Haftstrafe verbusste Frauendienst im Zuchthaus Bautzen Im Zuge einer Amnestie wurde er 1952 vorzeitig aus der Haft entlassen Ab Februar 1953 nahm er noch kurzzeitig als Mitarbeiter Leo Sterns einen Forschungsauftrag an der Universitat Halle wahr 11 Bald darauf setzte er sich jedoch in die Bundesrepublik Deutschland ab Frauendienst der aufgrund seiner NS Vergangenheit nicht in den Hochschuldienst zuruckkehren konnte war von 1954 bis 1964 am Institut fur Europaische Geschichte in Mainz beschaftigt 7 Zwischenzeitlich war er 1959 emeritiert worden Schriften Auswahl BearbeitenChristian Wolff als Staatsdenker Berlin 1926 Phil Dissertation E Ebering Berlin 1927 Historische Studien H 171 Versailles und die Kriegsschuld Quaderverlag Berlin 1936 Berliner Monatshefte Jg 14 1936 Nr 1 Die Uberwindung von Versailles Offentliche Antrittsvorlesung gehalten am 17 Nov 1938 nach der Berufung auf den Lehrstuhl fur neuere Geschichte Niemeyer Halle 1939 Hallische Universitatsreden 66 Jugoslawiens Weg zum Abgrund Junker u Dunnhaupt Berlin 1941 Schriften des Deutschen Instituts fur aussenpolitische Forschung und des Hamburger Instituts fur auswartige Politik H 88 Bismarck als Ordner Europas Festrede zum Tag der nationalen Erhebung und der Reichsgrundung geh am 30 Jan 1941 Halle 1941 Hallische Universitatsreden 78 Pax Britannica Eine Darstellung der Friedensschlusse von 1919 bis 1923 und ihrer Auswirkung Deutsche Verl Anst Stuttgart Berlin 1942 England und der Weltkrieg Nr 10 Zur Problematik des Erkennens und Verstehens der jungsten deutschen Vergangenheit Musterschmidt Gottingen Berlin Frankfurt Zurich 1962 Historisch politische Hefte der Ranke Gesellschaft H 6 Das Jahr 1866 Preussens Sieg die Vorstufe des Deutschen Reiches Musterschmidt Gottingen 1966 Herausgeber folgender Schriften BearbeitenDie geheimen Papiere Friedrich von Holsteins Friedrich von Holstein Hrsg von Norman Rich u M H Fisher Dt Ausg von Werner Frauendienst Musterschmidt Gottingen 1956 1963 mehrbandiges Werk Bismarck Otto von Die gesammelten Werke Verlag f Politik u Wirtschaft Berlin Bande 14 und 6c des mehrbandigen Werks teils gemeinsam mit Wolfgang Windelband Weltgeschichte der Gegenwart in Dokumenten Internationale Politik 3 Teile Essener Verlagsanstalt Essen 1935 1938 Ungarn Zehn Jahre danach 1956 1966 Ein wissenschaftliches Sammelwerk Hrsg im Auftrag des Deutsch Ungarischen Kulturkreises e V v Hase u Koehler Mainz 1966 Deutsche Geschichte der neuesten Zeit von Bismarcks Entlassung bis zur Gegenwart Teil 1 Von 1890 bis 1933 Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Frankfurt am Main 1973 Literatur BearbeitenHenrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Mdv Halle 2002 ISBN 3 89812 150 X Maria Keipert Redaktion Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 1 Johannes Hurter A F Schoningh Paderborn u a 2000 ISBN 3 506 71840 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 162 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Frauendienst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geschichtswissenschaft in Halle Frauendienst Werner auf www uni halle de Eintrag zu Werner Frauendienst im Catalogus Professorum Halensis Nachlass Bundesarchiv N 1111 Werner Frauendienst im Mainzer ProfessorenkatalogEinzelnachweise Bearbeiten a b August Ludwig Degener Walter Habel Wer ist Wer Das deutsche Who s Who Band 15 Arani 1967 S 478 Wolfgang Leesch Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 2 Biographisches Lexikon Saur Munchen u a 1992 ISBN 3 598 10605 X S 163 Hermann Josef Rupieper Beitrage zur Geschichte der Martin Luther Universitat 1502 2002 Mdv Mitteldeutscher Verlag 2002 S 475 Elke Seefried Hrsg Theodor Heuss In der Defensive Briefe 1933 1945 Saur Munchen 2009 S 578f Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Chronik der Koniglichen Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1933 S 9 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9460308 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 162 a b Geschichtswissenschaft in Halle Frauendienst Werner auf www uni halle de Wolfram Fischer Exodus von Wissenschaften aus Berlin Fragestellungen Ergebnisse Desiderate Akademie der Wissenschaften zu Berlin de Gruyter Berlin 1994 S 208 Zitiert bei Birgit Kletzin Europa aus Rasse und Raum die nationalsozialistische Idee der Neuen Ordnung Lit Munster 2002 S 101f vgl Werner Freitag Halle und die deutsche Geschichtswissenschaft um 1900 Beitrage des Kolloquiums125 Jahre Historisches Seminar an der Universitat Halleam 4 5 November 2000 Mdv Mitteldeutscher Verlag 2002 S 12 Normdaten Person GND 116721065 lobid OGND AKS LCCN n85127480 VIAF 32359512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frauendienst WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker Archivar Legationssekretar und HochschullehrerGEBURTSDATUM 5 Februar 1901GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 24 August 1966STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Frauendienst amp oldid 234868990