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Die Wehrkirche im Ortsteil Friesau der Stadt Saalburg Ebersdorf im Saale Orla Kreis liegt im Sudostthuringer Schiefergebirge im Schleizer und Lobensteiner Oberland Sie befindet sich mitten im Dorf und gehort zum Pfarrbereich Zoppoten im Kirchenkreis Schleiz der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Wehrkirche FriesauInnenraum nach OstenInnenraum Blick zur Eifert Orgel 2022 HauptaltarSeitenaltar an der ChorsudwandSeitenaltar an der Chornordwand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie evangelische Pfarrkirche ehemals St Leonhard und Nikolaus ist eine romanische Chorturmkirche mit rechteckigem Kirchenschiff 13 Jahrhundert und eingezogenem Turm mit Apsis In den Jahren 1415 1440 erfolgte eine Erweiterung durch einen rechteckigen Choranbau mit dreiseitigem polygonalem Abschluss Im Rahmen dieses Umbaus der mit der steigenden Bedeutung Friesaus als Wallfahrtsort eines Leonhardskults zusammenhangen konnte wurde auch das Schiff erhoht Das hohe Schieferdach und der Turm haben einen auskragenden Rand und ein verschiefertes Abschlussgeschoss Um 1880 wurde die Kirche renoviert und der heutige Turmaufbau aufgesetzt Restaurierungsarbeiten wurden 1957 und 1972 durchgefuhrt Die Formen und Grosse der unterschiedlichen Fenster zeugen von den verschiedenen Phasen baulicher Eingriffe die einzige uberlieferte Jahreszahl ist 1687 Der Innenraum ist flachgedeckt im Schiff sind zweigeschossige Emporen eingebaut Im oberen Bereich der Chornordwand wurden Reste eines Wandmalereizyklus freigelegt moglicherweise eine Verkundigung die vermutlich im Zusammenhang mit dem Umbau im 15 Jahrhundert entstanden sind Ausstattung BearbeitenDie Bedeutung der Kirche im Spatmittelalter spiegelt sich auch in den drei erhaltenen mittelalterlichen Flugelaltaren wieder Das Retabel auf dem Hauptaltar im Chor ist auf das Jahr 1447 datiert und wurde 1910 und letztmals 1982 restauriert In der Predella ist ein Relief mit Christus inmitten der zwolf Apostel der Mittelschrein ist mit farbig gefassten Schnitzfiguren versehen die Farbfassung erfolgte vermutlich nach Befund im Jahr 1910 In spitzbogigen Offnungen mit Blendmasswerk ist eine Strahlenkranzmadonna flankiert von den Kirchenpatronen Nikolaus und Leonhard zu sehen Die Seitenflugel zeigen in feiner Tafelmalerei auf Goldgrund links Heinrich II und Kunigunde rechts Laurentius und Sebaldus Die Ruckseiten der Flugel zeigen links Sigismund von Burgund und Petrus rechts Andreas und Johannes den Taufer Im unteren Bereich sind die Stifter dargestellt links dem Wappen nach der Patrizier Sigismund I Furer von Haimendorf welcher im Thuringer Wald Erzbergbau und Saigerhuttenbetriebe unterhielt Rechts ist mit dem Handelszeichen im Wappen sein Faktor dargestellt Auf Grund der herausragenden Stellung als Kaufmann und Ratsangehoriger in Nurnberg ist anzunehmen dass der Altar dort eventuell sogar in einer bedeutenden Werkstatt moglicherweise vom Meister des Tucheraltars gefertigt wurde Auf dem Schrein ist eine freistehende Kreuzigungsgruppe zu sehen die Ruckseite ist weniger kunstfertig mit der Gregorsmesse gestaltet darunter das Schweisstuch Christi Der Seitenaltar an der Chornordwand ist ein Flugelaltar der 1982 restauriert wurde Die Predella mit Abendmahlsrelief und seitlichen bemalten Flugeln zeigt links David rechts Moses Im Schrein sind Schnitzfiguren zu sehen Johannes der Taufer links Jakobus der Altere und rechts Leonhard in den Seitenflugeln links Magdalena und Cyriakus rechts Veit und Margarete Im geschlossenen Zustand zeigen beide Flugel zusammen den heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen Ein Masswerkaufsatz ist mit der Schnitzfigur des Erzengels Michael mit der Waage ausgestattet Vom Seitenaltar an der Chorsudwand ist nur noch der Schrein erhalten der ebenfalls 1982 restauriert wurde Im Zentrum steht ein geschnitzter Christophorus rechts Stephanus links Sebastian Die Seitenflugel zeigen Wolfgang und Valentin links Katharina und Elisabeth rechts im geschlossenen Zustand die Gregorsmesse Beide Seitenaltare werden dem Saalfelder Hans Gottwald von Lohr zugeschrieben und auf die Zeit um 1516 datiert Die Kanzel ist auf 1699 datiert und wurde 1883 renoviert Rechts neben der Kanzel aus dem Jahr 1699 befindet sich das Relief des Heiligen Martin das zu einem siebenfigurigen Altarfragment gehort Dieser Schutzpatron der Franzosen ist ein in Thuringer Kirchen oft dargestellter Heiliger Er trennt mit seinem Schwert ein Stuck von seinem Mantel fur einen Bettler ab Ein kunstvoll ziselierter Abendmahlskelch mit zahlreichen Heiligendarstellungen wurde vom Schleizer Goldschmied Andreas Eckhart gearbeitet und vom Burgermeister von Schleiz 1509 gestiftet er wiederholt die Figuren des Hauptaltars 1 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1883 von Adam Eifert erbaut Das Werk verfugt uber 12 Register auf zwei Manualen und Pedal Eine Restaurierung erfolgte 2005 2006 durch die Nachfolgefirma Eiferts Orgelbau Schonefeld Die Disposition lautet wie folgt I Manual C f3Bordun 16 Principal 8 Hohlflote 8 Viola di Gamba 8 Octave 4 Octave 2 Mixtur III 2 II Manual C f3Lieblich Gedackt 8 Salicional 8 Gemshorn 4 Pedal C d1Subbass 16 Oktavenbass 8 Koppeln II I I P Calcantenzug WindablassLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03050 6 S 422 423 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wehrkirche St Leonhard Friesau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf saalburg ebersdorf de Abgerufen am 9 Januar 2017 Informationen zur Kirche auf kirchenkreis schleiz de Friesau in Liste der Gemeinden wahlen Abgerufen am 9 Januar 2022Einzelnachweise Bearbeiten Lieselotte Swietek Dorfkirchen in Thuringen Verlagshaus Thuringen 1990 ISBN 3 86087 014 9 S 34 3550 49754 11 639759 Koordinaten 50 29 51 1 N 11 38 23 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrkirche Friesau amp oldid 227668532