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Walter Schenker 16 Juli 1943 in Solothurn 7 August 2018 in Trier 1 war ein Schweizer Germanist und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Leben 1 2 Literarisches Wirken 2 Veroffentlichungen 2 1 Literarische Werke 2 2 Wissenschaftliche Werke 2 3 Horspiele 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenLeben Bearbeiten Walter Schenker verbrachte seine Jugend in Solothurn Er studierte in Zurich von 1962 bis 1968 Germanistik Er promovierte uber die Sprache Max Frischs Von 1968 an war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg i Br und an der Universitat Zurich tatig Von 1974 bis 1984 war er Professor auf Zeit fur Germanistische Linguistik an der Universitat Trier 1975 habilitierte er sich uber die Sprache Huldrych Zwinglis 1983 erhielt Schenker den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung die auch 1991 seinen Roman Manesse als Buch des Jahres auszeichnete Sein 1982 erschienener Roman Eifel wurde 1988 vom damaligen Sudwestfunk als Literaturadaption verfilmt 1991 begann er eine Ausbildung zum Diakon 1995 erhielt er die Diakonweihe 2005 erschien nach 15 jahriger Schreibpause sein Roman Zum roten Stiefel Schenker war verheiratet lebte seit 1984 als Schriftsteller in Trier und war ehrenamtlich als Diakon tatig Literarisches Wirken Bearbeiten Ein wichtiges Werk Schenkers ist der preisgekronte Roman Manesse 1991 dessen Kapitel nach den sieben Todsunden benannt sind Darin wird die Geschichte der beruhmtesten Liederhandschrift des Mittelalters des Codex Manesse verwoben mit der ernuchternden Lebensbilanz eines Schweizer Landpfarrers und der Grundung der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1291 Die damalige Umwandlung der alten Standegesellschaft verbindet der Autor mit Spotteleien uber den Zustand der heutigen Schweiz Der Autor erzahlt die Geschichte in einer mit Zeitgeist Begriffen versetzten Sprache der Gegenwart was manchmal in einem Kontrast zu den zitierten mittelalterlichen Texten steht Dass er dabei aber allzu dick auftrage und uberaus salopp formuliere wurde von den Kritikern 2 und von seinem Schriftstellerkollegen Ludwig Harig 3 bemangelt Bekannt wurde Schenker auch durch seinen Roman Eifel 1982 Neuauflagen 1998 und 2018 Darin wird das Leben eines arbeitslosen Lehrers der mit einer Grundschullehrerin verheiratet ist in monologartigen Aufzeichnungen in Verbindung mit einer Depressionslandschaft fur die Eifel auch als Metapher steht erzahlt Gemutskrank versenkt er sich in seine Vergangenheit von der fruh erfahrenen autoritaren Erziehung uber die vergessenen Ideale der Studentenrevolte bis in die Gegenwart was ihn immer wirklichkeitsferner werdend schliesslich zur Selbstvernichtung Suizid treibt Josef Zierden bescheinigt dem Roman im Kritischen Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dass viele Kritiker an ihm zu Recht ansprechend gefunden hatten Schenkers intime Kenntnis seiner zweiten Heimat in Deutschland den eindringlichen Nachvollzug des inneren Prozesses mit immer neuen assoziativen Sprungen und Schleifen die Einfuhlsamkeit seiner Rollenprosa die Widerspiegelung der disparaten Wirklichkeitserfahrung in einer souveran gehandhabten Collagetechnik 4 Walter Schenker hat sich in zahlreichen sprachwissenschaftlichen Studien mit der Sprache der Schweiz sowie der Eifel beschaftigt vor allem wie diese durch eine sich oberflachlich modernisierende Gesellschaft verandert wird Er veroffentlichte als sein letztes wissenschaftliches Buch eine gemeinsam mit Studierenden erarbeitete und bis heute richtungsweisende Studie uber Medienkonsum und Sprachverhalten nachdem er vorher bereits uber die Schweiz mit ihren vielen Sprachen sowie uber Dialekt und Literatur publiziert hatte 5 Auch Schenkers wenige Jahre nach Eifel veroffentlichter feministischer Roman Gudrun bewegt sich in literarischen Depressionslandschaften und zeichnet das kritisch realistische Bild einer progressiv engagierten Frau die an der Trendwende der 1970er Jahre scheitert Veroffentlichungen BearbeitenLiterarische Werke Bearbeiten Leider Solothurner Geschichten Kandelaber Bern 1969 Professor Gifter Roman Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1979 ISBN 3 498 06132 1 Das Lager von Solothurn In TransAtlantik 3 1981 Munchen ISSN 0720 0811 Anaxagoras oder der Nord Sud Konflikt Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1981 ISBN 3 498 06147 X Soleil Eine Geschichte zwischen Tag und Traum Edition Phi Echternach 1981 ISBN 3 88865 004 6 Eifel Roman Ammann Zurich 1982 ISBN 3 250 10006 4 Ungekurzte vom Autor durchgesehene Neuausgabe Klein und Blechinger Elsdorf 1998 ISBN 3 89711 003 2 KBV Krimi 37 Gudrun Roman Ammann Zurich 1985 ISBN 3 250 10030 7 Engelsstaub oder Paris am Gegenpol der Melancholie Ein Protokoll Ammann Zurich 1986 ISBN 3 250 01014 6 Engelsstaub Ein Protokoll mit Anhang Der Text wurde fur diese Ausgabe durchgesehen Books on Demand Norderstedt 2010 ISBN 978 3 8391 5454 0 Am andern Ende der Welt Roman Ammann Zurich 1988 ISBN 3 250 10115 X Manesse Roman Ammann Zurich 1991 ISBN 3 250 10150 8 Zum roten Stiefel Roman Books on Demand Norderstedt 2005 ISBN 978 3 8334 3107 4 Porta Nigra Roman Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8334 7343 2 Jugendstil und das Buch Bichsel Books on Demand Norderstedt 2016 ISBN 978 3 7392 8120 9 Visit beautiful Vietnam Novelle Books on Demand Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7448 9147 9 Wissenschaftliche Werke Bearbeiten Die Sprache Max Frischs in der Spannung zwischen Mundart und Schriftsprache de Gruyter Berlin 1969 Die Sprache Huldrych Zwinglis im Kontrast zur Sprache Luthers de Gruyter Berlin New York 1977 ISBN 3 11 006605 X Sprachliche Manieren Eine sprachsoziologische Erhebung im Raum Trier und Eifel Lang Frankfurt M 1978 ISBN 3 261 02410 0 Medienkonsum und Sprachverhalten Eine Erhebung in Rheinland Pfalz und im Saarland Peter Lang Frankfurt M Bern 1982 Europaische Hochschulschriften R I Dt Sprache und Literatur Bd 436 ISBN 3 8204 6227 9 Horspiele Bearbeiten Leningrad Sudwestfunk 16 Januar 1981 Katerleben Ein philosophisches Spiel Schweizer Radio DRS 4 September 1982 FKK Schweizer Radio DRS September 1985 Literatur BearbeitenFrank Busch Walter Schenker Engelsstaub oder Paris am Gegenpol der Melancholie In Die Zeit vom 6 Februar 1987 Jurgen Egyptien Wirren und Aufbruch im Eifeldorf Hontheim In Aachener Volkszeitung vom 19 Februar 1983 Helmut Koopmann Safer sex im Mittelalter In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3 April 1991 Ludwig Harig Minnesang mit Rockbegleitung In Suddeutsche Zeitung vom 21 Marz 1991 Bernhard Kytzler Moderne Satire antik In Die Zeit vom 10 April 1981 Elsbeth Pulver Neuer Sound im Minnesang In Neue Zurcher Zeitung vom 30 Mai 1991 Josef Zierden Walter Schenker In Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur KLG ISBN 978 3 88377 927 0 Richard Albrecht Literatur ist nicht alles aber ohne Literatur ist alles nichts Zum 75 von Dr Walter Schenker In trend 1 und soziologie heute online 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Schenker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Autors Memento vom 17 August 2022 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Schriftsteller Walter Schenker ist tot Trierischer Volksfreund 9 August 2018 Zum Beispiel in Die Zeit vom 15 November 1991 und in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3 April 1991 In Suddeutsche Zeitung vom 21 Marz 1991 Josef Zierden in Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur KLG Letzteres in Zeitschrift fur deutsche Philologie Sonderheft 1977 ISSN 0044 2496Normdaten Person GND 118027832 lobid OGND AKS LCCN n82043625 VIAF 268566744 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schenker WalterKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 Juli 1943GEBURTSORT Solothurn Kanton Solothurn SchweizSTERBEDATUM 7 August 2018STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Schenker amp oldid 236762708