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Walter Hailer 16 Marz 1905 in Ravensburg 22 September 1989 in Konstanz war ein deutscher Jurist und Politiker der CDU Hailer war unter anderem Leiter der Vertretung des Landes Baden Wurttemberg beim Bund sowie Prasident des Staatsgerichtshofs fur das Land Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Journalist 1 3 Justizverwaltung 1 4 Pressechef der Militarverwaltung wahrend des Zweiten Weltkriegs 1 5 Laufbahn in der Nachkriegszeit 1 6 Senatsprasident am Verwaltungsgerichtshof 1 7 Mitglied und Prasident am Staatsgerichtshof fur das Land Baden Wurttemberg 1 8 Engagement im Ruhestand 1 9 Privates 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Nach dem Besuch des Ravensburger humanistischen Gymnasiums studierte Hailer in Tubingen zunachst drei Semester Chemie und wechselte anschliessend 1926 zu den Rechtswissenschaften Er trat dort der katholischen Studentenverbindung Alamannia bei und pflegte eine enge Freundschaft mit dem spateren Ministerprasidenten Baden Wurttembergs Gebhard Muller 1930 legte Hailer seine Erste Hohere Justizdienstprufung ab und promovierte im folgenden Jahr Journalist Bearbeiten Obwohl er seine Zweite Juristische Staatsprufung hervorragend bestanden hatte waren die Aussichten in den Staatsdienst zu kommen so schlecht dass er 1933 die Stelle des Hauptschriftleiters des Rottweiler Schwarzwalder Volksfreunds annahm Die durch die stark beschnittene Pressefreiheit eingeschrankten Entwicklungsmoglichkeiten veranlassten Hailer dann doch dazu in eine Verwaltungslaufbahn einzutreten Justizverwaltung Bearbeiten In den Jahren 1934 bis 1945 arbeitete er als Regierungsassessor zunachst bis 1937 beim Landratsamt Calw und im Stuttgarter Wirtschaftsministerium anschliessend als Regierungsrat beim Technischen Landesamt in Ludwigsburg Pressechef der Militarverwaltung wahrend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Nachdem er im Zweiten Weltkrieg eingezogen worden war wurde Hailer im besetzten Belgien in Brussel als Oberkriegsverwaltungsrat der Pressestelle des Prasidialburos des Militarverwaltungschefs Eggert Reeder eingesetzt Er war ursprunglich fur die militarische Zensur in der Pressestelle zustandig baute jedoch seine Position zu der eines faktischen Pressechefs der deutschen Militarverwaltung in Belgien und Nordfrankreich aus Hailer wurde im September 1941 ein fester Mitarbeiter des Besatzungsorgans Brusseler Zeitung fur das er zahlreiche Kommentare zum innenpolitischen Geschehen schrieb und bezog hierfur eine monatliche Vergutung 1 Zur Zeit des Kriegsendes befand er sich zusammen mit Gebhard Muller an der deutsch osterreichischen Grenze und verbrachte anschliessend mehr als ein Jahr in franzosischer Kriegsgefangenschaft Laufbahn in der Nachkriegszeit Bearbeiten Hailer schloss nach 1946 wieder an seine Laufbahn an und ging zunachst zum Landwirtschaftsministerium Wurttemberg Baden und dann wieder zum Technischen Landesamt in Ludwigsburg In dieser Stadt wurde er auch 1948 zum Referenten der Oberen Flurbereinigungsbehorde bestellt Durch die Neuordnung der stadtischen Verwaltung Ulms bot sich fur Hailer die Moglichkeit der Kandidatur zum Ersten Beigeordneten die durch seine Wahl durch den Gemeinderat erfolgreich verlief Er leitete sowohl die Hauptverwaltung als auch das Personalamt Im Februar 1954 kandidierte Hailer fur das Amt des Ulmer Oberburgermeisters und trat dabei gegen seinen Vorgesetzten und Amtsinhaber Theodor Pfizer an unterlag dabei jedoch deutlich da Pfizer mehr als 76 Prozent der gultigen Stimmen erhielt Er schied aus dem Amt des Ersten Beigeordneten aus und wurde 1955 durch Hans Lorenser ersetzt Senatsprasident am Verwaltungsgerichtshof Bearbeiten 1954 wurde Hailer Senatsprasident beim neu gebildeten Flurbereinigungssenat am Verwaltungsgerichtshof Baden Wurttemberg In den Jahren 1957 bis 1963 wirkte er als Ministerialdirektor und wurde 1960 in Nachfolge des pensionierten Staatsministers Oskar Farny im Staatsministerium Baden Wurttemberg als Staatssekretar Leiter der Vertretung des Landes Baden Wurttemberg beim Bund sowie Mitglied des Standigen Beirats des Bundesrates 1963 wurde Hailer Prasident des Verwaltungsgerichtshofs und des Disziplinarhofs Baden Wurttemberg und blieb dies bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1970 In den Jahren 1965 bis 1970 war er auch stellvertretender Prasident Mitglied und Prasident am Staatsgerichtshof fur das Land Baden Wurttemberg Bearbeiten Am 4 Juni 1958 wahlte der Landtag von Baden Wurttemberg Hailer zum Mitglied des Staatsgerichtshofes in der Gruppe der Berufsrichter Am 17 Dezember 1964 wurde Hailer zum Standigen Stellvertreter des Prasidenten gewahlt zum damaligen Zeitpunkt Hans Neidhard Am 18 Juni 1970 wurde er schliesslich zum Prasidenten gewahlt und ubte das Amt bis Juli 1976 aus 2 Engagement im Ruhestand Bearbeiten Im Ruhestand wirkte Hailer als Schiedsrichter in Fragen des Personalstatuts des Deutsch Franzosischen Jugendwerks als Leiter der Fortbildungslehrgange der staatlichen Innenverwaltung fur hohere Beamte und Verwaltungsrichter und als Mitglied der Enquete Kommission des Deutschen Bundestags in Fragen der Verfassungsreform Privates Bearbeiten Hailer war verheiratet und hatte mehrere Kinder Auszeichnungen BearbeitenGrosses Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandPublikationen BearbeitenDer Widerstand gegen die Staatsgewalt Unter besonderer Berucksichtigung der Entwurfe und neuesten Reformarbeiten zu einem neuen deutschen Strafgesetzbuch Dissertation Rottweil am Neckar 1931 DNB 570350743 mit Karl Heinz Kasparek Nachweis und Bemessungsverfahren zum Stabilitatsnachweis nach der neuen DIN 1045 Werner Dusseldorf 1973 ISBN 3 8041 2324 4 Weblinks BearbeitenBiografie beim Oberschwaben Portal Memento vom 18 August 2016 im Internet Archive Literatur von und uber Walter Hailer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Rolf Falter De Brusseler Zeitung 1940 1944 In Historica Lovaniensia 137 Katholieke Universiteit Leuven Fakultat fur Geschichte Lowen 1982 S 60 und 69 Bisherige Prasidenten Verfassungsgerichtshof fur das Land Baden Wurttemberg abgerufen am 14 Marz 2021 Prasidenten des Verfassungsgerichtshofes fur das Land Baden Wurttemberg Walther Koransky 1955 1958 Hans Neidhard 1958 1964 Hans Anschutz 1964 1970 Walter Hailer 1970 1976 Peter Rossler 1976 1979 Helmut Horn 1979 1983 Karlheinz Keller 1983 1988 Helmut Fuchs 1988 1991 Lothar Freund 1991 2002 Eberhard Stilz 2002 2018 Malte Grasshof seit 2018 Bevollmachtigte des Landes Baden Wurttemberg beim Bund August Gogler 1952 1953 Oskar Farny 1953 1960 Walter Hailer 1960 1963 Adalbert Seifriz 1963 1972 Eduard Adorno 1972 1980 Annemarie Griesinger 1980 1984 Heinz Eyrich 1984 1992 Gustav Wabro 1984 1998 Willi Stachele 1998 2001 Rudolf Koberle 2001 2005 Wolfgang Reinhart 2005 2011 Peter Friedrich 2011 2016 Volker Ratzmann 2016 2020 Andre Baumann 2020 2021 Rudi Hoogvliet seit 2021 Normdaten Person GND 172150213 lobid OGND AKS VIAF 54681616 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 23 Juni 2019 GND Namenseintrag 10813895X AKS PersonendatenNAME Hailer WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker CDU GEBURTSDATUM 16 Marz 1905GEBURTSORT RavensburgSTERBEDATUM 22 September 1989STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Hailer amp oldid 221632043