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Die quantenmechanische Wahrscheinlichkeitsstromdichte genauer Aufenthaltswahrscheinlichkeitsstromdichte ist eine Stromdichte die im Rahmen der quantenmechanischen Kontinuitatsgleichung mit der quantenmechanischen Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte assoziiert ist Sie wird durch die Wellenfunktion ps x t displaystyle psi vec x t im Ortsraum bestimmt und hat bei Abwesenheit magnetischer Felder die Form zur Prazisierung siehe unten j i ℏ 2 m ps ps ps ps displaystyle vec j frac i hbar 2m psi vec nabla psi psi vec nabla psi Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Nichtrelativistische Quantenmechanik 2 1 Wahrscheinlichkeitsstromdichte ohne ausseres elektromagnetisches Feld 2 2 Wahrscheinlichkeitsstromdichte mit ausserem elektromagnetischen Feld 3 Einzelnachweise und Fussnoten 4 WeblinksHintergrund Bearbeiten Hauptartikel KontinuitatsgleichungIn physikalischen Feldtheorien treten Erhaltungsgrossen als Integrale uber bestimmte Dichten auf Solche Dichten die zu den Erhaltungsgrossen gehoren genugen dann Kontinuitatsgleichungen die eine spezielle Form einer Bilanzgleichung sind Allgemein enthalten Kontinuitatsgleichungen eine Dichte r displaystyle rho nbsp und einen Strom j displaystyle vec j nbsp und verknupfen sie der Gestalt t r j 0 displaystyle partial t rho vec nabla cdot vec j 0 nbsp oder in integraler Formulierung mithilfe des Gaussschen Integralsatzes t V r d V V j d A displaystyle partial t int V rho mathrm d V int partial V vec j cdot mathrm d vec A nbsp Anschauliche Bedeutung erfahren die Kontinuitatsgleichungen durch die integrale Formulierung da die zeitliche Anderung der Dichte innerhalb eines Volumenelements gleich dem Strom uber die Grenzen des Volumenelements hinein ist j displaystyle vec j nbsp zeigt aus dem Volumenelement hinaus Da in der Kontinuitatsgleichung nur die Divergenz der Stromdichte auftritt kann zu dieser stets ein Term proportional zur Rotation einer beliebigen vektorwertigen hinreichend glatten Funktion f displaystyle vec f nbsp addiert werden da nach dem Satz von Schwarz f 0 displaystyle vec nabla cdot vec nabla times vec f 0 nbsp gilt Nichtrelativistische Quantenmechanik BearbeitenIn der Quantenmechanik ist wie auch in der statistischen Mechanik die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eine Erhaltungsgrosse Diese Wahrscheinlichkeit wenn man den gesamten Raum betrachtet ist gleich Eins das einzelne Teilchen muss irgendwo im Raum anzutreffen sein In der Quantenmechanik ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte durch das Betragsquadrat der Wellenfunktion ps displaystyle psi nbsp gegeben r ps ps displaystyle rho psi psi nbsp Da die Wellenfunktion der Quantenmechanik eine vollstandige Beschreibung des physikalischen Zustandes des Systems darstellt ist zunachst aber unklar wie die zugehorige Stromdichte der Wahrscheinlichkeitsdichte aussehen konnte da man anders als in der Kontinuumsmechanik a priori kein zusatzliches Geschwindigkeitsfeld gegeben hat Die Stromdichte muss vielmehr eine Funktion der Wellenfunktion sein Wahrscheinlichkeitsstromdichte ohne ausseres elektromagnetisches Feld Bearbeiten Die Wahrscheinlichkeitsdichte kann mit Hilfe der Schrodingergleichung umformuliert werden t r ps t ps ps t ps 1 i ℏ ps H ps ps H ps displaystyle frac partial partial t rho psi frac partial partial t psi psi frac partial partial t psi frac 1 mathrm i hbar psi hat mathcal H psi psi hat mathcal H psi nbsp wobei H ℏ 2 2 m D V x displaystyle hat mathcal H frac hbar 2 2m Delta V vec x nbsp der Hamiltonoperator ist Setzt man die explizite Form des Hamiltonoperators ein sieht man dass das Potential V displaystyle V nbsp aus der Gleichung herausfallt Es bleibt ein Term den man noch in die Form t r i ℏ 2 m ps ps ps ps displaystyle frac partial partial t rho frac i hbar 2m vec nabla cdot psi vec nabla psi psi vec nabla psi nbsp bringen kann Aus einem Vergleich mit der Kontinuitatsgleichung ergibt sich die folgende Form der Wahrscheinlichkeitsstromdichte j i ℏ 2 m ps ps ps ps displaystyle vec j frac i hbar 2m psi vec nabla psi psi vec nabla psi nbsp wie am Anfang des Artikels beschrieben Alternative Formulierungen j ℏ m Im ps ps 1 m Re ps p ps displaystyle vec j frac hbar m operatorname Im left psi vec nabla psi right frac 1 m operatorname Re left psi hat vec p psi right nbsp wobei p ℏ i displaystyle hat vec p frac hbar i vec nabla nbsp der kanonische Impulsoperator ist Wahrscheinlichkeitsstromdichte mit ausserem elektromagnetischen Feld Bearbeiten Die Wellenfunktion im ausseren elektromagnetischen Feld gehorcht der Pauli Gleichung Dabei werden folgende Ersetzungen in der Schrodinger Gleichung durchgefuhrt Zur Beschreibung des Spins wird aus der skalaren Schrodinger Gleichung die Wellenfunktion ps displaystyle psi nbsp allgemeiner durch den Spinor PS displaystyle Psi nbsp beschrieben bei Spin Teilchen wie den Elektronen oder Protonen hat der Spinor dabei zwei Komponenten bei Spin 0 Teilchen wie dem Alphateilchen hat der Spinor nur eine Komponente Der Impulsoperator p i ℏ displaystyle hat vec p mathrm i hbar vec nabla nbsp wird durch P i ℏ q A displaystyle hat vec P mathrm i hbar vec nabla q vec A nbsp ersetzt wobei A displaystyle vec A nbsp das Vektorpotential und q displaystyle q nbsp die elektrische Ladung des Teilchens ist Den Term p q A displaystyle vec p q vec A nbsp ohne Operator Hut nennt man im Gegensatz zum kanonischen auch kinetischen Impuls Der Hamiltonoperator H i ℏ t displaystyle hat mathcal H mathrm i hbar partial t nbsp erhalt einen Zusatzterm fur die elektrostatische Energie mit dem elektrischen Potential ϕ displaystyle phi nbsp und wird zu H i ℏ t q ϕ displaystyle hat mathcal H mathrm i hbar partial t q phi nbsp Fur Teilchen ohne Spin lasst sich die zur Pauli Gleichung passende Wahrscheinlichkeitsstromdichte relativ schnell herleiten zu 1 j o S i ℏ 2 m PS PS PS PS q m PS PS A 1 m Re PS P PS 1 m Re PS p q A PS displaystyle vec j oS frac mathrm i hbar 2m left Psi dagger vec nabla Psi vec nabla Psi dagger Psi right frac q m Psi dagger Psi vec A frac 1 m operatorname Re left Psi dagger hat vec P Psi right frac 1 m operatorname Re left Psi dagger hat vec p q vec A Psi right nbsp Diese Wahrscheinlichkeitsstromdichte ist aufgrund der Ersetzung des kanonischen durch den kinetischen Impuls invariant unter den Eichtransformationen PS PS exp i q f x t ℏ A A f x t ϕ ϕ t f displaystyle Psi to Psi exp left mathrm i q frac f vec x t hbar right quad vec A to vec A vec nabla f vec x t quad phi to phi partial t f nbsp mit einer beliebigen reellen Funktion f x t displaystyle f vec x t nbsp Fur Teilchen ohne Spin ist die oben gefundene Formel gultig jedoch nicht notwendigerweise fur Teilchen mit Spin Nach einer 1999 in der Fachzeitschrift American Journal of Physics veroffentlichten Analyse muss dazu ein Term hinzugefugt werden der linear vom Spin abhangt aber unabhangig vom Magnetfeld ist This analysis reveals that the nonrelativistic current of the Pauli equation should include an extra term of the form ps sps 2 Denn es lasst sich zu dieser Wahrscheinlichkeitsstromdichte ein Term proportional zu PS s PS displaystyle vec nabla times Psi dagger vec sigma Psi nbsp addieren welcher ebenfalls eichinvariant ist und als Rotationsterm die Kontinuitatsgleichung nicht verletzt Tatsachlich ergebe sich aus der Dirac Gleichung im nichtrelativistischen Grenzfall mit dem Pauli Matrizen s displaystyle sigma nbsp 3 j m S i ℏ 2 m PS PS PS PS q m PS PS A ℏ 2 m PS s PS O v 2 c 2 displaystyle vec j mS frac mathrm i hbar 2m left Psi dagger vec nabla Psi vec nabla Psi dagger Psi right frac q m Psi dagger Psi vec A frac hbar 2m vec nabla times Psi dagger vec sigma Psi mathcal O v 2 c 2 nbsp Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten siehe z B G M Wysin Probability Current and Current Operators in Quantum Mechanics In www phys ksu edu 2011 abgerufen am 15 April 2023 Marek Nowakowski The quantum mechanical current of the Pauli equation In aapt scitation org 1999 abgerufen am 15 April 2023 Marek Nowakowski The Quantum Mechanical Current of the Pauli Equation American Journal of Physics 67 916 1999 Artikel auf arxiv orgWeblinks BearbeitenElektroniummodell Beschreibung von Atomen mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsstromdichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahrscheinlichkeitsstromdichte amp oldid 232858129