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Der Gustavsee ist ein unter Naturschutz stehender See in der unterfrankischen Gemeinde Karlstein am Main Landkreis Aschaffenburg Er liegt fast am westlichsten Punkt Bayerns und entstand aus der Zeche Gustav die sich nach ihrer Stilllegung mit Grundwasser fullte Heute gilt der Gustavsee als einer der wichtigsten Rast und Uberwinterungsplatze fur Wasservogel im nordbayerischen Raum GustavseeDer Gustavsee im Jahr 2014Geographische Lage Landkreis Aschaffenburg BayernDatenKoordinaten 50 3 17 N 8 59 27 O 50 054622222222 8 9908416666667 Koordinaten 50 3 17 N 8 59 27 OGustavsee Bayern Flache 25 2 haLange 840 mBreite 430 mUmfang 2 2 kmMaximale Tiefe 30 mMittlere Tiefe 15 mBesonderheiten NaturschutzgebietVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANGVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MED TIEFEVorlage Infobox See Wartung Lange Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Zeche Gustav 3 Vogelschutzgebiet Gustavsee 4 Flora und Fauna 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der See befindet sich im Vorspessart innerhalb einer Mainschlinge auf der Gemarkung des Ortsteils Grosswelzheim Am gegenuberliegenden hessischen Mainufer liegt Seligenstadt Der Gustavsee gehort zur Kahler Seenplatte hat eine Wasserflache von gut 25 ha 1 und ist an seiner tiefsten Stelle uber 30 m tief Er ist ein reiner Grundwassersee ohne Zulauf von Oberflachenwasser Unmittelbar am Nordwestufer des Gustavsees stand bis ins Jahr 2008 das ehemalige Versuchskernkraftwerk Kahl das erste Kernkraftwerk Deutschlands sowie bis 1998 das Versuchskernkraftwerk Grosswelzheim Sudlich befand sich der Forschungsreaktor Karlstein Geschichte BearbeitenZeche Gustav Bearbeiten Gustav Muller der Direktor einer Braunkohlen Gewerkschaft fuhrte 1882 einige Probebohrungen auf der bayerischen Mainseite durch Daraufhin liess er erste kleine Gruben und 1902 die Zeche Gustav I zum Abbau von Braunkohle errichten Sie entstand dort wo sich heute die Siedlung Kimmelsteich befindet Wie im Bergbau ublich erhielt die Mutung Mullers Vornamen 1903 wurde in der Nahe der Grube das Kraftwerk Dettingen in Kombination mit einer Brikettfabrik fertiggestellt und betrieben Man verlegte Bahngleise vom Grubenrand zum Bahnhof in Dettingen 1907 fuhr dort die erste Dampflokomotive nbsp Die Kipp der ehemalige Abraum der Zeche GustavEs folgten die Tagebauten Gustav II und III am Platz des heutigen Gustavsees Aus den umliegenden Dorfern fanden im Laufe der Jahre viele Manner im Bergwerk einen Arbeitsplatz Der Abraum aus den ehemaligen Zechen wurde in der Nahe zu einem Hugel aufgeschichtet Im Laufe der Jahrzehnte hat sich darauf ein Wald aus Kiefern Buchen und Eichen entwickelt Diese Erhebung wird Grosse Halde oder auch Kipp genannt Dabei wurde der Westteil des in der Nahe liegenden Langen Sees zugeschuttet Pumpen saugten das zusammenstromende Grundwasser aus den Gruben ab und druckten es durch Rohrleitungen zu Tage Dieses Wasser nahm dann durch einen Graben seinen Weg in den Main Am 8 Februar 1909 hatte der Main starkes Hochwasser das auch in die Gruben Gustav II und III gelangte 250 zu Hilfe geholte Arbeiter sowie Feuerwehrleute errichteten einen 200 m langen Damm trotzdem konnten sie das Eindringen des Wassers in die Zeche nicht verhindern Am 10 Marz 1914 brach bei einem weiteren Mainhochwasser ein Schutzdamm und die Zeche fullte sich erneut mit Wasser Es drangen 2 5 Millionen Kubikmeter Wasser ein Bei dieser Katastrophe war der Main so stark gesunken dass ein bei Seligenstadt liegendes Schiff auf Grund geriet Erst im Spatherbst des Jahres konnte mit einer Vielzahl zusatzlicher elektrischer Pumpen die vollgelaufene Grube wieder trockengelegt werden 2 Am 12 Januar 1915 durchbrach der Main bei einem starken Hochwasser erneut die Boschung und uberflutete dieses Mal den Tagebau Gustav I Im Jahr 1925 wurde der Betrieb in den Gruben Gustav II und III eingestellt und die Pumpen abgeschaltet Der fast 40 m tiefe Tagebau fullte sich allmahlich mit Grundwasser und der Gustavsee entstand Vogelschutzgebiet Gustavsee Bearbeiten nbsp GustavseeDas 18 2 ha grosse Vogelschutzgebiet Gustavsee NSG 00382 01 nimmt die sudostliche Seeflache und die westliche Uferzone des Gustavsees ein Es gilt als einer der ornithologisch wichtigsten Rast und Uberwinterungsplatze fur Wasservogel im nordbayerischen Raum Durch seine beachtliche Wassertiefe friert der Gustavsee im Winter selten zu Diese Tatsache bietet den uberwinternden Vogeln eine Nahrungsquelle 1957 wurde der Gustavsee zur Sicherstellung des Naturschutzes komplett umzaunt Das Landesamt fur Umwelt schlug den Gustavsee im Jahr 1978 als Vogelfreistatte vor Flora und Fauna BearbeitenIm Vogelschutzgebiet Gustavsee leben Haubentaucher Zwergrohrdommel Eisvogel Wendehals Uferschwalbe Turteltaube Neuntoter und Kormorane Der See ist von einem Vegetationsgurtel aus Schilf Kiefern Erlen Ebereschen Haselstrauchern Pappeln und Weidegebusch umzogen Im Wasser laichen die Erdkrote der Teichmolch und der Wasserfrosch Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis Aschaffenburg Liste der Seen im Spessart Liste der Seen in BayernLiteratur BearbeitenUnser Kahlgrund 1980 und 1999 Heimatjahrbuch fur den Landkreis Alzenau Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau Landrat des Kreises ISSN 0933 1328 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustavsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage des Gustavsees auf dem BayernAtlasEinzelnachweise Bearbeiten BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Gerhard Nees Hermann Kehrer Alzenauer Wetterchronik Die interessantesten Wetterereignisse in Alzenau im Kahlgrund und am Untermain von 365 bis 1999 Reinhold Keim Verlag Grosskrotzenburg 2002 ISBN 3 921535 51 4 Seen der Kahler Seenplatte Christnersee Emma Nord Waldsee Emma Sud Hornsee Freigericht Ost Ostsee Freigericht West Westsee Grosswelzheimer Badesee Weisssee Gustavsee Horsteiner See Langer See Lindensee Nachtweidesee Griesssee Neufeldsee Schlosssee Weihertannensee Naturschutzgebiete im Landkreis Aschaffenburg Alzenauer Sande Amphibienfreistatte Sommergrund Amphibienfreistatte Speckkahl Auenwald bei Erlenfurt Dorngraben bei Haibach Hafenlohrtal Metzgergraben Krone Naturwaldreservat Eichhall Naturwaldreservat Hoher Knuck Naturwaldreservat Kreuzbuckel Rohrberg Spessartwiesen Vogelschutzgebiet Gustavsee Normdaten Geografikum GND 4575698 3 lobid OGND AKS VIAF 235671923 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustavsee amp oldid 225885801 Vogelschutzgebiet Gustavsee