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Dieser Artikel behandelt das Gebaude der Villa Moser Der Artikel Kunststation Villa Moser behandelt die zugehorige Kunststation Die Villa Moser war eine Landhausvilla in Stuttgart die 1875 von Johann Wendelin Braunwald fur den Schokoladefabrikanten Eduard Otto Moser in dem Park des Leibfriedschen Gartens erbaut wurde Im Jahr 1944 wurde die Villa bei einem Luftangriff bis auf die Grundmauern zerstort Johann Wendelin Braunwald Villa Moser Entwurf Ansicht von Osten vor 1870 Zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 IGA 93 konzipierte der Architekt Hans Dieter Schaal die Kunststation Villa Moser die die Uberreste der Villa und ihren verwilderten Park durch Laufstege fur das Publikum zuganglich macht Hinweis Nach dem spateren Besitzer Karl Ernst Leibfried wird die Villa auch Villa Moser Leibfried 1 oder Villa Leibfried 2 genannt Ziffern in Klammern z B 12 weisen auf die entsprechenden Nummern in Plan 1 oder Plan 2 hin siehe Abbildungen Inhaltsverzeichnis 1 Kurzbeschreibung 2 Lage 3 Geschichte 3 1 Bauherr 3 2 Chronik 4 Gebaude 4 1 Grundriss 4 2 Baukorper 4 3 Mauerwerk 4 4 Fassadengliederung 4 5 Plastischer Schmuck 5 Park 6 Osteingang 7 Rezeption 8 Literatur 8 1 Archive 9 Einzelnachweise 10 Weblinks Plan 1 Leibfriedscher Garten 3 Plan 2 Kunststation Villa Moser 4 Reste der Villa Moser in Rot Kurzbeschreibung BearbeitenName Villa Moser auch Villa Moser LeibfriedStandort Stuttgart Leibfriedscher GartenBauwerk LandhausvillaBaujahr 1875Baustil Neurenaissance im Stil der italienischen HochrenaissanceBauherr Eduard Otto MoserArchitekt Johann Wendelin BraunwaldGrosse des Parks Leibfriedscher Garten ca 4 haHohe uber NN ca 290 mLange Breite Erdgeschoss West Ost ca 18 5 m Nord Sud ca 17 5 mUntergeschoss West Ost ca 20 5 cm Nord Sud ca 26 m 5 Hohe Erdgeschoss Obergeschoss bis Oberkante Attika ca 6 mUntergeschoss ca 1 7 m 6 Zustand bis auf wenige Reste 1944 zerstortLage BearbeitenDie Reste der Villa Moser liegen in der Parkanlage des Leibfriedschen Gartens am Pragsattel im Stadtbezirk Stuttgart Nord Den Park begrenzen vier Strassen im Westen die Heilbronner Strasse B 27 1 im Nordosten die Pragstrasse B 10 2 im Osten ein kleines Teilstuck der Nordbahnhofstrasse 3 und im Sudosten das westliche Endstuck der Lowentorstrasse 4 Bis auf die Lowentorstrasse sind die stark befahrenen Strassen vierspurig ausgebaut und werden von Stadtbahnen durchfahren Der Larm der die Parkanlage umbrandet bricht sich an der reichen Bepflanzung der Anlage so dass der Leibfriedsche Garten dem Besucher als eine Oase der Stille erscheint Der Leibfriedsche Garten bildet ein gleichseitiges Dreieck das mit einer Spitze nach Osten und mit den beiden anderen nach Nordwesten bzw Sudwesten zeigt Im Mittelpunkt des Dreiecks befand sich die Villa Moser bzw befinden sich ihre heutigen Uberreste Die drei Zugange zur Villa sind uber den sudlich verlaufenden Lodzweg 7 erreichbar der am Ende des Lodzer Stegs 6 beginnt Die offiziellen Eingange zur Villa Moser waren zur Zeit der Internationalen Gartenbauausstellung 1993 IGA 93 der momentan 2013 gesperrte Westeingang 19 und der Sudeingang 14 Ausserdem kann man die Villa Moser auch uber den etwas beschwerlicheren Osteingang 13 erreichen Geschichte Bearbeiten nbsp Johann Wendelin Braunwald Villa Moser Entwurf Ansicht von Osten vor 1870 Bauherr Bearbeiten Nach Abschluss seiner Lehre bricht der 18 jahrige Stuttgarter Konditor Eduard Otto Moser im Jahr 1836 nach Paris auf und erlernt dort von der Pike auf die Kunst der Schokolade und Bonbonherstellung Nach zehn Jahren kehrt er nach Stuttgart zuruck und grundet 1846 einen Susswarenladen in dem er Schokoladenerzeugnisse und Bonbons nach Pariser Art herstellt und verkauft Die Schokoladeproduktion kommt in Wurttemberg gerade erst auf und Moser wird zu einem der Pioniere dieses neuen Wirtschaftszweigs Sein Geschaft nimmt einen schnellen Aufschwung und schon bald grundet er eine Fabrik zur Schokoladeherstellung die rasant wachst und bei seinem Tod 1879 auf einem ansehnlichen Fabrikareal bereits 250 Mitarbeiter beschaftigt Chronik Bearbeiten Wie viele andere erfolgreiche Industrielle und Geschaftsleute seiner Zeit ist auch Moser bestrebt seinen wirtschaftlichen Erfolg durch den Bau eines standesgemassen Domizils zu kronen Auf dem ausgedehnten Grundstuck des spater so genannten Leibfriedschen Gartens lasst er 1875 einen weitlaufigen englischen Park anlegen und eine prachtvolle Villa im Stil der Hochrenaissance errichten Moser liess die Villa 1875 als Pendant zu der etwa 20 Jahre fruher errichteten Villa Berg bauen ein hoher Anspruch wenn man bedenkt dass die Villa Berg der Landsitz des wurttembergischen Kronprinzen und spateren Konigs Karl I war 7 Mosers Villa jedenfalls schaute auf die 2 km sudostlich und ca 20 m tiefer gelegene Villa Berg hinunter nbsp Kunststation Villa Moser Blick auf Brunnen und Laube Nachdem Moser 1879 und seine Frau 1903 gestorben waren geht das Anwesen des kinderlosen Ehepaars um 1904 auf den Privatier Karl Ernst Leibfried 1864 1942 uber 8 Die Villa wird nach ihm auch als Villa Moser Leibfried oder Villa Leibfried und der Park als Leibfriedscher Garten bezeichnet Im Jahr 1943 mietet die Robert Bosch G m b H das Gebaude und baut es um so dass sieben Zweizimmerwohnungen fur verheiratete Angestellte mit ihren Familien entstehen 9 Am 21 Februar 1944 wird die Villa bei einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern zerstort 10 Danach verwildern Ruine und Park im Lauf der Zeit zu einem Dornroschengarten 11 In den vom Haus etwas entfernteren Bereichen des Nutz und Obstgartens nisteten sich eine kleine Gartnerei und einige Schrebergartner ein 12 Im Jahr 1955 13 erwirbt die Stadt Stuttgart das Areal verpachtet es teilweise als Grabeland und uberlasst das ubrige Gelande und die Villenruine sich selbst 14 Im Jahr 1983 wurde das Anwesen in den Entwurf zur Liste der Kulturdenkmale Stuttgarts aufgenommen und erhielt einen denkmalrechtlichen Status In der Liste der Kulturdenkmale der Stadt Stuttgart aus dem Jahr 2008 ist die Villa Moser jedoch nicht mehr enthalten 15 Zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 IGA 93 wird nach den Entwurfen des Architekten Hans Dieter Schaal die Kunststation Villa Moser errichtet die Villa und Park durch Laufstege wieder fur die Offentlichkeit zuganglich macht Gebaude BearbeitenHinweis Die Beschreibung des Gebaudes beruht auf den Grundrissen und den beiden Ansichten der Ostfassade die hier abgebildet sind Uber die Westfassade ist nichts Naheres bekannt und die Kenntnisse uber die Nord und Sudseite beschranken sich auf die Seitenansicht soweit sie in den Ansichten der Ostfassade erkennbar ist Im September 1944 wurde die Villa bei einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern zerstort Nur weniger Teile blieben erhalten fast die gesamte Fassadenmauer des ostlichen Untergeschosses mit den beiden Freitreppen der Grotte und dem Inschriftenstein 65 die Treppe 62 die zur Grotte hinauffuhrt einschliesslich zweier Postamente beim Antritt der Treppe 61 die sudliche Fassadenmauer 64 mit dem Kellereingang 63 sowie grosse Teile des Fundaments die die beiden Kellerraume 67 68 einschliessen Grundriss Bearbeiten nbsp Johann Wendelin Braunwald Villa Moser Grundrisse Erdgeschoss und Obergeschoss vor 1870 Der Grundriss der Villa Moser gehorchte einem einfachen Schema Die Grundflache ohne Risalite bildete annahernd ein Quadrat von ca 18 m Seitenlange das senkrecht und waagerecht in drei Streifen unterteilt war Die Mittelstreifen wurden im Osten Suden und Norden nach aussen gezogen so dass sich im Erdgeschoss zwei Mittelrisalite und eine halbrunde Exedra ergaben und im Obergeschoss entsprechende Balkone Das Untergeschoss sprang gegenuber den Obergeschossen um ca 4 m im Norden und Suden und um ca 5 5 m im Osten vor so dass eine entsprechend breite Terrasse entstand Der Exedra im Erdgeschoss entsprach im Untergeschoss ein halbrunder wesentlich grosserer Vorbau Die Westfassade wich von dieser Gliederung ab Dem westlichen Untergeschoss war eine teilweise uberdachte Auffahrtrampe vorgesetzt die von zwei Seiten her angefahren werden konnte Die Symmetrie der Fassade erscheint nach Christine Breig auch im Grundriss denn eine Blickachse geht vom Eingang durch das Vestibul in den Salon auf den Garten hinaus Eine zweite Achse verlauft dazu quer Beide Sichtachsen halbieren jeweils den Grundriss und erscheinen an den Fassaden als Fensterachsen 16 Baukorper Bearbeiten Der kubusformige Baukorper bestand aus drei Stockwerken aus dem Untergeschoss das die Kellerraume enthielt und den Wohntrakten im Erdgeschoss und im Obergeschoss Im Norden erweiterte sich das Untergeschoss zu einem halbrunden Vorbau der sich im Erdgeschoss in einer kleineren Exedra wiederholte Eine kassettierte Attikamauer die teilweise von einem schmiedeeisernen Gelander unterbrochen wurde begrenzte die Dachterrasse und verbarg das niedrige Walmdach 17 Das Untergeschoss stand auf einer rechteckigen Grundflache von 20 26 Metern deren Schmalseiten in Nord Sud Richtung lagen Ausser im Westen sprang das Untergeschoss gegenuber den beiden Wohnstocken vor so dass sich in Erdgeschosshohe mehr oder minder breite Terrassen ergaben Im Westen war dem Untergeschoss eine teilweise uberdachte Auffahrtrampe vorgesetzt die von zwei Seiten her angefahren werden konnte Von hier aus gelangte man zum Eingang Die Eingangssituation ist auf Reprasentation angelegt Von einem kleinen Windfang geht es uber einige Stufen in ein breites zentral gelegenes Vestibul 18 Das Vestibul erstreckte sich uber zwei Stockwerke Im Obergeschoss war es als Galerie mit einer kunstvollen Kassettendecke ausgebildet so dass man in das Erdgeschoss hinunterschauen konnte Vom Vestibul aus konnte man alle ubrigen Raume erreichen darunter den auf den Garten gehenden Salon und den Speisesaal der mit der Exedra abschloss Dem dreiachsigen Mittelbau im Osten war ein Saulenportikus vorgelagert zu dem eine breite Treppe hinauffuhrte Der Mittelrisalit der Sudfassade trug einen als Laube gestalteten offenen Balkon dessen Decke von zwei Karyatiden getragen wurde Der Saulenportikus trug ebenfalls einen offenen Balkon wahrend die Exedra von einem geschlossenen Balkon uberbaut war Die Balkone sprangen nach hinten gegenuber der Fassadenflucht zuruck und erreichten dadurch eine grossere Tiefe als die Decken ihrer Unterbauten nbsp Linke Freitreppe und Mammutbaum 66 nbsp Ostliche Untergeschossfassade mit Grotte 65 nbsp Inschriftenstein und Fratzenkopf Mauerwerk Bearbeiten Die Fassade des Untergeschosses bestand aus Flachrustika Mauerwerk dessen Quader mit rauen Stirnflachen und mit Randschlag versehen waren der den Eindruck von Fugen zwischen den Quadern erzeugte Ein Teil der ostlichen Fassade des Untergeschosses blieb zusammen mit den beiden Freitreppen und der Grotte erhalten Das Mauerwerk des Mittelbaus wird hier durch Diamantquader gegenuber der ubrigen Fassade hervorgehoben In die Mauer zwischen den Freitreppen ist eine tropfsteinartige Grotte eingelassen Sie wird von einem Bogen aus Diamantquadern begrenzt dessen Schlussstein ein Fratzenkopf bildet der als Wasserspeier das halbrunde Brunnenbecken unter der Grotte speiste Der erhaltene Inschriftenstein uber der Grotte tragt die Inschrift Erbaut von Eduard Otto Moser MDCCCLXXV Daruber befand sich eine von zwei Putten flankierte Wappenkartusche Die Fassaden der oberen Stockwerke wurden hauptsachlich durch Fenster und Turoffnungen gepragt Die verbleibenden Wandflachen Sockel Rahmung der Mittelfenster im Obergeschoss und Eckpilaster der seitlichen Rucklagen hoben sich durch ihr glattes Flachrustika Mauerwerk von der groberen Rustika des Untergeschosses ab nbsp Eingang zum sudlichen Keller 63 von aussen nbsp Eingang zum sudlichen Keller 63 von innen nbsp Boden eines WCs Fassadengliederung Bearbeiten Das Gebaude wurde in der Waagerechten durch umlaufende Balustraden und Gesimse gegliedert Die Balustraden saumten die Terrasse uber dem Untergeschoss das Obergeschoss samt Balkonen und die Attika wo sie teilweise von einem schmiedeeisernen Gelander unterbrochen wurden Ein Sockelgesims trennte Keller und Erdgeschoss ein Gurtgesims die beiden oberen Stockwerke und unterhalb der Attika schloss das Kranzgesims das Gebaude nach oben hin ab In der Senkrechten wurde das Gebaude vor allem durch die zahlreichen Fenster und Turachsen gegliedert daneben von den rustizierten Eckpilastern der seitlichen Rucklagen von teilweise gekuppelten ionischen und korinthischen Saulen im Erdgeschoss bzw Obergeschoss und von Attikastatuen uber den Ecken der seitlichen Rucklagen Plastischer Schmuck Bearbeiten nbsp Fratzenkopf uber der Grotte ehemals als Wasserspeier verwendet Von dem reichen plastischen Schmuck der Villa blieb lediglich der Fratzenkopf uber der Grotte erhalten der als Wasserspeier das halbrunde Brunnenbecken unter der Grotte speiste Ein Teil des plastischen Schmucks ist in den Ansichten der Gartenfassade wiedergegeben Die Grotte barg eine dreizackbewehrte Figur des Wassergotts Neptun Ansicht von 1870 die nach dem Foto D9167 zu urteilen spater durch eine andere Figur ersetzt wurde Die Attika wurde an der Ostfassade von vier Statuen gekront denen wahrscheinlich weitere vier an der Westfassade entsprachen Weiter gehorten zum plastischen Schmuck die zwei Karyatiden des Sudbalkons die Wappenkartusche uber der Grotte die Schlusssteine und Zwickelmedaillons der Fensterarkaden sowie zwei Lowen am Antritt der Treppe die zum Saulenportikus hinauffuhrte Der Nachruf auf Eduard Otto Moser im Schwabischen Merkur enthalt einen schwer deutbaren Satz Auch als wahrer Kunstmacen verdient Moser ein eifriger Schuler des zu fruh verschiedenen Professors Weitbrecht genannt zu werden 19 Der Bildhauer Conrad Weitbrecht war 1836 gestorben als Moser 18 Jahre alt war Es ist nicht uberliefert in welcher Weise Moser mit Weitbrecht in Kontakt stand Nach Ansicht des Nachrufverfassers scheint sich jedenfalls Weitbrechts Einfluss posthum bei der Gestaltung des plastischen Programms der Villa geltend gemacht zu haben Park BearbeitenDer Leibfriedsche Garten bildet ein gleichseitiges Dreieck das mit einer Spitze nach Osten und mit den beiden anderen nach Nordwesten bzw Sudwesten zeigt Im Mittelpunkt des Dreiecks befand sich die Villa Moser bzw befinden sich ihre heutigen Uberreste Der Park der Villa Moser bestand aus einem englischen Park in der unmittelbaren Umgebung der Villa und einem Obst und Nutzgarten im westlichen und nordlichen Teil des heutigen Leibfriedschen Gartens von dem noch zahlreiche Obstbaume zeugen Das Gelande steigt von 274 m uber NN am Lowentor bis zur Villa Moser auf ca 290 m und zur nordwestlichen Dreiecksspitze auf etwa 300 m 20 Es besteht also ein Hohenunterschied von etwa 20 25 m Uber das ursprungliche Aussehen des englischen Parks ist nichts bekannt Das heutige Urwalddickicht zwei Brunnenbecken versprengte Postamente und Steintrummer zwei Treppen die von den unteren Gartenterrassen zur Villa hinauffuhrten und im nordostlichen Garten eine Stutzmauer und der Sockel eines sechseckigen Pavillons lassen nur beschrankte Ruckschlusse auf die ursprungliche Gestaltung des Parks zu Uber den plastischen Schmuck des Parks ist nichts bekannt nbsp Mammutbaum 66 nbsp Zwei machtige Kastanien flankieren die Laube 51 nbsp Einer der beiden Buchensolitare im Rondell 17 Es ist auch nicht bekannt ob der Leibfriedsche Garten in seinem jetzigen Umfang zur Villa Moser gehorte oder nur ein Teil davon Der prachtige alte Baumbestand um die Villa Moser gleicht einem dichten Urwald und besteht u a aus Kastanien Buchen Gotterbaumen Platanen Ahornbaumen Eichen und Eschen Darunter befinden sich ausladende Solitarbaume allen voran der grosse Mammutbaum bei den Uberresten der Villa Moser der den Luftangriff 1944 unversehrt uberstand Der Baumbestand dokumentiert die Ausdehnung des ehemaligen englischen Parks der vom Gate of Hope 12 im Osten bis zum Westeingang 19 reichte und heute im Norden von der Pragstrasse 2 und sudlich vom Lodzweg 7 begrenzt wird Das Gelande war von hohen Mauern umgeben und nur fur wenige Auserwahlte oder Bedienstete zuganglich 21 Heute steht der Garten fur jedermann offen lediglich an der Pragstrasse wird das zum Pragsattel hin ansteigende Gelande von einer Stutzmauer begrenzt die anfangs kaum mannshoch bis zu den Samarastegen 8 hin zu doppelter Mannshohe ansteigt Gegenuber dem Umspannwerk auf der anderen Seite der Pragstrasse wird die Stutzmauer von der ehemaligen Toreinfahrt 10 zur Villa Moser unterbrochen fruhere Adresse Pragstrasse 187 Das einfache schmiedeeiserne Zweiflugeltor ist wohl ein spaterer Ersatz fur das ursprungliche Tor nbsp Toreingang an der Pragstrasse 10 nbsp Stutzmauer des Leibfriedschen Gartens nbsp Teilansicht des Rondells 17 von aussen nbsp Rondell 17 mit den zwei Buchensolitaren von innenOstlich der Gartenfassade der Villa von der noch ein Rest der Untergeschossfassade die Grotte und die beiden Freitreppen 65 zeugen steigt das Gelande in zwei Terrassen bis zum Osteingang 13 hin ab Eine Treppe 62 fuhrt von der Gartenfassade zur ersten Terrasse hinunter wo man auf ein rundes Springbrunnenbecken trifft Dieser Terrasse folgt unmittelbar die zweite Terrasse wo sich ein langovales achtformiges Springbrunnenbecken erhalten hat Die Springbrunnen der Villa wurden aus einem Reservoir gespeist das sich auf der Bastion Leibfried 21 befand Wenn man vom Gate of Hope 12 kommend auf dem Weg am Osteingang nach rechts abzweigt gelangt man im nordostlichen Park zu den Resten einer Stutzmauer und dem Sockel eines sechseckigen Pavillons Der sudlichen Kellermauer 64 ist ein halbkreisformiges Rondell 17 vorgelagert Es wird von einer hohen architektonischen Eibenhecke abgeschirmt in die Zacken und Zinnen hineingeschnitten sind Es ist nicht bekannt ob der Heckenschnitt den vermuteten ursprunglichen Zustand wiedergibt oder das Werk eines modernen Gartenbauers ist Das Rasenstuck im Inneren des Rondells wird von zwei machtigen Buchensolitaren uberschattet Bei der Laube 19 am rechten Ende des Weststegs fuhrt eine alte schmale Treppe zum Rondell hinunter In der Mitte der Eibenhecke fuhrt ein Durchbruch geradeaus bis zu einer schmalen Tur 63 die sich in den sudlichen Keller 68 offnet Osteingang BearbeitenDer Osteingang 13 befindet sich am ostlichen Ende des Parks der Villa Moser Gegenuber dem Lowentor 5 dem westlichen Eingang zum Rosensteinpark fuhrt im Osten des Leibfriedschen Gartens an der Ecke Pragstrasse Nordbahnhofstrasse Haltestelle Lowentor der Stadtbahn U13 ein Treppenaufgang 11 zum Gate of Hope von Dan Graham hinauf das zur Zeit der Internationalen Gartenbauausstellung 1993 IGA 93 eine Kunststation war wie die Kunststation Villa Moser Man erreicht das Gate of Hope auch uber den Lodzer Steg 6 der hinter dem Lowentor im Rosensteinpark beginnt und sich in einigen Windungen wie ein Baumwipfelpfad durch ein kleines Baumstuck zieht Wenn man durch das Gate of Hope hindurchgeht gelangt man auf einem gepflasterten Weg der quer zu dem asphaltierten Lodzweg 7 verlauft zum Osteingang des Parks der Villa Moser der durch zwei Postamente markiert wird zwischen denen sich fruher wohl ein Gartentor offnete Uber eine Treppe und einen engen Pfad erreicht man ein langovales achtformiges und von Pflanzen uberwuchertes Brunnenbecken und nach einer kleinen Boschung ein weiteres rundes Brunnenbecken Hier offnet sich der Blick auf den Oststeg 15 und die dahinterliegenden Reste der Villa Moser 16 Der Oststeg ist mit quergelegten Holzbohlen belegt und wird zu beiden Seiten durch ein stahlernes Gelander gesichert nbsp Lowentor 5 nbsp Gate of Hope 12 nbsp Postamente am Osteingang 13 nbsp Treppenaufgang 11 nbsp Treppe am Osteingang 13 Rezeption BearbeitenAnders als andere Stuttgarter Privatvillen blieb die Villa Moser literarisch fast unbeachtet Nur im Nachruf auf Eduard Otto Moser im Schwabischen Merkur wird die Villa kurz erwahnt Auch als wahrer Kunstmacen verdient Moser ein eifriger Schuler des zu fruh verschiedenen Professors Weitbrecht genannt zu werden wer Gelegenheit hatte die ihm gehorige prachtvolle Villa einzusehen war uberrascht von der zarten kunstfuhligen Harmonie von der der ganze stolze Bau bis auf das Kleinste unter seiner Leitung hergestellt ist 22 Ob die Villa Moser in einem der architektonischen Tafelwerke des ausgehenden 19 und des beginnenden 20 Jahrhunderts berucksichtigt wurde ist nicht bekannt In Gebhard Blanks Buch uber die Stuttgarter Villen im 19 Jahrhundert 23 kommt die Villa Moser nicht vor obwohl unbedeutendere oder ebenfalls kriegszerstorte Villen aufgenommen wurden Lediglich Christine Breig geht ausfuhrlicher in ihrem Standardwerk Der Villen und Landhausbau in Stuttgart 1830 1930 auf die Villa Moser ein 24 Im Zusammenhang mit der Kunststation Villa Moser aussern sich einige Autoren leicht abfallig uber die Wunsche und Absichten des Bauherrn der Villa Moser und der grossburgerlichen Villenbauherren der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Hans Luz z B halt die Villa Moser fur eine Villa die dem Geltungsbedurfnis eines sehr reich gewordenen Burgers entsprach die aber auch die Wunschtraume dieser Gesellschaftsschicht widerspiegelte 25 Literatur BearbeitenDie Literaturangaben sind nach dem Autor sortiert und wenn dieser unbekannt ist nach dem Zeitschriftentitel oder einem Stichwort im Titel Ralf Arbogast Stuttgart das grune Erlebnis Erholungslandschaften Parks und Gartenschauen in Geschichte und Gegenwart Tubingen 1993 Seite 85 88 Architektonische Studien Herausgegeben vom Architekten Verein am Kgl Polytechnikum in Stuttgart Band 3 Stuttgart 1870 1891 26 Heft 61 Blatt 1 Aufriss Blatt 2 Grundrisse Gebhard Blank Stuttgarter Villen im 19 Jahrhundert Eine Begleitschrift zur Ausstellung im Wilhelms Palais vom 18 Marz 16 August 1987 Stuttgart 1987 Christine Breig Der Villen und Landhausbau in Stuttgart 1830 1930 Ein Uberblick uber die unterschiedlichen Umsetzungen und Veranderungen des Bautypus Villa in Stuttgart Stuttgart 2004 Seite 496 497 Klaus Jurgen Evert Redaktion Die Daueranlagen IGA Stuttgart 1993 Munchen 1993 Seite 15 29 fac Zur Iga Weinkeller im Ruinengewolbe Zwei Stadtrate werben fur eine Idee auf dem Leibfried schen Gelande In Stuttgarter Nachrichten Nr 272 vom 25 November 1987 Seite 25 Christoph Gunsser Die internationale Gartenbauausstellung Iga Expo 93 in Stuttgart in Deutsche Bauzeitung db Zeitschrift fur Architekten und Bauingenieure 127 1993 Heft 6 Seite 14 28 hier 23 25 Villa Moser Leibfried und Stangenwald zur Internationalen Gartenbauausstellung Stuttgart 1993 In Claus Wilhelm Hoffmann Herausgeber Frank R Werner Herausgeber Hans Dieter Schaal Work in Progress Stuttgart 2013 Seite 424 435 Villa Moser Leibfried Seite 424 431 Stangenwald 432 435 Knitz Hermann Freudenberger Stuttgarts alte Villen In Stuttgarter Nachrichten Nr 147 vom 28 Juni 1984 Seite 19 Knitz Hermann Freudenberger Villen und Grundsteine In Stuttgarter Nachrichten Nr 162 vom 4 Juli 1984 Seite 18 Die IGA verandert den Norden In Jorg Kurz Edgar Dambacher Beitrage Nordgeschichte n Vom Wohnen und Leben der Menschen im Stuttgarter Norden Stuttgart 2005 Seite 113 Foto Gartnerei Weisser August Lammle Ruckblick zum 100jahrigen Bestehen der Firma Moser Roth deren Geschaftsfreunden gewidmet 1841 1941 Stuttgart 1941 Neuauflage Stuttgart 2004 besonders Seite 12 16 2 Rudiger Lutz u a IGA aktuell IGA Stuttgart 93 V Internationale Gartenbauausstellung in der Bundesrepublik Deutschland Stuttgart 1993 Seite 8 9 Christof Luz Hans Luz Gesamtplanung Daueranlagen Das Grune U In Garten Landschaft 103 1993 Heft 7 Seite 18 28 hier 26 27 Christof Luz Hans Luz Planerisches Konzept Landschaftsgestaltung In Klaus Jurgen Evert Redaktion Die Daueranlagen IGA Stuttgart 1993 Munchen 1993 Seite 12 17 hier 15 Hans Luz Wartberg Steinberg und Leibfriedscher Garten In Elisabeth Szymczyk Eggert Garten und Parks in Stuttgart Stuttgart 1993 Seite 100 105 Villa Moser Hans Dieter Schaal Stangenwald Hans Dieter Schaal Am Kreuzungsbogen Claus Bury In Md interior design architecture 40 1994 Heft 2 Seite 62 65 hier 62 Stuttgart den 10 Febr Nachruf In Schwabischer Merkur Schwabische Kronik Nr 36 vom 11 Februar 1879 Seite 281 Stuttgart den 2 Aug Verkauf von Mosers Fabrik an seine Mitarbeiter In Schwabischer Merkur Schwabische Kronik Nr 183 vom 3 August 1879 Seite 1417 Joachim Ramlow Redaktion IGA Stuttgart Expo 93 Begleitheft mit Programm zur IGA und zur Leichtathletik WM Sonderausstellungen in Museen Kultur und Freizeittips Gastronomie Stuttgart 1993 Seite 12 Georg Schiel Planungswettbewerb In Klaus Jurgen Evert Redaktion Die Daueranlagen IGA Stuttgart 1993 Munchen 1993 Seite 8 12 Werner Skrentny Herausgeber Ralf Arbogast Stuttgart zu Fuss 20 Stadtteil Streifzuge durch Geschichte und Gegenwart Tubingen 2011 Seite 275 388 400 401 Landeshauptstadt Stuttgart Amt fur Stadtplanung und Stadterneuerung Untere Denkmalschutzbehorde Herausgeber Liste der Kulturdenkmale Unbewegliche Bau und Kunstdenkmale Stuttgart 2008 3 PDF 501 kB Rolf Ulbrich Eduard Otto Moser der Aristokrat der deutschen Schokolade In Jurgen Hagel Stuttgart Archiv 8 Lieferungen Braunschweig 1989 1996 04 021 Udo Weilacher Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art Mit Vorworten von John Dixon Hunt und Stephen Bann Basel 1999 Frank R Werner Das Kunstkonzept Kunst Natur Schauspiele In Garten Landschaft 103 1993 Heft 7 Seite 36 39 hier 37 39 Frank R Werner Landschaft und Kunst In Klaus Jurgen Evert Redaktion Die Daueranlagen IGA Stuttgart 1993 Munchen 1993 Seite 26 30 hier 26 29 Archive Bearbeiten Baurechtsamt D9167 Stadtarchiv Stuttgart Fotos Villa Moser F45066 Stadtarchiv Stuttgart Einzelnachweise Bearbeiten Siehe z B Hoffmann 2013 Seite 424 D9167 Der Plan basiert auf einer OpenStreetMap Karte erganzt um die Kennzahlen 1 22 die gestrichelte Wegstrecke bei Nr 10 sowie die Symbole fur die Villa Moser 16 und das Sanctuarium 22 Die Wegstrecke und die beiden Symbole sind nur ungefahr massstabs und positionsgetreu Schemazeichnung angenahert massstabs und positionsgetreu Die ungefahren Masse beruhen auf den Massen der Grundrisse siehe Abbildung Durch Ubertragung der Grundrissmasse auf das Titelbild wurden die Hohen ermittelt Zitat in Knitz 1984 1 nach einer ungenannten Quelle Skrentny 2011 Seite 400 In einem nicht datierten Zeitungsartikel von Knitz in den Stuttgarter Nachrichten unter der Uberschrift Lebendige Nachrichten wahrscheinlich aus dem Jahr 1984 wird kolportiert Leibfried habe eine Rose Moser geheiratet die die Villa Moser in die Ehe eingebracht habe D9167 13 Knitz 1984 2 Knitz 1984 2 Knitz 1984 1 Luz Hans 1993 3 Seite 100 Kurz 2005 Quelle Hinweistafel an der Laube Arbogast 1993 Seite 85 Stuttgart 2008 Breig 2004 Seite 496 Breig 2004 Seite 496 Breig 2004 Seite 496 Merkur 1879 1 Amtlicher Stadtplan der Stadt Stuttgart 1 15 000 mit Hohenlinien von 2011 Nordblatt Luz Hans 1993 3 Seite 100 Merkur 1879 1 Blank 1987 Breig 2004 Luz Hans 1993 3 Seite 100 Ahnlich Arbogast 1993 Seite 85 und 88 Luz Christof 1993 1 Seite 27 Luz Hans 1993 3 Seite 103 104 Laut SWB Online Katalog 1 erschien das erste Heft 1870 und das letzte Heft Nr 68 im Jahr 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Moser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Villa Moser auf der Webseite Kabisa Gise 4 Leibfriedscher Garten auf der Webseite der Stadt Stuttgart 5 Videoclip von Sandro Paech uber die Villa Moser 6 48 807426 9 186815 Koordinaten 48 48 26 7 N 9 11 12 5 O Normdaten Geografikum GND 122046466X lobid OGND AKS VIAF 2145160425263468320007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Moser Stuttgart amp oldid 238547678