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Die Villa Caumont Caimi auch Il Recinto genannt ist ein klassizistisches Landhaus in der Nahe der ehemaligen Burg Castello di Castellina Es liegt in der Via Giuseppe Verdi 12 in Felino in der italienischen Region Emilia Romagna Die Villa liegt in einem grossen Park aus dem 17 Jahrhundert in dem auch eine Reihe von Nebengebauden liegen z B die Pferdestallungen aus dem 18 Jahrhundert und der neugotische Stall 1 Halbkreisformiges Einfahrtstor zur Villa Caumont Caimi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Landhaus 2 2 Stall 2 3 Park 2 4 Casa del Rigoletto 3 Einzelnachweise 4 Quellen 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Landhaus liessen die Grafen Bajardi vermutlich in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts erbauen sie waren damals Besitzer eines 15 Hektar grossen Stuck Landes sudlich des Dorfes Das Hauptgebaude die landwirtschaftlichen Nebengebaude und der grosse Park waren schon in der allgemeinen Planimetrie des landwirtschaftlichen Anwesens enthalten die 1684 anlasslich eines Gerichtsverfahrens angefertigt wurde das Graf Paolo Camillo Lampugnani Lehensnehmer von Felino gegen Graf Paolo Camillo Bajardi anstrengte der im Jahr vorher mit dem Arbeiten zum Bau einer Umfassungsmauer an den Grenzen seines Besitzes hatte beginnen lassen Der Streit wurde erst 1687 zu Gunsten von Bajardi entschieden der die lange Mauer aus Felsengestein fertigstellen liess sie existiert noch heute 1 Vermutlich um 1780 liessen die Eigentumer das Landhaus umbauen das bis dahin einen quadratischen Grundriss hatte und mit einem Turmchen in der Mitte ausgestattet war So erhielt das Haus seine heutige Form In denselben Jahren wurden auch die angrenzenden Stallungen errichtet 1 1821 verkaufte der letzte Graf Paolo Camillo Bajardi das Anwesen an den Bauunternehmer Amedeo Rosazza der wenige Jahre spater verstarb 1831 waren dessen Sohne gezwungen Il Recinto erneut zu verkaufen und zwar an den Grafen Francesco Caimi aus Parma der das landwirtschaftliche Anwesen erwarb um es zu seiner Sommerresidenz zu machen 1839 beauftragte der neue Eigentumer den Architekten Giuseppe Rizzardi Polini mit der Umgestaltung der Fassaden des Landhauses im klassizistischen Stil Er liess auch mit der Umgestaltung des Parks und dessen Bereicherung mit exotischen Pflanzen beginnen Der grosse Park behielt unverandert die Anlage aus dem 17 Jahrhundert mit Ausnahme einiger kleinerer Anderungen seines Aussehens 1 1852 heiratete die Tochter Elisa Caimi die letzte Erbin der Linie den Grafen Henri Caumont der in das Landhaus zog und die Umbauarbeiten im Park fortfuhren liess Er liess zwei Exemplare des Kustenmammutbaums und weitere Koniferen anpflanzen die heute noch existieren In den folgenden Jahren kaufte Caumont weitere Landereien in der Provinz Parma um das landwirtschaftliche Anwesen zu erweitern und 1867 liess er mit Restaurierungsarbeiten an der Villa beginnen Einige Innenraume wurden im Stile der Neurenaissance dekoriert wogegen die Fassaden mit Balustern an der Dachkante und neubarockem Stuck um die Fenster bereichert wurde 1 1875 beauftragte Henri Caumont den Baumeister Ludovico Tagliavini mit dem Neubau des Stalls in der Nahe des Eingangs im schweizerisch neugotischen Stil Zwei Jahre spater kaufte er ein Grundstuck auf der anderen Seite der Strasse nach San Michele Tiorre die damals an der Nordfassade der Villa vorbeifuhrte um diese mit Genehmigung der Gemeinde Felino 20 Meter nach Norden verlegen zu lassen So ermoglichte er den Bau des monumentalen Einfahrtstores im neumittelalterlichen Stil durch Tagliavini zwischen dem monumentalen Eingang im Halbkreis und der Strasse nach San Michelino Er liess dann eine Pappelallee von vor dem Eingang heute Via Caumont Caimi anlegen und am Ende der Strasse das Casa della Madonnina erbauen das heute als Casa del Rigoletto bekannt ist und ebenfalls im schweizerisch neugotischen erstellt ist wogegen er neben dem Stall einige kleine Nebengebaude errichten liess darunter die Wascherei in Form eines Chalets In den folgenden Jahren erhohte er die Produktion von Wein aus dem Weinberg des 17 Jahrhunderts auf dem Hang sudlich des Parks 1 Der einzige Sohn Federico Caumont Caimi Erbe beider jetzt vereinigter Familien heiratete Maria Pallavicino und zog nach Genua wobei er das Landgut als Sommerresidenz behielt Die Grafin beauftragte 1896 den Maler Achille de Lorenzi mit der Verzierung der Westfassade durch ein Fresko Von den Fassaden des Landhauses wurden bereits einige Jahre vorher die neubarocken Stuckarbeiten an den Fenstern entfernt 1 Um 1920 zerstorte die Reblaus den Sauvignon Weinberg des Landgutes der nicht wieder neu angepflanzt wurde 1 1940 wurde das lange neumittelalterliche Einfahrtstor aus Schmiedeeisen als Altmetall fur den Bedarf im Zweiten Weltkrieg requiriert und durch eine Wellenmauer ersetzt sodass nur der Halbkreis am Eingang erhalten blieb 1 Spater wurden die Innenraume des Landhauses teilweise modernisiert um sie an die Bedurfnisse der Familie anzupassen wogegen der Park fast unverandert in seiner ursprunglichen Anlage erhalten blieb 1 Beschreibung BearbeitenDer grosse vollstandig mit einer Mauer eingefasste Park erstreckt sich zu Fussen der Hugel und dehnt sich von sudlich der Via Giuseppe Verdi bis zur Via Nello Venturini Die Bauten sind an der Nordgrenze entlang angeordnet die parallel der Strada Pedemontana verlauft Von Westen gesehen reihen sich so die ehemaligen Pferdestallungen das Landhaus und neben dem Eingang in Halbkreisform der ehemalige Stall und die Nebengebaude auf 2 Landhaus Bearbeiten Das Landhaus hat einen nahezu rechteckigen Grundriss die Hauptfassade zeigt nach Suden 1 Die symmetrische verputzte Fassade hat drei oberirdische Stockwerke Der mittlere Baukorper zeigt im Erdgeschoss ein Atrium mit Vorhalle zum Garten hin mit vier breiten Rundbogen 2 In den oberen Stockwerken sind in regelmassigen Abstanden Fenster mit Stabrahmen eingebaut und an der Dachtraufe sich klassische Baluster bereichert mit Podesten und Vasen erheben die 1867 angebracht wurden 1 Die Seitenflugel die ein wenig niedriger sind haben ebenfalls drei Stockwerke und gleichartige Fenster Die Ostfassade ist durch das Haupteingangsportal gekennzeichnet das mit einer kleinen Vorhalle abgedeckt ist Auf dem Dach erheben sich drei Dachgauben die mittlere ist mit einer Turmuhr gekront die 1867 angebracht wurde 1 Die Westfassade die ebenfalls eine Vorhalle hat ist im Erdgeschoss mit einem grossen Fresko verziert auf dem der Heilige Georg der den Drachen totet abgebildet ist Es wurde 1896 von Achille de Lorenzi geschaffen 1 Stall Bearbeiten nbsp StallDer Stall erhebt sich links des halbkreisformigen Eingangstores und hat einen rechteckigen Grundriss 1 Die symmetrische Westfassade des bewohnten Teils zeigt charakteristische neugotische Verzierungen in Terrakotta die die drei Fensterreihen ubereinander begrenzen ebenso wie das Leitergesims des Satteldaches Gleichartige Verzierungen findet man auch auf der gegenuberliegenden Fassade und an der Sudfront wo es ebenfalls eine Vorhalle gibt diesmal mit Korbbogen gestutzt von Saulen aus Mauerziegeln mit dorischen Kapitellen Im Stall wird ein Rechteckgewolbe aus Mauerziegeln von einer Reihe Saulen aus Mauerwerk mit Kegelstumpfkapitellen getragen 1 Park Bearbeiten Der grosse Park der vollstandig mit einer Umfassungsmauer umgeben ist die ab 1683 errichtet wurde erstreckt sich auf der Nordseite in der Ebene und auf der Sudseite in leichter Hanglage 2 Zahlreiche in Gruppen angeordnete Pflanzen erheben sich in der Nahe der ehemaligen Stallungen des Landhauses auf dessen Sudseite sich eine weite Rasenflache erstreckt die sich nach Osten fortsetzt Weiter sudlich bilden die Baume zwei dichte Waldstucke die ursprunglich an der Hugelseite von Sauvignon Weinbergen flankiert waren die nach 1920 verschwanden 2 Ostlich der Villa erheben sich zwischen zwei Zedern zwei Eichen und einem grossen Feldahorn zwei alte Kustenmammutbaume die kurz nach der Mitte des 19 Jahrhunderts gepflanzt wurden Bis vor Kurzem gab es dort auch eine majestatische Rotfichte 2 Im Laubwald findet man zahlreiche exotische Koniferen darunter eine kanadische Hemlocktanne verschiedene Exemplare der japanischen Sicheltanne der Sumpfzypresse und weiterer Eiben verschiedener Provenienz neben einer spanischen Tanne und einer griechischen Tanne 2 Ausserdem sticht durch ihre betrachtlichen Dimensionen eine ahornblattrige Platane hervor 2 Entlang der Sudgrenze erstreckt sich schliesslich ein kleiner Kastanienwald 2 Casa del Rigoletto Bearbeiten nbsp Casa del RigolettoDas Casa del Rigoletto das ursprunglich Casa della Madonnina hiess weil dort in eine Nische in der Nordostecke eine Adikula mit einem Madonnenbild vorhanden ist erhebt sich ausserhalb des Parks am Ende der heutigen Via Caumont Caimi an der Ecke zur Via Giosue Carducci 1 Das rustikale Gebaude aus dem 19 Jahrhundert mit einigen nordischen neugotischen Elementen 1 ist durch seine Verzierungen in Terrakotta gekennzeichnet die die blinden Doppelfenster der Fassade bereichern ebenso wie die Gesimse und die Fensterbretter einiger Fenster des Balkons und des Eingangsportals mit Rundbogen auf der Nordseite Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r Ludovico Caumont Caimi Storia di una casa e di una famiglia Comune di Felino Felino a b c d e f g h Ville storiche Comune Felino abgerufen am 13 August 2021 Quellen BearbeitenLudovico Caumont Caimi Storia di una casa e di una famiglia Comune di Felino Felino Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Caumont Caimi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 44 69285556 10 24366111 Koordinaten 44 41 34 3 N 10 14 37 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Caumont Caimi amp oldid 218692508