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Die Verpflegungstruppen waren eine Truppengattung der Schweizer Armee Als Teil der Logistik und der ruckwartigen Dienste Dienste hinter der Front waren sie fur das Ersatzwesen Vorratsdepots und den Nach und Ruckschub zustandig Sie waren auf ihre zivilen Zulieferer Selbstversorgungsgrad Pflichtlager und die Wirtschaftliche Landesverteidigung Plan Wahlen angewiesen Abzeichen der Verpflegungstruppen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Anfange der Verpflegungstruppen 3 Zweiter Weltkrieg 4 Nachkriegszeit 4 1 Verpflegungskompanie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Verpflegungsportion der alten Romer bestand vor allem aus einer Getreideration von etwa 850 Gramm Weizenkornern in Form von Brot und Weizenpolenta Jede Kampfgemeinschaft fuhrte auf dem ihr zugewiesenen Tragtier eine Handmuhle mit sich Die Heere im Mittelalter kamen ohne Nachschub aus Jeder hatte sich selbst zu verpflegen Ging bei einem Feldzug die Verpflegung aus wurden Lebensmittel und Pferdefutter bei der ortlichen Bevolkerung requiriert und fouragiert Bis zum 15 Jahrhundert enthielt der Kriegsack Habersack der Eidgenossen vor allem gerosteten Hafer Fleisch spielte nur eine geringe Rolle Der Zurcher Stadtarzt von Muralt forderte 1712 in seiner Soldatendiat dass jeder Soldat ein Flaschchen Branntwein erhalten sollte Die Fleischportion wurde zur Zeit des Deutsch Franzosischen Krieges zum Kernstuck der Soldatenverpflegung Vor der Zeit Napoleons I hatten in der Eidgenossenschaft einzig die Stande Bern und Zurich ihren Milizen neben Sold und Brot noch Fleisch den Spatz geliefert 1 Anfange der Verpflegungstruppen BearbeitenDie Eidgenossenschaft schuf 1815 ein gemeinsames Oberkriegskommissariat OKK wahrend die ruckwartigen Dienste Parkkompanien Verpflegungsmagazin Lazarett Pferdekuranstalt bei den Kantonen blieben Gemass dem Allgemeinen Militarreglement fur die Schweizerische Eidgenossenschaft von 1817 mussten die Truppen aus den Kantonalzeughausern mit Kochgeschirr und Feldgeraten ausgerustet werden Fur die gemeinsame Verpflegungszubereitung wurden 1843 Geschwaderkochgeschirre pro Zug bereitgestellt sowie ein Sackmesser ein Loffel und eine Feldflasche fur den einzelnen Wehrmann Die 1877 erprobte Fahrkuche der Firma Scherrer Neunkirch wurde 1880 bei der Feldartillerie als zweiradrige Fahrkuche eingefuhrt 1898 erhielten die Soldaten die Gamelle als Einzelkochgeschirr nbsp Artillerie Fahrkuche 1880 nbsp Geratschaftswagenkuche 1903 nbsp Fahrkuche des Pontonierbattalions 2 nbsp Feldkuche Grenzbesetzung 1914 19181903 wurden die sechsspannigen Geratschaftswagenkuche zugleich Schmiede und Kuche und die Batteriewagenkuche eingefuhrt Die verbesserte Batteriewagenkuche 03 Fahrkuche Ordonnanz 1909 der Eidgenossische Konstruktionswerkstatte Thun K W wurde 1909 der Infanterie den Genietruppen und den hoheren Truppenstaben abgegeben Suppe mit Spatz wurde zum beliebtesten Gericht der Militarkuche 2 Die Backerzelte gehorten noch vor dem Ersten Weltkrieg zum Korpsmaterial der Verpflegungstruppen Die Einfuhrung eines Kochherdes Feuerstelle mit Kochkessel und Kamin mit Ausrustung fur den Aufbau auf Lastwagen erfolgte 1939 nbsp Fassungskolonne nbsp Fassungskolonne Bahnhof Zollikofen nbsp Verpflegungsausgabe durch die Verpflegungsabteilung nbsp Backerzelte um 1913Zweiter Weltkrieg BearbeitenWahrend des Aktivdienstes verfugte jede Heereseinheit Divisionen Gebirgsbrigaden uber eine Verpflegungsabteilung Diese bestand aus zwei Verpflegungskompanien zwei Hilfsdienst Verpflegungsdetachementen und einer Motortransportkolonne mit einer Kapazitat von 100 Tonnen Die Abteilung hatte einen Bestand von 550 Mann und 50 Motorfahrzeugen Ab 1942 wurde der Kuchenanhanger von Motorfahrzeugen gezogen Die 15 und 25 Liter Selbstkocherkisten wurden von der Holzfeuerung auf Benzingasverbrenner umgestellt Die Aufgabe der Versorgungstruppe umfasste die Verpflegung von Mensch und Tier ihrer Heereseinheit Dazu gehorte die Beschaffung Aufbewahrung Produktion und Ausgabe von Brot Backen und Fleisch Schlachtviehbeschaffung Schlachten Magazinierung sowie der ubrigen Verpflegungs und Futtermittel der Truppe Die Verpflegungstruppen organisierten den Nach und Ruckschub von Verpflegung Material Kleidung Treibstoffe Schmiermittel Munition Verwundeten und Krankenaustausch Feldpost Veterinardienst Diese wichtigen Einrichtungen und Anlagen mussten militarisch bewacht und geschutzt werden Fur den Transport wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges hauptsachlich Pferde und die Eisenbahn eingesetzt Lieferungen der Armee erfolgten mit der Bahn bis zum Umschlagsplatz der Division und wurden von dort mit Pferdefuhrwerken zu den Truppen befordert Die Infrastruktur der Logistik wurde im Alpenreduit dezentral angelegt weil die wenigen Eisenbahnlinien und Strassen keine schnellen Transporte ermoglichten Die Truppen holten ihren Bedarf bei der nachstliegenden Logistikbasis ab und wurden nur ausnahmsweise beliefert nbsp Kuchenanhanger 1942 nbsp Kuchenanhanger 1942 in BetriebNachkriegszeit BearbeitenNach 1945 wurde die Logistik Teil der Gesamtverteidigung Armee Zivilschutz Kriegswirtschaft Nachschubbasen versorgten die nahe bis 20 Kilometer bei den Kampfverbanden liegenden Basisversorgungsplatze BVP 3 4 Ab 1953 war das Oberkriegskommissariat fur den Einkauf und die Verwaltung der Treibstoffe verantwortlich Die Logistikverbande der Armee 61 bildeten einen Drittel des gesamten Mannschaftsbestandes Die Verpflegungstruppen erhielten mit der Truppenordnung TO 1961 die neue Bezeichnung Versorgungstruppen und erweiterte Aufgaben Die Kampfverbande der Armee 61 hatten fest zugeteilte Einsatzraume Wartung Reparatur und Ersatzteilbeschaffung lag in der Zustandigkeit der Truppe Basis und Fachwerkstatten Ein dichtes Netz von BVPs versorgte Bringprinzip die Truppe in ihrem Einsatzgebiet Die Logistik war auch in Friedenszeiten betriebsbereit da man mit kurzen Vorwarnzeiten rechnete Die verfugbaren Vorrate betrugen 1978 eine Tonne pro Soldat und waren in 5500 Gebauden und unterirdischen Anlagen inklusive 50 Spitaler von rund 100 Kilometer Lange untergebracht 1969 wurde die Untergruppe Logistik geschaffen welche zum Territorialdienst gehorte Mit der Armee 95 halbierte sich die Anzahl Versorgungsplatze Ubergang zum Holprinzip und die Backer Muller und Metzgereinheiten wurden aufgelost Fur die Logistik waren sechs Versorgungsregimenter mit Sanitats Veterinar Versorgungs Material und Transporttruppen sowie der Feldpostdienst verantwortlich Fur die Armee XXI wurde die Logistikbrigade 1 Log Br 1 mit 13 000 Mann Bringprinzip geschaffen Sie wurde der Logistikbasis der Armee LBA unterstellt welche fur die gesamte Logistik und Versorgung der Armee zustandig ist Mit dem Rustungsprogramm 2005 wurde das bisherige Materialsortiment des Verpflegungsdienstes durch den modernen Hygienevorschriften entsprechendes Material abgelost nbsp Moderne FeldkuchenausrustungVerpflegungskompanie Bearbeiten Die Verpflegungskompanie verfugte uber die notige Ausrustung um allein den Nachschub eines Frontabschnitts sicherstellen zu konnen Dazu gehorte eine mobile Muhle und eine mobile Feldbackerei Das in den 1950er Jahren vom Backergeneral Walter Kuchen entwickelte neue Armeebrot Vollkorn Kasten oder Formenbrot konnte dank einer speziellen Behandlung mit einer Alkohollosung mindestens zwei Jahre eingelagert werden Es wurde von den Soldaten auch Atombrot genannt In der neu geschaffenen Backstube in Boltigen konnten taglich 20 000 Brote gebacken werden Zusatzlich wurden 168 mobile Backereien 1960 mob BK 60 5 sowie 16 mobile Muhlen fur die Mehlversorgung eingefuhrt Die mobile Backerei 60 konnte mit einer Backequipe von vier Mann in drei Schichten innert 24 Stunden 4000 Brotportionen zu 500 Gramm liefern Sie war in einem zehn Tonnen schweren Lastwagenanhanger untergebracht der mit Knetmaschine Teigmulde Arbeitstische mit Waage Garraum drei Backofen mit total 9 6 Quadratmeter Backflache Kaltwassertank Heisswasseraufbereitung Wassermischtank Stromgenerator ausgerustet war Die Ofen konnten mit Diesel Holz oder Kohle geheizt werden und die Maschinen am Stromnetz angeschlossen oder mit einem Stromgenerator betrieben werden Auf dem Lastwagen der den Anhanger zog wurden die Zutaten mitgefuhrt Mit der Armee 95 wurden die mob BK 60 verkauft davon 60 Stuck in die Ukraine 6 Die funfkopfige Metzgerequipe der Feldschlachterei musste den Tagesbedarf einer Division mit 20 Kuhen decken konnen An den improvisierten Schlachtstellen wurden auch samtliche Nebenprodukte verwertet Die Verpflegungskompanie konnte den bei ihr mit Lastwagen fassenden Truppen alle Verpflegungsartikel inklusive Frischgemuse und Kartoffeln abgeben Sie hatte zehn Magazinzelte mit je 50 Quadratmeter Lagerflache zur Verfugung Der Fassungsplatz auf dem die Abgabe wahrend der Nacht erfolgte lag 10 bis 20 Kilometer hinter der Front Weil die Fassungsplatze bevorzugte Objekte feindlicher Artillerie und Luftwaffe waren mussten sie von der Verpflegungskompanie ofters gewechselt gut getarnt rundum gesichert und geheim gehalten werden Die Milizsoldaten der Verpflegungstruppen wurden aus folgenden Berufen rekrutiert Metzger Backer Magaziner Kaser Kuchenchefs Kaufleute und Buchhalter Fouriere Rechnungsfuhrer 7 nbsp Mobile Backerei 60 Backofen mit Kastenbrot nbsp Mobile Backerei 60 Knetmaschine nbsp Mobile Muhle nbsp Verpflegung im HochgebirgeSiehe auch BearbeitenNachschubbasis GiswilLiteratur BearbeitenRalph Bircher Soldatenkost Die Ernahrung des Wehrmannes fruher und heute Wendepunkt Verlag Zurich 1936 8 G Buhlmann Die Entwicklung des Verpflegungs und Verwaltungsdienstes der schweizerischen Armee Art Institut Orell Fussli Zurich 1916 Fahrkuchen Feldkuchen und Kuchenfourgons der Schweizer Armee In Verein Schweizer Armeemuseum Bulletin 1 2009 Roland Haudenschild Fourier und Militarkuchenchef in mehr als 200 Jahren In Das Ruckgrat der Armee Die Unteroffiziere der Schweizer Armee und ihr Wirken von 1798 bis heute Hans Werner Salzmann Geschichte der Schweizer Armee Entstehung der Verpflegungstruppen In Auch Helden haben Hunger Feldpost der Verpflegungstruppen Morgana Edition Berlin Schonefeld 2014 ISBN 978 3 943844 61 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Verpflegungstruppen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ralph Bircher Soldatenkost Die Ernahrung des Wehrmannes fruher und heute Wendepunkt Verlag Zurich 1936 Suppe mit Spatz aus der Schweizer Armeekuche Schweizer Fernsehen SRF vom 18 Oktober 2012 Christian Jaberg Im Normalfall Holprinzip der Basisversorgungsplatz BVP ein militarischer Supermarkt ASMZ Sicherheit Schweiz Allgemeine schweizerische Militarzeitschrift Band 158 Heft 10 1992 doi 10 5169 seals 61783 O Meyer Neuzeitlicher Nachschub In Der Fourier offizielles Organ des Schweizerischen Fourierverbandes und des Verbandes Schweizerischer Fouriergehilfen Band 21 Heft 12 1948 doi 10 5169 seals 516923 Schweizer Armee Bk Anh 60 68 2 achsig Merz Moser 1 2 Vorlage Toter Link www adbgst c2 prod vbs admin ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Romeo Brodmann Das Brot von Kuchen Atomar gut Ein Nachruf auf den Backergeneral Pauli Magazin vom 8 September 2017 Herbert Alboth Unsere Verpflegungstruppen die Kameraden von der hellgrunen Waffe In Schweizer Soldat Monatszeitschrift fur Armee und Kader mit FHD Zeitung Band 29 Heft 17 1953 1954 Ralph Bircher Soldatenkost In Der Fourier offizielles Organ des Schweizerischen Fourier Verbandes und des Verbandes Schweizerischer Fouriergehilfen Band 9 Heft 8 1936 doi 10 5169 seals 516331 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verpflegungstruppen amp oldid 237650249