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Der Venkigau auch Fenkiongau oder Fenkingau umfasste einen stammesmassig geschlossenen keltisch germanischen Siedlungsraum der hauptsachlich ostlich der Ems und sudostlich der heutigen Stadt Lingen lag Dieser hatte eine eigene Gerichtsbarkeit das Gogericht das sich in Friduren heute Freren befand Kerngebiet des Venkigaus Die gesamte Ausdehnung umfasste spater auch die angrenzenden Moorgebiete Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Namens 2 Geschichte 3 Umfang des Venkigaus 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft des Namens BearbeitenDer Begriff Venkigau oder Fenkingau setzt sich aus dem Bestimmungswort kelt Fenkin dtsch kleine Hirse oder moglicherweise auch Vehn Fehne dtsch Moor Torf und dem Grundwort Gouwe Gouwi Gau dtsch Landschaft zusammen Geschichte BearbeitenAbt Gerbert Castus leitete um 800 n Chr von Visbek aus die Christianisierung der Sachsen u a im Venkigau ein Die Pfarrkirche in Freren ist eine Grundung Visbeker Missionare Zuvor waren ab 780 n Chr von Karl dem Grossen wahrscheinlich 2 April 747 oder 748 28 Januar 814 in Aachen Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden von denen die cellula fiscbechi Visbek laut Urkunde Ludwigs des Frommen vom 1 September 819 einen bildete Diese Urkunde wird jedoch inzwischen als Totalfalschung aus dem spaten 10 Jahrhundert angesehen 1 Spatestens ab dem Jahre 855 unterstand durch eine Schenkung Ludwigs des Deutschen der Missionsbezirk Venkigau dem Kloster Corvey 2 Umfang des Venkigaus BearbeitenDer Venkigau erstreckte sich hauptsachlich ostlich der Ems im Suden von Listrup bis zum Grossen Heiligen Meer bei Recke Im Norden grenzte Venki an den Gau Agradin und den Hasegau im Westen auf der westlichen Seite der Ems befand sich der Gau Bursibant im Osten der Varngau Die Ausdehnung des Venkigaus war im Wesentlichen durch die umgebenden Sumpfflachen beschrankt In den Heberegistern der Abtei Werden die bis ins 9 Jahrhundert zuruckreichen werden die zum Venkigau gehorenden Ortschaften erwahnt 835 Messingen 836 Thuine 890 Ahlde Beesten Feilbexten Gersten Heitel Hestrup Hummeldorf Huvede Langen Listrup Plantlunne Schapen Spelle Varenrode 891 Freren Lengerich 1000 Baccum Bramsche Estringen Hange Munnigburen Settlage Sudderwehe Suttrup Wilsten 1150 Mundersum Polle Sommeringen 1188 Barel Espel975 Lingen 1000 Bramhar 1150 Altenlingen gehorten auch zum Venkigau Ob auch eine Tributpflicht nach Werden oder Corvey bestand ist derzeit nicht ganz geklart Allerdings ist nach der Untersuchung von Sebastian Kreyenschulte der Vinkigau ein von Gelehrten geschaffener Mythos der einer quellenkritischen Untersuchung nicht standhalt so dass dieser Gau zur Sachsenzeit und in fruher frankischer Zeit moglicherweise gar nicht existiert hat Literatur BearbeitenHermann Abels Die Ortsnamen des Emslandes in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung Ferdinand Schoningh Verlag Paderborn 1929 Lehrerverein der Diozese Osnabruck Der Kreis Lingen Beitrage zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabruck Heft I Verlag R van Acken Lingen Ems 1905 Werner Kaemling Atlas zur Geschichte Niedersachsens Gerd J Holtzmeyer Verlag Braunschweig 1987 ISBN 3 923722 44 3 Sebastian Kreyenschulte Die altsachsischen Gaue ein Gelehrtenmythos Die Dekonstruktion des Venkigau im sudlichen Emsland In Emslandische Geschichte 20 2013 S 520 539 Einzelnachweise Bearbeiten Theo Kolzer Die Urkunden Ludwigs des Frommen fur Halberstadt BM2 535 und Visbek BM2 702 ein folgenschweres Missverstandnis In Archiv fur Diplomatik 58 2012 S 103 123 hier S 119 121 Offizialatsbezirk Oldenburg Abgerufen am 15 Oktober 2013 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venkigau amp oldid 239373133