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Der Veliki vrh albanisch Maja Gurt e Zjarmit ist mit 2490 m i J der Hauptgipfel des Karanfil Grats historisch seit dem 17 Jahrhundert auch Brada genannt im Prokletije in Montenegro Der Veliki vrh dominiert mit seiner Nordwestabdachung das obere Grbaja Tal Mit den steil abfallenden auch rezent vergletscherten Hangetrogen im Oberen und Unteren Kar Kotao stellt er das bergsteigerisch anspruchsvollste Massiv Sudosteuropas sudlich der Alpen dar Der Gipfel wurde daher erst 1957 nach mehreren gescheiterten Versuchen erklommen Veliki vrhMaja Gurt e Zjarmit Nordwestseite mit Severni Veliki und Juzni vrh Hohe 2490 m i J Lage Montenegro Gebirge Karanfil Grat Prokletije Dinarisches Gebirge Koordinaten 42 29 47 N 19 47 13 O 42 4964 19 78702 2490 Koordinaten 42 29 47 N 19 47 13 O Veliki vrh Prokletije Montenegro Erstbesteigung 1957 Zivojin Gradisar Branko Kotlajic und Branislav Mitrasinovic Normalweg Nordgrat uber Severni vrh Grbaja Krosnja Kar Krosnjina Vrata Nordgrat Besonderheiten Glazikarst rezente Vergletscherung ISS Fotografie der Region mit dem Karanfil oben links 14 Juli 2002 Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Topographie 3 Alpinismus 4 Forschungsgeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie Bearbeiten nbsp Der Veliki vrh von Sudosten Die Taler des Robojani und Grbaja pragen Schiefergesteine Hieruber liegen triassisch gebildete Kalke als Felsbildner des Karanfil Diese wurden stark disloziert und in den Eiszeiten umgeformt Merkmale des sogenannten Glaziokarstes sind durch Eiswirkung umgeformte Paleodolinen die Grossteils mit Kalkgeroll zugeschuttet wurden und heute keine Umbildung durch Verkarstung mehr erfahren An den rezenten Gletschern finden sich kleine Nivationsmoranen Grossere Moranen aus dem Quartar liegen an den Ausgangen der Ropojani und Grbaja Taler Topographie BearbeitenDer steile Gipfel liegt zwischen den Trogtalern von Grbaja und Ropojani keine 500 Meter nordlich der Grenz zu Albanien Der Veliki vrh wird aus einem Doppelgipfel aus einem 2490 m i J hohen Nord und einem 2480 m i J hohen Sudgipfel gebildet 1 400 Meter nordlich liegt durch eine Scharte getrennt der 2460 m i J hohe Severni vrh Maje e Bals 500 Meter sudostlich der 2440 m i J hohe Juzni vrh Maja e Keqe Der Juzni vrh ist der alpinistisch anspruchsvollste Gipfel des Karanfil nbsp Der Trog des Ropojani rechts die Steilwande des Karanfil Den karstigen Karanfil Gebirgszug pragen hohe Steilwande enge Hangekare die oberhalb des Grbaja Troges stufenformig herabfallen und die exponierte Lage des Grates zwischen den grossen Trogtalern zu beiden Seiten In den Eiszeiten wurde der Grat durch die grossen Talgletscher der beiden Troge sehr stark zugesteilt 2 und hat eine hohere Reliefenergie als vergleichbare Kamme im Prokletije Berggipfel und spitzen sind durch die starke Vergletscherung zu steilen Karlingen umgeformt worden 3 besonders eindrucksvoll am Horn des Koplje 2200 m i J nordwestlich des Gipfels zu sehen Im ausgepragten Kar Kotao nordwestlich des Gipfels finden sich mehrere kleine Firnfelder Im steilen obersten Teil Oberes Kar Gornji kotao genannt das der Veliki vrh in einem hufeisenformigen Bogen mit dem Juzni vrh bildet liegt ein erstes Firnfeld Es ist als Lawinenkessel ausgebildet und nahrt nach zwei mindestens 250 Meter hohen Steilabbruchen remobilisierte Schneefelder in den darunterliegenden Lawinenkessel des Grossen Kar Veliki kotao und des Unteren Kar Dolni kotao Diese Firnfelder zahlen zu den niedrigsten ganzjahrigen Firnfeldern Sudeuropas Der Schnee liegt hier auf 1640 m i J respektive 1750 1800 m i J 3 In Aufnahmen der Belgrader Alpinisten unter Branko Kotlajic die hier 1957 die ersten Alpin Begehungen durchfuhrten sowie in der detaillierten topographischen Aufnahme Massstab 1 50 000 der Karanfil Gruppe durch Branimir Gusic im Jahr 1964 bildeten sie noch ein zusammenhangendes Schneefeld 1 Das tiefe und schmale Lawinenkesselkar des Kotao wird im unteren Teil auf der Nordseite vom Horn des Koplje eingegrenzt Unter der Nordwand des Koplje liegt ein weiteres kleineres Firnfeld das ebenfalls den Sommer uberdauert Das Dolni kotao bildete fruher die einzige relevante Weide im Karanfil Dies war durch zwei Quellen die sonst im Karstgebirge zumeist fehlen begunstigt Die hier befindliche Sommerweide die heute nicht mehr genutzt wird wird Dilin katun genannt Der Kamm der Karanfil Gruppe ist die nordlicher Fortsetzung der Radohima Gruppe in Albanien mit der er eine geomorphologische Einheit bildet Seine Haupterstreckung nordlich der Ropojanska vrata liegt auf montenegrinischem Gebiet Auf albanischen Territorium setzt an der Ropojanska vrata dem tiefen V Einschnitt im Grat sudwestlich Juzni vrhs 2440 m zwischen 1910 und 2080 m i J Hohe der Ropojanski Gletscher an Es ist der tiefste Gletscher der Balkanhalbinsel Auf seiner Stirnseite hat sich eine vier Meter hohe Morane gebildet 3 Alpinismus Bearbeiten nbsp Wanderin am Felsentor nordlich des Hauptgipfels Insbesondere die Nordwestseite des Veliki vrh fasziniert sowohl Bergsteiger als auch Alpin Laien Durch alpine Pionierleistungen der 1950er und 1960er wurde der Veliki vrh im damaligen Jugoslawien bekannt Als einziger Gipfel Montenegros erfordert er eine kombinierte Eis Fels Begehung Das Veliki vrh wurde nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen in den Jahren 1952 1954 und 1956 im Jahr 1957 durch Bergsteiger des Alpin Klubs Belgrad Alpinisticki odsek Beograd AOB erstmals erklommen 4 Durch die hohe technische Anforderung war der Erfolg der Besteigung 1957 der Hohepunkt der bisherigen bergsteigerischen Aktivitaten in der serbischen Alpin und Bergsteigerszene 5 Die Aktivitaten beinhalteten die Erschliessung der letzten noch alpinistisch unerschlossenen Berggruppe auf dem Gebiet Jugoslawiens Am 4 Juli 1957 schaffte eine Dreiergruppe aus Zivojin Gradisar Branko Kotlajic und Branislav Mitrasinovic den Aufstieg durch die Kare im unteren und oberen Kotao und uber die beiden Firnfelder zum Junzni vrh Die Gruppe biwakierte am Juzni vrh und kletterte am nachsten Tag uber den kleinen und grossen Gipfel des Veliki vrh auf den Severni vrh Am 8 und 9 Juli 1957 kletterten Zivojin Gradisar und Branko Kotlajic eine weitere Variante auf den Juzni vrh der als schwierigster Gipfel der Gruppe gilt Mit den bis 1965 durchgefuhrten neuen Begehungen die durch die AOB geleitet wurden war das Gebiet alpinistisch erschlossen Hierzu zahlten ebenfalls Winterbesteigungen mit Biwaken Insbesondere blieb der Aufstieg durch die beiden Kare im Kotao sowie die Besteigung des Juzni vrh eine besondere Herausforderung Auch 2020 sind hier noch keine Seilsicherung installiert worden was die Besteigung nur geubten Alpinisten erlaubt Die in einem Jahrzehnt durch die Amateure des AOB gemachten als herausfordernd zu bezeichnenden Pionierbesteigungen des Karanfil bilden nicht nur in kletterischer sondern auch in alpinistischer Hinsicht umfangreiche Erschliessung der einzigartigen alpinen Berggruppe etwas besonderes Sie blieben daher auch ein herausragendes Kapitel der Geschichte des Alpinismus in Serbien 5 Diese Besteigungen wurden durch Artikel und Fotografien in den damaligen Publikationen der slowenischen und kroatischen Alpinmagazine gut dokumentiert Forschungsgeschichte BearbeitenDer Karanfil ist durch seinen schmalen und steilen Grat ein relativ spat erforschtes Gebiet Insbesondere ist der Veliki vrh mit seinen beiden Nachbargipfeln durch starke Exposition viel schwieriger zu besteigen als beispielsweise die Jezerca der hochste Gipfel im Prokletije Die erste wissenschaftliche Bekanntschaft mit dem Gebiet geht insbesondere auf Jovan Cvijic zuruck der 1912 die Glazialspuren im Grbaja Trogtal sowie die eindrucksvollen Karlinge im Karanfil beschrieb 1964 wurde das Gebiet durch den kroatischen Prokletije Experten Branimir Gusic detailliert kartographisch aufgenommen In einer Reihe von drei Bergsteiger Artikeln wurde das Gebiet 1966 durch Branko Kotlajic in Jugoslawien einer breiteren Offentlichkeit bekannt gemacht Eine Karte im Massstab 1 50 000 die Gusic auf Basis der jugoslawischen topographischen Karten der 1950er Jahre ausgearbeitete hat zeigt insbesondere die Gletscherstande vor dem globalen Klimawandel Die Gletscherstande im Karanfil hat im 21 Jahrhundert der bulgarische Geowissenschaftler Emil Gachev erfasst Literatur BearbeitenBranimir Gusic Brada u Prokletijama in Nase Planine Band XIV Marz April 3 4 Zagreb 1964 S 49 70 mit topographischer Karte am Ende Branko Kotlajic Crnogroske Prokletije in Planinski vestnik Glasilo planinske sveze Slovenije Band 20 August 1964 Ljubljana 1964 S 260 269 Branko Kotlajic Planine oko Grbaja u Prokletijama I in Nase Planine Band XVII Mai Juni 5 6 1966 S 113 122 Branko Kotlajic Planine oko Grbaja u Prokletijama II in Nase Planine Band XVII Juli August 7 8 1966 S 169 176 Branko Kotlajic Planine oko Grbaja u Prokletijama III in Nase Planine Band XVIII September Oktober 9 10 1966 S 227 230 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karanfil Sammlung von Bildern Karanfil auf SummitPost englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Branimir Gusic Brada u Prokletijama in Nase Planine Band XIV Marz April 3 4 Zagreb 1964 S 49 70 mit topographischer Karte am Ende Milovan Milivojevic Ljubomir Menkovic Jelena Calic Pleistocene glacial relief of the central part of Mt Prokletije Albanian Alps In Quaternary International Band 190 Nr 1 1 November 2008 S 112 122 doi 10 1016 j quaint 2008 04 006 a b c Emil Gachev The Unknown Southernmost Glaciers of Europe In Danilo Godone Hrsg Glacier Evolution in a Changing World Earth and Planetary Sciences InTechOpen 2017 ISBN 978 953 513 543 2 S 91 ff doi 10 5772 intechopen 68899 Artikel auf intechopen com abgerufen am 28 Dezember 2020 Branko Kotlajic Crnogroske Prokletije in Planinski vestnik Glasilo planinske sveze Slovenije Band 20 August 1964 Ljubljana 1964 S 260 269 a b Istorija AOB a In Alpinisticki odsek Beograda Abgerufen am 29 Dezember 2020 serbisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veliki vrh Prokletije amp oldid 244568994