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Vehra ist seit dem 31 Dezember 2019 ein Ortsteil der Gemeinde Straussfurt im Landkreis Sommerda in Thuringen Vorher gehorte Vehra seit dem 1 Juli 1950 als Ortsteil zu Henschleben 1 VehraGemeinde StraussfurtKoordinaten 51 9 N 10 59 O 51 151111111111 10 986388888889 145 Koordinaten 51 9 4 N 10 59 11 OHohe 145 m u NNEinwohner 153 31 Dez 2010 Eingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach HenschlebenPostleitzahl 99634Vorwahl 036376Zur Fahre ehemals Strasse des Friedens in VehraZur Fahre ehemals Strasse des Friedens in Vehra Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sohn des Ortes 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas fruhere Kirchdorf liegt sudlich der Unstrut gegenuber von Straussfurt und ganz in der Nahe der Schleusentore des Unstrut Ruckhaltebeckens und ostlich der Bundesstrasse 4 und der Bahnstrecke Erfurt Nordhausen im Thuringer Becken Geschichte BearbeitenIm Jahre 1208 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwahnt 2 Etwa 1 km ostlich von Vehra wurde durch Luftbildaufnahmen eine verschwundene Wallburg geortet ein abgerundeter viereckiger Ringgraben Der Name Vehra althochdeutsch ver Fahre geht zuruck auf eine alte Fahrverbindung an dieser Stelle uber die Unstrut Bereits im 9 Jahrhundert soll hier eine Kapelle gestanden haben Im Jahre 1080 fand westlich von Vehra auf den Mordackern eine Schlacht zwischen den Truppen von Konig Heinrich IV und dem Gegenkonig Rudolf statt die Heinrich gewann 1208 bestatigte Konig Otto IV dem Zisterzienser Kloster Pforta einen Meierhof mit Fischerei Berechtigung namens vere 1257 kam es zu einem Streit zwischen dem Pfarrer von Werningshausen und dem Kloster Pforta uber das Bethaus in Vehra in dessen Folge dem Pfarrer die Seelsorge in Vehra und Henschleben weiter zugebilligt wurde Auf seinen bisherigen Zins musste er verzichten Ein Dorf wurde aus Vehra erst seit dem 15 Jahrhundert Nach Aufhebung des Klosters Pforta kam das Gut an die Familie von Selmnitz Eine Kirche bei dem Gute wurde 1623 24 unter Ernst Friedemann von Selmnitz erbaut Ab 1689 sind verschiedene andere Gutsbesitzer Familien zu verzeichnen Im 19 Jahrhundert war es die Familie von Henning Henschleben und Vehra gehorten bis 1815 als Exklaven zum kursachsischen Amt Eckartsberga Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preussen und wurden 1816 dem Landkreis Weissensee im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem sie bis 1944 gehorten 3 1830 wurde der Fahrverkehr uber die Unstrut eingestellt da beim Bau einer Chaussee von Weissensee nach Erfurt eine Brucke errichtet wurde 1863 hatte Vehra 231 Einwohner Nach altem Brauch verehrten die Pfingstburschen und Maiden aus Werningshausen dem Rittergutsbesitzer in Vehra am dritten Pfingstfeiertag einen Strauss Dieser wurde auf einem Marsch mit Musik uberbracht der Dank bestand in einem Fass Bier und der Moglichkeit zum Tanz in Vehra 1870 wurde die Sitte eingestellt 1918 war Elise von Pommer Esche genannt von Henning auf Schonhoff die Fideikommisherrin auf Vehra 1945 erfolgte die entschadigungslose Enteignung des Gutes Vehra Der Rinderbestand des Gutes war tuberkulosefrei so dass es das Stadtische Krankenhaus in Erfurt beliefern durfte Ein Teil der Wirtschaftsgebaude des ursprunglich stattlichen Vierseiten Gutshofs der zu einem VEG gehorte verfiel spater zu Ruinen Am 1 Juli 1950 wurde Vehra nach Henschleben eingemeindet Im Jahre 1960 bekam der Ort eine gepflasterte Strasse und Burgersteige bis zu dieser Zeit war nur der Abschnitt der durch den Ort Vehra verlaufenden heutigen L 2142 gepflastert Gleichzeitig bekam der Ort seine erste Kanalisation die nach wenigen Jahren wegen zu klein verlegter Rohrquerschnitte und dem zeitweise erhohten Grundwasserspiegel bedingt durch das Anstauen der Unstrut bei Hochwasser stark uberarbeitet werden musste Ende der siebziger Jahre erfolgte unter Beteiligung der Burger der Bau einer Trinkwasserleitung sowie die Rekonstruktion der Dorfbeleuchtung nbsp Glocke der in den 1970er Jahren abgerissenen Kirche in VehraIn den 1970er Jahren fiel das Dach des Schiffs der Dorfkirche ein woraufhin es abgetragen und der Kirchturm gesprengt wurde Mit der Kirche ging ihre Innenausstattung verloren darunter die in Stein gehauenen Ahnenwappen und Gedenktafeln wie auch die Sarge der Gutsbesitzer in der Gruft Das Gelande wurde planiert Nach der Wende errichtete man auf der begrunten Flache ein Holzgerust mit einer der beiden Glocken der Kirche allerdings ohne jeglichen Hinweis auf die fruhere Kirche An der Bundesstrasse 4 zwischen Vehra und Henschleben ca 300 m der Ortseinfahrt befindet sich rechts eine kleine Baumgruppe Hier stand hochwassersicher oberhalb der Unstrut eine Begrabniskapelle der Gutsbesitzer Familien von Vehra Die sterblichen Uberreste der in Zinksargen Beigesetzten wurden nach 1945 auf dem Ortsfriedhof von Vehra ohne Grabdenkmal beigesetzt Neben der Kapelle stand ein kleines Wohnhaus und das gesamte Gelande um die Kapelle herum einschliesslich dieser war Ende der 1940er bis Ende der 1950er Jahre eine Neubauern Wirtschaft Danach diente die Gruft als Kartoffelkeller der LPG der ubrige Raum als Lager Erst in den achtziger Jahren als seitens der LPG kein wirtschaftliches Interesse mehr an dem Gebaude bestand wurde die Kapelle durch Vandalismus und Plunderung abgetragen Es finden sich nur noch ungesicherte ebenerdige Mauerreste zur Gruft Auch hier erinnert keine Hinweistafel an die Geschichte des Platzes In Vehra steht vor einem Wirtschaftsgebaude des Guts ein Kriegerdenkmal fur die gefallenen und vermissten Soldaten des Ersten Weltkriegs nach der Wende erganzt um eine Tafel fur die Opfer des Zweiten Weltkriegs Vehra hatte Ende Dezember 2010 153 Einwohner Am 31 Dezember 2019 wurde die Gemeinde Henschleben aufgelost und Vehra wurde ein Ortsteil von Straussfurt Sohn des Ortes BearbeitenEduard von Selchow 1791 1868 Kammerherr und RittergutsbesitzerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Vehra Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Ein Handbuch 5 verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 86777 202 0 S 298 Der Landkreis Weissensee im Gemeindeverzeichnis 1900 Normdaten Geografikum GND 4783535 7 lobid OGND AKS VIAF 239665796 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vehra amp oldid 219363508