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Die Valentinuskapelle ist eine katholische Dorfkapelle in der saarlandischen Ortschaft Duppenweiler einem Ortsteil der Gemeinde Beckingen im Landkreis Merzig Wadern In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kapelle in der Aussener Strasse Flur 3 Flurstuck 275 als Einzeldenkmal aufgefuhrt 1 Die Gebetsstatte ist im Besitz der Gemeinde Beckingen Die Valentinuskapelle im Gewann Im alten Dorf Inneres mit Blick zur Apsis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ersterwahnung und Zerstorung 1 2 Neubau im 19 Jahrhundert 1 3 Wallfahrt 1 4 Brand und Wiederaufbau 1 5 Weihe der Pfarrei an die Mater Ter Admirabilis 1 6 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau 1 7 Renovierung 2009 2 Masse 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErsterwahnung und Zerstorung Bearbeiten nbsp Gewannstein Im alten Dorf bei der ValentinuskapelleDer Uberlieferung nach soll am Standort der Valentinuskapelle die kleine Kirche des im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Dorfes Oberweiler gestanden haben Das Gewann tragt bis heute den Namen Im alten Dorf Uber die Geschichte dieser Kirche von Oberweiler ist wenig bekannt Im Jahre 1153 wurde sie als Gotteshaus von Villari das erste Mal urkundlich erwahnt 2 Neubau im 19 Jahrhundert Bearbeiten Auf Betreiben des damaligen Duppenweiler Pfarrers Anton Cannive wurde in den Jahren 1858 1859 an dieser historischen Stelle eine Feldkapelle gebaut die man dem heiligen Valentin von Terni weihte An der Position an der sich heute der Altar der Kapelle befindet hat sich dem Lagerbuch der Pfarrei Duppenweiler zufolge bis zu deren Bau eine grosse Steinplatte erhalten die der Altarstein der alten Kirche gewesen sein soll Diese Steinplatte soll auch beim Bau der Kapelle 1858 1859 wieder als Altarstein verwendet worden sein Hierhin wallfahrteten die Bewohner von Duppenweiler und der Umgegend und legten nach der mundlichen Uberlieferung auf dem Altar ihre Votivgaben nieder 3 Wallfahrt Bearbeiten Der Wallfahrtsbrauch hat sich bis heute in der alljahrlich durchgefuhrten Prozession erhalten die am Sonntag nach dem Valentinstag von der Pfarrkirche St Leodegar in Duppenweiler zur Valentinuskapelle an der Aussener Strasse fuhrt Nach alter Sitte wird dann Brot Wasser und Salz unter Anrufung des heiligen Valentinus gegen Krankheiten von Mensch und Tier gesegnet 4 Brand und Wiederaufbau Bearbeiten Bei einer Verbrennung von Schnittgut bei der Kapelle fing die Kapelle im Jahr 1922 Feuer und brannte bis auf die Aussenmauern ab Erst im Jahr 1929 wurde ein Notdach mit Ziegeldeckung uber den Mauern errichtet Die Kapellenwiederherstellung kam ins Stocken und die verwahrloste Gebetsstatte diente umherziehenden Zigeunern als Notunterkunft Pfarrer Arimont plante die Kapelle aufzugeben und einen Neubau neben dem Kreuz am Nordhang des Litermontes neu zu errichten Im Jahr 1931 grundete sich in Duppenweiler ein Pensionarsverein mit dem Ziel die alte Kapelle gegen den Willen des Pfarrers wieder herzurichten Die anfallenden Kosten wurden durch Haussammlungen bestritten Daruber hinaus wirkten zahlreiche Helfer ehrenamtlich beim Wiederaufbau mit Das Dach deckte man neu ein Das heutige Kreuz an der Eingangsfassade aus der Merziger Tonwarenfabrik von Villeroy amp Boch stammt aus dieser Zeit Der Duppenweiler Pfarrer Arimont benedizierte die wiederhergestellte Gebetsstatte im Jahr 1933 5 6 Weihe der Pfarrei an die Mater Ter Admirabilis Bearbeiten nbsp Mater Ter Admirabilis Refugium peccatorumIm Jahr 1944 weihte sich die Pfarrei St Leodegar Duppenweiler der Gottesmutter Maria indem sie eine gemalte Kopie des Bildes der Mater Ter Admirabilis von Luigi Crosio in der Valentinuskapelle als Votivgabe darbrachte Der Dediktationstext der neben dem Gnadenbild in der Kapelle hangt lautet Im Jahre des Heiles 1944 in der Oktav des Festes der sieben Schmerzen Maria am Sonntag den 17 September unter dem Ponitifikat Pius XII in der Regierungszeit Erzbischofs sic Rudolfs Bischof von Trier unter dem Pfarrer Erhard Josef Krummeich nahm die Pfarrgemeinde die Weihe dieses Gnadenbilde das durch die Kunstlerhande eines Pfarrkindes Johanna Schutz seine Ausgestaltung und Vollendung fand und ein getreues Abbild des Gnadenbildes der Dreimalwunderbaren Mutter von Schonstatt ist vor Aufstellung soll es finden an der Stelle wo die Schrecken eines Krieges ihre Vorfahren von Haus und Hof vertrieben wo aber die Verehrung der Gottesmutter durch Generationen sich weitervererbte Im furchbarsten aller Kriege der an menschlicher Bosheit und teuflichen sic Vernichtungswillens sic durch keine Tat uberboten werden kann wahrend an den Grenzen unserer engeren Heimat das Grollen und Donnern der Geschutze und der vernichtende Bombenhagel aus der Luft der Pfarrgemeinde die Schrecken und das Grauen des Krieges in greifbare Nahe tragt weihten sich die Pfarrkinder von Duppenweiler der Dreimalwunderbaren Mutter von Schonstatt Sie waren sich dessen bewusst sic dass sic in Zeiten allgemeiner Not verbunden mit dem Verfall von Zucht und Sitte nur im Geist der Busse und Suhne durch die Vermittlung der Gottesmutter huldvolle Liebe und Barmherzigkeit vom Himmel geschenktwerden sic kann Darum boten sie der Gottesmutter durch eifrigen Sakramentenempfang Besuch der heiligen Messe alle Angste Sorgen ihr Kreuz und Leid als Opfer an einem Tag des Gebetes und der Suhne damit sie als Gottesvermittlerin allen ihre mutterliche Liebe und Fursorge erweise Mogen Kinder und Kindeskinder aus Duppenweiler sich des Glaubens und Vertrauens ihrer Vorfahren stets bewusst sic sein und auch in ihren seelichen sic Angsten und leiblichen Beschwerden vor diesem Gnadenbild Trost und Kraft suchen und finden Moge die Kapelle im Alten Dorf eine traute Heimstatte des Gebetes und der Gnade werden Zahlreiche steinerne Votivtafelchen belegen die Verehrung des Marienbildes Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Maria Goretti Fenster links vom Altar nbsp Valentinus Fenster rechts vom AltarIm Zweiten Weltkrieg wurde die Valentinuskapelle durch den Beschuss der United States Army stark beschadigt und nach dem Krieg wieder restauriert Der alte Altarstein war jedoch nicht mehr auffindbar Heute ist in den modernen Sandstein Altar von 2009 ein Trierer Altarstein aus dem Jahr 1942 eingelassen Die Kapelle aus Bruchsteinmauerwerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verputzt und erhielt ein neues Satteldach mit Schieferdeckung Die Abwalmung ist im Apsisbereich dreifach und im Eingangsbereich einfach Die Glasmalereiwerkstatt Binsfeld aus Trier schuf im Jahr 1951 vier neue Fenster 7 Die Fenster des Apsisbereiches sind figurlich die beiden Schifffenster sind geometrisch mit buntem Wurfelfries am Rand verglast Das linke Fenster des Chorraumes zeigt eine Darstellung der italienischen Jungfrau und Martyrerin Maria Goretti Die Heiligsprechung Maria Gorettis war erst am 24 Juni 1950 Papst Pius XII bei einer Feier vor einer halben Million Glaubigen auf dem Petersplatz in Rom erfolgt Insofern ist ihre Darstellung in der Valentinuskapelle ein fruhes Zeugnis ihrer Verehrung als Heilige der katholischen Kirche In der Valentinuskapelle ist Maria Goretti mit den Attributen der Jungfraulichkeit und des Martyriums Lilie und Martyrerpalme in antikisierenden Gewandern dargestellt Ihr Gedenktag ist der 6 Juli Das rechte Apsisfenster zeigt den Patron der Kapelle Valentin von Terni Im dritten Jahrhundert n Chr war er Bischof von Interamna Nahars dem heutigen Terni im Suden der mittelitalienischen Region Umbrien Valentin von Terni wird heutzutage als Patron der Liebenden verehrt sodass auf ihn das Brauchtum des Valentinstags zuruckgeht Valentin wird als Schutzpatron der Jugendlichen der Reisenden sowie der Imker verehrt Angerufen wird er bei Wahnsinn Epilepsie und Pest Zudem soll er zu einer guten Verlobung und Heirat sowie wie bei Maria Goretti zur Bewahrung der jungfraulichen Unschuld verhelfen Sein Gedenktag ist der 14 Februar Valentins von Terni wird oft als Bischof mit einem kranken Kind zu seinen Fussen und mit dem Schwert seines Martyrium durch Enthauptung dargestellt Das Fenster zeigt den Heiligen in schlichten Gewandern ohne Mitra und Bischofsstab Er halt das Martyriumsschwert in seiner Linken und ein Evangeliar mit Christogramm in seiner Rechten Auf dem Altar stand bis 2002 eine farbig gefasste neospatgotische Statue des Heiligen mit ausdrucksstarkem Gesicht sowie detaillierter Gewandungen mit reichem Faltenwurf im Stile der Schule von Tilman Riemenschneider Die Statue zu deren Fussen die Darstellung eines schutzsuchenden Kindes angebracht ist verbrachte man im Jahr 2002 in die Duppenweiler Pfarrkirche Besonders der Duppenweiler Pensionarsverein kummerte sich uber Jahrzehnte hinweg um die Kapelle Im alten Dorf Renovierung 2009 Bearbeiten Eine umfassende Renovierung der Gebetsstatte wurde im Jahr 2009 von Erhardt Hardt und Karl Rudi Wilhelm mit finanzieller Unterstutzung von vielen Einwohnern des Ortes Duppenweiler sowie der Gemeinde Beckingen durchgefuhrt Die Gemeinde Beckingen ist heute Eigentumerin der Kapelle Den Auftrag zur Gestaltung eines Sandsteinreliefs des heiligen Valentin uber dem Altar erhielt der lothringische Bildhauer und Schreiner Antoine Toun Dihe 1954 aus Waldwiese Der Kunstler griff dabei in abstrahierender Weise auf die Formen der neospatgotischen Skulptur des Heiligen zuruck die bis 2002 in der Kapelle gestanden hatte Das moderne Relief ist aus rotem saarlandischem Buntsandstein sowie aus gelbem Jaumont Stein aus Lothringen gefertigt 8 9 10 Die Kosten hierfur ubernahm der ortliche Obst und Gartenbauverein aus Duppenweiler nbsp Inneres mit Blick zur Eingangspforte nbsp Wegekreuz bei der Valentinuskapelle nbsp Neogotische Valentinusfigur aus der Valentinuskapelle in der Duppenweiler Pfarrkirche St Leodegar nbsp Kreuz an der Aussenfassade nbsp AltarsteinMasse BearbeitenDie Valentinuskapelle weist folgende Masse auf 11 Mauerstarke 0 60 Meter Rundbogenfenster 2 20 0 95 Meter Eingangspforte 2 15 Breite 2 65 Hohe Meter Fassadenkruzifix 2 85 1 Meter Breite des Innenraumes 5 70 Meter Lange des Innenraumes 8 25 Meter Hohe des Innenraumes 4 25 Meter Sitzplatze ca 35Literatur BearbeitenBenno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Hans Peter Buchleitner Kultureller Wiederaufbau im Saarland 1945 55 Ein Text und Bildwerk Band 1 Kirchlicher Wiederaufbau in der Landeshauptstadt wie in den Kreisen Saarlouis und Merzig Wadern Saarbrucken 1955 S 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Valentinuskapelle Duppenweiler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten https www saarland de dokumente thema denkmal TDL LKMZG13 10 2017 pdf Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Landkreis Merzig Wadern abgerufen am 29 Februar 2020 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Bericht von Matthias Schwarz vom 5 November 1944 im Inneren der Kapelle Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Steine an der Grenze Katalog hrsg vom Verein Freunde des LPM Saarbrucken 1996 S 90 http www toun eu abgerufen am 29 Februar 2020 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 Benno Konig Kapellen im Saarland Volks und Kulturgut Illingen 2010 S 18 19 49 426805555556 6 7756944444444 Koordinaten 49 25 36 5 N 6 46 32 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valentinuskapelle Duppenweiler amp oldid 238490617