www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Sudafrika dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Als Township bezeichnet man im sudlichen Afrika eine stadtplanerische Territorialeinheit die abseits der von europaischen Einwanderern errichteten und dominierten Kernstadte von diesen geplant und entwickelt wurden Es handelt sich dabei um separat eingerichtete Wohnsiedlungen mit festen Gebauden fur die schwarze die farbige oder die indische Bevolkerung Diese Townshipsiedlungen hatten vor allem durch die eingetretene Uberbevolkerung mit irregularen Barackensiedlungen erganzt sowie durch die sich ausweitenden katastrophalen hygienischen Lebensbedingungen wahrend der Rassentrennungspolitik in Sudafrika und Sudwestafrika negative Dimensionen erlangt Dadurch wurden sie innenpolitisch zu kritischen Gebieten und erregten internationale Kritik Dazu trugen auch das gewaltsame Vorgehen der Polizei und staatlicher Behorden mit Raumfahrzeugen Bewaffnung und willkurlichen Mitteln gegen diese Siedlungen sowie die massenhafte Vertreibung von Hausbesitzern Mietern und informellen Bewohnern bei Besonders kennzeichnend fur diese Gebiete waren eine informelle Wirtschaft und eine fortschreitende Selbstverwaltung seit den 1970er Jahren 1 2 3 4 Siedlungsgebiet von Soweto im Jahr 2005Siedlungsgebiet von Soweto im Jahr 2004Siedlungsgebiet von Soweto im Jahr 2008Townships besitzen teilweise die Ausmasse von mittleren und grossen Stadten Bekannte Beispiele sind Soweto South Western Townships ein Teil der Metropolgemeinde Johannesburg Langa in Kapstadt Mdantsane unweit der Industrie und Hafenstadt East London oder der Stadtteil Cato Manor in eThekwini Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Zweck 1 1 Raum und stadtplanerisches Ziel 1 2 Situation seit dem 19 Jahrhundert bis 1923 1 3 Der Natives Urban Areas Act 1923 1 4 Situation nach 1948 1 5 Reformbestrebungen in den 1980er Jahren 1 6 Entwicklungen seit 1994 2 Beschreibung 3 Liste der einwohnerstarksten Townships 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung und Zweck BearbeitenRaum und stadtplanerisches Ziel Bearbeiten Alle sudafrikanischen Stadte weisen stadtebauliche Strukturen der Townshipbildung auf Sie waren Teil der so genannten idealen Apartheidsstadt in der alle Rassen durch sogenannte buffer zones deutsch Pufferzonen in Form von physischen Barrieren Verkehrsanlagen Industrieeinrichtungen oder unbebauten Landstucken getrennt wurden 5 Die weisse Stadt ist im Verlauf ihrer Entstehung und ihres Wachstums durch eine soziookonomisch gewachsene Viertelbildung gepragt worden Gezielt angelegte Townships waren dagegen das Ergebnis modellhafter stadtplanerischer Prozesse aus einer Kombination von formalen gruppenspezifischen Gesellschaftsmodellen getrennte Entwicklung und Gesichtspunkten rationeller Flachennutzung nach Arbeitsmarktbedarfen So geschaffene Townshipstrukturen stellten fur ihre Bewohner eine fremdbestimmte Siedlungsentwicklung dar 6 7 8 Situation seit dem 19 Jahrhundert bis 1923 Bearbeiten Bevor die Apartheidideologie zur Regierungspolitik wurde also vor 1948 gab es an vielen Orten unterschiedlich grosse Siedlungen fur die nichteuropaischstammige Bevolkerung in und bei den stadtischen Siedlungsgebieten Diese Bevolkerungsgruppen waren die billigen Arbeitskrafte fur die Industrie und das Gewerbe dadurch gehorten sie zu den Niedrigverdienern und entsprechend verhielt es sich mit ihrem privaten Lebensstandard So wie die stadtische Entwicklung im 19 Jahrhundert Fortschritte zeigte wuchsen auch im Bedarfsfall die separaten Wohngebiete fur die Gruppen mit den geringsten Einkommen und Erwerbsmoglichkeiten Zu den fruhen Versuchen auf die urbanen Lebensbedingungen der nichteuropaischen Bevolkerung mittels gesetzgeberischer Kompetenz einzuwirken zahlt der Public Health Act No 23 of 1897 deutsch etwa Gesetz fur offentliche Gesundheit in der damaligen Kapkolonie Das Gesetz sah Bestimmungen zur Regulierung der Einwohnerschaftsrechte sowie zur Aufrechterhaltung einer allgemein forderlichen Grundordnung der Sauberkeit und Hygiene vor Ferner sollten Uberbevolkerung an solchen Orten und die Errichtung sowie Nutzung gesundheitlich unvorteilhafter Huttenunterkunfte verhindert werden In den anderen Kolonien Natal Oranjefluss Kolonie und Transvaal gab es vor der Bildung der Sudafrikanischen Union 1910 gesetzliche Regelungen die die lokalen Behorden zur Regulierung vergleichbarer Anliegen bevollmachtigten Dabei wurde den Arbeitssuchenden grosstmogliche Freiheit bei der Gestaltung ihrer Wohnplatze belassen Diese unter der laisser faire Wirtschaftspolitik geubte Praxis fuhrte besonders in der Region Witwatersrand zum spekulativen Bau von Huttensiedlungen ohne Berucksichtigung damals bereits anerkannter gesundheitlicher und sanitarer Grundnormen Auf diese Weise bildeten sich die Slumsiedlungen in und bei den wachsenden sudafrikanischen Stadten 9 In der Kapkolonie unternahm die Regierung mit einem 1902 erlassenen Gesetz Native Reserve Location Act No 40 of 1902 den Versuch in Hinsicht auf die allgemeinen Lebensumstande der nichteuropaischen Bevolkerung die als inakzeptabel empfundenen Stadtteile zu verandern oder demographischen Stadtumbau zu betreiben und gleichzeitig neue Wohnflachen an den Randern grosserer Stadte den betroffenen Familien zu offerieren Diese gemeindlichen Massnahmen waren oft Zwangsumsiedlungen und erhielten Kraft dieses Gesetzes Unterstutzung durch gewaltsame Polizeieinsatze In Kapstadt gab es zu dieser Zeit Umsiedlungsaktionen aus dem District Six und anderen Stadtteilen in die neue Location Uitvlugt spater Ndabeni genannt 10 Wenige Jahre darauf erfolgte auch von der Ndabeni location und aus anderen Stadtbereichen eine erneute Umsiedlungsaktion von deren Bewohnern in das neu errichtete Behausungsgebiet Langa location 11 Umsiedlungsaktionen dieser Art waren oft als Reaktion auf unhaltbare gesundheitliche Zustande unter der betroffenen Bevolkerung durch die Behorden ausgelost und begrundet worden Ein bekannter Fall dieser Art ist die Grundung der Ginsberg location bei King William s Town als in der Kapkolonie die Beulenpest grassierte und eine Losung fur die davon bedrohte Bevolkerung gefunden werden musste 12 Zahlreiche solcher Siedlungen boten zum Zeitpunkt ihrer Errichtung im Vergleich mit alten und uberbelegten Locations einen Zugewinn an Lebensqualitat fur ihre Einwohner Mit dem Ausbruch einer Influenzaepidemie im Oktober 1918 in deren Verlauf sich viele Todesfalle besonders unter der stadtischen schwarzen Bevolkerung ereigneten ruckten die Lebensverhaltnisse in den Armensiedlungen wieder in den Vordergrund des offentlichen Interesses Als eine Reaktion darauf kann die Grundung der Native Affairs Commission nach dem Native Affairs Act von 1920 gelten Der Bericht dieser Kommission mundete in einer zentralen Empfehlung in deren Mittelpunkt die kunftige Forderung von qualitativ besseren Wohnmoglichkeiten fur die schwarze Bevolkerung stand und die zudem in separaten Stadtteilen der stadtischen Siedlungsgebiete erfolgen sollte Flankierend zu diesem regionalplanerischen Ziel sei die Zuwanderungsneigung der schwarzen Bevolkerung in die Stadte zu kontrollieren Als ein Ergebnis der Kommissionsempfehlungen entstand der folgenreiche Natives Urban Areas Act No 21 of 1923 deutsch etwa Eingeborenen Stadtraum Gesetz 9 Der Natives Urban Areas Act 1923 Bearbeiten Das Gesetz schrieb den stadtischen Behorden vor Flachen fur die Ansiedlung schwarzer Bevolkerungsteile in Form von abgetrennten Locations Townships planerisch auszuweisen und vorzuhalten 5 Zudem definierte das Gesetz die Zustandigkeiten lokaler Behorden genauer als bisher 9 Die praktischen Auswirkungen dieses Gesetzes befriedigten jedoch den Arbeitskraftebedarf weisser Unternehmen nicht im ausreichenden Masse Deshalb regten Regierungsstellen verschiedene Untersuchungen der Lage an Die Berichterstattungen der Agricultural and Industrial Requirements Commission deutsch etwa Kommission zur Ermittlung der landwirtschaftlichen und industriellen Bedarfe und des Social and Economic Planning Council deutsch etwa Sozialer und Okonomischer Planungsrat erbrachten keine Grundlage fur klare Richtungsentscheidungen da die Frage der Bevolkerungsverteilung mittels der bisherigen gesetzlichen Instrumenten kontrar bewertet wurde Trotzdem kam es 1936 und 1937 Native Laws Amendment Act No 46 1937 zu neuen Schritten des Gesetzgebers um auf dem Gebiet der Siedlungspolitik weitere Kontroll und Steuerungsmoglichkeiten zu schaffen Damit erhielten die stadtischen Behorden neue Instrumente zur Kontrolle und Genehmigung des Zuzugs Schwarzer in die Stadte Die Bevolkerungszunahme in den okonomisch uberbevolkerten Reservaten erzeugte eine Landflucht die sich als massenhafter ungeregelter Einwohnerzuwachs in den stadtischen Ballungszentren bemerkbar machte wofur nicht genugend einfacher Wohnraum zur Verfugung stand Der Premierminister Smuts gestand 1947 in Anbetracht dieser Situation ein dass es nicht nur notwendig wurde Reservate zu haben sondern es auch notwendig sei parallele Stadte und Dorfer nahe der Tore der Industrien in den grossen Bevolkerungszentren zu haben 9 Die erste offizielle Rechtsgrundlage zur gezielten Errichtung von Townshipsiedlungen als Instrument der Rassentrennungspolitik in Sudafrika ist ein Gesetz aus dem Jahre 1945 Der Natives Urban Areas Consolidation Act Act No 25 1945 forderte die lokalen Behorden auf separate Wohngebiete fur die nichtweisse Bevolkerung zu schaffen Dieses Gesetz sprach noch von der Etablierung von Location bzw Native village zur Errichtung von Hausern oder Hutten als Form der sich weiter herausbildenden Townships Nach dieser Rechtsvorschrift wurde es moglich dass durch behordliche Verordnungen die schwarzen Bewohner eines bestimmten Gebietes zu einem bestimmten Zeitpunkt in vorgeschriebene Wohnareale umzusiedeln hatten In diesem Zusammenhang waren auch Regulierungsbestimmungen fur Personen nach Geschlecht moglich 13 9 Situation nach 1948 Bearbeiten Die Regulierungsabsichten der Apartheidpolitik gingen bis in verschiedene Details 1954 legte das zustandige Ministerium das Department of Native Affairs fest dass die Locations stets in einem definierten Mindestabstand zu benachbarten Gebieten anzulegen seien die von anderen ethnischen Gruppen bewohnt bzw genutzt wurden bzw nur als Pufferstreifen dienten Die vorgegebene Distanz belief sich auf 457 Meter 500 Yard Zu allen anderen externen Begrenzungen waren 183 Meter 200 Yard einzuhalten Fur Strassen galten gesonderte Bestimmungen Die Locations mussten uber eigene Zufahrtsstrassen erreichbar sein und durften nicht direkt an Nationalstrassen oder Provinzstrassen angelegt werden 5 Dasselbe Ministerium veranlasste 1954 uber eine amtliche Benachrichtigung die lokalen Verwaltungsbehorden im gesamten Land dafur Sorge zu tragen dass neue Townshipsiedlungen planerisch so vorbereitet werden sollen damit in den Wohngebieten fur Schwarze sogar eine raumliche Segregation nach Sprachgruppen eintrete In der Region Witwatersrand waren das die Sprachgruppen Nguni Sotho und andere Das System sollte nach damaliger Argumentation der Errichtung sprachspezifischer Grundschulen und kunftigen Selbstverwaltungsorganisationen durch die Einwohner dienen Die Stadtverwaltung Johannesburg diskutierte diesen Politikansatz mit den existierenden Beratungsgremien in den betroffenen Stadtgebieten In dessen Ergebnis wurde dieses erwunschte Vorgehen ablehnend beurteilt Der Minister drohte nun damit fur den Wohnhausbau und Siedlungsentwicklung hier keine Mittel zur Verfugung zu stellen sofern der Johannesburger Stadtrat die von ihm in die Wege geleiteten Massnahmen zur ethnischen Gruppierung nicht akzeptieren wurde 14 Ihrem Charakter nach sollten die Townshipsiedlungen immer nur vorubergehende Unterkunfte fur die uberwiegend schwarzen Einwohner sein da die sich seit den 1930er Jahren herauskristallisierende Apartheiddoktrin deren Heimat in den Reservaten sah In diesem Sinne argumentierte die Bantu Administration 1967 in einer Direktive fur die Lokalbehorden keine grossere bessere attraktivere und luxuriose Bedingung zu schaffen es muss bedacht werden dass ein stadtisches Bantu Wohngebiet kein Heimatland sondern Teil eines weissen Gebietes ist Wenn diese Bedingungen zur Folge haben den Bantu nicht nur an einen fremden Geschmack zu gewohnen sondern ihm auch einen Luxus aufzwingen den sein Heimatland nicht bieten kann und ihn so von dem entfremdet was das Seinige ist In den 1960er Jahren waren die Probleme in den Townships so enorm angewachsen dass die Regierung Sudafrikas mit ihrer Bantustanpolitik den Strom der Wanderarbeiter in die Homelands zu lenken versuchte 13 Reformbestrebungen in den 1980er Jahren Bearbeiten Im Zuge der von Staatsprasident Botha eingeleiteten umfassenden gesellschaftlichen Reformversuche nach der Parlamentswahl von 1984 kam es im Bereich der Regional und Raumplanung zu einigen rechtlich normativen Veranderungen Eine der daraus hervorgegangenen und bedeutungsvollen Rechtsvorschriften ist die Town Planning and Townships Ordinance 1986 No 15 of 1986 deutsch etwa Verordnung fur Stadtplanung und Stadtteile Sie ist nach den Novellierungen von 1992 und 1994 weiterhin in Kraft und bildet im modernen Sudafrika eine zentrale Rechtsgrundlage fur stadteplanerisches Handeln und diesbezugliche Vorhaben Sie enthalt auch eine der selten auffindbaren Legaldefinitionen fur den Begriff Township Nach dieser Definition werden als Township verstanden alle Grundstucke die als Wohngebiete fur Gewerbe oder Industriezwecke bzw ahnliche Nutzungen ausgewiesen gegliedert oder entwickelt wurden und wenn diese Standorte in solcher Art und Weise angeordnet sind dass sie von einer Strasse durchschnitten oder mit jeder Strasse verbunden werden konnen bzw an eine solche angrenzen 15 Der politische Rahmen und damit Basis dieser Rechtsverordnung war das im April 1986 durch die damalige Regierung veroffentlichte White Paper on Urbanisation deutsch etwa Weissbuch der Verstadterung mit dem eine Reaktion auf die eingetretenen sozialen okonomischen und technischen Probleme infolge des rapiden Stadtewachstums in Sudafrika eingefordert wurde Das Dokument entstand aus den Arbeiten des Committee for Constitutional Affairs of the President s Council im Jahre 1985 worin Entwicklungen seit den fruhen 1930er Jahren mit in Betracht gezogen wurden 16 Die soziookonomischen Verhaltnisse in sudafrikanischen Townships spitzten sich in den fruhen 1990er Jahren lokal enorm zu Es kam zu anhaltenden Unruhen beispielsweise in der Region von East Rand und hier besonders in den Siedlungen Katlehong Vosloorus und Thokoza Als Reaktion darauf setzte Staatsprasident Frederik Willem de Klerk am 1 Februar 1994 die Katorus Task Group ein um auf die explosiven Konflikte zeitnah reagieren zu konnen 17 Diese Vorgange machten in drastischer Weise deutlich wie notwendig ein staatliches Einwirken zu Gunsten von umfassenden Verbesserungen des Lebensumfeldes in den Townships und der soziookonomischen Verhaltnisse ihrer Bewohner notwendig geworden war Entwicklungen seit 1994 Bearbeiten nbsp Khayelitsha Township an der N2 bei Kapstadt 2015 Mit den Special Integrated Presidential Projects von 1994 die auf Initiative von Prasident Mandela in Gang gesetzt wurden begann ein Umgestaltungsprozess in ehemaligen meist nach rassistischen Politikmustern angelegten Townshipsiedlungen dessen Massnahmen in Mitteleuropa beispielsweise unter den Begriffen Stadterneuerung Stadtebauliche Entwicklungsmassnahme und Stadtumbau zusammengefasst werden Im Zentrum dieser Aktivitaten standen 13 Townships wo mit massiven Investitionen begonnen wurde u a in Kathorus und Cato Manor Diesen ausgewahlten Projekten folgten 2001 das Urban Renewal Programme mit dem in acht ausgewahlten Townshipsiedlungen Inanda Ntuzuma KwaMashu Mdantsane Motherwell Mitchell s Plain Khayelitsha Galeshewe und Alexandra Massnahmen gegen Armut und sozialer Ausgrenzung ergriffen wurden sowie die Integrated Sustainable Rural Development Programmes 18 Beschreibung BearbeitenDie standig wachsende Einwohnerzahl in den Townships ist heute noch eines der grossten Probleme des Landes Die Bevolkerung lebt in Grosswohnsiedlungen und Squatter Gebieten einfachen Huttenvierteln mit geringer Infrastruktur So wurde 1927 das Township Langa zwolf Kilometer sudostlich von Kapstadt fur 850 Personen gebaut 1989 umfasste die Siedlung jedoch bereits 16 500 Einwohner Nach Schatzungen waren es in den 2000er Jahren uber 80 000 Rund 74 000 Familien wohnen in Kapstadt in Squatter Camps oder Hostels Anfang 1997 fehlten dort uber 134 000 Wohneinheiten Die Einwohnerzahl eines Townships ist bevolkerungsstatistisch nur schwer erfassbar Diese Siedlungen liegen meistens an den Stadtrandern oder im nahen Umland urbaner Kerne Die einzelnen Behausungen als unplanmassig errichtete Wohnstatten so genannte Shacks engl fur Baracke Bretterbude sind meistens ungeordnet ausgerichtet und erbaut Nichtsesshafte Bewohner kommen und gehen in diesen Arealen Aus dem gleichen Grund ist es auch allgemein schwierig eine Aussage uber die Wohnqualitat zu treffen Haufig wird beim Begriff Township an massenhafte Behausungen aus Wellblechhutten Pappkartons und eine extrem hohe Bevolkerungsdichte gedacht Es werden eine hohe Kriminalitat grosse Armut Hunger Krankheiten und hohe Gewaltbereitschaft vermutet Diese Beschreibung trifft auf einige dieser Grosssiedlungen zu bei anderen hat sich die Lage erheblich verbessert Auch innerhalb eines einzelnen Township kann es erheblich differenzierte Verhaltnisse geben Eine Besonderheit stellten die sogenannten Hostels deutsch etwa Herberge dar welche als einfache Sammelunterkunfte fur allein lebende Manner und Frauen dienten die im weissen Gebiet arbeiteten Sie bilden Funktionsbauten im Sinne der Politik der getrennten Entwicklung separate development Diese Hostels konnten beachtliche Ausmasse annehmen Beispielsweise lebten 1977 1978 nach offiziellen Angaben in den zehn Hostels von Soweto etwa 38 000 Personen Schatzungen sprechen jedoch von etwa 60 000 Personen Im Township Alexandra riss man die kleinen Wohnhauser der schwarzen Anwohner ab und errichtete grosse Hostels in Form riesiger Betonblocke darunter zehn Gebaudekomplexe fur Manner und funf fur Frauen 19 20 Nach dem Ende der Apartheid anderten sich die Zustande zwar nur langsam doch es gibt allmahlich Verbesserungen So wurden beispielsweise gelegentlich zu dicht nebeneinander gebaute Hauser verlegt um ein effizienteres Strassen und somit auch Versorgungsnetz aufbauen zu konnen Oft findet heute die Nahversorgung durch informelle Kleingeschafte den Tante Emma Laden ahnliche sogenannte Spaza shops statt Nach wie vor gibt es Hostels etwa in Katlehong nbsp Wellblechhutte in der ehemaligen Township Dukatole heute ein Stadtteil von Maletswai nbsp Geschaft in Dukatole nbsp Strassenszene in Dukatole nbsp Bau eines Hauses in Selbsthilfe in DukatoleListe der einwohnerstarksten Townships BearbeitenDie Townships offiziell als main place aufgefuhrt in Sudafrika bei der letzten Volkszahlung von 2011 Township Einwohnerzahl ehemals zugeordnet zuSoweto 1 271 628 JohannesburgTembisa 463 109 Kempton ParkKatlehong 407 294 AlbertonUmlazi 404 811 DurbanSoshanguve 403 162 PretoriaKhayelitsha 391 749 KapstadtMamelodi 334 577 PretoriaMitchells Plain 310 485 KapstadtIBhayi 237 799 GqeberhaSebokeng 218 515 VanderbijlparkMangaung 217 076 BloemfonteinPhilippi 200 603 KapstadtIvory Park 184 383 MidrandBotshabelo 181 712 BloemfonteinAlexandra 179 624 JohannesburgKwa Mashu 175 663 DurbanVosloorus 163 216 BoksburgMdantsane 156 835 East LondonEtwatwa 151 866 BenoniTsakane 135 994 BrakpanThabong 135 613 WelkomEvaton 132 851 VanderbijlparkKwaGuqa 130 920 WitbankDaveyton 127 967 BenoniNtuzuma 125 394 DurbanMadadeni 119 497 NewcastleEmbalenhle 118 889 SecundaKagiso 115 802 KrugersdorpMabopane 110 972 PretoriaThokoza 105 827 AlbertonSaulsville 105 208 PretoriaDas Township Jouberton nahe Klerksdorp hatte 111 938 Einwohner wird aber als sub place von Klerksdorp gefuhrt 21 Siehe auch BearbeitenGhetto Informelle Siedlung Black spot Sudafrika Favela Armenviertel in Brasilien Palastinensische FluchtlingslagerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Township Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Panorama Fotoreportage uber Khayelitsha das Township von Kapstadt Eine Foto Dokumentation uber das Leben in einem sudafrikanischen Armenviertel Memento vom 13 Oktober 2007 im Internet Archive Cape Town Journey of Remembrance eine politische Reise durch die Townships und Kapstadts Vergangenheit anhand der Erzahlungen und Erinnerungen von Freiheitskampfern gegen das ApartheidregimeEinzelnachweise Bearbeiten Christoph Marx Sudafrika Geschichte und Gegenwart Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2012 S 188 Andrea Lang Separate Development und das Department of Bantu Administration in Sudafrika Geschichte und Analyse der Spezialverwaltungen fur Schwarze Arbeiten aus dem Institut fur Afrika Kunde 103 Hamburg 1999 S 122 124 Gerry Mare African Population Relocation in South Africa Johannesburg 1980 S 25 28 Ellen Hellmann Henry Lever Hrsg Conflict and Progress Johannesburg 1979 S 145 a b c Muriel Horrell Laws Affecting Race Relations in South Africa Johannesburg 1978 S 93 Francis Wilson Mamphela Ramphele Uprooting Poverty The South African Challange 4 Auflage Cape Town Johannesburg 1994 S 215 Richard Tomlinson et al Urban Development Planning Lessons for the Economic Reconstruction of South Africa s Cities Zed Books London New Jersey 1994 S 5 Francis Wilson Migrant Labour in South Africa SACC und SPRO CAS Johannesburg 1972 S 203 204 a b c d e Ellen Hellmann Urban Areas In Ellen Hellmann Leah Abrahams Hrsg Handbook on Race Relations in South Africa Cape Town London New York Oxford University Press 1949 hier S 229 238 South African History Online Land dispossession resistance and restitution Native Reserve Location Act No 40 1902 auf www sahistory org za englisch South African History Online Langa Township auf www sahistory org za englisch S Pienaar Ginsberg an early history researched auf www museum za net englisch a b Christoph Sodemann Die Gesetze der Apartheid Bonn 1986 S 50 51 ISBN 3 921614 15 5 Muriel Horrell Laws Affecting Race Relations in South Africa Johannesburg 1978 S 100 State President of South Africa Town Planning and Townships Ordinance 1986 15 of 1986 online auf www cer org za englisch SAIRR Race Relations Survey 1986 Part 1 Johannesburg 1987 S 331 Historical Papers The Library University of the Witwatersrand Special Presidential Projects Alexandra and Katorus Repositorium auf www historicalpapers wits ac za englisch Department of Co operative Governance amp Traditional Affairs Township Transformation Timeline South African Cities Network 2009 online auf www sacitiesnetwork co za englisch Christoph Sodemann Die Gesetze der Apartheid Bonn 1986 S 52 53 ISBN 3 921614 15 5 Berichterstattung in der Rand Daily Mail vom 1 August 1980 zitiert bei Sodemann S 53 Volkszahlung 2011 Jouberton abgerufen am 19 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Township Sudliches Afrika amp oldid 233425378