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Der Begriff Tonwert bezieht sich auf die unterschiedlichen Stufen zwischen Hell und Dunkel eines Farb oder Schwarzweiss Bildes sei es auf einem transparenten Trager Film in einem digitalen Datensatz oder auf einem Aufsichtsbild fotografisch oder gedruckt Er beschreibt bei einem Bildelement Punkt einen Farb oder Grauwert innerhalb eines vorgegebenen Farb bzw Graustufenspektrums angegeben in 0 100 Dabei bedeutet 100 maximale Dunkelheit bzw Farbbedeckung Vollton des Abbildungsmediums 0 komplette Transparenz des Films bzw des Blankopapiers bei Rasterdrucken Der Tonwert wird aus Messungen der optischen Dichte bzw des Reflexionsgrades fruher Remission bestimmt und nach der Murray Davies Formel aus diesen Messwerten berechnet Er wird nach dem Prozess Standard Offset mit dem Symbol A displaystyle A gekennzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Tonwert auf Kopierfilm 2 Tonwert in der digitalen Bildtechnik 3 Tonwertkorrektur 4 Tonwert in der Drucktechnik 5 Tonwerte messen und berechnen 5 1 In einem Film 5 2 Auf einem Druck 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 LiteraturTonwert auf Kopierfilm Bearbeiten nbsp Rechts Halbtonbild links stark vergrossertes RasterDer Tonwert ist hier eine Bezeichnung fur den Grauwert bei Halbtonvorlagen Alle Tonwerte zwischen Lichtern hellen Bildpartien und Tiefen dunklen Bildpartien entsprechen verschiedenen Schwarzungsgraden Der Tonwert ist ein relatives Mass das Werte zwischen voller Transparenz eines verwendeten Filmmaterials 0 und voller Schwarzung unter den gewahlten Arbeitsbedingungen 100 kennt Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die optische Dichte ein wahrnehmungsgerechtes Mass fur die Intensitat einer Schwarzung Bei einem Positivfilm wird der scheinbare Anteil der bedeckten Flache in Prozent angegeben bei einem Negativfilm dagegen wird angegeben wie viel Prozent zu 100 Tonwert fehlen Tonwert in der digitalen Bildtechnik Bearbeiten nbsp Foto und dessen Helligkeitswert Verteilung im Programm GIMPDer Tonwertbereich eines RGB Farbkanals digitaler Bilddateien umfasst einen Bereich der durch die Bittiefe vorgegeben ist z B ergeben sich bei 8 Bit 28 256 diskrete Werte fur jede Farbe Wie bei Positiv Film und im Druck entspricht in der digitalen Bildtechnik der niedrigste Tonwert der Eigenschaft Farbe nicht vorhanden der hochste Tonwert entspricht Farbe maximal vorhanden Da hier die drei Farbkanale jedoch additiv und nicht wie bei Positiv Film und im Druck subtraktiv kombiniert werden entspricht in der digitalen Bildtechnik RGB 0 0 0 Schwarz RGB 255 255 255 Weiss Fur einige Anwendungsbereiche genugt die Abstufung in 256 Farbwerte nicht mehr So bieten Digitalscanner je Farbkanal einen Tonwertbereich von 16 Bit entsprechend 216 65 536 Abstufungen und mehr Hochwertige DSLR Kameras des Jahres 2009 haben einen theoretischen Tonwertumfang von 14 Bit effektiv ist er u a aufgrund der Vorgange im AD Wandler kleiner Auch fur HDR Bilder kann ein hoherer Tonwertumfang nutzlich sein Wahrend JPEG Bilder meist auf 8 Bit pro Farbkanal begrenzt sind konnen 16 Bit Daten z B im TIFF Dateiformat gespeichert werden Tonwertkorrektur Bearbeiten nbsp Tonwertkorrektur durch Anderung der Helligkeit des Kontrasts und oder Gamma WertsEine Tonwertkorrektur ist in diesem Zusammenhang eine mathematische Funktion f x welche die Helligkeitsverteilung einzelner Farbkanale bzw des Gesamtbildes verandert zum Beispiel Eine lineare Funktion Gerade f x x lasst die Tonwerte unverandert Eine Korrekturfunktion die gegenuber der Geraden eine leichte S Form aufweist verstarkt den Bildkontrast Spiegelt man die Kurve an der Diagonale f x x wird der Kontrast in demselben Masse abgeschwacht Eine lineare Korrekturfunktion Gerade f x 1 x invertiert die Helligkeitswerte hin zu einem Negativbild Eine einfache Potenzfunktion f x xg displaystyle gamma nbsp Gammakorrektur verandert Hell und Dunkelwerte nicht linear Die Tonwertkorrektur kann schliesslich auch unstetig uber eine Tabelle Lookup Tabelle erfolgen nbsp Tonwertkorrekturen Oben OriginalbildMitte TonwertspreizungUnten TonwertausgleichNicht korrekt belichtete Bilder nutzen den zur Verfugung stehenden Grauwertbereich nicht aus die dunkelsten Bildbereiche sind nicht schwarz sondern grau oder die hellsten nicht weiss Eine Tonwertspreizung engl histogram normalization verschiebt den dunkelsten Punkt auf den Schwarzpunkt und den hellsten auf den Weisspunkt Die Werte dazwischen werden linear interpoliert Ein Tonwertausgleich engl histogram equalisation transformiert ebenfalls die Extremwerte auf schwarz und weiss Die Werte dazwischen werden aber so umgerechnet dass die Tonwerte gleichmassig auf die Grauwerte verteilt sind die Summenfunktion uber die Grauwerte steigt linear an Tonwert in der Drucktechnik BearbeitenDer Tonwert A displaystyle A nbsp ist ein Mass dafur wie gedeckt eine Farbflache einem Normalbeobachter erscheint Dabei gibt es die Vorstellung dass eine Farbflache aus einem Anteil voll gedeckter Farbe Vollton und farbfreien Stellen besteht und das Auge diese unterschiedlichen Anteile nicht auflosen kann In der Wirkung auf das Auge und auf optische Messgerate gibt es dazu noch ein physikalisches Phanomen den Lichtfang Beide zusammen bilden den Tonwert Er ist ein optisches und kein geometrisches Mass Daher wurde er fruher auch optisch wirksame Flachendeckung F D displaystyle F text D nbsp genannt Er wird nach der Murray Davies Formel berechnet und kann mit Hilfe von Densitometern gemessen werden In manchen Messgeraten wird er noch immer falschlicherweise als Flachendeckung bezeichnet nbsp Diagramm Tonwert Flachendeckungen und optische Dichten im DruckDer Tonwert gilt streng genommen immer fur eine Farbe Schwarz Cyan Magenta oder Yellow Eine unbedruckte Flache hat den Tonwert 0 eine Volltonflache 100 In der Druckersprache wird ein 25 iger Tonwert als Viertelton bezeichnet ein 50 iger Tonwert als Halbton bzw halber Ton und ein 75 iger Tonwert als Dreiviertelton Dagegen bezeichnet Halbton in der fotografischen Technik alle nicht gerasterten homogen eingefarbten Farbfelder ein Rasterton wird dort als Halbton Simulation bezeichnet Werden die Tonwerte aller Farben einer Bildstelle zusammengerechnet so erhalt man die Tonwertsumme auch bekannt unter der Bezeichnung Gesamtfarbauftrag So kann es sein dass eine Druckflache z B mit 300 Gesamtfarbauftrag charakterisiert wird Die Tonwertzunahme ist ebenfalls ein Begriff aus der Drucktechnik Sie bezeichnet den Effekt dass Rasterpunkte auf dem bedruckten Bogen verfahrensbedingt grosser sind als auf der Druckvorlage das Druckbild also dunkler ist Die Tonwertzunahme wird wie der Tonwert in Prozenten angegeben Eine Rasterflache die mit einer Flachendeckung von 80 angelegt ist erzeugt im Druck eine Deckung von z B 85 Hinzu kommt der Lichtfang beispielsweise ebenfalls mit einem Beitrag von 5 Die Tonwertzunahme wurde in diesem Fall 10 betragen Tonwerte messen und berechnen BearbeitenIn einem Film Bearbeiten Bei Schwarz Weiss Filmen misst man mit einem Durchsicht Densitometer die optischen Dichten Man kalibriert das Gerat an einer transparenten und an einer flachig geschwarzten Stelle und misst danach die Raster bzw Bildpartien die man beurteilen mochte Auf einem Druck Bearbeiten nbsp Densitometer zur Ermittlung der optischen Dichte von Aufsichtsvorlagen nbsp Spektraldensitometer fur die Einzelmessung densitometrischer und farbmetrischer Grossen Mit einem Spektralfotometer misst man in einem Bild oder Druck den Reflexionsfaktor R B I B I 0 displaystyle R text B frac I text B I text 0 nbsp einer unbedruckten Flache des Bedruckstoffs Blanko mit dem Lichtstrom I B displaystyle I text B nbsp uber der unbedruckten Flache dem Lichtstrom I 0 displaystyle I text 0 nbsp uber Weissstandard den Reflexionsfaktor R V I V I 0 displaystyle R text V frac I text V I text 0 nbsp einer vollflachig bedruckten Flache Vollton mit dem Lichtstrom I V displaystyle I text V nbsp uber dem Vollton den Reflexionsfaktor R R I R I 0 displaystyle R text R frac I text R I text 0 nbsp der beabsichtigten Messstellen Raster mit dem Lichtstrom I R displaystyle I text R nbsp uber der Rasterflache Daraus kann man die Reflexionsgrade fur die Rasterflache und fur den Vollton berechnen indem man die Messungen uber Raster und Vollton jeweils auf das Blankopapier bezieht b R R R R B I R I B displaystyle beta text R frac R text R R text B frac I text R I text B nbsp b V R V R B I V I B displaystyle beta text V frac R text V R text B frac I text V I text B nbsp Die entsprechenden optischen Dichten sind wahrnehmungsgerechte logarithmische Masse optische Dichte im Raster D R log b R log 1 b R displaystyle D text R log beta text R log frac 1 beta text R nbsp optische Dichte im Vollton D V log b V log 1 b V displaystyle D text V log beta text V log frac 1 beta text V nbsp Aus diesen Werten berechnet man mit der Murray Davies Formel den Tonwert A displaystyle A nbsp ausgedruckt in A 1 10 D R 1 10 D V 100 displaystyle A frac 1 10 D text R 1 10 D text V cdot 100 nbsp Man kann die optischen Dichten auch mit einem Densitometer oder modernen Spektraldensitometer messen und sie direkt in die Murray Davies Formel einsetzen Moderne Messgerate geben alle gewunschten Messwerte aus auch den Tonwert Siehe auch BearbeitenTonwertskala Tonwertrichtigkeit Aufsteilung PosterisationWeblinks BearbeitenTonwerte Histogramm und TonwertkurveLiteratur BearbeitenHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Technologien und Produktionsverfahren Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 66941 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tonwert amp oldid 209926398