www.wikidata.de-de.nina.az
Die Klangfarbe auch das Timbre ist in der Musik einer der Parameter des einzelnen Tons Sie wird bestimmt durch dessen Klangspektrum also das spezifische Gemisch aus Grund oder 1 Partialton Obertonen und Rauschanteilen sowie durch den zeitlichen Verlauf dieses Spektrums die Lautstarke und weitere Parameter Inhaltsverzeichnis 1 Tonzusammensetzung bzw Klangzusammensetzung 2 Einschwingverhalten 3 Formanten 4 Spieltechnik 5 Horen 6 Klangfarbendynamik 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksTonzusammensetzung bzw Klangzusammensetzung Bearbeiten Hauptartikel Oberton Die Tonzusammensetzung von annahernd periodischen Schwingungen kann mit Hilfe der Kurzzeit Fourier Transformation STFT analysiert werden Je nach Einstellung des STFT Analysators werden relativ genaue Aussagen uber die Teiltone oder die Dauer der Teilbestandteile des Klanges gegeben Die Teiltone und Hullkurve Formanten bestimmen bei vielen musikalischen Instrumenten die charakteristische Ton bzw Klangfarbe Dies ist ein Grund warum verschiedene Instrumente bei gleicher Tonhohe des wahrgenommenen Grundtons unterschiedlich klingen Bei mechanischen Musikinstrumenten und der menschlichen Sing Stimme sind neben dem Grundton immer auch Obertone vorhanden Reine Sinusschwingungen mit der Frequenz des Grundtons lassen sich nur elektronisch erzeugen etwa mit einem Synthesizer In diesen Hinsichten ist besonders auch die jeweilige Resonanz eines Klangs zu berucksichtigen Es gibt auch musikalisch genutzte Klange die komplexere Zusammensetzungen aufweisen Glockenklange lassen sich schwer mit einfachen Tonverhaltnissen beschreiben Generell fuhrt starke Inharmonizitat zu einem eher metallischen Klang Trommeltone sind ein Gemisch aus Tonen und Rauschsignalen Selbst schmalbandiges Rauschen lasst sich als musikalische Klangfarbe nutzen Windheulen Bei vielen musikalischen Klangen sind zudem Rauschanteile pragend fur die Klangfarbe z B Anblasgerausche bei Blasinstrumenten und Orgel pfeifen Einschwingverhalten BearbeitenEntscheidend fur die Klangfarbe ist besonders das Einschwingverhalten also der zeitliche Verlauf des Spektrums und der Lautstarke in den ersten Sekundenbruchteilen eines Tons Werden diese ersten Zehntelsekunden ausgeblendet lassen sich einige Instrumente nur noch schwer identifizieren Formanten BearbeitenWesentlich fur den Klangcharakter eines Musikinstruments sind die Formanten die unabhangig von der gespielten Tonhohe sind und die im Wesentlichen von der Bauform des Instruments abhangen Als Formanten werden charakteristische Minima und Maxima im Obertonspektrum einer akustischen Schwingung bezeichnet Das wahrgenommene und messbare Klangbild von Sprachlauten wird ursachlich von Formanten bestimmt Deren jeweils spezifische Lage ermoglicht die akustische Unterscheidung der Vokale a e i o u siehe auch Vokaldreieck Spieltechnik BearbeitenNeben der Beschaffenheit des Tonerzeugers z B Instrument Singstimme bestimmt auch die Art der Anregung Stimulierung Spieltechnik die Klangfarbe eines Tons Dies spielt im Jazz und anderen zeitgenossischen Musikstilen Popmusik eine wichtige Rolle in denen oft ein bestimmter Musiker rein ubers Ohr an seinem Ton erkannt werden kann Horen BearbeitenDie Klangfarbe das heisst die vorhandenen Frequenzanteile und deren zeitliches Verhalten ermoglicht es dass wir auf unterschiedlichen Instrumenten hervorgebrachte Tone aber auch auf demselben Instrument unterschiedlich hervorgebrachte Tone nach Gehor unterscheiden konnen Klangfarbendynamik BearbeitenDynamische Anderungen haben Klangfarbenanderungen also spektrale Anderungen zur Folge Beispiele verstarktes Anblasen verschiedenes Streichen usw Musikinstrumente klingen im Piano anders als im Forte Die Formanten sind dabei verschieden Dies wird mit Klangfarbendynamik insbesondere der Spektraldynamik erganzend zu den Amplitudenrelationen bezeichnet Wird mit Kompressoren die Lautstarke stark erhoht so bleibt die Klangfarbendynamik erhalten und horbar Siehe auch BearbeitenKlangfarbenmelodie Vokalfarbenleiter FarbklangLiteratur BearbeitenGustav Buscher A Wiegemann Kleines ABC der Elektroakustik 6 Auflage Franzis Verlag Munchen 1972 ISBN 3 7723 0296 3 P H Mertens Die Schumannschen Klangfarbengesetze Verlag E Bochinsky Frankfurt am Main 1975 ISBN 3 920112 54 7 Jurgen Maehder Klangfarbe als Bauelement des musikalischen Satzes Zur Kritik des Instrumentationsbegriffes Dissertation Universitat Bern 1977 Privatdruck Horst Stocker Taschenbuch der Physik 4 Auflage Verlag Harry Deutsch Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 8171 1628 4 Daniel Muzzulini Genealogie der Klangfarbe Verlag Peter Lang Bern etc 2006 ISBN 3 03910 458 6 Thomas Gorne Tontechnik 1 Auflage Carl Hanser Verlag Leipzig 2006 ISBN 3 446 40198 9 Werner A Deutsch Klangfarbe In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Timbre Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4164006 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klangfarbe amp oldid 237102539