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Thomas Gautier 2 Marz 1638 im Piemont 27 Mai 1709 in Marburg war ein franzosischer spater in Hessen tatiger evangelischer Theologe Er war Prediger der Waldenser Gemeinde in Marburg und Professor an der dortigen Universitat Thomas Gautier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren im Waldensertal Val Cluson oder Pragelas als Sohn eines koniglichen Notars studierte er Rhetorik Philosophie und ab 1661 in Genf Theologie Danach war er als reformierter Prediger in Fenestrelle tatig wurde 1674 der Haresie sowie der unerlaubten Einladung auslandischer Prediger angeklagt und war einige Monate inhaftiert Als die Verfolgung seiner Gemeinden nicht aufhorte reiste er zu deren Verteidigung nach Paris Er hatte jedoch bei den Ministern keinen Erfolg die das Edikt von Nantes eher restriktiv auslegten 1678 wurde er Professor an der reformierten Akademie von Die in der Dauphine die aber 1684 geschlossen wurde Gautier wurde vom Bischof von Grenoble dem nachmaligen Cardinal la Camus zu einem Religionsgesprach bestellt Da er seinem Bekenntnis treu blieb verbannte man ihn aus Frankreich Er wanderte nun wohl mit einem Zug von Waldensern nach Zurich wo er 14 Monate blieb und folgte 1687 einem Ruf an die hessische Universitat Marburg als Theologieprofessor Er veranlasste den Nachzug weiterer Fluchtlinge 1 und ubernahm die Verpflichtung als Prediger fur die in Marburg eingewanderten franzosischen Hugenotten jeden Sonntag Gottesdienst zu halten Uber die Umgangsformen in dieser Gemeinde hatte er einen Konflikt mit dem ebenfalls an der Hochschule tatigen Physiker Denis Papin Im Hintergrund standen auch Meinungsunterschiede zur Lehre von Rene Descartes 2 Zu Gautiers Marburger Professorenkollegen der Theologie zahlten Johann Georg Brand und Philipp Johann Tilemann zu den bekannteren seiner Schuler Johann Christian Kirchmayer und Johann Joachim Schroder Die von Gautier hinterlassenen Schriften sind vorwiegend Disputationen zur Dogmatik 1707 war er Rektor der Universitat Auch hatte Gautier von 1687 bis 1709 die Position des Ephorus der Hessischen Stipendiatenanstalt inne Als Seelsorger der Waldensergemeinde trug er entscheidend zur geordneten Ansiedlung der Fluchtlinge aus dem Val Cluson bei die sudlich von Marburg die verfallene Wirtschaft Hof Frauenberg zum Lehen erhielten Der hessische Landgraf Karl forderte die Einwanderung aus Piemont die ahnlich wie Preussen mit dem Edikt von Potsdam nach den Zerstorungen des Krieges zur Neugrundung landwirtschaftlicher und gewerblicher Betriebe fuhren sollte Die Einwanderer erhielten durch Gautiers Bemuhungen verschiedene Privilegien und Steuernachlasse fur 10 Jahre 3 Literatur BearbeitenHeinrich Heppe Gautier Thomas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 445 f Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1 Von 1527 bis 1910 Marburg 1927 Nr 39 Weblinks BearbeitenGautier Thomas Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten W Bach Geschichte der kurhessischen Kirchenverfassung Marburg 1832 U Niggemann Integrationspolitik zwischen Konflikt und Konsens die Hugenottenansiedlung in Deutschland und England Koln Wien 2008 p 475 76 Th Kiefner Die Waldenser auf ihrem Weg aus dem Val Cluson Vorubergehend nach Deutschland Gottingen 1985Normdaten Person GND 104272406 lobid OGND AKS VIAF 42273474 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gautier ThomasKURZBESCHREIBUNG franzosischer evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 2 Marz 1638GEBURTSORT PiemontSTERBEDATUM 27 Mai 1709STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Gautier amp oldid 222834872