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Philipp Johann Tilemann auch Schenck genannt 11 November 1640 in Buckeburg 26 Dezember 1708 in Marburg war ein deutscher Schriftsteller und Marburger Theologieprofessor fur Dogmatik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Vater war schaumburgischer Rat und spater Senator in Bremen Dort ging Tilemann zur Schule studierte dann in Rinteln Groningen Franeker und Leyden bereiste die spanischen Niederlande Frankreich Italien und England und promovierte 1667 zum Dr theol an der Universitat in Franeker Als Prediger der franzosischen Gemeinde in Bremen kam erstmals sein Talent als Erbauungs Schriftsteller zur Geltung als Verfasser des Gebetbuchs Tagliche Opfer der Christen in geistreichen Andachten und schonen Seel ruhrenden Gebehten auf alle Morgen und Abend der gantzen Woche gerichtet Bremen 1673 Das Buch enthalt alttestamentliche Gedankenanstosse von einfacher religioser Haltung Ganz ohne Dogmatik knupfte Tilemann dabei an alltagliche Situationen an Gelegentlich liess er die Seele auftreten die im Sinne der damaligen Mystik nach ihrem Brautigam Christus schmachtet Eigenartiger zeigte sich Tilemanns Talent in den 1680 erschienenen Sechzehn Stuffen des Gnadenthrons Jesus Christus begreiffend acht Vorbereitungen und soviel Danksagungen auff jedweden Tag in der Wochen vor und nach dem Brauch des Hl Abendmahls Dennoch erlebte es funf Auflagen und noch 1755 eine Ubersetzung ins Ratoromanische Als Vorbild diente dem nunmehrigen Hofprediger der Herzogin Sophie Elisabeth von Braunschweig und Luneburg in Luchau offenbar die Mystik im 4 Buch der tjo 0llrjsti Wie dort findet ein Zwiegesprach zwischen Christus und der Seele statt doch die Vereinigung mit Christus wird nur auf die Vergebung der Sunden bezogen Die Fulle der stets wechselnden Bilder erstaunt besonders weil diese Betrachtungen laut Vorrede in nur acht Tagen aufgezeichnet wurden Von Luchau kam Tilemann 1676 an das Gymnasium zu Hamm dann 1685 als Professor der Theologie an der Universitat Marburg und Prediger der reformierten Gemeinde der dortigen Gemeinde Schon in Hamm schrieb er einige exegetische und dogmatische Abhandlungen Aus Marburger Vorlesungen entstanden eine Abhandlung O Agapis 1690 ein Abriss der Dogmatik und ein Commentar zum Judasbrief 1692 Seine Schriften zeichneten sich aus durch Ausscheidung alles Ueberflussigen und pracise auf den praktischen Gebrauch berechnete Zusammenfassung Bess Als Dogmatiker war er strenger Pradestinatianer aber mit der praktischen Tendenz eines Voetius 1589 1676 und beeinflusst von Coccejan In einer Abhandlung temporum mutatio trat er fur die Kalenderreform Gregorianischer Kalender ein Gegen den Stader Prediger Johann Faes verteidigte er den Satz dass Christus das Abendmahl mitgenossen habe In Marburg kampfte er vehement gegen die Cartesianer besonders seinen Kollegen Georg Otho der wegen dieses Zwistes sogar vom Abendmahl ausgeschlossen wurde erhielt aber von Landgraf Karl eine Ermahnung zur Vertraglichkeit 1 1691 wurde Tilemann zum Rektor der Universitat in Marburg gewahlt und bewahrte sich offenbar denn nach seinem Tod am 26 December 1708 widmete ihm der einstige Gegner Otho ein Lobgedicht Familie BearbeitenPhilipp Johann Tilemann war ab dem 9 Marz 1677 mit Sybilla Christine Tochter des Freiherrn Balthasar von Schrauttenbach gen Weitolshausen und in zweiter Ehe seit dem 24 August 1693 mit Susanne Tochter des pfalzischen Residenten in Frankfurt am Main Abraham Schellecke verheiratet 2 Seine Tochter Dorothea Eleonore heiratete 1711 den Hochschullehrer Johann Wilhelm Waldschmiedt Aus seiner zweiten Ehe hatte Tilemann einen Sohn Johann geboren in Marburg am 18 Marz 1691 Dieser wurde im Jahre 1720 dort Professor der Ethik und Politik zog sich aber 1747 auf sein Landgut in Schiffelbach zuruck in dessen Besitz er durch Heirat mit einer Tochter oder Enkelin des Generalleutnants Johann ufm Keller gelangt war Literatur BearbeitenBernhard Bess Tilemann Philipp Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 297 f Sechzehn Stuffen Des Gnadenthrons Jesus Christus Verlag Brauer 1684 Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1 Von 1527 bis 1910 Elwert Marburg 1927 Nr 38 Weblinks BearbeitenTilemann Philipp Johann Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Werke von und uber Philipp Johann Tilemann in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Marburger Universitatsacten A 17 1 11 im dortigen Staatsarchiv Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Band 16 S 201 f Abgerufen am 18 September 2019 Normdaten Person GND 103116745 lobid OGND AKS LCCN no2005097878 VIAF 29937408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tilemann Philipp JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und TheologieprofessorGEBURTSDATUM 11 November 1640GEBURTSORT BuckeburgSTERBEDATUM 26 Dezember 1708STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Johann Tilemann amp oldid 222790727