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Johann Theodorus Schlichting um 1680 kurz vor dem 26 April 1746 in Neumuhle bei Fissau war ein Bildhauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Stil 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Palais Dernath mit den Skulpturen Schlichtings Abbildung aus Den danske Vitruvius 1749 nbsp Hochaltar der Preetzer KlosterkircheSchlichtings Abstammung und Jugend sind nicht ausreichend dokumentiert Da wahrend dieser Zeit mehrere Personen mit diesem Nachnamen in oder nahe bei Berlin lebte konnte dort sein Geburtsort gelegen haben Um 1708 lebte er in Berlin Er arbeitete wahrscheinlich aufgrund einer Empfehlung als Bildhauer und Steinmetz an dem im Bau befindlichen Palais des Feldmarschalls Gerhard von Dernath in Schleswig Da von Dernath mit dem Militarwesen betraut war schuf Schlichting entsprechende Skulpturen Das Palais brannte 1868 aus Die Bildhauereien existieren teilweise noch und werden im Stadtischen Museum von Flensburg aufbewahrt 1 Schlichting nutzte die Einnahmen die er fur die Arbeiten an Dernaths Palais erhalten hatte fur den Kauf eines Doppelgrundstucks mit Wohnhaus am Lollfuss Nach dem Ende des Nordischen Krieges wechselte er in der Dienst des Eutiner Furstbischofs Christian August von Schleswig Holstein Gottorf der zuvor bereits Rudolph Matthias Dallin angeworben hatte Schlichting arbeitete als Bildhauer des Eutiner Hofes und pachtete 1723 die furstbischofliche Neue Muhle bei Fissau an der Schwentine um sein Einkommen zu sichern 1 Schlichting ubernahm am Eutiner Schloss und dem dazugehorigen Garten samtliche Bildhauer und Steinmetzaufgaben Dazu gehorte insbesondere der franzosische Garten dessen Anlage Johann Christian Lewon leitete Schlichting gestaltete alle Skulpturen darunter Statuen Hermen Ziervasen Kartuschen Bassineinfassungen und Dekorationen der Portale Wahrscheinlich aufgrund eines Streits mit Lewon uber den Betrieb der Wassermuhle ubernahm ein anderer Bildhauer die muschelformigen Halbschalen der grossen Kaskade Der franzosische Garten wurde spater in einen Landschaftsgarten umgewandelt Die von Schlichting geschaffenen Skulpturen die zu diesem Zeitpunkt stark verwittert waren wurden dabei abgebrochen Heute existiert von den am Schloss ausgefuhrten Arbeiten nur noch eine Statue 2 1726 gestaltete Schlichting den Sandsteinsarkophag fur Furstbischof Christian August der im Lubecker Dom beigesetzt wurde Wahrscheinlich schuf er auch den Sarkophag von dessen Ehefrau Albertine Friederike der sehr ahnlich gestaltet ist Auch der Sarkophag des Furstbischofs Karl August von Schleswig Holstein Gottorf der 1727 starb wurde vermutlich von Schlichting geschaffen 3 Schlichtings regelmassige Einkunfte fur die Arbeiten am Eutiner Schloss reichten zur Existenzsicherung nicht aus Auch die Wassermuhle fuhrte offensichtlich nicht zu den erwarteten Einnahmen 1727 entstand nach Planen Rudolph Matthias Dallins eine neue technisch optimierte Muhle die die Situation jedoch nicht verbesserte Schlichting warb daher um weitere Auftraggeber Von 1743 bis 1745 schuf er mehrere Bildhauereien fur das Herrenhaus Blumendorf von Jakob Levin von Plessen fur den er wahrscheinlich bereits zuvor gearbeitet hatte 1743 fuhrte er Reparaturen am Kieler Schloss durch 1742 gestaltete er vermutlich das Sandsteinportal des Herrenhauses Borghorst bei Gettorf 1743 den Hochaltar der Preetzer Klosterkirche 4 1745 einen fur Lutjenburg vorgesehenen Taufengel 3 Stil Bearbeiten nbsp Statue vom Palais Dernath Park Museumsberg FlensburgSchlichting arbeitete als einer von wenigen Bildhauern Schleswig Holsteins im Stil des Barocks Er liess sich dabei von Andreas Schluter und dessen Bauwerken in Berlin inspirieren Die Werke in Gottorf deuten darauf hin dass er sich in Thematik und mehreren Details insbesondere an den Figuren des Berliner Zeughauses orientierte Er griff nur zogerlich Elemente des Rokoko auf wozu ihn sein Schwiegersohn Moser angeregt haben konnte 3 Schlichting berichtete in zahlreichen Briefen lebhaft uber seine Schwierigkeiten als Muller Diese zeigen ihn als willensstarke Personlichkeit die mitunter cholerische Zuge hatte Seine Arbeiten konnen nicht als hervorragend eingestuft werden Trotzdem hatte er massgeblichen Anteil an mehreren bedeutenden kulturellen Bauwerken seiner Zeit Seine Biografie ist beispielhaft fur die Lebensumstande eines Hofkunstlers der im fruhen 18 Jahrhundert fur eine kleine Residenz arbeitete 5 Familie Bearbeiten1715 oder 1720 heiratete Schlichting vermutlich in Schleswig eine Frau namens Anna Maria die vor dem 12 August 1745 in Neumuhle starb Das Ehepaar hatte sieben Kinder davon gesichert vier Sohne und zwei Tochter Die Tochter Catharina Maria getauft am 15 Februar 1723 in Eutin gestorben um 1747 48 heiratete den Bildhauer Johann Georg Moser der auch sein Nachfolger am Eutiner Hof wurde 1 Literatur BearbeitenSchlichting T In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 30 Scheffel Siemerding E A Seemann Leipzig 1936 S 110 biblos pk edu pl Gisela Thietje Der Bildhauer Theodorus Schlichting In Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Hrsg Nordelbingen Beitrage zur Kunst und Kulturgeschichte Band 55 Heide 1986 OCLC 888344626 S 79 122 Gisela Thietje Schlichting Theodorus In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 338 340 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Schlichting Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gisela Thietje Schlichting Theodorus In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 338 Gisela Thietje Schlichting Theodorus In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 338 339 a b c Gisela Thietje Schlichting Theodorus In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 339 Preez ehem Benedikt Nonnen Klst K In Georg Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler 1 Auflage Band 2 Norddeutschland Wasmuth Berlin 1906 S 352 Textarchiv Internet Archive Preez ehem Benediktinerinnen K In Georg Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bearbeitet von Julius Kothe 2 Auflage Band 2 Norddeutschland Wasmuth Berlin 1922 S 384 Textarchiv Internet Archive Gisela Thietje Schlichting Theodorus In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 338 340 Normdaten Person GND 1051409357 lobid OGND AKS VIAF 308721639 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlichting TheodorusALTERNATIVNAMEN Schlichting Johann Theodorus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG BildhauerGEBURTSDATUM um 1680STERBEDATUM vor 26 April 1746STERBEORT Neumuhle bei Fissau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodorus Schlichting amp oldid 215834619