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Theodor Hermann Friedrich Stiebel 28 Februar 1894 in Braunschweig 9 September 1960 in Holzminden Suizid war ein deutscher Unternehmer und Grunder der nach ihm benannten Dr Theodor Stiebel Werke GmbH amp Co KG mit Sitz in Berlin und spater in Holzminden Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Schulbildung 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Studium und Firmengrundung 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenFamilie und Schulbildung Bearbeiten Theodor Stiebel wurde als einziges Kind des Kreiszimmermeisters Hermann Friedrich Christian Stiebel 30 November 1856 in Ahlum 1915 in Braunschweig und dessen Frau Hermine Auguste Stiebel geb Beckmann 8 Juli 1868 in Brooklyn USA geboren Die Familie des Vaters war in Gross Denkte und Ahlum im Landkreis Wolfenbuttel ansassig und arbeitete in der Landwirtschaft und im Handwerk Sein Vater war wahrend des wirtschaftlichen Aufschwungs im Herzogtum Braunschweig als Kreiszimmermeister tatig und profitierte zu der Zeit von der regen Bautatigkeit Die Familie seiner Mutter besass in Gandersheim eine Damastleinenweberei und Schneiderei wanderte in die USA aus und kehrte nach 10 Jahren wieder nach Deutschland zuruck Als Theodor Stiebel drei Jahre alt war zogen seine Eltern 1897 in ein selbst gebautes Haus in der Kalandstrasse 6 in Braunschweig 1908 wurde Theodor Stiebel in der St Martini Kirche in Braunschweig konfirmiert Von 1900 bis 1904 besuchte er die Burgerschule und anschliessend die Gaussschule wo er im Fruhjahr 1913 das Abitur mit Auszeichnung erhielt An der Technischen Hochschule Braunschweig begann er 1913 ein Maschinenbaustudium Erster Weltkrieg Bearbeiten Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er das Studium abbrechen und wurde am 5 Oktober 1914 zum Rekrutendepot des Koniglich Preussischen Eisenbahn Regiment Nr 3 Eisenbahntruppen in Hanau eingezogen Die Einheit wurde nach Galizien im Suden von Polen nach Lettland und nach Radviliskis in Litauen kommandiert und am 22 Januar 1915 erfolgte die Fahrt zur Ostfront in Ostpreussen gegen die Kaiserlich Russische Armee Wahrend dieser Zeit verstarb in der Heimat sein Vater Am 27 Juli 1916 wurde Stiebel zum Leutnant der Reserve befordert Ende 1916 wurde er zur Festungs Eisenbahnbetriebskompanie Nr 1 EBetrK versetzt die an der Gegenoffensive in Rumanien beteiligt war Innerhalb kurzer Zeit eroberten osterreichisch ungarische deutsche und bulgarische Truppen einen Grossteil Rumaniens Am 6 Dezember 1916 nahmen die Mittelmachte die rumanische Hauptstadt Bukarest ein Stiebel wird ab Januar 1917 als Maschinenoffizier zum Eisenbahn Instandsetzungswerk im rumanischen Ploiești abkommandiert Ab 30 Oktober 1917 diente er dann als Adjutant in der Eisenbahn Sonder Kompanie 6 in Syrien Die Einheit baute fur die Bagdadbahn unter anderem Lokschuppen und Materialdepots auf und war fur die Verlegung von deutschen Vollspurlokomotiven uber die Feldspur der Anatolischen Eisenbahn fur ihren Einsatz auf der Vollspurbreite der Bagdadbahn zustandig Stiebel wurde bis zum Ende des Krieges uberwiegend entlang der Bagdadbahn Adana Aleppo Muslimiyya Kurt Kulac und Tall ar Rifat eingesetzt Nach der Schlacht bei Megiddo 1918 und des Waffenstillstandes der Turkei im Oktober 1918 erfolgte der Abzug der deutschen Truppen Stiebel wurde zunachst per Kraftfahrzeug und dann mit der Bagdadbahn befordert wo diese erst am 16 November 1918 eintraf Es folgte die Weiterfahrt mit der Anatolischen Eisenbahn zum Bahnhof Istanbul Haydarpasa dort wurde seine Einheit am 21 November 1918 von den Alliierten interniert Am 16 Januar 1919 erfolgte die Einquartierung auf dem 1910 erbauten Dampfer Lilly Rickmers Nach der Aufnahme von rund 2 600 deutschen Soldaten lief am 1 Marz 1919 das Schiff in Konstantinopel aus und kam am 22 Marz 1919 in Hamburg an Am 30 April 1919 wurde Stiebel dann aus dem Heeresdienst entlassen und publizierte im selben Jahr zusammen mit Georg Fodermayer und Josef Popper beide aus Munchen das Buch Der deutsche Lokomotivfuhrer im Weltkriege Ein Ehrenbuch des deutschen Lokomotiv und Werkstattenpersonals das im Georg Koenig Verlag in Berlin erschien Studium und Firmengrundung Bearbeiten Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg musste das Elternhaus in Braunschweig 1919 verkauft werden Seine Mutter verblieb in Braunschweig und zog in die Kalandstrasse 17 spater in die Campestrasse 26 heute Ottmerstrasse 9 Durch den Verkauf konnte Stiebel auch die Wiederaufnahme seines Studiums finanzieren 1920 schloss er dieses an der Technischen Hochschule Munchen als Diplom Ingenieur ab und nach einem Praktikum in Nurnberg 1921 an der Technischen Hochschule Berlin auch das Studium der Betriebswirtschaftslehre Vom 1 Februar 1922 bis 31 Marz 1924 war er Assistent am Lehrstuhl fur Werkzeugmaschinen und Fabrikbetriebe der Technischen Hochschule Berlin und promovierte zeitgleich an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin zum Doktor der Staats und Wirtschaftswissenschaften Dr rer pol mit der Dissertation uber die Anlernung auf wissenschaftlicher Grundlage als Faktor im deutschen Wirtschaftsleben Im Oktober 1923 nahm Stiebel Kontakt zu seinem Onkel Carl Reese in Holzminden auf und bot ihm die Spezialanfertigung fur Kochgerate und elektrische Heizkorper an die das Unternehmen Reese dann auch bis 1944 produzierte Durch die Zusammenarbeit mit Reese in der Konstruktionsplanung und Entwicklung entstand dann auch die Geschaftsidee eines Ringtauchsieders anstelle der bisher am Markt verfugbaren Kolbentauchsieder die sich sehr schnell uberhitzten Am 1 April 1924 grundete Theodor Stiebel daraufhin mit 20 000 Reichsmark Startkapital in Berlin Kreuzberg Reichenberger Strasse 143 die Firma ELTRON Dr Theodor Stiebel Gemass Handelsregisterurkunde wurde der Geschaftsbeginn mit dem 5 Mai 1924 angegeben Das geliehene Kapital hierfur kam von seinem Onkel Hermann Stiebel der in Hamburg ein Hotel fuhrte und von seinem Onkel Carl Reese der in Holzminden einen metallverarbeitenden Betrieb Dosenfabrik besass Mit seiner patentierten Erfindung des ersten Ringtauchsieders als Hohlzylinder mit einer Wandstarke von 3 Millimetern der wegen einer schnellen Aufheiz und kurzen Abkuhlzeit auf der Leipziger Fruhjahrsmesse 1924 von den Besuchern bestaunt wurde legte er den Grundstein fur die 1925 beginnende Grossserienproduktion und weiterer Produkte Die ersten einhundert Testmuster fur die Messe produzierte noch Carl Reese in Holzminden Sein Vetter Paul Reese entwarf das erste Firmenlogo Hauptartikel Stiebel Eltron 1930 heiratete Stiebel erstmals und liess sich 1944 wieder scheiden Die Ehe blieb kinderlos 1947 heiratete er nochmals und hatte mit Margret Stiebel in zweiter Ehe eine Tochter und die beiden spateren Unternehmenserben Frank Stiebel und Ulrich Stiebel 10 September 1949 1960 beging Theodor Stiebel im Alter von 66 Jahren Suizid Seine Frau Margret heiratete spater den Kaufmann Kurt Schon der auch in den 1970er Jahren Geschaftsfuhrer von Stiebel Eltron war Zum 60 Geburtstag erhielt Theodor Stiebel 1954 das Bundesverdienstkreuz Literatur BearbeitenMichael Birke Stiebel Eltron ein mittelstandisches Unternehmen in Niedersachsenbuch 2004 S 134 f Niedersachsisches Ministerium fur Inneres und Sport Vertrieb CW Niemeyer Druck Hameln ISSN 0946 5588 Dokumentation 100 Jahre Theodor Stiebel 1994 Stiebel Eltron 70 Jahre Frank und Ulrich Stiebel 28 Februar 1994 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Literatur von im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 126338132 lobid OGND AKS LCCN no2003089587 VIAF 3462386 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stiebel TheodorALTERNATIVNAMEN Stiebel Theodor Hermann Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 28 Februar 1894GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 9 September 1960STERBEORT Holzminden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Stiebel amp oldid 233876780