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Theodor Franz Oppenhoff 7 Januar 1820 in Mulheim am Rhein 2 Dezember 1899 in Aachen war ein deutscher Landgerichtsprasident und Geheimer Oberjustizrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Ehren und Ordensauszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblink 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Landgerichtsprasidenten in Kleve Karl Joseph Oppenhoff 1779 1843 und Enkel des Kurkolnischen Prokurators und Bonner Notars Theodor Oppenhoff 1804 absolvierte bis 1838 das Klevener Gymnasium Wie sein alterer Bruder Friedrich Christian Oppenhoff 1811 1875 studierte er anschliessend Rechtswissenschaften in Bonn und ab 1840 in Berlin An der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn belegte er neben den Grundfachern zusatzlich Geschichte des 19 Jahrhunderts bei Johann Wilhelm Lobell Deutsche Rechts und Altertumer bei Ferdinand Walter Kulturgeschichte des Mittelalters bei Karl Dietrich Hullmann und Deutsche Reichsgeschichte bei Maximilian von Gagern In Berlin galt sein Interesse Jacob Grimms Deutschen Rechtsaltertumern und Leopold von Rankes Neuerer Geschichte Im Jahr 1841 legte er das examen pro auscultatura mit gut ab und wurde am 20 Mai 1849 zum Gerichtsreferendar ernannt Am 8 Juni 1846 bestand Oppenhoff das grosse Staatsexamen mit sehr gut und wurde anschliessend als Assessor an dem seit 1820 existierenden Landgericht Aachen ubernommen Zu seinen Schwerpunktaufgaben gehorte hier die Handhabung des neuen Strafgesetzbuches fur die preussischen Staaten das 1851 eingefuhrt wurde Seine Ernennung zum Staatsprokurator erfolgte am 31 Juli 1850 und zum Oberprokurator am 6 August 1868 Als erster Staatsanwalt erlebte Oppenhoff am 1 Oktober 1879 das Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze Am 3 Marz 1884 wurde Oppenhoff zum Nachfolger des Landgerichtsprasidenten Jacob Scherer berufen nachdem er zuvor im Jahr 1879 ein Angebot fur eine Stelle als Landgerichtsprasident in Dusseldorf abgelehnt hatte Am 1 Februar 1895 ging Theodor Franz Oppenhoff in den Ruhestand Daruber hinaus bekleidete er vom 1 Juni 1863 bis zum Herbst 1897 das Amt eines Justitiar bei der Aachener Kommandite der Preussischen Bank und der Reichsbarikstelle Neben seiner beruflichen Tatigkeit nahm seit 1855 Oppenhoffs literarisches Schaffen als Mitarbeiter der Trierer Annalen einen besonderen Platz ein Im Jahr 1863 veroffentlichte er seinen Kommentar zu den preussischen Gesetzen uber die Ressort Verhaltnisse zwischen den Gerichten und den Verwaltungs Behorden in Preussen der im Jahr 1904 durch seinen Sohn Joseph Oppenhoff neu aufgelegt wurde In der Zeitschrift fur Bergrecht erschienen wiederholt Oppenhoffs Aufsatze aus denen 1870 sein Kommentar zum Allgemeinen Berggesetz fur die preussischen Staaten resultierte Aus dem Nachlass seines bereits 1881 an einer Nierenerkrankung verstorbenen altesten Sohnes und Referendars Karl Oppenhoff veroffentlichte er die Strafrechtspflege des Aachener Schoffenstuhls seit dem Jahre 1657 in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins der ZAGV Band VI 1884 Daruber hinaus galt sein Interesse den sprachwissenschaftlichen Studien und der Erforschung der Aachener Geschichte Oppenhoff war in dieser Hinsicht vielfach ehrenamtlich engagiert unter anderem als Vorstandsmitglied des Karlsvereins zur Restauration des Aachener Munsters seit 1859 als Mitglied des historischen Vereins fur den Niederrhein seit 1878 als Mitglied des Aachener Museumsvereins und als Vorsitzender des archaologischen Vereins Dessen wochentlichen Versammlungen 1 fanden im Hotel Bellevue statt Im Winter 1878 fassten die Mitglieder den Entschluss zur Grundung des Aachener Geschichtsvereins die dann mit Wirkung zum 27 Mai 1879 vollzogen wurde Oppenhoff wurde auch hier bis 1899 zum Vorstandsmitglied gewahlt Familie BearbeitenTheodor Oppenhoff war verheiratet mit Fanny Tobias 1838 1870 Tochter des Geheimen Medizinalrates Dr Tobias in Trier Drei seiner Kinder verstarben bereits vor ihm Einer seiner Sohne Fritz Friedrich Maria Oppenhoff 1865 wurde ebenfalls Landgerichtsprasident und war der Vater von Walter Oppenhoff welcher einer der ersten deutschen Anwalte mit internationaler Ausrichtung und Vorreiter in der Entwicklung zu Grundungen von uberortlichen Sozietaten in Deutschland wurde Ein anderer Sohn Joseph Oppenhoff 1868 1958 bekleidete ab 1922 als Nachfolger seines Bruders Fritz Friedrich Maria das Amt des Landgerichtsprasidenten in Aachen Ein weiterer Sohn Franz Oppenhoff 1860 1920 wurde Schulrat Dessen Sohn Franz Oppenhoff 1902 1945 wurde nach der Ubernahme Aachens durch die Amerikaner im Oktober 1944 als Oberburgermeister eingesetzt aber nur wenige Monate spater im Marz 1945 durch ein SS bzw Luftwaffen Kommando erschossen Theodor Oppenhoff fand seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft auf dem Aachener Ostfriedhof 2 Ehren und Ordensauszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden IV Klasse Ritter des Roten Adlerordens II Klasse mit Eichenlaub Kommandeur der II Klasse des Anhaltischen Hausordens Albrecht des Baren Lippisches Ehrenkreuz II Klasse Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Russischer Sankt Stanislaus Orden VI Klasse Charakter als Geheimer Oberjustizrath zu seinem 50 jahrigen Amtsjubilaum am 25 September 1891 Doktor honoris causa der juristischen Fakultat der Universitat Bonn Olgemalde als Landgerichtsprasident 3 Schriften Auswahl BearbeitenDie preussischen Gesetze uber die Ressortverhaltnisse zwischen den Gerichten und den Verwaltungsbehorden Reimer 1863 Das Allgemeine Berggesetz fur die Preussischen Staaten unter steter Vergleichung seines Textes mit demjenigen des Braunschweigischen Meiningenschen Gothaischen und Bayrischen Berggesetzes Reimer 1870 Theodor Oppenhoff und Friedrich Christian Oppenhoff Das Strafgesetzbuch fur das Deutsche Reich Nebst d Einfuhrungsgesetze v 31 Mai 1870 u d Einfuhrungsgesetze f Elsass Lothringen v 30 Aug 1871 Reimer 1891 Die Aachener Sternzunft in Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAachenerGV 15 1893 S 236 326 Nachtrag zu Die Aachener Sternzunft in Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAachenerGV 18 1896 S 337 349Literatur BearbeitenFritz Oppenhoff Oppenhoff Theodor Franz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 710 Matthias Schollen Franz Theodor Oppenhoff Ein Lebensbild In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAGV Bd 22 1900 S 1 8 mit Portrat Digitalisat Weblink BearbeitenNachruf in Deutsche Juristenzeitung Nr 24 S 497 PDF 553 kB Einzelnachweise Bearbeiten Weitere Mitglieder Dr Savelsberg Dr Wings Dr Strater Dr Franz Bock Dr Laurenz Lersch Kammer Prasident Vossen Dr Debey Archivar Josef Laurent Maler Friedrich Thomas Rektor Fey Architekt Carl Rhoen Dr B Jungbluth Geheimrat Ludwig Pelzer u a Ingeborg Schild Elisabeth Janssen Der Aachener Ostfriedhof Mayer Aachen 1991 S 536f Gehorte 1925 zu der Aachener Jahrtausend Ausstellung Eigentum des Landgerichts Aachen Amtlicher Fuhrer durch die historische Jahrtausend Ausstellung in Aachen Mai bis August 1925 La Ruelle Aachen 1925 S 178 Normdaten Person GND 1044572183 lobid OGND AKS VIAF 305425096 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenhoff TheodorALTERNATIVNAMEN Oppenhoff Theodor Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Landgerichtsprasident und Geheimer OberjustizratGEBURTSDATUM 7 Januar 1820GEBURTSORT Mulheim am RheinSTERBEDATUM 2 Dezember 1899STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Oppenhoff amp oldid 233837868