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Theodor Richard Benn 10 Dezember 1891 in Sellin 15 Februar 1981 in Giessen 1 war ein deutscher Offizier und paramilitarischer Aktivist Er wurde vor allem aufgrund seiner Verwicklung in einen Fememord der 1920er Jahre bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBenn wurde als eines von sieben Kindern des Pfarrers Gustav Benn geboren Er war ein jungerer Bruder des Schriftstellers Gottfried Benn Nach dem Besuch von Gymnasien in Konigsberg und Frankfurt an der Oder bis zur Unterprima absolvierte er eine kaufmannische Lehre um im Herbst 1913 beim 3 Garde Regiment zu Fuss einzutreten mit dem er von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teilnahm Benn der bei Kriegsende im Rang eines Leutnants aus der regularen Armee ausgeschieden war engagierte sich in der Freikorps Bewegung bevor er in der Schwarzen Reichswehr SR ein Unterkommen fand Am 4 Juni 1923 ermordeten seine Untergebenen Stein Schirrmann und Aschenkampf den SR Angehorigen Erich Pannier der aus der Schwarzen Reichswehr in Doberitz desertiert war aber nach kurzer Zeit hatte festgenommen werden konnen Bei der Tat handelte es sich um einen jener Falle von Selbstjustiz der paramilitarisch organisierten politischen Rechten der Weimarer Zeit die spater als Fememorde bekannt wurden Ab 1924 arbeitete Benn als Angestellter beim Kreislandbund Schwerin Nachdem die Totung Panniers den Justizstellen bekannt geworden war gab der verhaftete Stein an Benn habe den Mord befohlen Im Rahmen der zu dieser Zeit allgemein einsetzenden Verfolgung der Fememorder wurde Benn am 2 Februar 1926 wegen Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt Im Februar 1927 gab Stein im Wilms Prozess zu Benn falschlicherweise beschuldigt zu haben 2 Benn wurde wie zahlreiche andere als Fememorder Verurteilte zu lebenslanger Zuchthaushaft begnadigt bevor er im Dezember 1929 infolge einer Amnestie in Freiheit kam Seinen Lebensunterhalt verdiente Benn fortan bei der UFA wobei er sich vom einfachen Portier zum kaufmannischen Angestellten hocharbeitete Politisch gehorte Benn seit dem 1 Januar 1930 der NSDAP Mitgliedsnummer 201 258 an 3 4 1932 tat er sich in der Partei kurzzeitig durch seine zusammen mit Wilhelm Radecke unternommenen Anstrengungen hervor die frei sozialistischen Wirtschaftstheorien Silvio Gesells insbesondere das Konzept eines Devisenumlaufzwanges zur Stabilisierung der Konjunktur und damit der Gesamtwirtschaft als Wirtschaftskurs der NSDAP durchzusetzen Da Benn sich in diesem Zusammenhang offentlich gegen die offiziellen wirtschaftlichen Programmatiker der NSDAP Gottfried Feder und Walther Funk sowie gegen den der NSDAP nahestehenden Hjalmar Schacht wandte wurde zum Jahreswechsel 1932 1933 ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn wegen parteischadigendem Verhalten eingeleitet das im Januar 1933 im Parteiausschluss mundete Benn wurde spater im Marz 1936 ebenso wie Radecke aufgrund einer Gnadenentscheidung Adolf Hitlers jedoch wieder in die NSDAP aufgenommen 1958 schrieb Benn an einer Art Familiengeschichte 5 Im Jahr 1969 veroffentlichte Benn eine Darstellung der Fememorde in der Reichswehr 6 die der Historiker Erwin Knauss als eindrucksvoll und uberraschend objektiv einschatzt In einem Gesprach im September 1973 nannte ihm Benn die wahren Schuldigen an dieser Selbstjustiz namlich die hoheren Chargen der Reichswehr darunter Brockdorff von Bock von Schleicher und auch von Seeckt 7 Benn lebte in seinen letzten Lebensjahren in der Bleichstrasse 46 in Giessen wo er 1981 verstarb nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst ein Zitat braucht immer auch einen Nachweis Die mit Benn befreundete Musikwissenschaftlerin Eta Harich Schneider beschrieb ihn spater in einer Charakterskizze als eine auffallige Personlichkeit ausgezeichnet durch Schonheit Dusterkeit Eigenwilligkeit Sportstalent und Dichtergabe Literatur BearbeitenEmil Julius Gumbel Vom Fememord zur Reichskanzlei Verlag Lambert Schneider Heidelberg 1962 Werner Onken Gunter Bartsch Naturliche Wirtschaftsordnung unter dem Hakenkreuz Anpassung und Widerstand Fachverlag fur Sozialokonomie Lutjenburg 1997 ISBN 3 87998 441 7 Bernhard Sauer Schwarze Reichswehr und Fememorde Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Zeit Metropol Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936411 06 9 zugl Dissertation TU Berlin 2003 Weblinks BearbeitenTheodor Benn in den Akten der ReichskanzleiEinzelnachweise Bearbeiten Standesamt Giessen Sterberegister fur das Jahr 1981 Sterbeurkunde Nr 272 1981 Erwin Knauss Der Giessener Fememordprozess von 1927 In Eckhardt Albrecht Hrsg Festschrift fur Friedrich Knopp zum 70 Geburtstag Historischer Verein fur Hessen in Verbindung mit der Technischen Hochschule Darmstadt Archiv fur Hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge 32 Band 1974 Historischer Verein fur Hessen Darmstadt S 557 620 hier 590 Fussnote 58 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2391269 Bernhard Sauer Schwarze Reichswehr und Fememorde S 143 Brief an Thilo Koch 1958 03 11 in Thilo Koch Nachwort 1970 in Thilo Koch Gottfried Benn Frankfurt am Main 1986 S 77 103 hier S 86 Theodor Benn Fememorde in der Schwarzen Reichswehr In Kluter Blatter Deutsche Sammlung 20 Jahrgang 1969 Heft 8 Turmer Munchen 1969 Erwin Knauss Der Giessener Fememordprozess von 1927 In Eckhardt Albrecht Hrsg Festschrift fur Friedrich Knopp zum 70 Geburtstag Historischer Verein fur Hessen in Verbindung mit der Technischen Hochschule Darmstadt Archiv fur Hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge 32 Band 1974 Historischer Verein fur Hessen Darmstadt S 557 620 hier 590 Fussnote 58 Normdaten Person GND 133290379 lobid OGND AKS VIAF 55332591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benn TheodorALTERNATIVNAMEN Benn Theodor RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und paramilitarischer AktivistGEBURTSDATUM 10 Dezember 1891GEBURTSORT SellinSTERBEDATUM 15 Februar 1981STERBEORT Giessen Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Benn amp oldid 234220391