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Wilhelm Radecke 28 November 1898 26 Juli 1978 war ein deutscher Bankkaufmann und nationalsozialistischer Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn den 1920er Jahren arbeitete Radecke als Prokurist beim Bankhaus S Bleichroder sowie zeitweise als Direktor der Vereinigten Zellstoffindustrie Daneben befasste er sich eingehend mit Themen der Wirtschaftsgeschichte und insbesondere mit den massgeblichen Wirtschaftstheorien seiner Zeit 1 Anfang der 1930er Jahre kam Radecke in das Umfeld der NSDAP in die er schliesslich mit Eintrittsdatum vom 1 Mai 1931 eintrat Mitgliedsnummer 521 000 In der Folgezeit kam er mit zahlreichen Parteifuhrern wie Kurt Daluege Joseph Goebbels und Heinrich Himmler einem alten Schulfreund Radeckes zusammen denen er seine Vorstellungen uber die von der Partei nach einer Ubernahme der Regierungsgewalt einzuschlagende Wirtschaftspolitik auseinandersetzte Insbesondere bei Vertretern des linken punktuell sozialistischen Vorstellungen zuneigenden Flugels der Partei stiess er mit seinen stark an Silvio Gesell anknupfenden Vorstellungen einer Indexwahrung und zum Zirkulationszwang des Geldes d h der Auffassung dass dieses nicht in grossen Mengen als faules Kapital auf Bankkonten o a gehortet werden durfe da dies unproduktiv und damit die Volkswirtschaft schadigend sei sondern es in bestandigem Umlauf gehalten werden musse um die Inganghaltung der Wirtschaft zu gewahrleisten Arbeitsdienstpflicht des Geldes auf positive Resonanz was unter anderem Goebbels in seinem Tagebuch 1931 mehrfach ausdrucklich vermerkte 2 Dezidiert feindselig stand Radecke den Anschauungen des offiziellen Wirtschaftsexperten der NSDAP Gottfried Feder sowie dem zu dieser Zeit sich der NSDAP annahernden ehemaligen Reichsbankprasidenten Hjalmar Schacht gegenuber 3 Im Dezember 1932 publizierte Radecke eine seinerzeit vielbeachtete Broschure mit dem Titel Der Weg aus der Not in der er seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen und den seiner Auffassung nach zur Bewaltigung der damals in Deutschland herrschenden wirtschaftlichen Not einzuschlagenden Kurs offentlich machte Die Broschure gliederte sich in zwei Kapitel von denen das erste eine scharfe Auseinandersetzung mit Gottfried Feders Wirtschaftskonzeption darstellte Gottfried Feders Fehler wahrend das zweite positive Losungsmoglichkeiten anbot 4 Die Broschure brachte Radecke neben begeisterter Zustimmung in Teilen der NSDAP auch das Interesse Kurt von Schleichers ein der ihn zu einem Gesprach ins Reichswehrministerium einlud Zugleich mundete die Publikation aber auch in einem auf Betreiben von Wilhelm Kube eingeleiteten Parteiausschlussverfahren gegen Radecke vor dem Untersuchungs und Schlichtungsausschuss Uschla des Gaues Berlin das damit begrundet wurde dass offentliche Angriffe eines Parteimitglieds Radecke auf ein anders Feder parteischadigend da nach aussen das Signal der Uneinigkeit aussendend seien Am 23 Januar 1933 gab der Gau Uschla dem Antrag auf Ausschluss Radeckes statt Nachdem der Reichs Uschla diese Entscheidung bestatigte schied Radecke vorerst aus der Partei aus Mm 1 Mai 1933 grundete Radecke den Rolandbund der die Freiwirtschaftslehre in die NSDAP einbringen sollte 5 Nach der Fursprache zahlreicher prominenter Parteimitglieder darunter Himmler Daluege und Werner Schwarz wurde Radecke im Fruhjahr 1936 aufgrund eines Gnadenerlasses Adolf Hitlers wieder in die NSDAP aufgenommen beziehungsweise sein Ausschluss ruckgangig gemacht In den spateren 1930er Jahren nahm Radecke als Mitglied im Direktorium der Reichskreditanstalt noch einmal eine exponierte Stellung ein 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg war Radecke Berater der Friedrich Flick KG Politisch engagierte er sich zu dieser Zeit fuhrend in der Freisozialen Union FSU deren Vorsitzender er von 1952 bis 1954 war 7 Er geriet bald in den Verdacht aus der Freisozialen Union eine nationalistische oder gar eine faschistische Partei machen zu wollen 8 Veroffentlichungen BearbeitenDer Weg aus der Not 1932 2 Auflage 1933 Wilhelm Radecke Ulrich Noack Willi Eberlein Das Ulmer Manifest vom 29 9 1952 Logos Verlag Ludenscheid 1952Literatur BearbeitenFreie Universitat Berlin Parteien Handbuch Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland Bd 2 1984 S 1399 und 1417 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Aufzeichnungen 1923 1941 Bd II 2 Juni 1931 September 1932 2004 Werner Onken Gunter Bartsch Naturliche Wirtschaftsordnung unter dem Hakenkreuz Anpassung und Widerstand Gauke Verlag Lutjenburg 1997 ISBN 3 87998 441 7 Societe d economie et de Science Sociales Les Etudes sociales Ausgaben 107 110 1978 S 3 7 Einzelnachweise Bearbeiten Freie Universitat Berlin Parteien Handbuch 1984 S 1417 Werner Onken Naturliche Wirtschaftsordnung unter dem Hakenkreuz Anpassung und Widerstand S 19 Werner Onken Naturliche Wirtschaftsordnung unter dem Hakenkreuz Anpassung und Widerstand S 19 Goebbels Tagebucher Bd 2 II S 87 Eintrag vom 29 August 1931 und passim Wilhelm Radecke Der Weg aus der Not 1932 2 Auflage 1933 Einleitung und passim Wilhelm Radecke Der Weg aus der Not 1932 2 Auflage 1933 Kapitel 1 und 2 Gunter Bartsch Die NWO Bewegung Silvio Gesells Geschichtlicher Grundriss 1891 1992 93 Lutjenburg 1994 S 105 f Werner Onken Naturliche Wirtschaftsordnung unter dem Hakenkreuz Anpassung und Widerstand S 19 Freie Universitat Berlin Parteien Handbuch 1984 S 1417 Freie Universitat Berlin Parteien Handbuch 1984 S 1417 Gunter Bartsch Die NWO Bewegung Silvio Gesells Geschichtlicher Grundriss 1891 1992 93 Lutjenburg 1994 S 206 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Februar 2023 PersonendatenNAME Radecke WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Bankkaufmann und wirtschaftspolitischer AktivistGEBURTSDATUM 28 November 1898STERBEDATUM 26 Juli 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Radecke amp oldid 238211262