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Theodor Champion 5 Februar 1887 in Oberkassel heute Stadtteil von Dusseldorf 20 September 1952 in Zell an der Mosel war ein deutscher Maler Theo Champion 1932 Beim Kirmeswagen 1909 Telefonbau im linksrheinischen Dusseldorf 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Villa FloraDer in Oberkassel geborene Maler Theo Champion Sohn des Kaufmanns Karl August Champion studierte zunachst ab 1906 an der Kunstakademie Dusseldorf unter anderem bei Eduard von Gebhardt wechselte dann bereits nach einem Jahr an die Kunstschule in Weimar wo er sich eine neoimpressionistische Malweise aneignete Auf Rat seines Lehrers in Weimar Theodor Hagen machte Champion von 1910 bis 1913 Studienreisen nach Frankreich Italien und in die Niederlande Bis zum Ersten Weltkrieg war Champions Malerei vor allem von Vincent van Gogh gepragt Champion malte seine Bilder nicht im Atelier sondern direkt in der Natur Dazu hatte er seinen Malgrund vorprapariert Er portratierte keine Landschaften sondern dichtete in der Natur seine Bilder aus unterschiedlichen Motiven zusammen Dabei liess er sich auch gerne vom Zufall leiten sodass er spontan ins Bildfeld kommende Personen oder Tiere mit auf die Leinwand brachte Von 1914 bis 1916 war Theo Champion Soldat im Ersten Weltkrieg In Schlacht um Verdun 1916 verwundet wurde er in einem Lazarett untergebracht 1919 gehorte Champion zu den Grundungsmitgliedern der Kunstlervereinigung Das Junge Rheinland Um 1920 veranderte Champion seinen Stil zunehmend in Richtung Neue Sachlichkeit Klare Umrisse glatte Oberflachen und kraftige rot braun Tone kennzeichnen seine Bilder Thematisch beschaftigte er sich zu dieser Zeit vorwiegend mit der Stadtlandschaft 1921 hatte er eine Einzelausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim in Dusseldorf Inge Zacher schrieb uber seine Malerei dieser Zeit Aus nachster Nahe seiner Wohn und Arbeitsumgebung in Oberkassel beobachtete er wie die Felder und Wiesen verschwanden Wohnhauser emporwuchsen und Industriewerke sich ansiedelten Menschenleere Strassen und abgewandte Figuren typische Stilmittel der Neuen Sachlichkeit bezeugen die Schwierigkeit der Menschen sich in der veranderten Umwelt zurechtzufinden 1 1924 wurde er Mitglied der Rheingruppe und 1928 gehorte er zu den Mitgliedern der Rheinischen Sezession Die fur Champion typischen Rot Braun Tone wurden von einer blau grunen Farbigkeit verdrangt die in vielfaltigen Nuancierungen nun seine Bilder bestimmten Gerade diese poetisch naive Sichtweise ruckte ihn in die Nahe des Schaffens von Henri Rousseau dessen Arbeiten Champion in der Galerie von Alfred Flechtheim 1913 in Dusseldorf gesehen hatte Im Laufe der 1920er Jahre wurde die Malweise Champions immer feiner und die Bildformate verkleinerten sich Eine altmeisterlich anmutende Maltechnik die er bis zu seinem Spatwerk verfolgte bestimmte seitdem sein Schaffen Mit dem Ende der 1920er Jahre beschaftigte er sich mit der deutschen Romantik des fruhen 19 Jahrhunderts insbesondere mit Motiven der Sehnsucht wie sie sich in der Malerei von Caspar David Friedrich finden Die Auseinandersetzung mit der deutschen Romantik war aus der Gegenreaktion auf die Neue Sachlichkeit entstanden und von der Kunstlergruppe Die Sieben die Champion 1932 mitgegrundet hatte als Neue Romantik rezipiert worden Mit Theo Champion gehorten der Gruppe Die Sieben die Kunstler Adolf Dietrich Hasso von Hugo Alexander Kanoldt Franz Lenk Franz Radziwill und Georg Schrimpf an Sie veranstalteten 1932 mit Unterstutzung des Kunstvereins in Barmen ihre einzige Kollektiv Ausstellung die in Bochum Wuppertal Barmen Krefeld Koln und Dusseldorf zu sehen war Wahrend des Zweiten Weltkriegs 1942 bis 1945 zog sich Champion in die landliche Umgebung von Xanten zuruck Ein Kreis von Kunstlern dem auch Carl und Emil Barth zugehorten fand sich dort zusammen Champion malte helle grune Bilder vom Niederrhein mit der Domsilhouette am tiefen Horizont und springenden Pferden auf der Weide Obwohl Champion zwei Weltkriege miterlebte enthielt er sich mit seiner Malerei einer politischen Stellungnahme Stattdessen fuhlte er sich einer poetisch naiven Sichtweise verpflichtet Die Welt starrte damals bereits in Waffen Theo Champion aber einmal nach seiner Kunst befragt schrieb Ich bin friedlich und male Frieden 2 1947 nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Champion im Alter von 60 Jahren als Professor an die im Wiederaufbau befindliche Staatliche Kunstakademie Dusseldorf berufen 1951 wurde Champion die Ehrenmitgliedschaft der Universitat Madrid verliehen Die Familie Champion lebte in der Villa Flora an der Oberkasseler Strasse 26 in Dusseldorf Oberkassel 3 Der Vater war mit seinem Dusseldorfer Dampf Latrinen Reinigungs Unternehmern zu Vermogen gekommen 4 5 6 Dort beschaftigte sich Theo Champion thematisch vorwiegend mit der Stadtlandschaft die er aus seiner Wohn und Arbeitsumgebung beobachtete Theo Champion starb 1952 wahrend eines Kuraufenthaltes in Zell an der Mosel an einer Sepsis Er wurde auf dem Friedhof Heerdt beigesetzt 2011 wurde nach ihm zu Ehren die Theo Champion Strasse in Dusseldorf Oberkassel benannt 7 Werk BearbeitenTheo Champion war laut Heimatdichter Carl Vossen ein rheinischer Malerpoet Als Maler stand er ausserhalb der Zeit Mit kunstgeschichtlichen Begriffen war und ist ihm kaum beizukommen Theo Champion war ebenso modern wie altmodisch ebenso kunstvoll wie naiv ebenso Realist wie Traumer und Poet Als er seine Bilder auf die Ausstellungen schickte wussten die Hangekommissionen nie so recht wo sie ihn unterbringen sollten Meist tat man ihn in einem kleinen Sonderkabinett zusammen mit Julius Bretz und Herbert Bottger und in diesem Kreise fuhlte er sich auch ganz wohl Literatur BearbeitenHans Paffrath Hrsg Lexikon der Dusseldorfer Malerschule 1819 1918 Band 1 Abbema Gurlitt Herausgegeben vom Kunstmuseum Dusseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath Bruckmann Munchen 1997 ISBN 3 7654 3009 9 Theo Champion 1887 1952 Gemalde und Graphik Ausstellungskatalog Stadtmuseum Dusseldorf und Stadtisches Museum Haus Koekkoek Kleve Hrsg Boss Druck u Verlag Kleve 1987 2000 Jahre Dusseldorf Linksrheinisch Verkehrs und Verschonerungsverein Dusseldorf Oberkassel 1977 1984 Emil Barth Gruss an Theo Champion Dusseldorf 1947 Alfons Friderichs Hrsg Champion Theo In Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theo Champion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theo Champion im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Theo Champion auf Arcadja Theo Champion in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Inge Zacher Theo Champion 1887 1952 hrsg vom Stadtmuseum Dusseldorf 1987 S 10 Anna Klapheck Rheinische Post vom 15 Marz 1961 1906 vor der Villa Flora 2 v rechts Theo Champion Anzeige Dusseldorfer Dampf Latrinen Reinigungsanstalt C A Champion in Dusseldorfer Volksblatt Nr 145 vom 30 Mai 1892 C A Champion Carl August Champion in Oberkassel Dusseldorfer Dampf Latrinen Reinigungsanstalt Buro Hafenstr 2 in Adressbuch der Stadt Dusseldorf fur das Jahr 1894 S 54 Champion Karl August Rentner Oberkasseler Strasse 26 in Adressbuch fur die Stadtgemeinde Dusseldorf 1915 S 169 Heide Ines Willner Ehrung fur zwei Kunstler Artikel vom 3 Oktober 2011 im Portal rp online de abgerufen am 19 Februar 2015Normdaten Person GND 12103626X lobid OGND AKS VIAF 315524663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Champion TheoALTERNATIVNAMEN Champion Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 5 Februar 1887GEBURTSORT OberkasselSTERBEDATUM 20 September 1952STERBEORT Zell an der Mosel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theo Champion amp oldid 234868240